Alfred Bockemühl

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Alfred Bockemühl

Alfred Bockemühl (* 9. Juli 1896 in Bochum; † 5. April 1992 in Niefern-Öschelbronn) war ein deutscher Verkehrswissenschaftler, Ingenieur und Anthroposoph. Bockemühl hat fünf Söhne, dazu zählen Gundolf (Architekt) geboren 1925, Dr. Jochen (Biologe) geboren 1928 , Helgo (Priester der Christengemeinschaft) geboren 1932, Johannes (Arzt) geboren 1939(?) sowie Michael (Kunstwissenschaftler) geboren 1943.

Leben und Werk

Alfred Bockemühl war nach seiner Ausbildung und Tätigkeit bei verschiedenen Industrie- und Verkehrsbetrieben 22 Jahre lang in verschiedenen Positionen bei der Dresdner Straßenbahn beschäftigt. Dort entwickelte er auch, getreu seiner Überzeugung als Anthroposoph, den als „Hechtwagen“ berühmt gewordenen Großraum-Straßenbahntriebwagen, an dem runde Formen dominierten. 1945, als der Wiederaufbau der Dresdner Straßenbahn anstand, wurde er deren alleiniges Vorstandsmitglied. 1947 berief ihn die Technische Hochschule Dresden zum Honorarprofessor mit Lehrauftrag für Nahverkehrstechnik.

Ab 1950 war er als technischer Direktor bei der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) tätig und hatte den Verkehrsbetrieb durch die schwierigen Wiederaufbau- und Modernisierungsjahre nach dem Zweiten Weltkrieg zu führen. Die Entwicklung der am Hechtwagen orientierten Großraum-Prototypen GT6 und die Beschaffung von 350 Exemplaren des GT4 fiel in seine Zeit. Auch war er einer der federführenden Planer und Verfechter einer U-Straßenbahn, die später zum erfolgreichen Stuttgarter Stadtbahnsystem weiterentwickelt wurde. Alfred Bockemühl war außerdem einige Jahre Vizepräsident des Verbandes öffentlicher Verkehrsbetriebe (VÖV), und bis zuletzt dessen Ehrenmitglied. Bei den SSB fand seine Karriere ein etwas unrühmliches Ende, als sich sein Prestigeprojekt SSB GT6 als für Stuttgart „eine Nummer zu groß“ erwies und sich Betriebsabteilung und Aufsichtsrat der SSB gegen seine Empfehlung ausschließlich für den Kurzgelenktriebwagen GT4 entschieden hatten.

Am 31. Dezember 1962 ging Alfred Bockemühl in den Ruhestand, seine letzten Lebensjahre verbrachte er im Johanneshaus in Niefern-Öschelbronn bei Pforzheim. Bis zum Schluss war er als rüstiger Pensionär sowie als gefragter Verkehrsexperte Gastautor bei verschiedenen Fachpublikationen sowie der SSB-Hauszeitschrift „Über Berg und Tal“, auch war er weiterhin ständiger Ehrengast bei den Stuttgarter Straßenbahnen zu besonderen Anlässen, etwa der Einweihung neuer Stadtbahnstrecken.

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