Alfred Percy Sinnett

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Datei:Sinnett.jpg Alfred Percy Sinnett (* 18. Januar 1840; † 26. Juni 1921) war ein englischer Autor und Theosoph.

Leben

Sinnett begann seine journalistische Karriere in Hongkong, kehrte im Jahr 1870 nach London zurück und wurde Redakteur beim Evening Standard. In diesem Jahr heiratete er Patience Edensor, die zwei Jahre später mit ihm auf einen prestigeträchtigen Posten nach Allahabad ging. 1875 kehrte Sinnett für drei Monate nach London zurück und kam hier mit dem Spiritismus in Kontakt, der ihn faszinierte.

Anfang Dezember 1879 besuchten die Theosophen Helena Blavatsky und Henry Steel Olcott Sinnett in Allahabad, wo dieser für die einflussreiche Zeitung The Pioneer arbeitete. Er war rasch angetan von den Ideen der Okkultisten und gewann schnell an Einfluß innerhalb ihrer Gesellschaft, der Theosophischen Gesellschaft. Sinnett war einer der einflußreichsten Engländer in Indien, die außerhalb der Regierungsbehörden tätig waren.

Zwischen 1880 und 1885 erhielten Sinnett und seine Frau Patience Briefe von den Meistern, die später als die "The Mahatma Letters to A. P. Sinnett" veröffentlicht wurden. Sie sind eine Sammlung von Lehren der früheren Meister Morya und Koot Hoomi. Sinnetts Bücher The Occult World und Esoteric Buddhism[1] basieren auf diesen Briefen. Sie machten die Gesellschaft weit über die Grenzen Englands hinaus bekannt. Die Originale dieser „Meisterbriefe“ vermachte Sinnett testamentarisch dem Britischen Museum, heute befinden sie sich in der British Library.

In England suchte Sinnett Einfluss in der 1876 gegründeten London Lodge der Theosophischen Gesellschaft zu gewinnen. Das führte schon bald zu Konflikten mit Anna Kingsford, der Präsidentin der London Lodge und im Herbst 1883 zur Spaltung in zwei konkurrierende Lager. Nach dem Ausscheiden von Kingsford 1884, und einer Übergangsphase unter dem Kompromisspräsidenten Gerard B. Finch, übernahm Sinnett noch in den 1880er Jahren die alleinige Präsidentschaft der London Lodge. Nach und nach entfernte er diese immer weiter von der Mutterorganisation, der Theosophischen Gesellschaft, und führte sie etwa ab Mitte der 1890er Jahre praktisch souverän und weitestgehend unabhängig. Im Rahmen der London Lodge war er von 1904 bis 1907 Herausgeber der theosophischen Zeitschrift Broad Views. Nach der Judge Case, die 1895 zur Spaltung der Theosophischen Gesellschaft geführt hatte, übernahm Sinnett am 4. Juli 1895 das Amt des Vizepräsidenten der nunmehrigen Theosophischen Gesellschaft Adyar.[2]

Sinnett war ebenfalls Mitglied der Société magnétique de France und spätestens ab dem Jahr 1896 Mitglied des Hermetic Order of the Golden Dawn.

Werk

Englische Ausgabe

  • The Occult World, London 1881
  • Esoteric Buddhism, London 1883
  • Married by degrees; A play in 3 acts, London 1911
  • In the next world: Actual narratives of personal experiences by some who have passed on, (=Theosophical Publishing Society), London 1914
  • The spiritual Powers and the War, London 1915
  • Unseen Aspects of the War; Two articles by A[lfred] P[ercy] Sinnett, London 1916
  • The Mahatma Letters to A. P. Sinnett from the Mahatmas M. & K. H., 2. Aufl. London 1926
  • The rationale of mesmerism, Boston 1892
  • The early days of theosophy in Europa, London 1922 (posthum veröffentlicht)

Deutsche Ausgaben

  • Die okkulte Welt, Leipzig o. J. (1896)
  • Die esoterische Lehre oder Geheimbuddhismus, Leipzig 1884
  • Das Wachstum der Seele, Leipzig 1910

Literatur

  • Autobiography of Alfred Percy Sinnett, (=Theosophical History Centre Publications), London 1986 ISBN 0-948753-02-1

Briefwechsel

  • Helena P. Blavatsky: The letters of H. P. Blavatsky to A. P. Sinnett and other miscellaneous letters, London 1925

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der von Rudolf Steiner sehr geschätzte Philosoph Eduard von Hartmann besprach Sinnetts „Geheimbuddhismus“ in einem Artikel unter dem Titel „Indische Gnosis“ in der Wiener Zeitung vom 19.12.1884, S. 3-5 pdf
  2. Beleg Vizepräsidentschaft (Seite 253f.)
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