Apam Napat

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Apam Napat (skrt. und avest. „Enkelsohn der Gewässer“, von ap „Wasser“ und napat „Enkelsohn“, „Neffe“; vgl lat. nepōs) ist im Zoroastrismus ein Gott des Wassers. In der indischen Mythologie ist der goldfarbige Apam Napat nach Rigveda 2.35.2 der Schöpfer aller Gewässer.

An Apam Napat - Rigveda 2.35

1. Nach dem Siegerpreis strebend habe ich meine Beredsamkeit ergossen. Der Flußentstammte möge an meiner Lobrede Gefallen finden. Gewiß wird der Apam Napat, der Rossetreiber, sie zieren, denn er soll seine Freude daran haben.
2. Wir möchten ihm dies von Herzen kommende wohlgesetzte Dichterwort gut vortragen; gewiß wird er es verstehen. Apam Napat, der Herr, hat kraft seiner Asuramacht alle Wesen erzeugt.
3. Während die einen sich vereinigen, münden andere ins Meer; die Flüsse füllen den gemeinsamen Ozean. Diesen reinen, leuchtenden Apam Napat umgeben die reinen Gewässer.
4. Ohne verschämt zu lächeln, umkreisen ihn die Jungfrauen, die Gewässer, den Jugendlichen putzend. Mit seinen hellen, geübten Gliedern leuchtet er reichlich bei uns, ohne Brennholz leuchtet er in den Gewässern, dessen Festgewand das Schmalz ist.
5. Ihm wünschen die drei Weiber Nahrung zu bringen, auf daß er nicht hinfällig werde, dem Gott die Göttinnen. Er hat sich in den Gewässern wie nach dem ..... ausgestreckt; er saugt auch ihre Milch, die zum ersten Male geboren haben.
6. Dort ist der Geburtsort des Rosses und dieser Sonne. Behüte die Lohnherren, daß sie nicht Tücke und Schaden treffe ! In den rohen Burgen erreichen ihn weder Mißgunst noch Täuschungen, den man auch in der Ferne nicht vergessen soll.
7. In dessen eigenem Hause die gutmelke Kuh steht, die schwellt seine Lebenskraft; er ißt die gutbekömmliche Nahrung. Apam Napat, der in den Gewässern kräftige Nahrung hat, erstrahlt, um dem Verehrer seine Schätze zu spenden.
8. Der im Wasser mit reinem göttlichen Glanze weithin erstrahlt, wahrhaft, unverlöschlich, als dessen Zweige pflanzen sich die anderen Wesen und die Gewächse mit ihrem Nachwuchs fort.
9. Denn Apam Napat hat ihren Schoß bestiegen, aufrecht stehend, während sie quer liegen, in Blitz sich kleidend. Seine höchste Hoheit tragend umkreisen ihn die goldfarbigen Jugendlichen.
10. Goldähnlich, wie Gold aussehend ist der Apam Napat, derselbe auch goldfarbig, nachdem er sich niedergelassen hat aus goldenem Schoße kommend. Die Goldgeber geben ihm Nahrung.
11. Dieses sein Antlitz und der teure Name des Apam Napat, wird heimlich groß, den die Jungfrauen hier entzünden. Goldfarbiges Schmalz ist seine Speise.
12. Ihm als dem untersten nächsten Freunde der vielen wollen wir mit Anbetung, mit Verbeugung, mit Opferspenden aufwarten. Ich reibe den Rücken der Feuerstätte, suche ihn mit Spänen aufzufangen, versehe ihn mit Nahrung, schmeichle ihm mit Versen.
13. Er erzeugte als der Bulle in ihnen die Leibesfrucht. Als Kind saugt er an ihnen; sie lecken ihn. Apam Napat von unverwelklicher Farbe wirkt hier gleichsam mit dem Körper eines anderen.
14. Ihn, der an diesem fernsten Orte seinen Stand hat, der allezeit mit fleckenlosen Flammen leuchtet und sich selbst mit Gewändern bekleidet, umschweben die jüngsten Gewässer, indem sie dem Apam Napat ihr Schmalz als Speise bringen.
15. Ich habe, o Agni, dem Volke gute Wohnung gewährt, ich habe den Lohnherren ein gutes Lied gewährt. Alles das ist löblich, was die Götter begünstigen. - Wir möchten das große Wort führen als Meister in weiser Rede.

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