Dialektische Aufhebung

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Die dialektische Aufhebung ist ein zentraler Begriff der Philosophie G. W. F. Hegels. Er bezeichnet den Vorgang der Überwindung eines Widerspruchs, wobei die positiven, wertvollen Elemente erhalten und fortgeführt werden und die negativen entfallen.

Hegel sah in dem deutschen Wort Aufhebung den spekulativen Geist der Sprache, der in der Lage ist, gegensätzliche Bedeutungen in einem Wort zu vereinen. Er stellte die drei Momente der dialektischen Aufhebung folgendermaßen dar:

  1. die Beendigung, Überwindung einer Entwicklungsstufe (Negation)
  2. das Erhalten ihrer zukunftsträchtigen Seiten (Aufbewahrung)
  3. die Integration dieser Seiten in die höhere Stufe der Entwicklung, wodurch sie eine neue Funktion erlangen (Erhöhung).

Es ist nicht bekannt, ob Hegel die vierte Bedeutung des Begriffes, die Zurückführung, wie man einen gefallenen Gegenstand aufhebt (er wäre systematisch zwischen den Punkten 1 und 2 einzuordnen), nicht sah oder wegen seines dialektischen Dreiklanges nicht anwandte.

Karl Marx fordert in seinen Frühschriften die Aufhebung der Philosophie durch deren Verwirklichung und die Verwirklichung der Philosophie durch deren Aufhebung.[1]

Einzelnachweise

  1. "Ihr könnt die Philosophie nicht aufheben, ohne sie zu verwirklichen. ... Die Philosophie kann sich nicht verwirklichen ohne die Aufhebung des Proletariats, das Proletariat kann sich nicht aufheben ohne die Verwirklichung der Philosophie." - Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung. MEW 1, S. 384, 391, 1844
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