Diskussion:Grundeinkommen

Aus AnthroWiki

"Götz W. Werner präferiert zur Finanzierung dieser Summe [gemeint ist ein BGE von 1000] einen starken Anstieg der Mehrwertsteuersätze - der Vorteil ist: die Mehrwertsteuer zahlen alle, sowohl Arme wie Reiche und es ist im Normalfall unmöglich sich der Mehrwertsteuerpflicht zu entziehen."

Mit einer Mehrwertsteuererhöhung ist generell ein Rückgang der Kaufnachfrage verbunden, da sich die Waren verteuern. Bei einem BGE von 1000 Euro, wie vorgeschlagen, werden sich dann unzählige Molocher aus einem ungeliebten Zwangsjob verabschieden. Sie hatten bei Vollzeitmoloche vielleicht 1200 netto. Nun kommt das Grundeinkommen 1000 Euro. Wer wird dann denn den ungeliebten Job für die 200 zusätzlich weiter machen. Somit reduziert sich die Kaufnachfrage von 1200 auf 1000. Eine Mehrwertsteuer-Erhöhung ist daher kein geeignetes Finanzierungsmittel, da sie in Verbindung mit dem BGE die Wirtschaft, abgesehen davon, daß gewisse ungeliebte Jobs dann keiner mehr machen will, in die Situation zu geringer Nachfrage bringen würde.

Bezüglich des Stellenzuschnitts, der dann bei einem BGE 1000 notwendig wird, der z.B. beinhaltet, daß die Abteilung selber ihre Klos putzt usw., kann man auch da mit einem Gutteil von bisherigen Molochern rechnen, die sagen: Nee, mach ich nicht. Nicht nur die Putzkräfte verabschieden sich, sondern auch ein Gutteil der heutigen Bürodiener werden keine große Lust haben, zusätzlich zur Bildschirmarbeit dann noch den Putzmeister zu geben, oder sonst welche Tätigkeiten, wie Pförtnerdienst in Schicht, oder Parkplatzaufsicht zu machen.

Der Widerstand von Arbeitgebern gegen das BGE kommt auch daher, daß die Arbeitnehmer, wenn sie ihre 1000 sowieso haben, sich nichts mehr bieten lassen werden. Bei schon kleinen Unstimmigkeiten quittiert der Arbeitnehmer, alias Arbeitsleister. Somit müssen die Arbeitsleister mit Samthandschuhen angefaßt werden, das Machtverhältnis verkehrt sich zumindest im Niedriglohnsektor.

Die Folge kann nur eine ganz schlimme Wirtschaftskrise sein, die dann auch in der Folge es dem Staat verunmöglichen wird, die 1000 pro Bürger weiter auszuzahlen.

Ein weiteres Problem des BGE ist, daß es sich nicht an dem tatsächlichen Bedarf eines Bürgers orientiert. Warum sollte der Staat oder die Sozialgemeinschaft an Bürger monatlich 1000 Euro auszahlen, die diese gar nicht benötigen? Was jeweils ein Bürger mit seiner Familie benötigt, oder auch nur Zahlungsverpflichtungen an diverse Vereine usw. gedacht, oder Kreditrückzahlungsraten, ist sehr individuell. Vielen werden die 1000 reichen, anderen nicht im geringsten. Daher muß man diese Zahlsumme, wenn mann denn von Staats wegen ein BGE gewähren will, sich genau überlegen, hinsichtlich ihrer Höhe.

Eine weitere Milchmädchenrechnung ist, daß bei so einem BGE, das sich dann auch aus Bürokratieabbau finanzieren soll, (weniger Aufwand der Sozialbürokratie), daß dann das Heer all der Angestellten in dem Verwaltungsbetrieb inkl. dem wirtschaftlichen Anhang keinen Job mehr haben kann. Das sind Millionen von heutigen Arbeitnehmern, in der Finanzverwaltung, im Sozialamt, Jobcenter usw., die werden dann nicht mehr gebraucht. Das BGE soll da effizient sein, d.h. aber auch Arbeitsplatzabbau, auf dem Gebiet des heutigen Transfermanagements.

Haupthindernis für die Einführung eines BGE wird immer bleiben, daß der Tendenz nach dadurch der Zwang zur Moloche wegfallen würde. Der Deutsche arbeitet gerne, das ist ihm von Luther und Co. beigebracht, aber es darf gerne auch zu eigenen Bedingungen sein:

1. Teilzeit, nach Gutdünken des Arbeitsleisters. 2. Jahresurlaub, nach Gutdünken des Arbeitsleisters. 3. Familienpause, nach Gutdünken des Arbeitsleisters. 4. Arbeitsplatzgestaltung, nach Gutdünken des Arbeitsleisters. 5. "Nette" Kollegen, nach Gutdünken des Arbeitsleistes. 6. Ich arbeite nur unter einem Chef, den ich akzeptiere, wegen xy 7. Ich arbeite nur für eine Firma, die ich akzeptiere, xy 8. Ich mache den Job gerne, aber die Arbeitszeiten passen mir nicht usw. 9. Ich mach gerne weiter die Putzkraft, aber die Klos nicht mehr (Hinweise auf Verursacherprinzip).

Das betrifft natürlich besonders alles, was dem Arbeitsleister irgendwie unbequem ist, oder wo es auch sachliche, z.B. andere Verpflichtungen familiärer Art etc gibt, daß da der "Arbeitsleiter" ein Problem bekommt, seinen Mitarbeiterstab zu halten.

Es wird auch z.B. zu einer krassen Zunahme der Unpünktlichkeiten, auch des Fernbleibens vom Dienst kommen (anderes war wichtiger). Welches Druckmittel bleibt denn den Arbeitgebern alias Arbeitsleitern, wenn die Arbeitsleister es quasi nicht nötig haben, also als Ehrenamtliche anzusehen sind.

Die straffe kapitalistische Unternehmensführung wäre bei Gegebenheit des BGE nicht mehr möglich, somit würde es zu einer Wirtschaftskrise, und Revolution möglicherweise kommen." Hgp (Diskussion)

Es wird bedingt durch die Einführung des BGE zu einem starken Lohnanstieg für die einfachen Tätigkeiten kommen, da diese sonst niemand mehr verrichten will.

Raum für mehr Kritik am Grundeinkommen

Hallo ihr Lieben, ich empfinde es so, dass dieser Artikel nicht ausreichend Kritik darstellt.

Ich möchte nach reichlicher Beobachtung und Überlegung folgendes miteinbringen:

Wir haben es heutzutage mit unglaublich viel süchtigen Menschen zu tun: Computersucht, Fernsehsucht, Nachrichtensucht, Süßigkeitensucht, Bewegungsträgheit, uvm...

Viele der heute inkarnierten Iche sind in diesen Süchten gefangen. Sie werden dadurch bewegt, also lebendig gehalten, dass sie leiden. Leiden führt zur Bewegung, zur Hinterfragung der eigenen Situation und in diesem oder einem anderen Leben zur Verbesserung. Wenn wir nun Menschen die in diesen Süchten gefangen sind versuchen zu helfen da raus zu kommen in dem wir sie "Abfinden" mit einem Grundeinkommen, womit wir ihnen ja wahrlich nicht helfen aus den Süchten zu kommen, sondern gerade noch mehr die Sucht auf sie loslassen, eben darum, weil die Menschen jetzt einfach bleiben können wo und wie sie sind, dann tun wir doch nichts Gutes, sondern wir entledigen uns unserer Verantwortung, unserer Arbeit, die wir FÜR die anderen tat-sächlich, tätig, tun sollten.

Rudolf Steiner sagt in GA337a ab Seite 77, dass unser Geldsystem eine Art Buchhaltung werden sollte... Geld ist nichts anderes als ein Bewertungssystem für Ware. Welche Ware wird denn bewertet, wenn ein Mensch für das nicht-produzieren-einer-Ware Geld bekommt, Bewertung bekommt? Wollen wir jetzt, weil Arbeit nicht bezahlt werden soll, sondern nur Ware, den Menschen als solchen bezahlen, also bewerten? Ist das nicht genau die verkehrte Richtung? Wieviel ist ein Mensch wert? 1000 Euro im Monat?

Natürlich müssen wir vom Guten im Menschen ausgehen und davon, dass er für die Gemeinschaft was leisten möchte, aber wir müssen doch auch die Realität sehen oder? Der Krieg Jeder gegen Jeden wird ja nicht darum verkündet, weil die Menschen so gut darin sind, für andere da zu sein. Ist es wirklich heute angebracht den Menschen weiter vor seinen Leiden zu schützen, ihn zu betäuben vor dem was er verursacht in dem man ihm wie eine Schmerztablette gibt, damit er seine Kopfschmerzen nicht mehr ertragen muss, anstatt ihm hilft die Ursachen zu finden (und so er für diesen Weg bereit ist, ihm auch mal eine Kopfschmerztablette gibt), also ist es wirklich angebracht einen Menschen im Leid, in der Sucht, mit einem Grundeinkommen zu betäuben, damit er weiter machen kann wie bisher, sich nicht mehr, jetzt NOCH WENIGER bewegen muss, mit seinem Leid auseinandersetzen muss?

Das Grundeinkommen ist meiner Meinung nach der Weg aus der Mitte in die eine Richtung, wie der Kapitalimus, die Ausbeutung, der Weg aus der Mitte in die andere Richtung ist. Was ist die Mitte? Der gesunde, (geistig oder physisch) arbeitende Mensch!

Der Kapitalismus beutet alle aus, ihm ist egal wer der Mensch ist, von dem er das Geld nimmt. Der Kapitalismus ist nicht individuell, er ist pauschal ausbeuterisch. Dem Grundeinkommen ist egal werd das Geld (die Bewertung) bekommt, es gibt es einfach allen, macht allen ein warmes zu Hause, egal ob das nun angebracht ist oder nicht. Das Grundeinkommen ist nicht individuell, es zielt nicht darauf, das Ich, welches immer individuell ist, zu unterstützen, sondern es pauschalisiert alle Iche über einen Haufen, versucht etwas pauschal umzusetzen, was pauschal nicht geht.

Wirklich helfen kann man nicht mit Grundeinkommen, im Gegenteil, ich bin mir sicher, dass es Schaden verursachen würde. Ich sehe auch nirgendswo, dass Steiner das Grundeinkommen wollte. Die Trennung von Arbeit und Geld kommt dann, wenn man GEMEINSAM als Unternehmer mit dem Arbeitsleister ein Produkt erschafft und die Bewertung (das Geld) für dieses Produkt fair teilt. Der Unternehmer darf einfach keinen Gewinn machen (wohl Rücklagen usw. bilden), sondern der Unternehmensgewinn, ist nichts anderes als die Bewertung der hervorgebrachten Waren und Dienstleistungen und muss an alle Beteiligten fair ausgeteilt werden. Dann bewertet man nicht Arbeit, sondern das Ergebnis bewertet die Ware! Das ist meiner Meinung nach das, was Steiner versucht hat darzustellen, und was durchaus schwer zu verstehen ist.

Da ich inzwischen selbst Unternehmensleiter bin, kann ich mir vorstellen wie sehr gerade Unternehmensleiter, die sich ja oft von Gott an diese Stelle berufen fühlen, mit den Zähnen knirschen, wenn sie den Gewinn verteilen sollen, weil sie sich ja gerade eben berufen fühlen, bessere Entscheidungen treffen zu können als der normale Mitarbeiter, aber dieses Geld, diese Bewertung gehört einfach nicht ihnen, sondern der Anteil eben dem Mitarbeiter, und wenn er es verschwendet ist es sein Recht, denn er hat die Ware bzw. Dienstleistung soviel anteilig miterschaffen.

Der Gewinn, ALLER Gewin (bis auf Rücklagen usw.) gehört verteilt und zwar individuell zu jedem der etwas geleistet hat und nicht eine Steuer zu allen pauschal. Hier setzt die richtige Verteilung an und nicht bei der Steuerverteilung des Staates. Und es entsteht ja nur darum ein Zähne-Knirschen bei den Unternehmern, weil der Gewinn sonst in die eigene Tasche gewandert wäre, während die Steuern vom Staat ja leicht zu verteilen sind, wo man sie doch eh nur anteilig zahlt und das ja sowieso. Man ist ja schon soweit gekommen, zu erkennen, dass die Unternehmen die Welt ausbeuten, aber mit dem Grundeinkommen, setzt man doch nur beim Staat wieder an, der aber mitlerweile stillschweigend den Unternehmen untergeordnet wurde. Jeder Unternehmer muss also dazu gebracht werden, nur soviel zu verdienen als er auch selbst tut und braucht bis zu erneuten Hervorbringen der Ware und Dienstleistung und den restlichen Gewinn zu verteilen an alle Beteiligten.

Es ist leicht darüber zu streiten wie Steuern gerecht verteilt werden sollen, aber schwer, das eigene zu Unrecht eingesteckte Geld zu verteilen, bzw. auf der anderen Seite ist es leicht sich über alles was falsch läuft aufzuregen, aber selbst nichts leisten zu gehen, stattdessen in seinen Süchten zu Baden und dann noch dafür zusein, dass einem dieses Süchte-Baden fremdfinanziert wird.

Jeder der jetzt gerne arbeiten geht, der wird auch gerne arbeiten gehen, wenn er Grundeinkommen hat, vielleicht sich ein bisschen sicherer fühlen. Aber dieser Mensch braucht unsere Hilfe nicht! Er ist schon stark, er ist in der Mitte und entwickelt sich wie gewünscht.

Jeder der nicht gerne arbeiten geht, wird sich dank des Grundeinkommens noch mehr drücken können. Das Grundeinkommen lässt sein Nicht-Mittig-sein noch extremer werden. Er bräuchte gerade die Reibung mit der Realität (und wahre Unterstützung der Mitmenschen) um wachsen zu können. Das Grundeinkommen würde ihn, der nicht stark ist, tiefer in Süchte und Co. stürzen, weil es in diesem Fall betäubend und nicht aufrüttelnd wirke. Er braucht aber Arbeitsamt, Jugendamt, Familienberatung, Thearpie usw., aber individuell, persönlich, menschlich, nicht ein Grundeinkommen um in die Mitte zu kommen.

Jeder der heute als Unternehmer ausbeuterisch ist, würde nicht dadurch geändert werden, dass jetzt die, die eh nicht gerne arbeiten gehen wollen Druck auf ihn ausüben könnten, das können sie nämlich nur sehr kurz, denn was geschehen würde, ist das der Preis für diese Ware ansteigen würde, weil ja jetzt mehr Lohn gezahlt werden muss, dann ist der Druck-Prozess schon wieder vorbei. Der Unternehmer würde aber TROTZDEM ausbeuterisch weiter verfahren können, weil ja Nachfrage da sein wird. Weil er sich ja nur einmal schütteln muss, das Unternehmen einmal schütteln muss, und dann den höheren Preis weitergibt, und dann weiter so verfahren kann wie vorher. Der Unternehmer, er muss innerlich reifen und dann seinen Gewinn verteilen, und da, nicht bei der Preisbildung, aber bei der Gewinnverteilung, genau wie beim Bodennutzungsrecht, da muss unser Rechtssystem eingreifen, wie das Arbeitsamt beim Arbeitsunwilligen. Da muss Reibung mit der Realität entstehen. Wenn nun der Unternehmer Reibung mit der Realität erfährt, gezwungen wird den Gewinn zu verteilen, dann würde im ausbeuterischen Bereich (Ausbeutung findet da statt, wo der Gewinn nicht geteilt wird, sondern in die eigene Tasche fließt!), Veränderung in die richtige Richtung einsetzen, NICHT durch ein Grundeinkommen für alle. So, auf diesem Weg, durch das Arbeitsamt für Unternehmen (und Thearpie usw.), das zur Gewinnverteilung zwingt, so würde der Unternehmer in seine gesunde Mitte zurückkehren könne und auch einen menschlichen Weg, und nicht einen durch Mommon besetzen Weg, in seiner Entwicklung machen können.

Ich würde mich über Kommentare sehr freuen, um meinen inneren Prozess zu diesem Thema fortzusetzen. Danke Euch, auf fürs Lesen!

--SebastianL (Diskussion) 12:21, 9. Aug. 2016 (CEST)


Rudolf Steiner sagt ausdrücklich, Dass "reine Konsumenten" wichtig sind für das Gedeihen einer Volkswirtschaft! (R. St.: Nationalökonomischer Kurs, S. 89).

--Michael.heinen-anders (Diskussion) 14:47, 9. Aug. 2016 (CEST)


Das stimmt, danke für Deine Gedanken. Rudolf Steiner spricht von Kindern und Rentnern usw..

Die zu-Recht-reinen-Konsumenten werden ja bereits vom Staat durch Kindergeld und Rente usw. annähernd unterstützt. Das bedarf wohlmöglich Verbesserung aber ist kein Grund für ein "bedingungsloses" Grundeinkommen, denn diese Menschen, die wir als reine Konsumenten brauchen bekommen durch Kindergeld, Rente, Sozialhilfe usw. bereits ein Grundeinkommen, eben eins was an Bedinungen geknüpft ist. Man "muss" zu-Recht-reiner-Konsument sein und darf nicht zu-Unrecht-reiner-Konsument sein. Diese Dinge müssen natürlich von Fall zu Fall nach genauer Betrachtung entschieden werden und dürfen nicht durch ein "bedingungsloses" Grundeinkommen über einen Haufen geworfen werden, oder? --SebastianL (Diskussion) 15:21, 9. Aug. 2016 (CEST)


"dieses Geld, diese Bewertung gehört einfach nicht ihnen, sondern der Anteil eben dem Mitarbeiter, und wenn er es verschwendet ist es sein Recht, denn er hat die Ware bzw. Dienstleistung soviel anteilig miterschaffen." Meinen Sie, es gibt ein Recht, verdientes Geld zu verschwenden? Finde ich eigentlich nicht, und es entspricht auch nicht dem Grundsatz, daß Einkommen für den Bedarf da ist. Ansonsten kann ich Ihnen in Vielem zustimmen. Ich habe auch noch nicht davon gehört, daß wirtschaftlich Selbstständige für das Grundeinkommen wären. Das widerspricht irgendwie dem Selbstverständnis des Unternehmers. So jemand wie Götz Werner kann sich natürlich generös geben. Und was Sie sagen, daß es manchem gut tun, durch die Notwendigkeit des Geld verdienens auf die Beine geholfen zu werden, insbesondere junge Leute, da stimme ich auch zu. Wenn es das Grundeinkommen gibt, würde es aber andere Arten geben können, wie so manch eine Person, in derem eigenen Interesse natürlich nur, "freiwillig", auf Trab gebracht werden kann. Meine Haltung zum Grundeinkommen ist schon dokumentiert: Grundeinkommen ja, aber haushaltsbezogen, und mit Anrechnung jeglichen sonstigen Einkommens. Aber ohne die heutige Arbeitspflicht. Wer nicht will, muß nicht. Daß so einigen das Grundeinkommen nicht gut bekommen würde, mag wohl stimmen, aber ist das wirklich ein Argument? Man kann es nicht allen recht machen. Das Beispiel der Süchte ist auch nicht so pauschal brauchbar. Es kann auch sein, daß die finanzielle Absicherung und der wegfallende Druck so manchem helfen kann, von der Sucht wegzukommen. Es gibt ohnehin über solche Fragen viel zu wenig empirische Studien. Man kennt ein paar persönliche Fälle, liest in den Medien, und bildet sich eine Meinung. Und dann kommen die Sozialforscher und machen von den vielen Meinungen eine Umfrage. Das reicht alles nicht, und deswegen weiß auch niemand bisher, welches die tatsächlichen Folgen im allgemeinen von so einem Grundeinkommen wären. Mir scheint nur ein allmählicher Übergang denkbar, mit Schritten, die auch rückgängig gemacht werden können. Man könnte als erstes bei Hartz IV die Schikanen und Kürzungen bei Pflichtwidrigkeiten wegfallen lassen. Aber da wären Sie wohl nicht dafür? Hgp (Diskussion) 15:25, 9. Aug. 2016 (CEST)


Hallo Hgp, vielen Dank für die Fortführung meiner Gedanken und Ihre dazu. Das tut gut. Ich kann mich daran positiv reiben, entwickeln.

Ich empfinde es so, dass man Geld nur wiederholt schenken darf, wenn man das Gefühl hat, es wird nicht nutzlos vergeudet. Ich empfinde es darum so, weil ich das Gefühl habe, das eigene Karma wird bei einer Schenkung mit dem Einsatz des Kapitals verbunden.

Anders empfinde ich es bei der heutigen Lohnzahlung, bzw. den Gedanken, den verdienten Gewinn an die, die es sich verdient haben unter (fast) allen Umständen auszahlen zu müssen. Es ist ja eben keine Schenkung, es ist keine optionale Sache, sondern ich empfinde es wie eine Pflicht. Was dem Menschen zusteht, weil er es sich er-arbeitet hat, dass muss er bekommen, egal was er damit macht, sonst komme ich in eine karmisches Ungleichgewicht. Wenn er das Geld nun nutzlos einsetzt und ich es hätte doch viel besser einsetzen können, dann empfinde ich es so, dass ich es aber nicht einsetzen durfte, weil es nicht meins wäre. Es ist NICHT mein Geld, nie gewesen, auch wenn es über mein Konto lief. Ich darf ja eben nicht stehlen, weil ich meine das Geld besser einsetzen zu können, als der dem ich es stehle. Wenn ich den Lohn und den zustehenden Gewinnanteil nicht auszahle, (fast) egal unter welchem Grund, empfinde ich es als Diebstahl. Natürlich gilt das nur sehr begrenzt, wenn er es nun ungesetzlich usw. einsetzt. Dann muss ich mich selbst prüfen und fragen inwieweit ich das zulassen möchte/kann bevor ich es an entsprechender Stelle sichtbar mache, z.B. durch die Aktivierung unseres Rechtssystems usw.. Aber das ändert für mich eben nichts an der Tat-sache das es sein Geld ist, weil er es verdient hat.

Ich stimme Ihnen zu, will es auch nicht zu weit treiben mit Spekulationen bzgl. Unternehmern, aber ein Unternehmer der sehr viel verdient, mehrere Unternehmen hat, kommt sicher besser weg, wenn das staatliche, bedingungslose Grundeinkommen verabschiedet wird, als wenn er den Gewinn seiner Firmen an alle Mitarbeiter ausschütten muss. Evtl. beruhigt der Kampf um ein bedingungsloses, staatliches Grundeinkommen auch in dieser Hinsicht.

Ich danke Ihnen, dass Sie mir klar machen, dass ich bzgl. der Süchtigen und dem passenden Vorgehen dazu pauschalisiere. Da möchte ich lernen zu vermeiden. Gleicher Meinung sind wir ganz offenbar darin, dass jeder Fall individuell beleuchtet werden muss und nicht pauschalisiert werden darf.

Sie sagen "Man kann es nicht allen Recht machen." Ich erlaube mir diesen Satz nicht mehr, denn er gilt ja nur für pauschal verabschiedetes und nicht für solches, welches individuell wirkt. Da kann man es dann doch allen Recht machen, bzw. versucht jedem einzelnen Individum in seinem ganz persönlichen Schicksal Unterstützung zu geben und sollte es auch. Das Arbeitsamt, so es noch mehr so wäre, wie wir uns das jetzt vielleicht hier wünschen, versucht das ja in persönlichen Gesprächen usw., das Jugendamt versucht das auch, andere Ämter sicher auch, natürlich immer nur so mangelhaft oder gut, wie die jeweiligen (beratenden) Personen es eben können und die Gesetzeslage es zulässt. Wir müssen immer verbessern, nie hört es auf.

Ich bin nicht der Meinung, dass wir jemanden zum Arbeiten zwingen können, aber so wie eine Mutter ihren Sohn irgendwann rausschmeißen sollte, wenn er ein Schmarotzerdasein fristet, so glaube ich wohl, dass die Mittel Stück für Stück gestrichen werden sollten, wenn ein Mensch nicht bereit ist sich für unsere gemeinsame Sache einzusetzen. Natürlich nur bis zum Null-Punkt.

Wir werden ihm nicht nach dem Leben trachten, aber wohl auch nicht die Arbeit der anderen einfach schenken, wenn er nicht bereit ist etwas im Ausstausch dafür zu tun. Dann finde ich nicht, dass wir ihn also zwingen, wir wärmen ihn einfach nur nicht mehr. Aber die Natur, die Not-wendigkeit in seinem Leben, die fängt an ihn zu zwingen. (Natürlich gilt auch hier immer der individuelle Fall und wenn jetzt jemand weiter und weiter fällt, dann sollte wieder eine Art Notfallsystem der Mit-Menschlichkeit greifen, aber ein ganz-heitliches).

So empfinde ich die eine Seite, aber eben auch die andere sehr stark, wo der Missbrauch derer stattfindet, die es nicht schaffen sich selbstständig zu machen, eben in den Tretmühlen der Groß- und Kleinunternehmen unterdrückt werden. Hier muss einfach nur der Unternehmer seinen Gewinn ausschütten und nicht in die Hosentasche stecken. Das "einfach nur" ist die große, sicher sehr, sehr schwere Aufgabe, aber am Ende auch nur ein Prozess der dadurch entsteht, dass man drüber redet, es publik macht und vieles mehr.

Wenn das alles gemacht wird, dann kommt mir das Grundeinkommen dagegen einfach nur wie so ein, wie sie es selbst auch geschrieben haben, undurchdachtes, ungeerdetes Wunschdenken vor,die Rettung der Welt oder von Deutschland, mit einer einzigen Sache, während Rudolf Steiner doch so oft betont, dass es kompliziert ist und die Liebe Arbeit ist und nicht etwas Pauschales.

Ich würde mich über weitere Gedanken freuen. --SebastianL (Diskussion) 16:16, 9. Aug. 2016 (CEST)


Für das dem einzelnen Gerechtwerden gibt es aber doch zu wenige, passende Jobs. Wenn die Arbeitsämter oder der Stellenmarkt bzw. die Unternehmen passende Jobs hätten, dann bräuchte wohl kaum groß Druck gemacht werden, daß die Stellen besetzt werden. Es besteht eben ein Unwillen, bestimmte Stellen einzunehmen. Das hat auch mit den fehlenden Aufstiegschancen zu tun, die leider oft mit solchen Stellen verbunden sind. Wenn schon ackern, dann muß man auch vorankommen, Karriere machen können. Und dann sieht es mit dem Arbeitsplatzangebot in Deutschland im Moment ganz gut aus. Europaweit ist die Situation weniger erfreulich, und der Trend wird wohl doch weiter in Richtung Arbeitsplatzabbau gehen. Wenn die gesellschaftliche Teilhabe weiter von Arbeit im Lager oder Büro einer Firma abhängig gemacht werden soll, und ehrenamtliche Tätigkeit, Kindererziehung usw.. demgegenüber wenig gelten, dann bliebe nur die Möglichkeit, die durchschnittliche Arbeitszeit herunterzusetzen, oder zumindest flexibler zu gestalten, wobei aber das grundsätzliche Mindesteinkommen ja doch für die Haushalte hereinkommen muß, egal wie viel sie für Firmen arbeiten. Es gibt viele Möglichkeiten der Gestaltung, die an schon vorhandenem ansetzen und keine Revolution verursachen. Das würde das Grundeinkommen nach meiner Einschätzung. Die gesamte Kostenstruktur würde sich auf eine unberechenbare Weise ändern. Eine Masse von Firmen würde pleite gehen, weil sie nicht flexibel genug sind, sich anzupassen. Hgp (Diskussion) 17:53, 9. Aug. 2016 (CEST)


Ich glaube das mit dem "Unwillen" ist einseitig gedacht. Denn der Unwillen entsteht nicht nur, weil vielleicht der passende Job fehlt, sondern weil z.B. lieber in der Sucht gelebt wird, im Fernsehen, im Faul-sein usw.. Ein passender Job ist ja auch nicht als reine Fremd-stimulation gedacht, sondern als weiteres Entwicklungsfeld.

Ich glaube auch hier müssen Mitarbeiter und Unternehmensführung, oder Arbeitsleiter und Arbeitsleister aufeinander zugehen (und alle die damit zu tun haben). Wenn der Mitarbeiter einwenig mehr kompromissbereit ist nicht nur Arbeit zu tun die ihm gefällt, sondern auch teilweise, also nur anteilig, solche, die der Markt erfordert (der Dienst am anderen, im Sinne von Christus?), und der Arbeitsleiter oder Unternehmer gewillt ist, den Arbeitsplatz mehr so zu gestalten, dass er auch den Bedürfnissen des Arbeitsleisters oder Mitarbieter mehr angepasst ist, dann wäre hier sicher eine Lösung gefunden, die Stück für Stück eingeführt werden kann.

Und diesem Stück-für-Stück entwickeln, was Sie beschreiben, eine Weiterentwicklung des Vorhandenen in Richtung Dreigliederung des sozialen Organismus, organisch evolutionär und nicht revolutionär durch plötzliche große Einführungen, dem stimme ich vollkommen zu.

Mich würde interessieren wie es dazu kam, dass das Grundeinkommen gedanklich so stark mit der Anthroposophie verbunden wurde? Deutlich direkt wurde von Rudolf Steiner nichts zu der Idee des bedingungslosen, also des pauschal für alle geltenden, Grundeinkommens gesagt, sondern nur von Zeitgenossen Worte dazu interpretiert, die vielleicht dazu passen könnten. Warum meinen soviele, wie von selbst, die Anthroposophie stände voll und ganz dahinter? Oder ist dem garnicht so?

Gruß --SebastianL (Diskussion) 18:30, 9. Aug. 2016 (CEST)


Also das glaube ich nicht. Es gibt einige Anthroposophen, die sich stark für das Grundeinkommen engagiert haben. In den Medien kommt das vielleicht so rüber, daß sich aus Anthroposophie oder Dreigliederung das Grundeinkommen als Ziel ergeben würde. Das liegt an den Kampagnen von Werner & Co. Ansonsten ist es wie direkte Demokratie ein politisches Programm, wo dann für diese Zielsetzung auch Anthrosophen mit eintreten (z.B. mit Begründung, es sei die Verwirklichung der geforderten Trennung von Arbeit und Einkommen). Andere sind jedoch der Ansicht, daß sich das Grundeinkommen nicht aus Angaben Steiners ableiten läßt. Da kommen Sie aber mit Argumenten nicht weiter, das ist alles bis zum Abwinken durchdiskutiert. Gruß Hgp (Diskussion) 18:47, 9. Aug. 2016 (CEST)

P.S. Ich werde mal bei Gelegenheit, wenn die Zeit reicht, ein paar zusätzliche pro und contra Argumente in den Artikel einfügen. Hgp (Diskussion) 19:46, 9. Aug. 2016 (CEST)


Den Artikel zu ergänzen halte ich für richtig und wichtig. Schön, wenn Sie dazu Zeit finden würden.

LG--SebastianL (Diskussion) 17:39, 10. Aug. 2016 (CEST)



Was tun wir, wenn immer mehr menschliche Arbeitskraft durch technische Innovationen (Internet, Robotik usw.) fortfällt?

Ein vermutlich eher untaugliches Mittel ist die Maschinensteuer. Daneben gibt es die Möglichkeit über eine Anhebung der Umsatzsteuern, die ja jeder Konsument zahlt, genügend Geld für ein Bedingungsloses Grundeinkommen zu generieren. Es gibt sonst keine Mittel, denn die Arbeitslosen, als "reine Konsumenten" müssen finanziert werden - ansonsten verliert der Sozialstaat (Art. 20 I GG) seine Berechtigung.

--Michael.heinen-anders (Diskussion) 06:36, 12. Aug. 2016 (CEST)



Ich glaube es gibt nicht wirklich Menschen die arbeitslos sein wollen, es sei denn sie sind eben überarbeitet bzw. krank usw..

Ich gehe davon aus, dass Menschen einen Dienst leisten möchten, was ja auch Rentner z.B. im Allgemeinen noch versuchen und selbst Kinder schon von sich aus üben.

Das Ziel ist also nicht Arbeitslose durch ein "bedingungsloses" Grundeinkommen in ihrere unbefriedigenden Situation abzufinden, sondern eine Lösung zu entwickeln, wie sie sich in einem gesunden Rahmen für die Welt einsetzen können.

Ich teile Ihre Meinung Herr Heinen-Anders, dass durch die technische Innovation mehr menschliche Arbeitskraft frei wird.

Ich glaube aber nicht, dass das jemals komplett passieren kann, noch dass die Menschen sich nicht weiterentwickeln und neue Aufgabenfelder entdecken, eben weil neue Bedürfnisse durch Weiterentwicklung usw. entstehen.

Also wird zumindest immer anteilig der Mensch gebraucht werden und das ergibt für mich die 3 - 4 Tage Woche für jeden. Rudolf Steiner schreibt da was ganz ähnliches, und das ist glaube ich auch für diesen Fall die Lösung und nicht das "bedinungslose" Grundeinkommen:

"Denn es wäre kaum notwendig, daß ein Mensch, der heute acht, neun Stunden arbeitet, länger als drei, vier Stunden arbeitet. Die Menschen würden ja, wenn vernünftig volkswirtschaftlich gedacht würde, ungeheuer viel weniger sich zu betätigen brauchen in der Art, wie sie sich jetzt betätigen." (Lit.: GA 341, S. 037)

PS: Ich glaube, dann müsste die 3 - 4 Tage Woche, oder die 3 - 4 Stunden pro Tag so, oder so ähnlich bezahlt werden, wie das heute für eine 5 Tage Woche, bzw. für 8 oder mehr Stunden am Tag der Fall ist, oder?

PS2: Ich bin für Grundeinkommen (Kindergeld, Rente, Krankngeld, Geld in der Not uvm.), aber gegen "bedingungsloses" Grundeinkommen. Das "Bedingungslose" ist für mich das Problem, denn es ist der Versuch alle Menschen über einen Haufen zu scheren, der Versuch eine allgemeingültige Lösung für alle zu finden, anstatt für jeden seine ihm passende.

"Bedingungslos" bedeutet sich vor der wahren Aufgabe zu drücken, die eben viel, viel schwerer ist, weil man auf JEDEN einzeln eingehen muss. Erst dieses auf JEDEN eingehen, ist ja der Beweis dafür, dass man verstanden hat, dass man es mit Ich-en zu tun hat die vorranging, in unserer Zeit, ALLE verschieden sind und nicht gleich.

--SebastianL (Diskussion) 13:41, 13. Aug. 2016 (CEST)

Fehlentwicklungen in der Gegenwart

Der allgemeine Weltengeist leitet heute knall harte Fehlentwicklungen ein, deren fatale Konsequenzen noch völlig unbekannt sind... Eine dieser Fehlentwicklungen sind die in der Gegenwart vorbereiteten "zwei"!!! ahrimanswichen Varianten der sozialen Dreigleiderung mit der Monetative und dem Medianum in Achberg... Eine weitere Fehlentwicklung ist das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE), das in seiner neoliberlaen Zuspitzung ebenso ahrimanische ist... Aber im Hintergrund lauerte noch eine mindestens ebenso große Gefaht: der von Thoth vor allem in Amerika verbreitete Antidualismus, der die Menschheit endgültig in den Abgrund des Materialismus stürzen könnte... Ich kann da beim besten Willen nichts Michaelisches dran erkennen... Leider mischt die Anthroposophie in allen drei Punkte kräftig mit... Gruß Joachim Stiller (Diskussion) 08:58, 3. Nov. 2018 (UTC)

Papst für Grundeinkommen

Jetzt spricht sich auch der Papst für ein Bedinungsloses Grundeinkommen aus... Als ich das gelesen habe, habe ich erst einmal lang über die Tastatur gekotzt... Muss die Kirche denn jeden Unsinn der Anthroposophie nachmachen? Fehlt nicht mehr viel, und ich trete aus der katholischen Kirche aus... Also wirklich... Joachim Stiller (Diskussion) 10:23, 1. Dez. 2020 (UTC)

Im Ernst, abe wer sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt in der Geschichte für ein BGE ausspricht, macht sich unweigerlich zur Marionette Ahrimans... Joachim Stiller (Diskussion) 10:35, 1. Dez. 2020 (UTC)