Fische

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Europäischer Hecht (Esox lucius)

Die Fische (lat. Pisces; hebr. דָּאג dag „Fisch“, von דָּגָה dagah „wachsen, vervielfältigen“) sind wechselwarme, nahezu ausschließlich im Wasser lebende Wirbeltiere. Tiefseefische leben in Meerestiefen unter ca. 500 m bei einer konstanten Wassertemperatur von knapp 4 °C in nahezu vollständiger Dunkelheit.

Nach Rudolf Steiner bildete sich die Fischgestalt bereits auf dem alten Mond.

"Das Vogelgeschlecht war für die Luft entstanden, das Fischgeschlecht, das ist fürs Wasser entstanden. Erst als dieser Zustand da war, den ich da den Mondenzustand nenne, erst da bildeten sich gewisse frühere luftartige Vogelwesen so um, daß sie durch das Wasser fischähnlich wurden. So also kamen zu dem, was hier (auf die Zeichnung deutend) vogelartig war, die Fische dazu. Die Fische sind, ich möchte sagen, verwässerte Vögel, vom Wasser aufgenommene Vögel. Wir können daraus ablesen, daß die Fische später entstanden sind wie die Vögel; sie sind erst entstanden, als schon das wässerige Element da war. Die Fische entstehen also während der alten Mondenzeit.

Und jetzt werden Sie sich auch gar nicht mehr verwundern: Was überhaupt da wässerig herumschwamm während der alten Mondenzeit, das schaute alles fischähnlich aus. Die Vögel schauten ja früher auch, trotzdem sie in der Luft flogen, fischähnlich aus, nur daß sie eben leichter waren. Und alles schaute fischähnlich aus in der alten Mondenzeit. Und nun ist es interessant, meine Herren, wenn wir heute einen Menschenkeim anschauen, so am einundzwanzigsten, zweiundzwanzigsten Tage nach der Befruchtung - wie schaut er denn da aus? Da schwimmt er in diesem Wässerigen drinnen, das im Mutterleibe ist, und ausschauen tut er nämlich dann so (es wird gezeichnet): richtig wie ein kleines Fischlein! Diese Gestalt, die der Mensch richtig hatte während der Mondenzeit, die hat er da noch in der dritten Woche der Schwangerschaft; die hat er sich bewahrt.

So daß Sie also sagen können: Der Mensch arbeitet sich erst heraus aus dieser alten Mondgestalt, und wir können es heute noch an dieser Fischgestalt sehen, die er im Mutterleibe hat, wie er sich da herausarbeitet." (Lit.: GA 354, S. 26f)

Der Fisch verbindet sich nicht mit dem Wasser, das ihn umgibt und durch ihn hindurchfließt. Er ist ganz Ätherwesen und fühlt, dass er im Äther schwimmt und insbesonders fühlt er die jahreszeitliche Atmungsbewegung der Ätherkräfte, die im Sommer ganz aus der Erde herausgehen und sich im Winter wieder in die Tiefe zurückziehen.

Tafel 10 aus GA 230, S 102

"Wenn der Schmetterling eigentlich sich mit Recht als ein Lichtwesen anschaut, der Vogel als ein warmes Luftwesen, so können das die niedrigeren Tiere, die Amphibien, Reptilien und die Fische, nicht. Sehen wir uns zunächst einmal die Fische an.Wie sie heute sind, werden sie im Entstehen draußen überlassen sozusagen der äußeren Bildung, wo auf sie die Kräfte von außen hereinwirken, die auf den Menschen von innen heraus wirken. Der Fisch lebt vorzugsweise im wäßrigen Elemente. Aber das Wasser ist ja nicht nur das, was Wasserstoff und Sauerstoff in ihrer Zusammensetzung für den Chemiker sind, sondern das Wasser ist durchzogen von allen möglichen kosmischen Kräften. Die Sternenkräfte halten auch ihren Einzug in das Wasser, und im Wasser würden keine Fische leben, wenn das Wasser eben nur die gleichartige Zusammensetzung von Wasserstoff und Sauerstoff wäre. Aber geradeso wie der Schmetterling sich als Lichtwesen, wie der Vogel sich als warmes Luftwesen fühlt, so fühlt sich der Fisch eigentlich als das irdisch-wäßrige Wesen. Das eigentliche Wasser, das er in sich aufsaugt, das fühlt er nicht als sein Wesen. Der Vogel fühlt die Luft, die er aufsaugt, als sein Wesen. Der Vogel fühlt also eigentlich, schematisch ausgedrückt, das, was als Luft in ihn eindringt, was sich überall ausbreitet, als sein Wesen; diese sich ausbreitende und von ihm erwärmte Luft (siehe Zeichnung blau), das ist sein Wesen. Der Fisch hat das Wasser in sich, aber der Fisch fühlt sich nicht als das Wasser; der Fisch fühlt sich als das, was das Wasser einschließt, er fühlt sich als die Umgebung des Wassers. Er fühlt sich als diese glitzerige Hülle oder Schale des Wassers. Aber das Wasser fühlt er als ein ihm fremdes Element, das in ihm aus- und eingeht, und indem es aus- und eingeht in ihm, ihm auch zugleich die Luft bringt, die er braucht. Aber Luft und Wasser fühlt er als etwas Fremdes. Er fühlt es zunächst als physischer Fisch als etwas Fremdes. Aber der Fisch hat ja auch seinen Äther- und seinen astralischen Leib. Das ist gerade das Eigentümliche des Fisches: dadurch, daß er sich eigentlich als die Hülle fühlt, und das Wasser in ihm verbunden bleibt mit dem übrigen wäßrigen Elemente, fühlt er den Äther als dasjenige, in dem er eigentlich lebt. Das Astralische fühlt er dann nicht als das, was zu ihm gehört. Aber der Fisch ist das eigentümliche Tier, das so recht Äthertier ist. Für sich ist er die physische Schale für das Wasser. Das Wasser, das in ihm ist, fühlt er zusammengehörig mit allen Wassern der Welt. Gewissermaßen überall setzt sich ihm die Feuchtigkeit fort. Feuchtigkeit ist ja überall, und in dieser Feuchtigkeit nimmt er zugleich den Äther (siehe Zeichnung lila) wahr. Die Fische sind allerdings für das irdische Leben stumm, aber wenn sie reden könnten und Ihnen erzählen würden, wie sie sich fühlen, dann würden Ihnen die Fische sagen: Ich bin Schale, aber die Schale trägt ein überall sich ausbreitendes Wasserelement, das der Träger des Ätherelementes ist. In dem Äther schwimme ich eigentlich. - Der Fisch würde sagen: Das Wasser ist nur Maja, die Wirklichkeit ist der Äther, in dem schwimme ich eigentlich. - Also der Fisch fühlt sein Leben als das Leben der Erde. Das ist das Eigentümliche von ihm: er fühlt sein Leben als das Leben der Erde, und daher nimmt er innig teil an alledem, was im Jahreslauf durchgemacht wird von der Erde: dieses Hinausgehen der Ätherkräfte im Sommer, dieses Zurückziehen der Ätherkräfte im Winter. So daß der Fisch etwas fühlt, was in der ganzen Erde atmet. Den Äther empfindet der Fisch als das Atmende der Erde.

Es hat hier einmal Dr. Wachsmuth von dem Atmen der Erde gesprochen. Das ist eine sehr schöne Auseinandersetzung gewesen. Aus eigener Erfahrung hätte das ein Fisch hier vortragen können, wenn er die Vortragskunst gelernt hätte; denn er empfindet das alles, was da vorgetragen worden ist, aus der Verfolgung der dazugehörigen Erscheinungen. Der Fisch ist dasjenige Tier, das das Atmungsleben der Erde während des Jahreslaufes in einer ganz außerordentlichen Weise mitmacht, weil für den Fisch das, worauf es ihm ankommt, gerade das Äther- Lebenselement ist, das aus und ein wogt, und das nur das andere Atmende mitreißt." (Lit.: GA 230, S. 102ff)

Die Gruppenseele der Fische steht sehr hoch, viel höher als der Mensch. Die Fische sind ein äußerer Ausdruck der Sonnenwesen und daher insbesonders auch ein Symbol für den Christus. Die Fischgestalt konnte sich erst bilden, als sich der alte Mond, der sich zeitweilig von der Sonne getrennt hatte, wieder mit dieser vereinigte:

"Wäre der alte Mond seinen Weg allein gegangen, hätte er nicht durch seine Wiedervereinigung mit der Sonne neue Kräfte schöpfen können, dann wäre das höchste Wesen, das er je hätte hervorbringen können, etwa wie die heutigen Schlangen gewesen. Die Sonnenwesen dagegen, sie hätten - wenn sie allein geblieben wären - als höchstes die Gestalt des Fisches erreichen können. Die Fischgestalt ist der äußere Ausdruck für Wesen, die viel höher stehen als der Mensch. Die Fischgruppenseele steht tatsächlich auch heute sehr hoch; die äußere Gestalt ist aber etwas ganz anderes als die Seele. Woher ist also jenen Wesen des alten Mondes die Kraft gekommen, sich über die Schlange zu erheben? Von den Wesenheiten der Sonne ist ihnen diese Kraft gekommen. Und die Reinheit des Sonnenzustandes jener hohen Wesen drückt sich materiell in der Fischgestalt aus, denn das ist die höchste materielle Gestalt, die von den Wesenheiten der alten Sonne erlangt werden kann. Christus, der Sonnenheld, der die ganze Kraft der Sonne auf die Erde verpflanzt hat, wird ja durch das Zeichen des Fisches symbolisiert. Jetzt werden Sie verstehen, mit welch tiefer Intuition das esoterische Christentum die Bedeutung der Fischgestalt erfaßt hat; sie ist ihm das äußere Sinnbild der Sonnenkraft, der Kraft des Christus. Wohl ist der Fisch äußerlich ein unvollkommenes Wesen, aber er ist nicht so tief hinuntergestiegen in die Materie; wenig nur ist er von Ichsucht durchzogen.

Für den Okkultisten ist die Schlange das Symbolum der Erde, wie sie sich aus dem alten Monde entwickelt hat, und der Fisch ist das Symbolum des Geistwesens der alten Sonne. Unsere Erde mit ihren festen Substanzen hat in der Schlange ihr tiefstes Wesen symbolisiert, das Erdenwesen. Das, was sich als wäßrige Substanz abgesondert hat, zeigt sich symbolisiert im Fisch. Dem Okkultisten erscheint der Fisch wie etwas, das aus dem Wasser herausgeboren ist." (Lit.: GA 101, S. 165f)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.