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Genus proximum et differentia specifica
Genus proximum et differentia specifica ist die in der Scholastik geprägte lateinische Kurzformel für die auf Aristoteles zurückgehende und bis ins 19. Jahrhundert in der klassischen Logik als verbindlich angesehene Definitionsregel, wonach jede Definition so zu erfolgen habe, dass für jeden Begriff die jeweils nächsthöhere Gattung (lat. genus proximum) und die artbildende Differenz (lat. differentia specifica) anzugegeben sei. Jeder Begriff kann dadurch systematisch in ein hierarchisches Begriffssystem eingeordnet werden, das später Porphyrios durch den „arbor porphyriana“, den Baum des Wissens, veranschaulicht hat.
Im nachfolgenden Beispiel ist „Lebewesen“ die nächsthöhere Gattung, der als Arten sowohl Tiere als Menschen angehören. Die Vernunft ist die den Menschen kennzeichnende spezifische Differenz:
Gattung (z.B. Lebewesen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Art 1 (z.B. Mensch) | artbildender Unterschied (z.B. vernunftbegabt) | Art 2 (z.B. Tier) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||