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Gnome

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Victor Hugo: Nachtgnom (1856)
Gnom, Carl Spitzweg, 1848
Heinrich Schlitt: Gnom mit Zeitung und Tabakspfeife unter einem Fliegenpilz, mit Schnecke, vor ihm auf der Wiese ein Wetterfrosch im Glas. (spätestens 1923)

Gnome, Kobolde[1], Zwerge[2], Wichtelmänner[3], Erdgeister[4], Berggeister, Felsengeister oder Elementarwesen des Festen bzw. Erdelementarwesen sind Elementarwesen, die als Abschnürung aus der Hierarchie der Archai entstanden sind (Lit.: GA 136, S. 64). Ihre astrale Heimat ist das Innere der Erde, aus deren geistig-seelischen Schichten sie emporsteigen und darum dem irdisch verkörperten Menschen besonders nahe stehen[5]. Sie leben als Wurzelgeister im Feucht-Irdischen und tragen den Lebensäther an die Pflanze heran. Sie sind ganz Sinnesorgan, nehmen aber mit der Wahrnehmung zugleich die Gedanken auf. Sie nehmen die Ideen des Weltalls durch die Pflanzen hindurch auf und tragen sie namentlich im Herbst und Winter durch die Erde. Sie sind überverständige Wesen und haben ihre Entsprechung im menschlichen Gedankenleben.

Normalerweise sind die Gnome eingeschlossen in den Bereich des Wurzelhaften. Gnome leben aber auch in allen Gesteinsformationen. Sie können aber auch über diese Grenzen hinauswachsen, streben eigentlich immer danach, und dadurch wachsen sie sich zu riesenhafter Gestalt aus: die Gnome werden dann zu Frostriesen.

„Der heutige Initiierte weiß eben durchaus zu sagen, wie aus jedem Stein erkennend im Bewußtsein erlöst wird ein Geisteswesen, wie andere Geisteswesen aus den Pflanzen erlöst werden. Sie treten einem entgegen, wenn man nicht bei der äußeren Sinnesanschauung stehenbleibt. Und jedes Mal, wenn man in die Natur geht, wenn man zum Beispiel zunächst, aus ihren Steinbehausungen hervorgehend, die koboldartigen Elementarwesen schaut, die überall, wo die Natur anfängt ein wenig elementar zu werden, drinnen stecken - dann, wenn man sich so bekannt macht und befreundet mit diesen Elementarwesen, dann sieht man bald auch hinter diesen Elementarwesen, namentlich hinter den Elementarwesen der mineralischen Welt, höhere Wesenheiten, die zuletzt hinaufführen bis zur ersten Hierarchie, bis zu den Seraphim, Cherubim und Thronen.

Und wenn konsequent die Übungen durchgeführt werden, die ich in dem Buche: «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?», das ins Englische unter dem Titel «Initiation» übersetzt ist, angegeben habe, wenn man diese Übungen konsequent, mit großer innerer Energie, Opferwilligkeit und Hingabe macht, dann ist es eigentlich schon so, daß man, wenn man den gehörigen inneren Mut bekommt, zunächst auf so etwas kommt, daß in besonderen mineralischen Einschlägen draußen im Gebirge in einem Stück Stein ganze Welten von Elementarwesen verborgen sind. Die kommen nur so heraus, nach allen Seiten schlüpfen sie heraus, werden groß, und bezeugen, daß sie eigentlich nur zusammengerollt, zusammengeschoben in den Partien der elementarischen Welt sind. Es sind Wesenheiten zunächst innerhalb des mineralischen Naturgebietes, namentlich wo die Erde in den Zustand des «Grunelns» kommt, daß sie sich so frisch anfühlt, daß sie Erdenaroma hat, daß die Pflanzen auch Erdenaroma haben. Wenn man da eintritt in diese Welt der Elementarwesen, da ist es so, daß diese Elementarwesen schon einem angst und bange machen können. Und diese Elementarwesen, die da herauskommen, sind von einer unglaublichen Gescheitheit. Man muß die Bescheidenheit haben, wenn die Zwerge da heraus sich lösen aus den Naturtatsachen und Naturobjekten, sich zu sagen: Da stehst du nun, du dummer Mensch, wie gescheit ist doch diese Elementarwelt! - Und weil im Ernste das doch viele Menschen nicht sagen mögen, weil sie ja nicht einmal sagen mögen, daß ein kleines Kind, das eben geboren worden ist, viel gescheiter ist als derjenige, der viel gelernt hat — wenn man es innerlich anschaut —, deshalb entziehen sich zunächst diese Elementarwesen dem Anblick des Menschen. Kann man aber auf sie eingehen, dann erweitert sich sozusagen der Horizont, und das, was vorne diese neckischen, einen mit ihrer Gescheitheit und Klugheit neckenden Zwerge eröffnen als Vordergrund, das trägt in einen Hintergrund hinein, der bis zu der ersten Hierarchie, bis zu den Seraphim, Cherubim und Thronen kommt.“ (Lit.:GA 240, S. 266f)

Die Gnome haben als oberstes Wesensglied einen physischen Leib. Darunter haben sie drei weitere Wesensglieder, die in das dritte, zweite und erste Elementarreich hinunterreichen. Durch die Wirkung dieser drei unteren Wesensglieder ist der physische Leib der Gnome für gewöhnlich nicht sinnlich sichtbar. Nur unter dem hohen Druck der Erdentiefen nehmen sie so etwas wie physische Materialität an. Wird dieser Druck gelöst, zerstiebt diese physische Materialität sehr schnell (siehe auch -> Wesensglieder der Elementarwesen). Die Gnome formen ihren Körper aus der unsichtbaren, flüchtigen Schwerkraft, der deshalb ständig Gefahr läuft, seine Substanz zu verlieren und zu zerfallen. Die Gnome sind darum äußerst aufmerksam auf ihre Umgebung, auf alles, was ihre Existenz gefährden könnte, und ständig genötigt, sich gleichsam aus der Schwere immer wieder neu zu erschaffen und erscheinen als eine sich beständig vervielfältigende, nicht zählbare Vielheit.

„... diese Gnomen binden zusammen, möchte ich sagen, alles, was an Schwerkraft vorhanden ist, und formen sich aus der flüchtigen, unsichtbaren Schwerkraft ihren Körper, der übrigens fortwährend in Gefahr ist zu zerfallen, seine Substanz zu verlieren. Die Gnomen müssen sich sozusagen immer wieder und wieder aus der Schwere schaffen, weil sie immerdar in der Gefahr stehen, ihre Substanz zu verlieren. Dadurch sind diese Gnomen, um ihre eigene Existenz zu retten, fortwährend aufmerksam auf das, was um sie herum vor sich geht. Es gibt für die Erdenbeobachtung keine aufmerksameren Wesen als solch einen Gnom. Der paßt auf alles auf, weil er alles kennen muß, alles auffassen muß, um sein Leben zu retten. Er muß immer wachen; wenn er schläfrig würde, wie die Menschen oftmals schläfrig sind, würde er sogleich an seiner Schläfrigkeit sterben.

Es gibt ein deutsches Sprichwort, das eigentlich, aus sehr alter Zeit stammend, sehr gut ausdrückt diese Eigenschaft der Gnomen, immer aufmerksam sein zu müssen. Man sagt: Gib acht wie ein Wichtelmann. - Und Wichtelmänner sind eben die Gnomen. Also wenn man jemanden zur Aufmerksamkeit mahnen will, dann sagt man ihm: Gib acht wie ein Gnom. - Der ist wirklich ein aufmerksames Wesen.“ (Lit.:GA 230, S. 129f)

Rudolf Steiner charakterisiert das Wesen der Gnome so:

„Wir dürfen nicht bloß reden von den festen Elementen, Natrium, Kalzium und so weiter, sondern von dem, was mit allem Festen, Irdischen als Geistiges verbunden ist. Da müssen wir sagen: Dasjenige, was uns in der Außenwelt als Festes, Irdisches entgegentritt, ist durchaus so geartet, daß Geist damit verbunden ist, und zwar ein Geist, welcher eine besondere Neigung zur Vielheit hat, so zur Vielheit sie hat, daß wir diese Vielheit gar nicht ermessen können. Überall, wo wir hinschauen auf das Feste, da finden wir auch, wenn wir es in der richtigen Weise anschauen, Geistiges, und zwar viele und mannigfaltige geistige Wesenheiten.

Eine alte instinktive Weisheit hat hier von Gnomen und dergleichen gesprochen. Wir brauchen, um nicht gar zu sehr zu schockieren, gar nicht diese alten Ausdrücke beizubehalten, wir können durchaus in einer Sprache reden, die uns geläufig ist, müssen aber dennoch hinschauen auf das, was uns in gewissen Gegenden der Erde ganz besonders aus jedem Klumpen der Materialität als Geistiges entgegenleuchtet. Und wenn wir also, wie heute, etwas mehr esoterisch beisammen sind, dann darf es in dieser schnelleren Form ausgesprochen werden: Derjenige, der heutigen Tages mit geistiger Anschauung ausgerüstet ist, der tritt dann diesem Klumpen Erde so entgegen, daß geistige Wesenheiten herausspringen, die nicht im Physischen verkörpert sind, so daß wir sie mit äußeren Augen nicht sehen, die aber geistig wahrgenommen werden können. Und man kann sagen, sie sind so sehr auf die Vielheit hin angelegt, daß aus dem kleinsten Klumpen unermeßlich viele solcher Wesenheiten herausspringen können. Sie sind so geartet, daß sie fast ganz bestehen aus dem, was im menschlichen Verstand wirkt, sind listige, kluge, überverständige Wesen. So daß um uns herum waltet, ich möchte sagen, geistig-lebendige Klugheit, Listigkeit, schnelleres geistiges Erfassen als in intellektueller, verständiger Form, denn dieses wie zur Substanz gewordene Intellektuelle lebt in allem festen irdischen Element. Und ehe man nicht wissen wird, wie zusammenarbeiten diese geistigen Wesenheiten, die in dem festen irdischen Element sind, wird es auch keine wahre Chemie geben. Was wir heute als Chemie haben, dem kann Anthroposophie begreifend gegenüberstehen, aber die Wahrheit wird erst erfaßt werden, wenn das, was für übersinnliches Schauen faßbar ist, wenn Geistiges in all dem Irdischen gefunden werden kann. Da müssen wir dann den Willen haben, selbst die festesten Grundsäulen der Intellektualität bei menschlicher Besonnenheit zu verlassen. Wenn wir dem Irdischen gegenüberstehen, sei es was auch immer zu zählen haben: 1, 2, 3, 4 ..., so sind wir gewohnt, wenn wir bis vier gezählt haben, zu sehen, daß eben die Summe von vier vor uns liegt. Dasjenige, was wir aus Festem an geistigen Wesenheiten herauslösen, was uns in seiner Erpichtheit auf die Mannigfaltigkeit entgegentritt, das können wir beginnen zu zählen, aber dann stellt sich heraus, daß das gar nicht mehr drei oder vier ist, sondern schon sieben geworden ist: All unser Zählen verläßt uns bei dieser Gelegenheit. Innerhalb dessen, was die Menschheit als atomistische Welt kennt, kann man abzählen; innerhalb der wirklichen Welt ist alles auf eine viel größere Mannigfaltigkeit gestellt, da ist alles lebendig, da müssen wir gewahr werden, daß selbst unserem Zählen von der höheren Intelligenz Hohn gesprochen wird. Da müssen wir mit unserem Intellekt, trotzdem er bei Besonnenheit bleibt, nicht in die Gedankenflüchtigkeit hineinkommen, da müssen wir mit dem Intellekt voll gegenüberstehen demjenigen, was uns die Wirklichkeit bietet. Viele werden sagen: Wenn einem so etwas in der Wirklichkeit entgegentritt, da kann man ja wahnsinnig werden! - Deshalb wird eben die große Bedeutung darauf zu legen sein, daß, bevor der Mensch eintritt in diese Welt, er zur vollen Besonnenheit gekommen ist und die irdischen Verhältnisse mit aller Trockenheit zu beurteilen in der Lage ist.“ (Lit.:GA 211, S. 203ff)

Gnome finden sich auch in den Tiefen der Berge, überall dort, wo sich Stein und Metall aneinander schmiegen. Hervorstechend ist stets ihre überragende Verstandeskraft:

„Überall, wo sich verschiedene Naturreiche berühren, bietet sich Gelegenheit, daß gewisse geistige Wesenheiten sich verkörpern. Wo Metall an den Stein sich anschmiegt im Innern der Erde, da sieht der Seher, wenn der Bergmann das Erdreich abhackt, an verschiedenen Stellen merkwürdige Wesen wie zusammengekauert beieinanderhocken, in einem ganz kleinen Raum. Sie stieben, sie sprühen auseinander, wenn die Erde entfernt wird. Es sind merkwürdige Wesenheiten, die zum Beispiel in gewisser Beziehung dem Menschen ganz und gar nicht unähnlich sind. Sie haben zwar keinen physischen Leib, aber sie haben Verstand. Doch der Unterschied zwischen ihnen und den Menschen ist, daß sie Verstand haben ohne Verantwortung. Daher haben sie auch nicht das Gefühl eines Unrechtes bei dem mancherlei Schabernack, den sie den Menschen spielen. Gnomen heißen diese Wesenheiten, und zahlreiche Arten von ihnen beherbergt die Erde, und sie sind da zu Hause, wo sich der Stein mit dem Metall berührt. Recht sehr gedient haben sie früher den Menschen beim alten Bergbau, nicht beim Kohlenbergwerk, aber im Metallbergbau. Die Art, wie man in alten Zeiten Bergwerke angelegt hat, die Kenntnis davon, wie sich die Schichten lagern, die wurde durch diese Wesenheiten vernommen. Und die am besten veranlagten Flöze kannten diese Wesenheiten, die da wissen, wie sich im Innern der Erde die Schichten lagern, und die daher die beste Anleitung geben konnten, wie man das bearbeiten soll. Wenn man nicht mit den geistigen Wesenheiten arbeiten will und sich nur auf das Sinnliche verläßt, dann gerät man in eine Sackgasse. Von diesen geistigen Wesenheiten muß man ein gewisses Verfahren lernen, um die Erde zu erforschen.“ (Lit.:GA 98, S. 88ff)

Gnome hassen das Irdische und laufen ständig Gefahr, die Gestalt der Amphibien anzunehmen. Aus dieser Antipathie heraus gewinnen sie die Kraft, die Pflanzen aus der Erde zu treiben. Sie bilden die hellwache Ergänzung zu den niederen Tieren, die nur dumpfes Bewusstsein haben. Die Amphibien und Reptilien sind gleichsam das Gedärm der Erde; die Gnomen sind ihre Ergänzung nach oben hin, nach der Kopfseite. Die Reptilien und Amphibien haben einen stark abgeschlossenen Ätherleib, leben aber sehr stark mit allem mit, was durch die äußere Astralwelt der Erde bestimmt wird, namentlich das Wettergeschehen.

„Sehen Sie, wir haben da das ganze Heer der niederen, gegenwärtig niederen Tiere, jener Tiere, welche sozusagen nur aus einer weichen Masse bestehen, im flüssigen Elemente sich betätigen, im flüssigen Elemente leben, die kein irgendwie geartetes Skelett haben, also nichts, was ihnen eine innerliche Stütze gibt. Es sind Wesenheiten, die zu den spätes! entstandenen der Erde gehören, Wesenheiten, die eigentlich jetzt erst unter der schon entwickelten Erde das ausführen, was das älteste Erden wesen, der Mensch, in bezug auf seine Kopfstruktur während der alten Saturnzeit ausgeführt hat. Dadurch kommen diese Wesenheiten nicht dahin, jene Verhärtungen m sich zu bilden, die zur Skelettstütze werden können.

Nun sind die Gnomen diejenigen Wesen, die gewissermaßen äußerlich in der Welt auf geistige Art das ergänzen, was dieser ganz niederen Tierwelt bis herauf zu Amphibien und Fischen selber, die ja nur Andeutungen des Skelettes haben - besonders die Fische -, fehlt, so daß gewissermaßen diese niedere Tierstufe ein Ganzes erst dadurch wird, daß es Gnomen gibt.

Und weil schon einmal die Beziehungen der Wesen in der Welt sehr verschieden sind, so spielt eben zwischen diesen niederen Wesen und den Gnomen etwas, was ich gestern als die Antipathie charakterisiert habe. Die Gnomen wollen nicht so werden wie diese niederen Wesen. Sie wollen sich immerdar behüten, die Gestalt dieser niederen Wesen anzunehmen. Diese Gnomen sind, wie ich Ihnen beschrieben habe, außerordentlich kluge, intelligente Wesen. Mit der Wahrnehmung haben sie schon die Intelligenz gegeben; sie sind wirklich in allem das Gegenbild der niederen Tierwelt. Und während sie die Bedeutung für das Pflanzenwachstum haben, das ich gestern charakterisiert habe, bilden sie für die niedere Tierwelt wirklich eine Ergänzung. Sie schaffen sozusagen das hinzu zu der niederen Tierwelt, was diese niedere Tierwelt nicht hat. Diese niedere Tierwelt hat ein dumpfes Bewußtsein; sie, die Gnomen, haben ein hellstes Bewußtsein. Diese niedere Tierwelt hat kein Knochenskelett, keine Knochenstütze; diese Gnomen binden zusammen, möchte ich sagen, alles, was an Schwerkraft vorhanden ist, und formen sich aus der flüchtigen, unsichtbaren Schwerkraft ihren Körper, der übrigens fortwährend in Gefahr ist zu zerfallen, seine Substanz zu verlieren. Die Gnomen müssen sich sozusagen immer wieder und wieder aus der Schwere schaffen, weil sie immerdar in der Gefahr stehen, ihre Substanz zu verlieren. Dadurch sind diese Gnomen, um ihre eigene Existenz zu retten, fortwährend aufmerksam auf das, was um sie herum vor sich geht. Es gibt für die Erdenbeobachtung keine aufmerksameren Wesen als solch einen Gnom. Der paßt auf alles auf, weil er alles kennen muß, alles auffassen muß, um sein Leben zu retten. Er muß immer wachen; wenn er schläfrig würde, wie die Menschen oftmals schläfrig sind, würde er sogleich an seiner Schläfrigkeit sterben.“ (Lit.:GA 230, S. 128f)

Der Mensch kann den Gnomen vor allem im Einschlaftraum begegnen.

„Der Mensch ist eben in der gegenwärtigen Situation der Erdenentwickelung darauf angewiesen, zum Gebrauche seiner Seele sich des ätherischen Leibes, zum Gebrauche seines Geistes sich des physischen Leibes zu bedienen. Der physische Leib, der für den Geist die Werkzeuge liefert, die Sinnesapparate, ist eben nicht imstande, sich in Verbindung zu setzen mit den Wesenheiten, die der physischen Welt zugrunde liegen. Ebenso nicht der ätherische Leib des Menschen, und den braucht der Mensch, um sich als Seelenwesen zu entfalten. Dadurch entgeht dem Menschen, wenn ich mich so ausdrücken darf, eigentlich die Hälfte seiner irdischen Umgebung. Alles das, was jene Elementarwesen, von denen ich gestern gesprochen habe, umschließt, entgeht ihm. An das kommt der physische und der Ätherleib nicht heran...

Nun, ich sagte Ihnen, der Körper bildet eigentlich ein Hindernis, um solches Volk wahrzunehmen. In dem Augenblicke, wo der Körper ein solches Hindernis nicht mehr bietet, sind diese Wesen da, wie andere Wesen der Natur für die Sichtbarkeit da sind. Und wer es dahin gebracht hat, in voller Bewußtheit den Einschlafetraum zu erleben, der kennt gut diese Gnomen. Sie brauchen sich nur daran zu erinnern, was ich gerade über den Traum im «Goetheanum» ausgeführt habe. Ich sagte, daß der Traum eigentlich durchaus nicht in seiner wahren Gestalt vor das gewöhnliche Bewußtsein tritt, sondern er trägt eine Maske. Der Einschlafetraum trägt auch eine Maske. Wir kommen nicht gleich heraus aus dem, was wir im gewöhnlichen Bewußtsein am Tage erlebt haben, oder was wir sonst erlebt haben; Reminiszenzen, Erinnerungsbilder aus dem Leben, oder aber Symbole, Sinnbilder der inneren Organe, das Herz als Ofen, die Lunge als Flügel und so weiter symbolisieren sich. Das sind Masken. Würde der Mensch den Traum maskenlos sehen, würde er hinüberschlafen und in die Welt eben wirklich eintreten, ohne daß die Wesen, die dort sind, sich maskieren, dann würde der Mensch gerade im Einschlafen dieses ganze Heer der Wichtelmänner schauen; sie würden ihm entgegenkommen.

Aber der Mensch ist eben für das gewöhnliche Bewußtsein sozusagen behütet, diese Dinge unvorbereitet wahrzunehmen, weil er erschrecken würde davor. Denn sie bildeten in der Gestalt, in der sie einem da entgegentreten, eigentlich tatsächliche Abbilder von alledem im Menschen, was in diesem Menschen an zerstörenden Kräften arbeitet. Der Mensch würde alles das zugleich in seiner Wesenheit wahrnehmen, was in ihm als zerstörende Kräfte arbeitet, was fortwährend abbaut. Und diese Gnomen wären, unvorbereitet wahrgenommen, lauter Symbole des Todes. Der Mensch würde davor ungeheuer erschrecken, wenn er von ihnen etwa gar nichts gehört hätte für seinen gewöhnlichen Verstand, und sie nun beim Einschlafen ihm entgegenkommen würden und ihn gewissermaßen begraben würden, denn so nimmt sich die Sache aus, ihn gewissermaßen begraben würden drüben in der Astralwelt. Denn es ist eine Art Begrabenwerden durch die Gnomen, was da beim Einschlafen, von drüben aus gesehen, vor sich geht.“ (Lit.:GA 230, S. 128ff)

Bösartige Gnome und Undinen können bei Mensch und Tier Parasitenbefall hervorrufen. Sie haben auch mit allem zu tun, was im Menschen an zerstörenden Kräften waltet, die nötig sind, damit das Bewusstsein entstehen kann; sie bilden daher auch das Gehirn, das ein metamorphosiertes Ausscheidungsprodukt ist.

„Nehmen Sie die Gnomen und Undinen; sie sind sozusagen in der Welt, die an die Welt des menschlichen Bewußtseins angrenzt, sie liegen schon jenseits der Schwelle. Das gewöhnliche Bewußtsein ist davor geschützt, diese Wesenheiten zu sehen, weil diese Wesenheiten eigentlich nicht alle gutartig sind. Gutartige Wesenheiten sind diejenigen, die ich gestern geschildert habe, die zum Beispiel am Pflanzenwachstum in der verschiedensten Weise arbeiten. Aber nicht alle sind gutartige Wesen. Und in dem Augenblicke, wo man einbricht in die Welt, wo diese Wesenheiten wirken, sind nicht bloß die gutartigen da, sondern es sind auch die bösartigen da. Man muß sich da erst eine Auffassung davon verschaffen, welche von ihnen nun gutartig, welche bösartig sind. Das ist nicht so ganz leicht. Sie werden das daraus sehen, wie ich Ihnen die bösartigen schildern muß. Die bösartigen Wesenheiten unterscheiden sich vor allen Dingen dadurch von den gutartigen Wesenheiten, daß die gutartigen sich mehr an das Pflanzenreich und an das Mineralreich halten; aber die bösartigen Wesenheiten wollen immer heran an das Tierreich und an das Menschenreich; noch bösere dann auch an das Pflanzenreich und an das Mineralreich. Aber man bekommt schon einen ganz respektablen Begriff von der Bösartigkeit, die Wesenheiten dieses Reiches haben können, wenn man sich auf diejenigen einläßt, die an den Menschen und an die Tiere heran wollen und im Menschen eigentlich das vollbringen wollen, was durch die höheren Hierarchien zugeteilt ist den gutartigen für die Pflanzen- und Mineralwelt. Sehen Sie, da gibt es eben solche bösartigen Wesenheiten aus dem Gnomen- und dem Undinenreich, welche sich an Menschen und Tiere heranmachen und bei Menschen und Tieren bewirken, daß das, was sie eigentlich zu den niederen Tieren hinzufügen sollen, sich im Menschen auf physische Art verwirklicht; im Menschen ist es ohnedies schon da. Im Menschen soll es sich auf physische Art verwirklichen, auch im Tiere. Dadurch, durch die Anwesenheit dieser bösartigen Gnomen- und Undinenwesenheiten, leben dann im Menschen und im Tiere niedrigere Tier- oder Pflanzenwesen, Parasiten. Und so sind die bösartigen Wesenheiten die Hervorbringer der Parasiten. Aber, ich möchte sagen, in dem Augenblicke, wo der Mensch die Schwelle zur geistigen Welt übertritt, kommt er gleich in die Finessen dieser Welt hinein. Da sind überall eigentlich Fallstricke, und man muß schon von den Wichtelmännern erst etwas lernen, nämlich aufzupassen. Das können zum Beispiel die Spiritisten nie. Es sind überall Fallstricke. Es könnte nun einer sagen: Wozu sind denn nun überhaupt diese bösartigen Gnomen- und Undinenwesen da, wenn sie parasitäre Wesenheiten hervorrufen? Ja, wären sie gar nicht da, diese Wesenheiten, dann würde nämlich der Mensch nicht in sich die Kraft entwickeln können, seine Gehirnmasse auszubilden. Und da kommt man auf etwas, was außerordentlich bedeutungsvoll ist.

Tafel VI

Ich will Ihnen das schematisch skizzieren (Tafel VI, links). Wenn Sie sich den Menschen denken als Stoffwechsel-Gliedmaßenmenschen, als Brust-, also als rhythmischen Menschen, und dann als Kopfmenschen, also als Nerven-Sinnesmenschen, so müssen Sie sich durchaus klar sein: hier unten gehen Prozesse vor sich - lassen wir den rhythmischen Menschen aus -, hier oben gehen wiederum Prozesse vor sich. Wenn Sie zusammennehmen die Prozesse, die sich unten abspielen, so ist im wesentlichen ein Ergebnis da, das im gewöhnlichen Leben meistens mißachtet wird: es sind die Ausscheidungsprozesse, Ausscheidungen durch den Darm, Ausscheidungen durch die Nieren und so weiter, alle Ausscheidungsprozesse, die sich nach unten ergießen. Diese Ausscheidungsprozesse betrachtet man meistens eben nur als Ausscheidungsprozesse. Aber das ist ein Unsinn. Es wird nicht bloß ausgeschieden, damit ausgeschieden werden soll, sondern in demselben Maße, in dem Ausscheidungsprodukte erscheinen, erscheint im unteren Menschen geistig etwas Ähnliches, wie oben physisch das Gehirn ist. Das, was im unteren Menschen geschieht, ist ein Vorgang, der auf halbem Wege stehenbleibt in bezug auf seine physische Entwickelung. Es wird ausgeschieden, weil die Sache ins Geistige übergeht. Oben wird der Prozeß vollendet. Da bildet sich physisch das herein, was da unten nur geistig ist. Oben haben wir physisches Gehirn, unten ein geistiges Gehirn. Und wenn man das, was unten ausgeschieden wird, einem weiteren Prozeß unterwerfen würde, wenn man fortfahren würde, es umzubilden, dann würde die letzte Metamorphose vorläufig sein das menschliche Gehirn.

Die menschliche Gehirnmasse ist weitergebildetes Ausscheideprodukt. Das ist etwas, was ungeheuer wichtig zum Beispiel auch in medizinischer Beziehung ist, und was im 16., 17. Jahrhundert die damaligen Ärzte noch durchaus gewußt haben. Gewiß, man redet heute in einer sehr abfälligen Weise, und in bezug auf manches auch mit Recht, von der alten «Dreckapotheke». Aber weil man nicht weiß, daß in dem Drecke eben noch vorhanden waren die sogenannten Mumien des Geistes. Natürlich soll das nicht eine Apotheose sein auf das, was in den allerletzten Jahrhunderten als Dreckapotheke figuriert hat, sondern ich weise hin auf viele Wahrheiten, die einen so tiefen Zusammenhang haben wie den, den ich eben ausgeführt habe.

Das Gehirn ist durchaus höhere Metamorphose der Ausscheidungsprodukte. Daher der Zusammenhang der Gehirnkrankheiten mit den Darmkrankheiten; daher auch der Zusammenhang der Heilung der Gehirnkrankheiten und der Darmkrankheiten.

Sehen Sie, indem nun Gnomen und Undinen da sind, überhaupt eine Welt da ist, wo Gnomen und Undinen leben können, sind die Kräfte vorhanden, welche gewiß vom unteren Menschen aus Parasiten bewirken können, die aber zu gleicher Zeit die Veranlassung sind, im oberen Menschen die Ausscheidungsprodukte ins Gehirn umzumetamorphosieren. Wir könnten gar nicht ein Gehirn haben, wenn die Welt nicht so eingerichtet wäre, daß es Gnomen und Undinen geben kann. Das, was für Gnomen und Undinen in bezug auf die Zerstörungskräfte gilt - Zerstörung, Abbau geht ja dann wiederum vom Gehirn aus -, das gilt für Sylphen- und Feuerwesen in bezug auf die Aufbaukräfte.“ (Lit.:GA 230, S. 136ff)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. vgl. GA 102, S. 171
  2. vgl. GA 240, S. 267
  3. vgl. GA 230, S. 130
  4. Die Bezeichnung -geister ist streng genommen nicht korrekt, da sie über kein eigenständiges Ich, also über keinen individuellen Geist verfügen.
  5. (Lit.: Karsten Massei: Schule der Elementarwesen, S. 24)