Manna

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Als Manna (altertümlich auch mana; hebr. מָן man; griech. μάννα; arab. اَلْمَنُّ) oder auch Himmelsbrot wird in der Bibel Ex 16 EU die sagenhafte Speise bezeichnet, die den Israeliten auf ihrer Wanderschaft durch die Wüste als Nahrung diente. Beschrieben wird Manna als „etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif“ Ex 16,14 EU, „weiß wie Koriandersamen“ und mit dem Geschmack von „Honigkuchen“ Ex 16,31 EU. Diese Speise fiel nachts auf den Wüstenboden und konnte des Morgens aufgesammelt werden. Sie durfte nicht aufgespart werden. Alles was am Abend noch nicht aufgegessen war, verdarb über Nacht Ex 16,19-20 EU. Darin kann eine Forderung des HERRN nach Vertrauen gesehen werden. Nur für den Sabbat durften die Israeliten am sechsten Tag der Woche die doppelte Menge an Manna sammeln. Es verdarb nicht über Nacht. Am Morgen des Sabbat selbst war kein frisches Manna zu finden Ex 16,22-26 EU.

Die genaue Bedeutung des Wortes Manna gilt als unklar, bezeichnet aber vermutlich im Hebräischen „Was ist das?“ (hebr. מָן הוּא man hu), was sich auf das plötzliche, unerwartete Erscheinen des Mannas in der Wüste beziehen soll. Rudolf Steiner wies darauf hin, dass damit Manas, das Geistselbst oder Höheres Selbst, gemeint sei.

„In der christlichen Esoterik ist mit dem Worte Manna dasselbe wie Manas gemeint ...“ (Lit.:GA 104a, S. 48)

Im Neuen Testament (Joh 6,30-35 LUT) bezeichnet sich Jesus Christus unter Hinweis auf Manna als „Brot des Lebens“. Im Christentum steht daher Manna als Symbol für das Abendmahl. In diesem Fall handelt sich um jenes Manas, in das sich von oben her durch Gnade die Buddhi, der Lebensgeist, in dem die Christuskraft wirkt, ergießt. Eingeweihte, die diese hohe geistige Entwicklungsstufe erreicht haben, werden ganz allgemein mit dem Namen Johannes bezeichnet.

„Betrachten Sie ferner, wie der Christus Jesus seine Sendung in Gegensatz bringt zu den Geschehnissen in der Wüste: «Eure Väter haben Manna gegessen in der Wüste und sind gestorben. Ich gebe euch ein anderes Brot, ich bin das Brot des Lebens.» Moses gab das Brot in der Wüste, Christus gibt das Brot des Lebens.“ (Lit.:GA 94, S. 263f)

„Es gab solche Menschen, die aus dem Manas heraus der Buddhi ein hochentwickeltes Seelenorgan entgegenbrachten. Das muß so sein. Es mag noch so viel Licht scheinen, wenn kein Auge da ist, wird es nicht wahrgenommen. So ist es auch mit Budhi. Es gab einen Namen für alle die Menschen, die ein solches Organ entwickelt hatten, die durstig waren nach der Buddhi, einen Gattungsnamen: Johannes. Er ist auch besonders anwendbar auf den Täufer. Christus und Buddhi ist dieselbe Strömung in geistiger Beziehung.“ (Lit.:GA 94, S. 250)

„Nun schauen wir uns das äußere Zeichen an, durch das auf die Israeliten herunterrinnt der Logos, soweit sie ihn rein begrifflich, in Gedanken erfassen können. Dieses äußere Zeichen ist das «Manna» der Wüste. Manna ist in Wahrheit - diejenigen, welche die Geheimwissenschaft kennen, wissen das - dasselbe Wort wie Manas, das Geistselbst. So strömt in diejenige Menschheit, die nach und nach sich errungen hat das Ich-Bewußtsein, der erste Anflug von dem Geistselbst ein. Das aber, was im Manas selbst lebt und kommt, darf sich noch anders benennen. Es ist nicht bloß das, was man wissen kann, sondern eine Kraft, die man selbst aufnehmen kann. Als der Logos bloß seinen Namen ruft, da muß man ihn verstehen, ihn fassen mit der Vernunft. Als der Logos Fleisch wird und innerhalb der Menschheit erscheint, da ist er ein Kraftimpuls, der unter die Menschen gebracht wird, der nicht nur als Lehre und Begriff lebt, sondern der in der Welt als ein Kraftimpuls enthalten ist, an dem der Mensch teilnehmen kann. Da nennt er sich aber nicht mehr «Manna», sondern das «Brot des Lebens» (6, 48), das ist der technische Ausdruck für Buddhi oder Lebensgeist“ (Lit.:GA 103, S. 120)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
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