Noreia (Gnosis)

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Noreia (Varianten: Norea, Noraia, Noria, Noraitha; aramäisch: die Feurige von נר, nour, „Feuer“ ) ist in einigen gnostischen Texten die Frau des Noach, die nicht in die Arche geht, sondern, als dem Geist zugewandte reine Seele, dem höchsten Gott dient. Sintflut und Bau der Arche werden von den Archonten veranlasst, die unter der Herrschaft Jaldabaoths stehen. Nach der Nag Hammadi-Schrift «Wesen der Archonten» ist Norea die letztgeborene Tochter von Adam und Eva, die Jungfrau, welche die Kräfte (die Archonten) nicht befleckt haben.

„Adam aber erkannte sein Ebenbild Eva. Sie wurde schwanger, sie gebar Seth dem Adam. Und sie sagte: ,Ich habe einen anderen Menschen durch Gott geboren anstelle von Abel.` Wieder wurde Eva schwanger, sie gebar die Norea. Und sie sagte: ,Er zeugte mir eine Jungfrau als Hilfe für viele Geschlechter der Menschen.` Sie ist die Jungfrau, welche die Kräfte nicht befleckt haben. Dann begannen die Menschen, sich zu vermehren und sich auszubreiten.“

Das Wesen der Archonten: Die Kinder der Eva [1]

Noach lässt Norea (darum?) nicht in die Arche gehen, woraufhin Norea diese verbrennt.

„Die Archonten hielten Rat miteinander und sprachen: ,,Kommt, laßt uns eine Sintflut mit den Händen machen und alles Fleisch, angefangen vom Menschen bis zum Vieh, austilgen!`` Als der Archon der Kräfte aber von ihrem Beschluß erfuhr, sprach er zu Noah:,,Baue dir eine Arche aus Holz, das nicht morsch ist, und verbirg dich in ihr, du und deine Kinder, zusammen mit dem Vieh und den Vögeln des Himmels, von den Kleinen bis zu den Großen, und setze sie auf den Berg Sir!``

Norea aber kam zu ihm, weil sie sich in die Arche einschiffen wollte. Und als er sie nicht ließ, hauchte sie in die Arche hinein und verbrannte sie. Er baute die Arche wieder zum zweiten Male auf.“

Das Wesen der Archonten: Die Sintflut [2]

Die Figur gehört zu einem Zweig der Gnosis, der das weibliche Element des Göttlichen betont und ist ursprünglich in Syrien beheimatet. Sie kommt außer in Nag Hammadi bei den Mandäern sowie in Dura Europos (im heutigen Syrien am Euphrat, kurz vor der Grenze zum Irak) vor und wird bei Epiphanios von Salamis erwähnt.

Norea (NHC IX,2)

Norea ist auch der Titel eines kurzen Hymnus, vermutlich aus der sethianischen Gnosis, der ebenfalls unter den Nag-Hammadi-Schriften gefunden wurde. Norea bittet darin um Erlösung, die ihr auch gewährt wird.

Das Gebet der Norea

,Vater des Alls, Ennoia des Lichtes, Verstand, wohnend in den Höhen über den unteren Regionen, Licht, wohnend in den Höhen, Stimme der Wahrheit, aufrechter Verstand, unberührbares Wort, und unaussprechbare Stimme, unbegreifbarer Vater!` Es ist Norea, die zu ihnen ruft

Die Erhörung der Norea

Sie hörten, und sie nahmen sie hinein in ihren Ort für immer. Sie gaben ihr den Vater des Verstandes, Adamas, und ebenso die Stimme der Heiligen, damit sie ruhen möge in dem unaussprechlichen Gedanken Epinoia, damit sie erben möge den ursprünglichen Verstand, den sie empfangen hatte, und damit sie ruhen möge in dem göttlichen Autogenes, und damit sie sich selbst hervorbringe, in der Weise, wie sie auch geerbt hat den lebendigen Logos, und damit sie vereinigt werde mit allen Unzerstörbaren, und damit sie spreche mit dem Verstand des Vaters.

Die erlöste Norea

Und sie begann mit den Worten des Lebens zu sprechen, und sie blieb vor dem Angesicht des Höchsten, wobei ihr zueigen war das, was sie empfangen hatte, bevor die Welt entstanden war. Sie hat den großen Verstand des Unsichtbaren, und sie gibt Ruhm ihrem Vater, und sie wohnt in denen, die in dem Pleroma sind, und sie sieht das Pleroma.

Die vier heiligen Helfer

Es wird Tage geben, an denen sie das Pleroma sehen wird, und sie wird nicht im Mangel sein, denn sie hat die vier heiligen Helfer, die zu ihren Gunsten vermittlen beim Vater des Alls, Adamas, der, der in allen Adamitischen ist, welche die Überlegung der Norea besitzen, die spricht über die zwei Namen, die einen einigen Namen erwirken.

Norea: (NHC IX,2) [3]

Weblinks


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