Gérard Analect Vincent Encausse

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Gérard Analect Vincent Encausse

Gérard Analect Vincent Encausse genannt Papus (* 13. Juli 1865 in A Coruña, Spanien; † 25. Oktober 1916 in Paris, Frankreich) war einer der bedeutendsten französischen Okkultisten, Esoteriker, Theosophen, Rosenkreuzer und Martinisten.

Leben

Encausse war das Kind einer spanischen Mutter und eines französisches Vaters, der beruflich Chemiker war. Er zog mit seiner Familie nach Paris als er vier Jahre alt war und erhielt auch dort seine Bildung. Bereits in jungen Jahren verbrachte er viel Zeit in der Bibliothèque Nationale und widmete sich den Studien der Kabbala, des Tarots, der Magie, Alchemie und den Schriften Eliphas Lévis.

1887 war er Mitbegründer der französischen Theosophischen Gesellschaft, trennte sich jedoch 1890 wieder von der Theosophie, gründete den esoterischen Zirkel Groupe indépendant d'étude ésoterique, veröffentliche eine okkulte Zeitschrift mit dem Namen Traité méthodique de science occulte und wurde Mitglied im l'Ordre Kabbalistique de la Rose-Croix. Im darauf folgenden Jahr gründete Encausse zusammen mit Lucien Chamuel die Librarie du Merveilleux und veröffentliche monatlich die Zeitschrift L'Initiation.

Um die gleiche Zeit legte sich Encausse sein Pseudonym Papus zu. Es stammt aus dem Nykthemeron des Apollonius von Tyana. Papus bezeichnet darin den Geist der ersten Stunde. Des Weiteren bezeichnet Papus auch den Geist der Medizinwissenschaften. Am 7. Juli 1894 promovierte Gérard Encausse an der Pariser Universität zum Doktor der Medizin. Nach dem Tod von Marquis Stanislas de Guaita im Jahre 1897, wurde Encausse zum Präsidenten innerhalb de la Chambre de Direction de l'Ordre Kabbalistique de la Rose-Croix ernannt und Großmeister des ihm angeschlossenen Martinistenordens. 1901, 1905 und 1906 war er, auf Einladung von Zar Nikolaus II., in Sankt Petersburg. In erster Linie kam er als Arzt, jedoch auch um ihn in Esoterik zu unterrichten. Dabei gründete er eine Martinistenloge der auch der Zar selbst angehörte. Zugleich war Encausse beunruhigt über das zumeist blinde Vertrauen des Zaren und seiner Ehefrau in den Okkultismus. Er assistierte dem Zarenpaar bei wesentlichen Regierungsentscheidungen und warnte sie vor den Einflüssen Rasputins.

Während des Ersten Weltkriegs meldete er sich als Arzt bei der französischen Armee und war während dieser Zeit in einem Militärkrankenhaus tätig. Hier steckte er sich auch mit Tuberkulose an und starb am 25. Oktober 1916 in Paris.

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Frick, Karl R. H.: Licht und Finsternis. Okkulte Geheimgesellschaften bis zur Wende des 20. Jahrhunderts. Wiesbaden (2005). ISBN 3865390447
  • Graf, Eckhard: Die Magier des Tarot, A. Court de Gébelin, Etteilla, E. Lévi, P. Christian, Papus, Golden Dawn, A. E. Waite, A. Crowley, O. Wirth; Königsfurt, Königsförde/Krummwisch 2000; ISBN 3-933939-15-1

Weblinks

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