Rohkost

Aus AnthroWiki
Rohkost-Salat aus verschiedenem Gemüse

Rohkost umfasst in einem weiteren Sinne jede frische, unerhitzte Nahrung sowohl pflanzlicher als auch tierischer Herkunft. Im engeren, allerdings sprachlich dominierenden Sinne meint der Begriff nur unerhitzte oder sogar gänzlich unverarbeitete Nahrungsmittel pflanzlicher Herkunft.[1][2][3][4][5]

Rohkost als Nahrung und Heilmittel

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

"Sie wissen ja, in der neueren Zeit sind allerlei Narrheiten gekommen, besonders in bezug auf die Ernährung. Die Narrheiten sind ja heute eigentlich Mode. Da gibt es «Rohköstler», die wollen überhaupt nichts mehr kochen, die wollen durchaus alles bloß roh essen. - Nun, natürlich, aus was kommt so etwas? Weil die Leute aus der materialistischen Wissenschaft nicht mehr wissen, wie die Sachen sind, und eine geistige Wissenschaft wollen sie nicht kennenlernen. Daher denken sie sich etwas aus. Die ganze Rohköstlerei ist nichts als eine Phantasterei. Eine Zeitlang kann man schon, weil der Körper starke Kräfte aufwenden muß, ich möchte sagen, den Körper aufpeitschen, wenn man bloß Rohkost benützt; aber um so mehr fällt er dann zusammen." (GA 354, S. 103)

"Daher ist auch das Genießen von Rohkost viel mehr ein Heilungsprozeß als das Genießen von gekochter Kost, das viel mehr ein bloßer Ernährungsprozeß ist. Das ist, glaube ich, ein außerordentlich wichtiger Satz, daß das Genießen von Rohkost in viel stärkerem Sinne ein Heilungsprozeß ist als das Genießen von gekochter Kost. Es nähert sich die Rohkostdiät viel mehr dem eigentlichen Heilen als das gekochte Essen." (GA 312, S. 200)

"Und bei jenem Fanatismus, der sich zum Beispiel ausdrückt, nehmen wir an in einem fanatischen Anwenden der Rohkostlerei, also Rohkost, fanatisch als diätetische Vorschrift betrieben, da beachten Sie dasjenige, was wir sagen mußten: Rohkost, also niemals Verkochtes von Pflanzen zu haben von dem, was mehr in der Pflanze nach unten geht gegen die Wurzel zu, hat eine ganz bestimmte Folge für den gesamten menschlichen Organismus; sie hat die Folge, daß langsam in der Organisation entgegengearbeitet wird der Gesundheit des Atmungssystems. Man kann ja lange Zeit, weil der menschliche Organismus doch nicht so leicht zerstörbar ist, durch einen solchen Fanatismus der Rohkostlerei natürlich unvermerkt an den Menschen ruinös wirken, aber mit der Zeit wird sich tatsächlich die fanatische Rohkostlerei in einer ausgesprochenen Kurzatmigkeit oder dergleichen einfach schon äußern.

Nun kann aber einer kommen und kann sagen: Ja, aber ich habe ausgezeichnete Erfolge erzielt mit einer Früchtediät. Sehen Sie, da muß wiederum das Folgende gesagt werden. Früchte sind nicht Wurzeln, Früchte sind stark von der äußeren Sonne bearbeitet. Da wird schon ein außerirdischer Prozeß sehr stark vollzogen, da kommt man dem Kochen schon sehr nahe, wenn man dasjenige ausnützt, was dynamisch in den Früchten ist, so daß man also, wenn man zum Beispiel gewisse Kranke just nicht Wurzeln, sondern frische Früchte essen läßt, dadurch weniger schadet, weit weniger, als wenn man sie rohe Wurzeln essen läßt. So daß man also nach beiden Seiten hin nicht fanatisch werden darf, sondern tatsächlich nach beiden Seiten hin individualisieren muß." (GA 313, S. 67f.)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einelnachweise

  1. Claus Leitzmann, Claudia Müller, Petra Michel, Ute Brehme, Thamar Triebel, Andreas Hahn, Heinrich Laube: 25. Rohkost-Ernährung In: Ernährung in Prävention und Therapie - Ein Lehrbuch, 2. Auflage, Georg Thieme Verlag 2009; S. 257. ISBN 9783830453253
  2. Rohkost In: Duden - Deutsches Universalwörterbuch, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2007.
  3. Rohkost In: WAHRIG.digital - Deutsches Wörterbuch, Wissen Media Verlag GmbH, Gütersloh/München 2005.
  4. Rohkost In: Der Brockhaus in Text und Bild 2005, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2005.
  5. Rohkost In: Meyers Lexikon - Das Wissen A-Z, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 1997.


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Rohkost aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.