Schließmuskel

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Als Schließmuskel oder sphincter/Sphinkter (m.) (lateinisch/eingedeutscht zu griech. σφίγγω, sfingo ‘drücke zusammen’) bezeichnet man in der Anatomie der Wirbeltiere einen ringförmigen Muskel, der ein muskuläres Hohlorgan völlig abdichten kann. Dadurch wird ein Vorwärts- oder auch ein Rückwärtsfluss verhindert. Die meisten Schließmuskeln bestehen aus glatter Muskulatur und sind deswegen einer willkürlichen Betätigung nicht oder nur teilweise zugänglich. Bei Wirbellosen ist ein Schließmuskel ein Muskel, der ein Gehäuse oder Ähnliches verschließt. So zieht der Schließmuskel der Muscheln die beiden Schalenhälften zusammen.

Einzelne Muskeln

Funktionsstörungen

Funktionsstörungen des „unteren Ösophagussphinkters“ können sich als unzureichender Verschluss oder unzureichende Öffnung darstellen. Ist der Verschluss des Mageneingangs gestört, fließt Magensäure in die Speiseröhre zurück (Reflux) und verursacht eine Refluxösophagitis. Öffnet sich dieser funktionelle Sphincter nicht, kommt es zu einer Achalasie.

Funktionsstörungen der Afterschließmuskeln führen zu einer Stuhlinkontinenz. Die Afterschließmuskeln können auch durch einen Dammriss während der Geburt verletzt werden.

Die Harninkontinenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Störungen der Reservoirfunktion der Harnblase und für unwillkürlichen Abgang von Urin. 1953 entwickelte Hubert Hartl in Göttingen eine Sphinkterometrie zur Abschätzung des Schweregrades einer solchen Inkontinenz.[3] Durch Beckenbodentraining soll eine Harninkontinenz verhindert oder gebessert werden können.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Frank Mannes: Die Änderungen der Motilität des Ösophagus nach Gastrektomie (Dissertation an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2003)
  2.  Ulrike Bommas-Ebert, Philipp Teubner, Rainer Voß: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie. 2. Auflage. Thieme, Stuttgart 2005, ISBN 3-13-135532-8, S. 291f.
  3. Horst Kremling: Gynäkologisch-urologische Grenzfragen. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 23, 2004, S. 204–216; hier: S. 207.


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