Universität Witten/Herdecke

Aus AnthroWiki
Vorlage:Infobox_Hochschule/Professoren_fehlt
Universität Witten/Herdecke
Logo
Logo
Motto Witten wirkt.
Gründung 1982
Trägerschaft privat, gemeinnützige GmbH
Ort Witten
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Leitung Martin Butzlaff (Präsident), Jan Peter Nonnenkamp (Kanzler)
Studenten 1552 (WS 2012/2013)
Mitarbeiter 486 (2012)
Jahresetat ca. 35 Mio. Euro
Website www.uni-wh.de
Universität Witten/Herdecke Neubau Foyer
Universität Witten, Neubau Ost

Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) ist eine private, staatlich anerkannte Universität in Witten.

Hochschulprofil

Rund 1.550 Studierende verteilen sich an der Universität Witten/Herdecke auf drei Fakultäten:

Sie beschäftigt derzeit 486 Mitarbeiter. (Stand 2012).

Die Studienplätze werden in einem mehrstufigen, internen Verfahren vergeben. In persönlichen Gesprächen wird die individuelle Passung des Bewerbers festgestellt. Die Aufnahmekommissionen bestehen aus Vertretern der Hochschule (Professoren, Mitarbeiter, Studierende) und Externen (z. B. Personen aus Wirtschaft, Medien und Kultur) sowie Alumni.

Geschichte

Universität Witten/Herdecke Altbau in Witten-Annen

Die Idee zur Gründung einer alternativen und nichtstaatlichen Universität hatten Ende der 70er Jahre v.a. einige Hochschullehrer, die die damalige Universitätsentwicklung als Stillstand empfanden und mit der Qualität der Lehre unzufrieden waren, unter anderem die Anthroposophen Gerhard Kienle und Konrad Schily im Rahmen der Freien Europäischen Akademie der Wissenschaften.

  • 1980: Als Gründungsgremium wird der Universitätsverein Witten/Herdecke e. V. gegründet.
  • 1982: Staatliche Anerkennung mit Schreiben vom 14. Juli; Gründungspräsident wird Konrad Schily.
  • 1983: Aufnahme des Studienbetriebs am 30. April mit der Immatrikulation von 27 Studierenden der Humanmedizin.
  • 1984: Aufnahme des Studienbetriebs Wirtschaftswissenschaft und Zahnheilkunde. Die Bertelsmann Stiftung, Deutsche Bank, Krupp-Stiftung und Zeit-Stiftung sind am Aufbau des Hochschulmodells ideell und finanziell stark beteiligt.
  • 1987: Änderung der Rechtsform. Vom Universitätsverein werden die Aktivitäten auf die gemeinnützige Private Universität Witten/Herdecke GmbH übertragen - im gleichen Jahr wurde das Hauptstudium Biochemie (Biowissenschaften) eingeführt.
  • 1989: Gründungsphase endet offiziell.
  • 1998: Mit Unterstützung der Deutschen Bank wird das Wittener Institut für Familienunternehmen gegründet.
  • 1999: Gründungspräsident Konrad Schily übergibt sein Amt an Walther Christoph Zimmerli.
  • 2001 UW/H wird mit vollem Stimmrecht in der deutschen Hochschulrektorenkonferenz (HRK), sowie seit 2002 der Landesrektorenkonferenz (LRK) aufgenommen.
  • April 2005: Neuer Präsident der Universität Witten/Herdecke wird Wolfgang Glatthaar.
  • 2005 beurteilte der Wissenschaftsrat, dass in der Medizinabteilung an der Universität erhebliche inhaltliche und strukturelle Schwächen in Lehre und Forschung bestehen.[1] Zu einem Entzug der Mediziner-Ausbildung kam es nicht. Eine von der UW/H vorgelegte Neukonzeptionierung der Humanmedizin wurde im Juli 2006 vom Wissenschaftsrat verabschiedet.[2]
  • August 2007: Birger Priddat wird als Präsident der Universität berufen. Priddat war bereits in der Zeit zwischen 1992 und 2003 in Witten tätig - u. a. als Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft und als Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaft und Philosophie.
  • Am 22. Januar 2009 stellt die Uni ihr neues Finanzierungskonzept im Wissenschaftsministerium vor. Daraufhin sagt Minister Andreas Pinkwart (FDP) weitere Landesförderungen von 4,5 Millionen Euro jährlich für 2008 bis 2010 zu.[3]
  • Am 16. März 2009 wird ein neuer Gesellschaftervertrag unterzeichnet; neue Gesellschafter sind jetzt die Software AG-Stiftung, die Stiftung Private Universität Witten/Herdecke, die Initiative der Wirtschaft, die Alumni-Initiative und das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke. Sprecher der Gesellschafterversammlung ist Horst Philipp Bauer (Vorstand der Software AG-Stiftung).
  • Im Dezember 2009 wurde ein fünfköpfiger Aufsichtsrat bestehend aus Johannes Dichgans, Jörg Dräger, Rudolf Kösters, Peter Hommelhoff und Arnd Zinnhardt eingesetzt.[4]
  • 2010: Das Krankenhaus Köln-Merheim wird Klinikum der Universität Witten/Herdecke.[5]
  • April 2010: Gründung des "Reinhard-Mohn-Instituts für Unternehmensführung und Corporate Governance" (RMI). Ideen Reinhard Mohns zur Unternehmenskultur und -führung sollen in dem neu gegründeten Forschungsinstitut fortgeschrieben und weiterentwickelt werden.[6]
  • Im Sommer 2010 verabschiedet die Universität ihre neue Grundordnung. In ihr ist "neben der Rechtsstellung und den Aufgaben der Universität vor allem auch die Organisation und Leitung in den Fakultäten und wissenschaftlichen Einrichtungen der Universität geregelt".
  • Nach der Akkreditierung durch die Akkreditierungsagentur AQAS e. V. wird der Masterstudiengang "Family Business Management (M.Sc.)" (Führung von Familienunternehmen) ab Oktober 2010 erstmals angeboten.[7]
  • Oktober 2010: Zum Wintersemester 2010/11 führt die Universität Witten/Herdecke den neuen Bachelorstudiengang Philosophie, Politik und Ökonomik (PPE) ein.[8]
  • Oktober 2010: Die beiden Fakultäten für Humanmedizin und für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde sowie das Institut für Pflegewissenschaften werden in einer neuen Fakultät für Gesundheit zusammengefasst, die aus den drei Departments für Humanmedizin, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde sowie für Pflegewissenschaft besteht.[9]
  • November 2010: Verlängerung des Modellstudiengangs Humanmedizin bis zum Jahr 2018.[10]
  • Juli 2011: Re-Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat für weitere sieben Jahre, und damit zwei Jahre länger, als das bei einem positiven Votum in der Regel der Fall ist. „Die Hochschule hat sich seit der Akkreditierung im Jahr 2005 insgesamt positiv entwickelt. Es ist ihr im Rahmen einer tief greifenden Restrukturierung zudem gelungen, ihre institutionelle Basis für eine auch künftig erfolgreiche Weiterentwicklung erkennbar zu verbessern“, so der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Wolfgang Marquardt.[11]

Finanzierung

Berthold Beitz, Gerd Bucerius, Alfred Herrhausen und Reinhard Mohn zählen zu den Förderern und Vordenkern der UW/H. Förderer sind Stiftung Mercator, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Deutsche Bank AG, Bertelsmann AG, Ernst & Young AG und die Software AG Stiftung, Werner Richard-Dr. Carl Dörken Stiftung, Jackstädt-Stiftung, Helmut und Gisela Bertram-Stiftung, KOSTAL GmbH und Co. KG, H. Krafft, Sal. Oppenheim, Arcandor-AG, ESCH, Janssen-Cilag GmbH, KirchMedia, Vodafone, McKinsey, Traudl Herrhausen, die Daimler AG und die Dr. August Oetker KG.

Mitte Dezember 2008 wurde bekannt, dass das Land Nordrhein-Westfalen der Universität für das Jahr 2008 und die Folgejahre keine Landesmittel mehr zur Verfügung stellt. Es monierte eine mangelhafte Geschäftsführung und das Fehlen eines seriösen Wirtschaftsplans bei der Universität.[12] Die für 2007 gezahlten Beträge wollte das Land zurückfordern.[13] Da bedingt durch die Wirtschaftskrise ein wichtiger Förderer abgesprungen war, drohte die Insolvenz der Universität.[12]

Am 23. Dezember 2008 wurde bekannt, dass die Zahlungsfähigkeit zumindest über den Jahreswechsel hinaus durch den gemeinnützigen Verein zur Entwicklung von Gemeinschaftskrankenhäusern gesichert wurde. Die unmittelbare Insolvenz der Hochschule konnte dadurch abgewendet werden.[14] Am 22. Januar 2009 stellt die Uni ihr neues Finanzierungskonzept im Wissenschaftsministerium vor. Daraufhin sagt Minister Andreas Pinkwart (FDP) weitere Landesförderungen von 4,5 Millionen Euro jährlich für 2008 bis 2013 zu. [15] Das mit dem Ministerium vereinbarte Restrukturierungsprogramm sieht eine Erhöhung der Studierendenzahlen und ihrer Studienbeiträge sowie eine Senkung der Verwaltungskosten vor.[12] Der Landeszuschuss läuft Ende 2013 aus.[16]

Zu Beginn des Jahres 2009 trat als neuer Hauptgesellschafter die Software AG - Stiftung dazu. Ebenfalls neu eingetretene Gesellschafter waren Alumni, Kuratoren, die StudierendenGesellschaft, das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke und eine Unternehmerinitiative.[12] Witten/Herdecke e. V. gelang nach Eigenangabe der Universität 2009 die finanzielle Konsolidierung der Universität. Sowohl die Einhaltung des Restrukturierungsplans als auch die Bürgschaft der Software AG-Stiftung in Höhe von 10 Mio. Euro führten dazu, dass das Land NRW seine ausgesetzte Landesförderung wieder aufnahm und die in 2008 nicht ausgezahlten Fördermittel in 2009 und 2010 zusätzlich eingebracht hat.[17]

Fakultäten und Studiengänge

Neubau des ZBZ
  • Fakultät für Kulturreflexion - Studium fundamentale

Forschung

Forschungs- und Entwicklungszentrum (FEZ) an der Universität Witten/Herdecke

Die Universität Witten/Herdecke hat in den vergangenen Jahrzehnten verschiedene Forschungsbereiche entwickelt:

  1. Forschungsschwerpunkt der Fakultät für Gesundheit liegt auf Integrative und Personalisierte Gesundheitsversorgung.
  2. Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) analysiert Erfolgsfaktoren von Familienunternehmen.
  3. Das Zentrum für nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) versteht sich als unabhängige Plattform für mehr Nachhaltigkeit in der Ernährungswissenschaft.
  4. Das Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung und Corporate Governance (RMI) beschäftigt sich mit der Führung und Aufsicht (Leadership), Kultur und Ethik von Organisationen.

Bekannte Professoren und Absolventen

Literatur

  •  Heinrich Schoppmeyer: Witten. Geschichte von Dorf, Stadt und Vororten. Band 2, VOHM, Witten 2012, ISBN 978-3-00-040266-1, S. 317–320.
  • Michael Kruska: Die private Hochschule Witten/Herdecke. (Diplomarbeit von 1995) Diplomica, 1998. 134 S. ISBN 3832405801

Weblinks

Commons: Universität Witten/Herdecke - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Universität Witten/Herdecke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.