Philia, Astrid und Luna und Entzündung: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Maria_Seelenschwestern.JPG|thumb|300px|[[Maria (Mysteriendrama)|Maria]] mit den [[Seelenschwestern]] [[Philia, Astrid und Luna]] in [[Rudolf Steiner]]s zweitem Mysteriendrama «[[Die Prüfung der Seele]]».]]
Eine '''Entzündung''' ([[lat.]] ''Inflammatio'') ist mit stärkeren Durchblutung und Schwellung des betroffenen Gewebes verbunden und zeigt sich an fünf typischen [[Symptom]]en, die aber oft nur teilweise beobachtbar sind: der Rötung (lat. ''rubor''), der Erwärmung (lat. ''calor''), der Schwellung (lat. ''tumor''), dem Schmerz (lat. ''dolor'') und einer eingeschränkten Funktion (lat. ''functio laesa''). Die Entzündung deutet auf eine vitale Abwehrreaktion des [[Organismus]], an der das [[Wikipedia:Immunsystem|Immunsystem]] aktiv beteiligt ist.
'''Philia''', '''Astrid''' und '''Luna''' sind Gestalten aus den [[Mysteriendramen]] [[Rudolf Steiner]]s. In "[[Die Pforte der Einweihung]]" treten sie als Freundinnen [[Maria (Mysteriendrama)|Marias]] auf, deren Urbilder im Verlaufe als Geister von Marias [[Seelenkräfte]]n sich offenbaren. In den weiteren Dramen erweisen sie sich ganz allgemein als die geistigen Wesenheiten, welche die Verbindung der menschlichen Seelenkräfte mit dem [[Kosmos]] vermitteln; nicht allegorisch, sondern so, wie sie für die geistige Erkenntnis Realität sind. Da tritt ihnen auch [[die andre Philia]] entgegen als die geistige Wesenheit, welche die Verbindung der Seelenkräfte mit dem Kosmos hemmt; in "[[Der Seelen Erwachen]]" erweist sich ''die andre Philia'' dann als die Trägerin des Elementes der [[Liebe]] in der Welt, welcher die geistige Persönlichkeit angehört. Wahre Liebe ist mehr als ein bloßes Gefühl; sie erfordert das starke In-sich-Sein der [[Seele]] aus dem heraus sie sich in [[Freiheit]] den anderen Seelen zuwendet und sich mit ihnen aus [[Entscheidung|freiem Entschluss]] bewusst verbinden will.


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"In Philia sollte eine Persönlichkeit hingestellt werden, die in einem
"Dieselben Prozesse,
gewissen Sinne ganz durchstrahlt ist von Liebefähigkeit, aber durchaus
die sich abspielen im flüssigen Blut, die können nun nach irgendwelchen
als menschliche Gestalt. Sie offenbart sich als menschliche Gestalt
Seiten hin das, was nur Wandung oder Gerüst oder irgend etwas Festgebildetes,
einfach, indem man nachvibrieren fühlt, wenn man dafür Empfänglichkeit
Gestaltetes im Menschen sein kann, ergreifen, dann ist das,
hat, das, was eine ganz von Liebe durchdrungene Persönlichkeit
was ins Blut hineingehört, in der Gefäßwandung oder im Muskel oder
gegenüber denjenigen Empfindungen und Vorstellungen und Erscheinungen
irgendwo im Knochen drinnen oder in irgendeinem Umhüllungsorgan.
und Schauungen zu sagen hat und zu tun hat, die sich
Was wird es denn da? Da wird es der Impuls für Entzündungserscheinungen.
durch Maria abspielen. Astrid hinwiederum stellt eine Persönlichkeit
Was wir als die Impulse von Entzündungserscheinungen da
dar, die erfüllt ist ganz von dem, was man nennen könnte die innere
oder dort finden, wir finden es fortwährend im flüssigen Blute als die
menschliche Weisheit, so wie sich diese innere menschliche Weisheit
normalen Vorgänge. Was da an Entzündung erscheint, das sind an unrechte
verbindet durch innerlichstes Schauen mit dem Welten wirken. Und
Stellen, das heißt, an die gestalteten festen Stellen hingedrängte
Luna stellt dar dasjenige, was in dem gefestigten Bewußtsein als Willenswirksamkeit
Vorgänge, die fortwährend im fließenden Blute stattfinden müssen. Ein
sich offenbart.
absolut normaler, gesunder Prozeß disloziert, an eine andere Stelle gestellt,
 
wo er nicht hingehört, ist ein krankmachender Prozeß." {{Lit|{{G|230|174}}}}
Nicht sind die drei Persönlichkeiten symbolisch oder allegorisch
dargestellt, ebensowenig wie Nero eine symbolische Darstellung der
Grausamkeit ist, sondern es sind diese drei Persönlichkeiten Menschen
von Fleisch und Blut, aber so, daß sie verschieden sind, wie zum Beispiel
im wirklichen Leben die Menschen nach ihren Temperamenten
verschieden sind, daß in der einen Persönlichkeit ganz vibriert Liebe,
in der anderen ganz vibriert Weisheit, in der anderen ganz Festigkeit." {{Lit|{{G|281|12}}}}
</div>
</div>


Von anderer Seite betrachtet entspricht '''Philia''' der [[Empfindungsseele]], '''Astrid''' der [[Verstandes- oder Gemütsseele]] und '''Luna''' der [[Bewusstseinsseele]].
== Siehe auch ==
 
<div style="margin-left:20px">
"So ist im Rosenkreuzermysterium das, was in gewisser Weise Maria
darstellen soll, aufgelöst in den anderen Figuren, die als Begleiter um
sie herum sind, die mit ihr eine Ichheit ausmachen. Man kann insbesondere Eigenschaften der Empfindungsseele in der Philia sehen, Eigenschaften
der Verstandes- oder Gemütsseele in Astrid, Eigenschaften der
Bewußtseinsseele in Luna. Daraufhin sind schon die Namen geprägt.
Alle Namen sind so, daß sie für die einzelnen Wesenheiten ganz wesenhaft
geprägt sind. Nicht nur in den Worten, sondern in der Art, wie
die Worte gesetzt sind, namentlich wo wirken soll das Spirituelle im
Devachan, im siebenten Bild, da ist das, was die drei Gestalten der
Philia, Astrid und Luna charakterisieren soll, genau abgestuft. Das,
womit da das siebente Bild beginnt, ist eine bessere Charakteristik von
Empfindungsseele, Verstandesseele und Bewußtseinsseele, als man sonst
in Worten geben kann. Da kann man den Menschen zeigen, was Empfindungsseele,
was Verstandesseele, was Bewußtseinsseele ist. In der
Kunst kann man die Stufen zeigen in der Art, wie diese drei Gestalten
dastehen. In der menschlichen Wesenheit fließen sie ineinander. Werden
sie voneinander gelöst, dann stellen sie sich so dar, wie Philia sich
hineinstellt in das Weltenall, wie Astrid sich hineinstellt in die Elemente,
wie Luna ausfließt in Selbsttat und Selbsterkenntnis. Und weil
sie sich da so hineinstellen, ist in der Devachanszene alles enthalten,
was im wahren Sinne [[Alchimie]] ist. Die ganze Alchimie ist darin. Man
muß sie nur nach und nach herausfinden.
 
Sie ist aber nicht nur in dem abstrakten Inhalt gegeben, sondern in
dem Weben und Wesen der Worte. Deshalb sollen Sie nicht nur hören,
was gesagt wird, und namentlich nicht bloß, was der einzelne spricht,
sondern wie die Seelenkräfte im Verhältnis zueinander sprechen. Die
Empfindungsseele schiebt sich hinein in den Astralleib, wir haben es mit
webender Astralität zu tun. Die Verstandesseele schiebt sich hinein in
den Ätherleib, wir haben es also mit webender Äther Wesenheit zu tun.
Wir sehen, wie sich wie mit innerer Festigkeit die Bewußtseinsseele in
den physischen Leib hineinergießt. So ist das, was seelenhaft wirkt wie
Licht in der Seele, in den Worten der Philia gegeben; was ätherisch objektiv
wirkt, so daß man den wahren Dingen gegenübersteht, das ist in
Astrid gegeben; was innere Festigkeit gibt, so daß es mit dem physischen
Leib verbunden ist, das ist in Luna gegeben. Das müssen wir erfühlen.
Hören wir die Seelenkräfte im siebenten Bild:


<blockquote><poem>
* {{WikipediaDE|Entzündung}}
'''Philia''' (Empfindungsseele):
Ich will erfüllen mich
Mit klarstem Lichtessein
Aus Weltenweiten,
Ich will eratmen mir
Belebenden Klangesstoff
Aus Ätherfernen,
Daß dir, geliebte Schwester,
Das Werk gelingen kann.
 
'''Astrid''' (Verstandesseele):
Ich will verweben
Erstrahlend Licht
Mit dämpfender Finsternis,
Ich will verdichten
Das Klangesleben.
Es soll erglitzernd klingen,
Es soll erklingend glitzern,
Daß du, geliebte Schwester,
Die Seelenstrahlen lenken kannst.
 
'''Luna''' (Bewußtseinsseele):
Ich will erwärmen Seelenstoff
Und will erhärten Lebensäther.
Sie sollen sich verdichten,
Sie sollen sich erfühlen,
Und in sich selber seiend
Sich schaffend halten,
Daß du, geliebte Schwester,
Der suchenden Menschenseele
Des Wissens Sicherheit erzeugen kannst.
</poem></blockquote>
 
Ich mache darauf aufmerksam, daß wir haben bei der Philia: «Daß
dir, geliebte Schwester...», daß wir bei Astrid in das Dumpfere, in
das Dichtere hineinkommen: «Daß du, geliebte Schwester . . . » , «Daß dir . . . » , «Daß du . ..». Und jetzt haben wir es bei Luna verwoben mit
dem noch schwerer Wiegenden: «Der suchenden Menschenseele». Da
ist das U so verwoben mit den benachbarten Konsonanten, daß es noch
festere Dichtigkeit erlangt.
Das sind die Dinge, die man tatsächlich charakterisieren kann. Auf
das Wie kommt es an, das muß festgehalten werden. Vergleichen wir
die Worte, die Philia weiter spricht:
 
<blockquote><poem>
Ich will erbitten von Weltengeistern,
Daß ihres Wesens Licht
Entzücke Seelensinn,
Und ihrer Worte Klang
Beglücke Geistgehör
</poem></blockquote>
 
mit den ganz anders gearteten, die Astrid spricht:
 
<blockquote><poem>
Ich will die Liebesströme,
Die Welt erwärmenden,
Zu Herzen leiten
Dem Geweihten
</poem></blockquote>
 
so ist gerade da, wo diese Worte durchgeführt sind, das innere Weben
und Wesen des devachanischen Weltelementes durchgeführt." {{Lit|{{G|125|113ff}}}}
</div>


== Literatur ==
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Der Mensch als Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Weltenwortes'', [[GA 230]] (1993), ISBN 3-7274-2300-5 {{Vorträge|230}}
#Rudolf Steiner: ''Die Beantwortung von Welt- und Lebensfragen durch Anthroposophie'', [[GA 125]] (1992), ISBN 3-7274-1250-X {{Vorträge|125}}
#Rudolf Steiner: ''Die Kunst der Rezitation und Deklamation'', [[GA 281]] (1987), ISBN 3-7274-2810-4 {{Vorträge|281}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Mysteriendrama]]
[[Kategorie:Medizin]]

Version vom 13. April 2015, 11:08 Uhr

Eine Entzündung (lat. Inflammatio) ist mit stärkeren Durchblutung und Schwellung des betroffenen Gewebes verbunden und zeigt sich an fünf typischen Symptomen, die aber oft nur teilweise beobachtbar sind: der Rötung (lat. rubor), der Erwärmung (lat. calor), der Schwellung (lat. tumor), dem Schmerz (lat. dolor) und einer eingeschränkten Funktion (lat. functio laesa). Die Entzündung deutet auf eine vitale Abwehrreaktion des Organismus, an der das Immunsystem aktiv beteiligt ist.

"Dieselben Prozesse, die sich abspielen im flüssigen Blut, die können nun nach irgendwelchen Seiten hin das, was nur Wandung oder Gerüst oder irgend etwas Festgebildetes, Gestaltetes im Menschen sein kann, ergreifen, dann ist das, was ins Blut hineingehört, in der Gefäßwandung oder im Muskel oder irgendwo im Knochen drinnen oder in irgendeinem Umhüllungsorgan. Was wird es denn da? Da wird es der Impuls für Entzündungserscheinungen. Was wir als die Impulse von Entzündungserscheinungen da oder dort finden, wir finden es fortwährend im flüssigen Blute als die normalen Vorgänge. Was da an Entzündung erscheint, das sind an unrechte Stellen, das heißt, an die gestalteten festen Stellen hingedrängte Vorgänge, die fortwährend im fließenden Blute stattfinden müssen. Ein absolut normaler, gesunder Prozeß disloziert, an eine andere Stelle gestellt, wo er nicht hingehört, ist ein krankmachender Prozeß." (Lit.: GA 230, S. 174)

Siehe auch

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Der Mensch als Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Weltenwortes, GA 230 (1993), ISBN 3-7274-2300-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.