Vision und Nebenübungen: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Vision''' (von [[Wikipedia:Latein|lat.]]: ''videre'' = sehen; [[Wikipedia:Französische Sprache|frz.]]: ''vision'' = Traum) ist eine [[Imagination|imaginativ]] [[Wahrnehmung|wahrgenommene]] [[geist]]ige Erscheinung in der [[Astralwelt|astralen Welt]], die unbewusst in das [[sinnlich]]e [[Tagesbewusstsein]] hinübergetragen wird. Visionen beschränken sich nicht nur auf entfernt dem [[Sinnliche Welt|sinnlichen]] [[Sehsinn|Sehen]] vergleichbare Eindrücke, sondern es können dabei auch andere [[Sinnesqualitäten]], z.B. [[Riechen]], [[Schmecken]] usw., eine Rolle spielen, insoferne ja die Sinnesqualitäten ihren Ursprung in der Astralwelt haben. Ein ausschliesslich [[Hören|gehörtes]] Ereignis wird auch als '''Audition''' bezeichnet (lat. ''audire''=hören).  
Die '''Nebenübungen''', auch die '''sechs Eigenschaften''' oder die '''sechs Tugenden''' genannt, dienen der Stärkung des [[Seelenleben]]s und sind eine wesentliche Vorbedingung<ref>Als Propädeutikum/Vorschule zu seinem Werk "Wie erlangt man Erkenntnisse höherer Welten" sah Steiner die "[[Briefe zur ästhetischen Erziehung des Menschen]]" von [[Friedrich Schiller]] an.<Quelle> An diese Briefe, bzw. den von Schiller in ihnen gezeigten Weg, kann man sich dann wohl halten, wenn man mit den Nebenübungen zunächst noch überfordert ist.</ref>  für jeden, der eine [[Schulungsweg|geistige Schulung]] anstrebt. Konsequent ausgeübt führen sie bis an die [[Imagination|imaginative Erkenntnis]] heran und weiter zur [[Inspiration]] und [[Intuition]]. Diese Nebenübungen, die keinesfalls ''nebensächlich'', sondern ''essentiell'' für jede zeitgemäße [[Geistesschulung]] sind, müssen stets die meditativen ''[[Hauptübungen]]'' begleiten. Indem man sich in diesen sechs Eigenschaften übt, wird die [[12-blättrige Lotosblume]], das [[Herzchakra]], regelmäßig ausgebildet, wird aktiv und beginnt sich im Uhrzeigersinn zu drehen, womit die Basis für ein bewusstes, [[Intuition|intuitives]], in die [[Wesen]] eintauchendes [[Herzdenken]] geschaffen wird.
 
== Die sechs Eigenschaften ==
 
Die Nebenübungen wurden von [[Rudolf Steiner]] in verschiedenen Varianten gegeben. Im Kern geht es immer um die Entwicklung folgender sechs Eigenschaften:
 
<div style="margin-left:20px;">
"[[Gedankenkontrolle]]. Sie besteht darin, daß man wenigstens für kurze Zeiten des Tages nicht alles mögliche durch die Seele irrlichtelieren läßt, sondern einmal Ruhe in seinem Gedankenlaufe eintreten läßt. Man denkt an einen bestimmten Begriff, stellt diesen Begriff in den Mittelpunkt seines Gedankenlebens und reiht hierauf selbst alle Gedanken logisch so aneinander, daß sie sich an diesen Begriff anlehnen. Und wenn das auch nur eine Minute geschieht, so ist es schon von großer Bedeutung für den Rhythmus des physischen und Ätherleibes.
 
[[Initiative des Handelns]], das heißt, man muß sich zwingen zu wenn auch unbedeutenden, aber aus eigener Initiative entsprungenen Handlungen, zu selbst auferlegten Pflichten. Die meisten Ursachen des Handelns liegen in Familienverhältnissen, in der Erziehung, im Berufe und so weiter. Bedenken Sie nur, wie wenig eigentlich aus der eigenen Initiative hervorgeht! Nun muß man also kurze Zeit darauf verwenden, Handlungen aus der eigenen Initiative hervorgehen zu lassen. Das brauchen durchaus nicht wichtige Dinge zu sein; ganz unbedeutende Handlungen erfüllen denselben Zweck.
 
[[Gelassenheit]]. Das dritte, um was es sich handelt, kann man nennen Gelassenheit. Da lernt man den Zustand des Hin- und Herschwankens zwischen «himmelhoch jauchzend» und «zum Tode betrübt» regulieren. Wer das nicht will, weil er glaubt, daß dadurch seine Ursprünglichkeit im Handeln oder sein künstlerisches Empfinden verlorengehe, der kann eben keine okkulte Entwickelung durchmachen. Gelassenheit heißt, Herr sein in der höchsten Lust und im tiefsten Schmerz. Ja, man wird für die Freuden und Leiden in der Welt erst dann richtig empfänglich, wenn man sich nicht mehr verliert im Schmerz und in der Lust, wenn man nicht mehr egoistisch darin aufgeht. Die größten Künstler haben gerade durch diese Gelassenheit am meisten erreicht, weil sie sich dadurch die Seele aufgeschlossen haben für subtile und innere wichtige Dinge.
 
[[Unbefangenheit]] (Positivität). Das vierte ist, was man als Unbefangenheit bezeichnen kann. Das ist diejenige Eigenschaft, die in allen Dingen das Gute sieht. Sie geht überall auf das Positive in den Dingen los. Als Beispiel können wir am besten eine persische Legende anführen, die sich an den Christus Jesus knüpft: Der Christus Jesus sah einmal einen krepierten Hund am Wege liegen. Jesus blieb stehen und betrachtete das Tier, die Umstehenden aber wandten sich voll Abscheu weg ob solchen Anblicks. Da sagte der Christus Jesus: Oh, welch wunderschöne Zähne hat das Tier! - Er sah nicht das Schlechte, das Häßliche, sondern fand selbst an diesem eklen Kadaver noch etwas Schönes, die weißen Zähne. Sind wir in dieser Stimmung, dann suchen wir in allen Dingen die positiven Eigenschaften, das Gute, und wir können es überall finden. Das wirkt in ganz mächtiger Weise auf den physischen und Ätherleib ein.
 
[[Unvoreingenommenheit|Glaube]] (Unvoreingenommenheit). Das nächste ist der Glaube. Glauben drückt im okkulten Sinne etwas anderes aus, als was man in der gewöhnlichen Sprache darunter versteht. Man soll sich niemals, wenn man in okkulter Entwickelung ist, in seinem Urteil durch seine Vergangenheit die Zukunft bestimmen lassen. Bei der okkulten Entwickelung muß man unter Umständen alles außer acht lassen, was man bisher erlebt hat, um jedem neuen Erleben mit neuem Glauben gegenüberstehen zu können. Das muß der Okkultist bewußt durchführen. Wenn einer zum Beispiel kommt und sagt: Der Turm der Kirche steht schief, er hat sich um 45 Grad geneigt - so würde jeder sagen: Das kann nicht sein. - Der Okkultist muß sich aber noch ein Hintertürchen offen lassen. Ja, er muß so weit gehen, daß er jedes in der Welt Erfolgende, was ihm entgegentritt, glauben kann, sonst verlegt er sich den Weg zu neuen Erfahrungen. Man muß sich frei machen für neue Erfahrungen; dadurch werden der physische und der Ätherleib in eine Stimmung versetzt, die sich vergleichen läßt mit der wollüstigen Stimmung eines Tierwesens, das ein anderes ausbrüten will.
 
[[Inneres Gleichgewicht]]. Und dann folgt als nächste Eigenschaft inneres Gleichgewicht. Es bildet sich durch die fünf anderen Eigenschaften nach und nach ganz von selbst heraus.<ref>Nach GA 13, S. 251 nicht von selbst. Siehe [[Inneres Gleichgewicht]]</ref> Auf diese sechs Eigenschaften muß der Mensch bedacht sein. Er muß sein Leben in die Hand nehmen und langsam fortschreiten im Sinne des Wortes: Steter Tropfen höhlt den Stein." {{Lit|{{G|95|117ff}}}}
</div>
 
=== Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten ===
 
In [[Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten]] werden die sechs Eigenschaften in anderer Reihenfolge und mit anderen Bezeichnungen bzw. inhaltlichen Gewichtungen erläutert: Gedankenkontrolle, Kontrolle der Handlungen, Erziehung zur Ausdauer, Duldsamkeit (Toleranz), Unbefangenheit (Glaube), und Gleichmut:
 
<div style="margin-left:20px;">
"Das erste, was in dieser Beziehung der Geheimschüler
beobachtet, ist die Regelung seines Gedankenlaufes
(die sogenannte [[Gedankenkontrolle]]). So wie die
sechzehnblätterige Lotusblume durch wahre, bedeutungsvolle
Gedanken zur Entwickelung kommt, so die zwölfblätterige
durch innere Beherrschung des Gedankenverlaufes.
Irrlichtelierende Gedanken, die nicht in sinngemäßer,
logischer Weise, sondern rein zufällig aneinandergefügt
sind, verderben die Form dieser Lotusblume.
Je mehr ein Gedanke aus dem anderen folgt, je mehr
allem Unlogischen aus dem Wege gegangen wird, desto
mehr erhält dieses Sinnesorgan die ihm entsprechende
Form. Hört der Geheimschüler unlogische Gedanken, so
läßt er sich sogleich das Richtige durch den Kopf gehen.
Er soll nicht lieblos sich einer vielleicht unlogischen Umgebung
entziehen, um seine Entwickelung zu fördern. Er
soll auch nicht den Drang in sich fühlen, alles Unlogische
in seiner Umgebung sofort zu korrigieren. Er wird vielmehr
ganz still in seinem Innern die von außen auf ihn
einstürmenden Gedanken in eine logische, sinngemäße
Richtung bringen. Und er bestrebt sich, in seinen eigenen
Gedanken überall diese Richtung einzuhalten. -
 
Ein zweites ist, eine ebensolche Folgerichtigkeit in sein Handeln
zu bringen ([[Initiative des Handelns|Kontrolle der Handlungen]]). Alle Unbeständigkeit,
Disharmome im Handeln gereichen der in
Rede stehenden Lotusblume zum Verderben. Wenn der
Geheimschüler etwas getan hat, so richtet er sein folgendes
Handeln danach ein, daß es in logischer Art aus dem
ersten folgt. Wer heute im anderen Sinn handelt als
gestern, wird nie den charakterisierten Sinn entwickeln. -
 
Das dritte ist die [[Erziehung zur Ausdauer]]. Der Geheimschüler
läßt sich nicht durch diese oder jene Einflüsse von
einem Ziel abbringen, das er sich gesteckt hat, solange er
dieses Ziel als ein richtiges ansehen kann. Hindernisse
sind für ihn eine Aufforderung, sie zu überwinden, aber
keine Abhaltungsgründe. -
 
Das vierte ist die [[Duldsamkeit (Nebenübung)|Duldsamkeit (Toleranz)]] gegenüber Menschen, anderen Wesen
und auch Tatsachen. Der Geheimschüler unterdrückt alle
überflüssige Kritik gegenüber dem Unvollkommenen,
Bösen und Schlechten und sucht vielmehr alles zu begreifen,
was an ihn herantritt. Wie die Sonne ihr Licht
nicht dem Schlechten und Bösen entzieht, so er nicht seine
verständnisvolle Anteilnahme. Begegnet dem Geheimschüler
irgendein Ungemach, so ergeht er sich nicht in
abfälligen Urteilen, sondern er nimmt das Notwendige
hin und sucht, soweit seine Kraft reicht, die Sache zum
Guten zu wenden. Andere Meinungen betrachtet er nicht
nur von seinem Standpunkte aus, sondern er sucht sich
in die Lage des anderen zu versetzen. -
 
Das fünfte ist die [[Unbefangenheit]] gegenüber den Erscheinungen des Lebens.
Man spricht in dieser Beziehung auch von dem
«Glauben» oder «Vertrauen». Der Geheimschüler tritt
jedem Menschen, jedem Wesen mit diesem Vertrauen
entgegen. Und er erfüllt sich bei seinen Handlungen mit
solchem Vertrauen. Er sagt sich nie, wenn ihm etwas mitgeteilt
wird: das glaube ich nicht, weil es meiner bisherigen
Meinung widerspricht. Er ist vielmehr in jedem
Augenblicke bereit, seine Meinung und Ansicht an einer
neuen zu prüfen und zu berichtigen. Er bleibt immer
empfänglich für alles, was an ihn herantritt. Und er vertraut
auf die Wirksamkeit dessen, was er unternimmt.
Zaghaftigkeit und Zweifelsucht verbannt er aus seinem
Wesen. Hat er eine Absicht, so hat er auch den Glauben
an die Kraft dieser Absicht. Hundert Mißerfolge können
ihm diesen Glauben nicht nehmen. Es ist dies jener
«Glaube, der Berge zu versetzen vermag». -
 
Das sechste ist die Erwerbung eines gewissen Lebensgleichgewichtes
(Gleichmutes). Der Geheimschüler strebt an, seine gleichmäßige
Stimmung zu erhalten, ob ihn Leid, ob ihn Erfreuliches
trifft. Das Schwanken zwischen «himmelhochjauchzend,
zu Tode betrübt» gewöhnt er sich ab. Das
Unglück, die Gefahr finden ihn ebenso gewappnet wie
das Glück, die Förderung.
Die Leser von geisteswissenschaftlichen Schriften finden
das Geschilderte als die sogenannten «sechs Eigenschaften
» aufgezählt, welche der bei sich entwickeln muß,
der die Einweihung anstrebt. Hier sollte ihr Zusammenhang
mit dem seelischen Sinne dargelegt werden, welcher
die zwölfblätterige Lotusblume genannt wird." {{Lit|{{G|10|127ff}}}}
</div>
 
Wenn man Duldsamkeit (Toleranz) vielleicht der [[Unbefangenheit|Positivtät]] zuordnen kann, fällt doch auf, daß die 3. Eigenschaft Ausdauer in den anderen Ausführungen zu den 6 Eigenschaften nicht vorkommt, und andererseits, was dort als 6. Eigenschaft des Lebensgleichgewichtes angegeben ist (die Harmonie der 5 Eigenschaften als die 6.), in den Ausführungen GA 10 mit der Eigenschaft Gelassenheit/Gleichmut zusammengenommen zu sein scheint. Statt des Lebensgleichgewichtes ist als erforderliche Eigenschaft die Erziehung zur Ausdauer hervorgehoben.
 
Die alternative Fassung wird auch in [[GA 53]], 12. Vortrag gegeben, wo die Bezeichnung statt "Erziehung zur Ausdauer" [[Standhaftigkeit]] ist:
<div style="margin-left:20px;">
"Diese sechs Tugenden, die Sie in jedem theosophischen Handbuche, wo von der Entwickelung des Menschen die Rede ist, angeführt finden, sind: Kontrolle der Gedanken, Kontrolle der Handlungen, Duldsamkeit, Standhaftigkeit, Unbefangenheit und Gleichgewicht oder das, was Angelus Silesius Gelassenheit nennt." {{Lit|{{G|53|264}}}}
</div>
 
=== Die Stufen der höheren Erkenntnis ===
 
Eine weitere Variante der Nebenübungen, zusammen mit anderen Vorübungen für die [[Geistesschulung]], gibt Rudolf Steiner in «[[Die Stufen der höheren Erkenntnis]]»:
 
Zuerst soll der [[Geistesschüler]] sein [[Bewusstsein]] auf das Bleibende, Unvergängliche in allen Dingen richten und von dem Vergänglichen absondern.
 
<div style="margin-left:20px">
Zuerst muß der Mensch in ganz bewußter Weise bei
allen Dingen fortwährend darauf bedacht sein, das Bleibende, Unvergängliche von dem Vergänglichen abzusondern,
und auf das erstere seine Aufmerksamkeit
richten. In jedem Dinge und Wesen kann der Mensch
ein Etwas vermuten oder erkennen, das bleibt, wenn die
vergängliche Erscheinung entschwindet. Sehe ich eine
Pflanze, dann kann ich sie zunächst betrachten, wie sie
sich den Sinnen darbietet. Das soll man gewiß nicht versäumen.
Und niemand wird das Ewige in den Dingen
entdecken, der sich nicht zuerst mit dem Vergänglichen
gründlich bekannt gemacht hat. Diejenigen, welche sich
immer besorgt zeigen, daß dem Menschen, der den Blick
auf das Geistig-Unvergängliche richtet, die «Frische und
Natürlichkeit des Lebens» verlorengehe: sie wissen eben
noch nicht, um was es sich dabei eigentlich handelt.
Aber, wenn ich so die Pflanze anschaue, kann mir klarwerden,
daß in ihr ein bleibender Lebenstrieb ist, der in
einer neuen zum Vorschein kommen werde, wenn die
gegenwärtige Pflanze längst zerstoben sein wird. Solche
Art, sich zu den Dingen zu stellen, muß man in die
ganze Verfassung seines Gemütes aufnehmen." {{Lit|{{G|12|29f}}}}
</div>
 
Dann soll der Schüler sein Herz auf das Wertvolle, Gediegene heften und dieses höher schätzen lernen als das Vorübergehnde, Bedeutungslose.
 
<div style="margin-left:20px">
Dann muß man sein Herz auf das Wertvolle, Gediegene heften
und dieses höher schätzen lernen als das Vorübergehende,
Bedeutungslose. Man soll sich bei allen seinen
Empfindungen und Handlungen den Wert vor Augen
halten, den etwas im Zusammenhange eines Ganzen
hat." {{Lit|{{G|12|30}}}}
</div>
 
Als dritte Stufe folgen nun, wieder mit etwas anderen Bezeichnungen, die sechs Eigenschaften:
 
<div style="margin-left:20px">
"Zum dritten soll man sechs Eigenschaften in
sich ausbilden: Kontrolle der Gedankenwelt, Kontrolle
der Handlungen, Ertragsamkeit, Unbefangenheit, Vertrauen
in die Umwelt und inneres Gleichgewicht. Kontrolle
der Gedankenwelt erreicht man, wenn man sich
bemüht, dem Irrlichtelieren der Gedanken und Emp-
findungen, die beim gewöhnlichen Menschen immer
auf- und abwogen, entgegenzuarbeiten. Im alltäglichen
Leben ist der Mensch nicht der Führer seiner Gedanken;
sondern er wird von ihnen getrieben. Das kann natürlich
auch gar nicht anders sein. Denn das Leben treibt den
Menschen. Und er muß als ein Wirkender sich diesem
Treiben des Lebens überlassen. Während des gewöhnlichen
Lebens wird das gar nicht anders sein können.
Will man aber in eine höhere Welt aufsteigen, so muß
man sich wenigstens ganz kurze Zeiten aussondern, in
denen man sich zum Herrn seiner Gedanken- und Empfindungswelt
macht. Man stellt da einen Gedanken aus
völliger innerer Freiheit in den Mittelpunkt seiner Seele,
während sich sonst die Vorstellungen von außen aufdrängen.
Dann versucht man alle aufsteigenden Gedanken
und Gefühle fernzuhalten und nur das mit dem
ersten Gedanken zu verbinden, von dem man selbst will,
daß es dazu gehöre. Eine solche Übung wirkt wohltätig
auf die Seele und dadurch auch auf den Leib. Sie bringt
den letzteren in eine solche harmonische Verfassung, daß
er sich schädlichen Einflüssen entzieht, wenn die Seele
auch nicht unmittelbar auf ihn wirkt. - Kontrolle der
Handlungen besteht in einer ähnlichen Regelung derselben
durch innere Freiheit. Man beginnt gut damit,
daß man sich anschickt, irgend etwas regelmäßig zu tun,
wozu man durch das gewöhnliche Leben nicht gekommen
wäre. In dem letzteren wird ja der Mensch von
außen zu seinen Handlungen getrieben. Die kleinste Tat
aber, die man aus der ureigensten Initiative heraus unternimmt,
wirkt in der angegebenen Richtung mehr als
alles, wozu man vom äußeren Leben gedrängt wird. - Ertragsamkeit ist das Entfernthalten von jener Stimmung,
die man bezeichnen kann mit dem Wechsel zwischen
«Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt». Der Mensch
wird hin- und hergetrieben zwischen allen möglichen
Stimmungen. Die Lust macht ihn froh, der Schmerz
drückt ihn herab. Das hat seine Berechtigung. Wer aber
den Weg sucht zu höherer Erkenntnis, der muß sich in
der Lust und auch im Schmerze mäßigen können. Er
muß «ertragsam» werden. Maßvoll muß er sich den lusterregenden
Eindrücken hingeben können und auch den
schmerzlichen Erlebnissen: immer durch beides mit
Würde hindurchschreiten. Von nichts sich übermannen,
außer Fassung bringen lassen. Das begründet nicht
Gefühllosigkeit, sondern macht den Menschen zum
festen Mittelpunkt innerhalb der Lebenswellen, die rings
um ihn auf- und niedersteigen. Er hat sich stets in der
Hand.
 
Eine ganz besonders wichtige Eigenschaft ist der
«Sinn für die Bejahung». Es kann ihn derjenige bei sich
entwickeln, welcher das Augenmerk in allen Dingen auf
die guten, schönen und zweckvollen Eigenheiten richtet
und nicht in erster Linie auf das Tadelnswerte, Häßliche
und Widerspruchsvolle. Es gibt eine schöne, in der persischen
Dichtung vorhandene Legende von Christus, die
zur Anschauung bringt, was mit dieser Eigenschaft gemeint
ist: Ein toter Hund liegt an einem Wege. Unter
den an ihm Vorübergehenden ist auch Christus. Alle
anderen wenden sich ab von dem häßlichen Anblick, den
das Tier bietet; nur Christus spricht bewundernd von
den schönen Zähnen des Tieres. So kann man den
Dingen gegenüber empfinden; in allem, auch dem
Widrigsten, mag sich für den, welcher ernstlich sucht, etwas
Anerkennenswertes finden. Und das Fruchtbare an
den Dingen ist ja nicht, was ihnen fehlt, sondern dasjenige,
was sie haben. - Weiter ist bedeutsam, die Eigenschaft
der «Unbefangenheit» zu entwickeln. Ein jeder
Mensch hat ja seine Erfahrungen gemacht und sich dadurch
eine bestimmte Menge von Meinungen gebildet,
die ihm dann im Leben zur Richtschnur werden. So
selbstverständlich es auf der einen Seite ist, sich nach
seinen Erfahrungen zu richten, so wichtig ist es für den,
welcher eine geistige Entwickelung zur höheren Erkenntnis
hin durchmachen will, daß er sich stets den Blick frei
erhält für alles Neue, ihm noch Unbekannte, das ihm
entgegentritt. Er wird so vorsichtig wie irgend möglich
sein mit dem Urteil: «das ist unmöglich», «das kann ja
gar nicht sein». Mag ihm seine Meinung nach den bisherigen
Erfahrungen was immer sagen: er ist in jedem
Augenblick bereit, sich von etwas Neuem, das ihm entgegenkommt,
zu einer anderen Meinung bringen zu
lassen. Jede Eigenliebe der Meinung gegenüber muß
schwinden. - Wenn die bisher genannten fünf Eigenschaften
von der Seele erworben sind, dann stellt sich
eine sechste ganz von selbst ein: das innere Gleichgewicht,
die Harmonie der geistigen Kräfte. Der Mensch
muß etwas in sich finden wie einen geistigen Schwerpunkt,
der ihm Festigkeit und Sicherheit gibt gegenüber
allem, was im Leben da- oder dorthin zieht. Man muß
nicht etwa vermeiden, mit allem mitzuleben, alles auf
sich wirken zu lassen. Nicht die Flucht vor den hin- und
widerziehenden Tatsachen des Lebens ist das Richtige,
sondern im Gegenteil: das volle Hingeben an das Leben
und trotzdem die sichere, feste Bewahrung von innerem
Gleichgewicht und Harmonie.{{Lit|{{G|12|30ff}}}}
</div>
 
Zuletzt ist für den Schüler der unbedingte «Wille zur Freiheit» entscheidend. Er muss die Stütze voll und ganz in sich selber finden - ohne deswegen das Gute zurückzuweisen, das ihm von anderen Menschen zukommt und das ihm freie ''Anregung'' werden kann, die er aber eigenständig verarbeiten und seinem Wesen gemäß verwandeln muss.


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Visionen entstehen dadurch, daß der Mensch
Endlich kommt für den Suchenden der «Wille zur
unbewußt Erlebnisse des Schlafes herüberträgt in das Tagleben und
Freiheit» in Betracht. Es hat ihn jemand, der zu allem,
daß ihm das Tagleben diese Schlaferlebnisse zu Vorstellungen gestaltet,
was er vollbringt, die Stütze und Grundlage in sich selbst
die dann innerlich viel gesättigter, viel inhaltsvoller sind als
findet. Er ist deshalb so schwer zu erringen, weil taktvoll
die gewöhnlichen Vorstellungen, die schattenhaft sind; indem der
der Ausgleich notwendig ist zwischen dem Öffnen des
Mensch solche Vorstellungen herüberträgt, macht er sie zu solchen
Sinnes gegenüber allem Großen und Guten und der
lebhaften, farbtönenden Vorstellungen." {{Lit|{{G|227|163}}}}
gleichzeitigen Ablehnung eines jeglichen Zwanges. Man
sagt so leicht: Einwirkung von außen und Freiheit vertragen
sich nicht. Daß sie sich in der Seele vertragen:
darauf kommt es aber gerade an. Wenn mir jemand
etwas mitteilt, und ich nehme es unter dem Zwange
seiner Autorität an: dann bin ich unfrei. Aber ich bin
nicht minder unfrei, wenn ich mich verschließe vor dem
Guten, das ich auf diese Art empfangen kann. Denn
dann übt in der eigenen Seele das Schlechtere, das ich
habe, auf mich einen Zwang aus. Und bei der Freiheit
kommt es nicht allein darauf an, daß ich nicht unter dem
Zwange einer äußeren Autorität stehe, sondern vor allen
Dingen auch nicht unter derjenigen eigener Vorurteile,
Meinungen, Empfindungen und Gefühle. Nicht blinde
Unterwerfung unter das Empfangene ist das Richtige,
sondern sich von ihm anregen lassen, es ganz unbefangen
aufnehmen, um sich «frei» dazu zu bekennen. Eine
fremde Autorität soll nicht anders als so wirken, daß man
sich sagt: Ich mache mich gerade dadurch frei, daß ich
ihrem Guten folge, d.h. es zu dem meinigen mache.
Und eine auf der Geheimwissenschaft fußende
Autorität will auch gar nicht anders als in dieser Art
wirken. Sie gibt, was sie zu geben hat, nicht um selbst
Macht über den Beschenkten zu gewinnen, sondern
allein darum, daß der Beschenkte durch die Gabe reicher
und freier werde."{{Lit|{{G|12|34f}}}}
</div>
</div>


Von der Vision, die ''real existierende'' geistige Tatsachen in [[astral]]er Form wahrnehmbar macht, zu unterscheiden ist die [[Halluzination]], die ''nicht'' vorhandene [[sinnlich]]e Eindrücke vortäuscht.
Es folgt schließlich noch der Hinweis, dass durch diese Übungen das [[Herzchakra]] aktiviert und die [[Imagination|imaginative Erkenntnis]] angebahnt wird.
 
<div style="margin-left:20px">
"Es ist auf die Bedeutung der angeführten Eigenschaften
schon früher bei Besprechung der «Lotusblumen»
hingewiesen worden. Dort wurde gezeigt, welche Beziehung
sie zu der Entwickelung der zwölf blätterigen Lotusblume
in der Herzgegend und der daran sich schließenden
Strömungen des Ätherkörpers haben. Aus dem jetzt
Gesagten ist ersichtlich, daß sie im wesentlichen die
Aufgabe haben, dem physischen Körper des Suchenden
jene Kräfte entbehrlich zu machen, die ihm sonst während
des Schlafzustandes zugute kommen und die ihm
wegen der Ausbildung entzogen werden müssen. Unter
solchen Einwirkungen entwickelt sich die imaginative
Erkenntnis." {{Lit|{{G|12|29ff}}}}
</div>
 
== Die Nebenübungen als Vorbereitung für den Yoga-Schulungsweg ==
 
In seinen Vorträgen über «[[Das christliche Mysterium]]» bespricht [[Rudolf Steiner]] die Nebenübungen als Vorbereitung für den [[Yoga-Schulungsweg]]:
 
{{GZ|Solche Vorbereitungen für den Pfad sind: Erstens: Abgewöhnung
eines irrlichtelierenden Denkens. Dies scheint eine leichte Bedingung zu sein, ist aber in Wirklichkeit schwer. Wir werden von
äußeren Eindrücken gejagt und getrieben. Zum wenigsten fünf Minuten
des Tages sollte der Mensch völlig Herr über seine Gedankenfolge
sein. Als Übung kann man zum Beispiel versuchen, eine
einzige Vorstellung in den Mittelpunkt des Bewußtseins zu stellen.
Dann darf durchaus nichts anderes mit dieser Vorstellung verbunden
werden, so viel sich unwillkürlich daran reihen möge, als was
ich durch freien Entschluß selber damit verbinde. Derlei Übungen
sollten mit verschiedensten Gegenständen angestellt werden. Nach
einiger Zeit stellt sich dann ein kontrollierteres Denken ein, das
sich äußerlich schon in der präziseren Sprache ausdrückt.
 
Zweitens: Initiative des Handelns. Diese fehlt manchem Menschen
fast ganz, denn von früh auf wird er gewöhnlich in einen
Beruf gedrängt, der nun den größten Teil seines Handelns absorbiert.
Unsere meisten Handlungen sind von außen bestimmt. Daher
soll der, welcher die Einweihung sucht, es sich eindringlich angelegen
sein lassen, zu einer bestimmten Tageszeit regelmäßig eine
Handlung zu verrichten, die aus inneren, eigenen Antrieben
heraus kommt, mag dies im Grunde auch etwas Unbedeutendes
sein.
 
Drittens soll der Schüler über das «himmelhoch jauchzend, zu
Tode betrübt» hinauskommen, das heißt, der Mensch soll sich nicht
jedem Schmerz und jeder Lust willenlos überlassen, sondern er soll
sein inneres Gleichgewicht beibehalten auch bei den herbsten
Schmerzen und den größten Lüsten. Dies braucht ganz gewiß keine
Stumpfheit und Empfindungslosigkeit zu erzeugen, im Gegenteil,
es bildet sich daraus ein um so feineres und intensiveres Empfinden.
 
Viertens: Eine persische Legende von Christus Jesus soll im
Schüler lebendig werden, nämlich: Mit den Jüngern ging Jesus über
Land. Am Wege lag ein halb verwester Hund, greulich anzusehen.
Die Jünger wandten sich mit Entsetzen ab, Christus Jesus hingegen
schaute mit liebevollen Augen den Kadaver an und bemerkte dazu:
Schaut doch die wunderschönen Zähne dieses toten Tieres! - Die
Quintessenz hiervon ist, aus dem Häßlichen auch noch das verborgene
Schöne herauszufinden und überhaupt immer das Positive zu
suchen, das, wozu man ja sagen kann. Selbst im Leben des ärgsten
Bösewichts gibt es lichte Momente, denen man verständnisvoll begegnen
soll.
 
Fünftens ist völlige Freiheit von Vorurteilen anzustreben. Niemals
soll die Vergangenheit einem das Urteil über die Gegenwart
bestimmen. Etwas Neues soll man nicht einfach von sich weisen,
weil es einem noch nie begegnet ist. Neuen Erkenntnissen soll man
unbefangen entgegentreten, wenn man ein Eingeweihter werden will.
 
Sechstens: Entwickelung zur Seelenharmonie. Diese wird eigentlich
aus allen andern wie von selbst entstehen.
 
Die angeführten Eigenschaften sind für jeden auf dem Jogaweg
Einzuweihenden unerläßliche Vorbedingungen.|97|183ff}}
 
== Die Nebenübungen mit ihren Zuordnungen zu den Seelenqualitäten Denken, Fühlen und Wollen ==
Gemäß den Ausführungen in der "Geheimwissenschaft" wird die erste Nebenübung dem [[Denken]] zugeordnet, die zweite dem [[Wollen]], und die dritte dem [[Fühlen]]. Die vierte Übung "Positivität" wird dem Denken ''und'' Fühlen und die fünfte dem Denken ''und'' Wollen zugeordnet:
 
{{GZ|Für das Denken und Fühlen ist ein weiteres Bildungsmittel die Erwerbung der Eigenschaft, welche man Positivität nennen kann.|013|334}}
 
Die fünfte Nebenübung dient der Entwicklung von Denken ''und'' Willen:
 
{{GZ|Das Denken in Verbindung mit dem Willen erfährt eine
gewisse Reifung, wenn man versucht, sich niemals durch
etwas, was man erlebt oder erfahren hat, die unbefangene
Empfänglichkeit für neue Erlebnisse rauben zulassen."|013|335}}
 
Die sechste Nebenübung besteht dann darin, die fünf Übungen jeweils in Kombination zu üben:
 
{{GZ|Wer gewisse
Zeiten aufeinander folgend dazu verwendet hat, um sich in
der Erwerbung dieser Eigenschaften zu üben, der wird dann
noch nötig haben, in der Seele diese Eigenschaften zum harmonischen Zusammenstimmen zu bringen. Er wird sie gewissermaßen
je zwei und zwei, drei und eine usw. gleichzeitig üben müssen, um Harmonie zu bewirken.|13|336}}
 
Es ergeben sich entsprechend folgende Zuordnungen:
 
Denken: Erste Nebenübung Gedankenkontrolle
 
Wollen: Zweite Nebenübung Kontrolle der Handlungen
 
Fühlen: Dritte Nebenübung Gelassenheit
 
Denken ''und'' Fühlen: Vierte Nebenübung Positivität
 
Denken ''und'' Wollen: Fünfte Nebenübung Unbefangenheit
 
Bei der sechsten Übung, durch die in der übenden Kombination eine Harmonie erreicht werden soll, geht es dann wohl entsprechend um die gleichzeitige Übung des Denkens ''und'' Wollens ''und'' Fühlens, zunächst in je zwei und zwei der Übungen usw., und dann schließlich harmonisch alle zusammen.
 
Die in "Wie erlangt man Erkenntnisse höherer Welten" und andernorts angegebene Nebenübung "Ausdauer", bzw. Beharrlichkeit oder Standhaftigkeit, könnte dann, will man der Logik der Darstellung in der Geheimwissenschaft folgen, möglicherweise der Kombination "Fühlen ''und'' Wollen" zugeordnet werden? (Standhaftigkeit erfordert Mut, der dem Fühlen zuzuordnen ist). Wie auch immer, das Gemeinsame der scheinbar widersprüchlichen Angaben bzw. Bezeichnungen ist, daß es um die Schulung der Seelenqualitäten Denken, Fühlen und Wollen geht, und daß diese Schulung in ihrer Vollendung in eine Harmonie dieser Seelenregungen mündet.
 
Dem widersprechend, oder in anderer Hinsicht betrachtet, ist die in [[GA 266c]] angeführte Zuordnung zu den Wesensgliedern. Erste Nebenübung: Physischer Leib, zweite Nebenübung: Ähterleib, usw. (s.u. Abschnitt "Bewußtes Erleben der Wesensglieder").
 
== Wirkungen der Nebenübungen ==
 
=== Veränderungen des Schlaflebens ===


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Zu diesen Dingen, die durchaus für das gewöhnliche Bewußtsein
"Der Schlaf ist der Ausgangspunkt für die Betrachtung der Entwickelung
schon an der Grenze zwischen sinnlicher und übersinnlicher
geistiger Sinne. Vom schlafenden Menschen sind physischer
Welt stehen, gehören zum Beispiel die menschlichen Visionen,
und Ätherleib im Bett, Astralleib und Ich sind außerhalb
Visionen, wo in einer Art Halluzination, die mehr oder weniger
derselben. Wenn nun der Mensch anfängt, im Schlafe schauend zu
aber von dem Menschen noch beherrscht wird, Bilder auftreten, die
werden, dann werden dem Körper für eine gewisse Zeit Kräfte entzogen,
sich in einer ganz bestimmten Weise gestalten, die sogar farbig,
die bisher die Wiederherstellung an physischem und Ätherleib
hörbar werden können, die auch inhaltlich anderes in sich schließen
besorgt haben. Sie müssen auf andere Weise ersetzt werden, soll
können, denen aber zunächst so, wie sie sich vor das Bewußtsein
nicht eine große Gefahr für den physischen und den Ätherleib entstehen.
hinstellen, nicht so äußere Dinge entsprechen, daß das Ding
Geschieht dies nämlich nicht, dann kommen diese mit ihren
draußen wäre in derselben Art und Weise wie die Vision, die im
Kräften sehr herunter, und amoralische Wesenheiten bemächtigen
Innern lebt. Für dasjenige, was man im Alltag wahrnimmt, ist draußen
sich ihrer. Daher kann es vorkommen, daß Menschen zwar das
der Gegenstand; das Bild, sehr schattenhaft aber, im Innern.
astrale Hellsehen entwickeln, aber unmoralische Menschen werden.
Und der Mensch ist sich vollbewußt, wie sich sein schattenhaftes
Wie lange die Vorübungen dauern, das ist ganz individuell. Es
Vorstellungsbild im Innern bezieht auf die äußere Welt. Die Vision
kommt eben ganz darauf an, auf welcher Entwickelungsstufe der
tritt auf zunächst für sich, macht den Anspruch, in sich eine Realität
Mensch bei Beginn seiner Schülerschaft schon steht. Darum muß
zu tragen. Der Mensch kommt auch in eine Seelenlage, in der
der Lehrer zuerst den inneren Seelenzustand des Schülers durchschauen.
er nicht mehr fähig ist, nun den Realitätswert des Bildes, das auftritt,
Die Vorbereitungszeit ist deshalb oft sehr verschieden.
auftritt ohne sein Zutun, in der richtigen Weise zu beurteilen." {{Lit|{{G|227|161f}}}}
Wichtig ist folgender Satz: Man kann eine Wesenheit und eine
Sache um so mehr sich selbst überlassen, je mehr Rhythmus man
hineingebracht hat. So muß der Geheimschüler auch in seine Gedankenwelt
eine gewisse Regelmäßigkeit, einen Rhythmus hineinbilden.
Dazu ist notwendig:
 
Erstens: Gedankenkontrolle, das heißt, der Schüler darf nur die
Gedanken in sich hineinkommen lassen, die er selbst haben will.
Diese Übungen erfordern viel Geduld und Ausdauer. Aber wenn
man sie nur fünf Minuten lang täglich treibt, sind sie schon von
Bedeutung für das innere Leben.
 
Zweitens: Initiative in den Handlungen. Diese sollen etwas sein,
was ursprünglich aus der eigenen Seele selbst herauskommt.
 
Drittens: Innere Gelassenheit. Man entwickelt dadurch ein viel
feineres Mitgefühl.
 
Viertens: In allen Dingen und Vorgängen die positive Seite suchen
und finden. Ich erinnere dabei an die schöne Legende von Christus
und dem toten Hund.
 
Fünftens: Unbefangenheit und Vorurteilslosigkeit. Man soll sich
stets die Möglichkeit offen lassen, neue Tatsachen anzuerkennen.
 
Sechstens: Inneres Gleichgewicht und innere Harmonie.
 
Wenn der Mensch diese Eigenschaften alle in sich ausbildet, dann
kommt ein solcher Rhythmus in sein inneres Leben, daß der Astralleib
die Regeneration im Schlafe nicht mehr zu verrichten braucht.
Denn es kommt durch diese Übungen in den Ätherleib ein solches
Gleichgewicht, daß er sich selbst beschützen und wiederherstellen
kann. Wer die okkulte Schulung ohne die Ausbildung dieser sechs
Eigenschaften beginnt, der läuft Gefahr und ist nachts den schlimmsten
Wesenheiten ausgesetzt. Wer aber die sechs Eigenschaften eine
Zeitlang geübt hat, der darf damit beginnen, seine astralischen Sinne
zu entwickeln, und er fängt dann an, mit Bewußtsein zu schlafen. Seine
Träume sind nicht mehr willkürlich, sondern sie gewinnen Regelmäßigkeit;
die Astralwelt steigt vor ihm auf. Nun hat er die Fähigkeit,
alles Seelische seiner Umgebung in Bildern wahrzunehmen. Er bekommt
ein Verhältnis zu der seelischen Wirklichkeit. Dieses Bilderbewußtsein
nennt man die [[Imagination]]. Zuerst gewinnt der Schüler
die Imagination im Schlaf, später aber muß er imstande sein, zu jeder
beliebigen Tageszeit diesen Zustand hervorzurufen. Er lernt die Erfahrungen
des Schlafes ins Wachbewußtsein herüberzunehmen. Aber
erst dann ist diese Fähigkeit für den Okkultisten wertvoll, wenn er die
Auren der Lebewesen vollbewußt schauen kann.
 
Die erste Stufe ist also die Imagination. Mit ihr hängt die Ausbildung
der sogenannten Lotusblumen zusammen, der heiligen Räder
oder - indisch - Chakrams, die an ganz bestimmten Stellen des
Körpers liegen. Man unterscheidet sieben solcher astralen Organe.
Die erste, die zweiblättrige Lotusblume, ist in der Gegend der
Nasenwurzel; die zweite, die sechzehnblättrige, liegt in der Höhe
des Kehlkopfes; die dritte, die zwölfblättrige, in der Höhe des Herzens;
die vierte, die acht- bis zehnblättrige, in der Nähe des Nabels;
die fünfte, die sechsblättrige, etwas tiefer unten; die sechste, die
vierblättrige, die mit allem, was Befruchtung ist, zusammenhängt, ist
noch weiter unten; von der siebenten kann nicht ohne weiteres gesprochen
werden. Diese sechs Organe haben für die seelische Welt
dieselbe Bedeutung wie die physischen Sinne für die Wahrnehmung
der Sinnenwelt. Ein Bild dafür ist die sogenannte Swastika. Durch
die genannten Übungen werden sie zuerst heller, dann beginnen sie
sich zu bewegen. Beim heutigen Menschen sind sie unbeweglich,
beim Atlantier waren sie noch beweglich, beim Lemurier noch sehr
lebhaft bewegt. Aber sie drehten sich damals in entgegengesetzter
Richtung als heute beim okkult Entwickelten, wo sie sich in der
Richtung des Uhrzeigers drehen. Eine Analogie zu dem traumhaft
hellseherischen Zustand der Lemurier ist die Tatsache, daß sich auch
bei den heutigen Medien mit atavistischem Hellsehen noch immer
die Lotusblumen in der Richtung drehen, wie einst in der atlantischen
und lemurischen Zeit, nämlich gegen den Uhrzeiger. Das
Hellsehen der Medien ist ein unbewußtes, ohne Gedankenkontrolle,
das des echten Hellsehers aber bewußt und von den Gedanken genau
überwacht. Die Mediumschaft ist sehr gefährlich, die gesunde
Geheimschulung aber gänzlich ungefährlich." {{Lit|{{G|94|171ff}}}}
</div>
</div>


Die Vision ist ein zurückgebliebener Rest des alten [[Hellsehen]]s. Sie tritt auf, wenn das [[Bewusstsein]], das heute normalerweise im [[Ich]] zentriert ist, bis in den [[Astralleib]] hinuntertauscht, wobei es allerding durch die Erfahrungen des [[Gegenstandsbewusstsein]]s verfälscht wird.
=== Bewusstes Erleben der Wesensglieder ===
Eine Folge der Nebenübungen ist, dass man seine [[Wesensglieder]] vom [[Physischer Leib|physischen Leib]] bis hinauf zum [[Geistselbst]] immer bewusster zu erleben beginnt:


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<div style="margin-left:20px">
"Wer da hinuntertaucht,
"Woher kommt es denn, daß man seinen [[Physischer Leib|physischen Körper]]
nachdem er ein gegenwärtiger Mensch gewesen ist, dem
so wenig kennt? Weil man in ihm lebt und ihn nur empfindungsgemäß
färbt sich hier alles, was unten ist, mit den Erfahrungen von
wahrnimmt. Man sieht mit dem Auge, daher kann
oben. Man bringt wie eine Hülle das oben Erlebte in dieses
man es nicht beobachten. Der Esoteriker muß dazu gelangen,
Unterbewußtsein hinein und bekommt dadurch keine reine
sich mit seinem Geistig-Seelischen zurückzuziehen, frei zu machen
Vorstellung, kein ungetrübtes Bild, sondern ein Bild, das
vom Physischen. Dann wird es ihm gelingen, seinen physischen
durch die Erfahrungen des Gegenstandsbewußtseins getrübt
Körper zu beobachten. Es verhilft uns dazu, wenn wir
ist." {{Lit|{{G|057|408f}}}}
unsere Gedanken möglichst auf einen Punkt zusammenziehen,
konzentrieren und in diesen Punkt dann untertauchen, für eine
Zeitlang darin leben. Durch solche Konzentration tritt eine Verstärkung
der Denkkraft ein und durch sie kann man allmählich
dahin gelangen, seinen physischen Körper zu beobachten.
Ferner müssen wir dahin gelangen, unseren Ätherkörper kennenzulernen.
Das ist noch schwieriger, denn der ätherische Körper
ist nicht von der Haut eingeschlossen wie der physische
Leib, sondern er ist ein feines Gewebe, das seine Strömungen
überall hinaussendet in die Außenwelt und auch von allem, was
in der Außenwelt vorgeht, beeindruckt wird, oft dem Menschen
ganz unbewußt.
 
Den [[Ätherleib]] lernt man erfühlen durch richtiges Betreiben
der zweiten Nebenübung, der Übung des Willens. Gewöhnlich
wird ja der Mensch durch äußere Eindrücke zu seinen Handlungen
getrieben. Er sieht die Blume auf der Wiese, und da sie ihm
gefällt, streckt er die Hand nach ihr aus, um sie zu pflücken.
Nun, als Esoteriker, müssen wir dahin gelangen, ohne Anregung
von außen, nur aus dem inneren Impulse heraus, den wir uns
bewußt geben, dies oder jenes zu tun. Dann kommt man dazu
[zu erkennen], es ist der Ätherleib, der die Hand zu der Bewegung
veranlaßt. So fühlt man seinen Ätherleib erwachen.
Durch diesen erwachenden Ätherleib lernt man nach und
nach, sich zu erleben in einer ätherischen Welt. In Wirklichkeit
geschieht bei jeder Bewegung, die wir machen, z. Β. wenn ich
einen Gegenstand angreife, mich daran stoße, ein Angriff auf die
Außenwelt. Der Nicht-Esoteriker ahnt nichts davon, er ist behütet
durch den Hüter der Schwelle vor diesem Wissen, aber der
Esoteriker verselbständigt nach und nach seinen Ätherleib, der
in der ätherischen Welt sich erlebt. Seine Organe werden feiner,
er eignet sich immer mehr eine Empfindung an dafür, daß ein
jeder Raum erfüllt ist nicht nur von physischen Gegenständen,
sondern von einer zahllosen Menge von Elementarwesen, die
sich durch Stechen, Stoßen, Brennen bemerkbar machen. Man
muß sich in dieser elementarischen Ätherwelt überall Raum
schaffen durch Willensimpulse wie Ausstrecken, Zurückziehen,
Stoßen, Vorwärtsschreiten etc., und solche Bewegungen müssen
mit dem vollen Bewußtsein, daß man es aus seinem eigensten
Wesen heraus will, geschehen. Das ist das zweite: Initiative der
Handlungen. Wer sich in der Ätherwelt ohne seinen Initiativ-
Willen keinen Raum schaffen kann, der kann in dieser Welt
ebensowenig etwas ausrichten, wie jemand, der in der physischen
Welt tanzen wollte auf einem Podium, das voller Stühle
steht. Erst müssen die Stühle fortgeschafft werden. Das lernt
man im Geistigen durch die zweite Übung.
 
Um unseres [[Astralleib]]es bewußt zu werden, müssen wir genau
das Umgekehrte tun. Wir müssen da die im Astralleib wogenden
Begierden zurückhalten, da müssen wir diesen gegenüber
Gelassenheit und Gleichmut entwickeln. Wir müssen absolute
Windstille, absolute Ruhe in uns herstellen. Dann erst fühlen
wir die äußere astrale Welt an unsere innere astrale Welt stoßen.
Wie wir an die ätherische Welt stoßen dadurch, daß wir von uns
aus in sie eingreifen in unserem Wollen, so fühlen wir die äußere
astrale Welt dadurch, daß wir ruhig in uns selber bleiben, daß
wir alle Begierden, Wünsche zur Ruhe bringen.
 
Bevor der Astralleib soweit ist, betäubt er sich durch den
Schrei. Wir wissen ja, daß ein Schmerz entsteht, wenn der physische
Leib und der ätherische Leib nicht in richtigem Kontakt
sind. Das empfindet der Astralleib als Schmerz. Das kleine Kind,
wenn es Schmerz empfindet, schreit. Es sucht den Schmerz zu
übertönen im Schreien. Der Erwachsene ruft vielleicht: au! Wenn
es dem Menschen gelänge, seinen Schmerz völlig in den Vibrationen
des Tons hinströmen zu lassen, so würden durch dessen
Schwingungen in der Formation des Ätherleibes solche Veränderungen
entstehen, daß er nicht den Schmerz empfände, sondern
daß er hinuntersänke ins Unterbewußtsein.
 
Aber die guten Götter haben den Menschen schwächer veranlagt,
und es ist gut so, denn sonst gäbe es kein Leid und auch
keine artikulierte Sprache. Der Esoteriker muß dahin gelangen,
alle Schmerzen, überhaupt alles, was durch das Äußere in ihm
angeregt wird, in ihm vorgeht, ruhig, gelassen, gleichmütig zu
ertragen. Dann wird er nicht Angriffe machen (durch seinen
Astralleib) auf die Außenwelt, sondern die Angriffe wenden sich
von außen an ihn. Aber da er völlige Gelassenheit entwickelt
hat, so berühren sie nur seinen physischen und ätherischen Leib.
Der Astralleib bleibt unberührt. Er wird sozusagen frei, und
man kann ihn beobachten. Also durch die Übung in der Gelassenheit
gelange ich dazu, meinen Astralleib kennenzulernen.
 
Schließlich muß ich auch noch dazu kommen, mein [[Ich]] kennenzulernen.
Ich kann mein Ich nicht erfühlen, weil ich in ihm
lebe. Daher müssen wir es in die Welt ausgießen. Mein Ich lerne
ich kennen durch das, was wir bezeichnen als Positivität
(Gleichnis vom Hunde).
 
Wenn wir es machen wie der Christus-Jesus, so sehen wir
nicht das Häßliche, sondern tauchen soweit hinein in alles, daß
wir an das Gute kommen. Auf diese Weise kommen wir los von
unserm Ich und können es beobachten. Ich ist Liebe und Wille.
Durch den entwickelten Willen lernen wir erkennen die Substanz
aller Dinge, die im Göttlichen urständet. Durch die Liebe
lernen wir das Wesen der Dinge miterleben. So dringen wir
durch Wille und Liebe vor zum Erkennen, das frei ist vom persönlichen
Ich. Als geistiges Ich lernen wir untertauchen in
Wesen und Substanz aller Dinge, die ja aus dem geistigen Vatergrund
stammen, wie auch unser eigenes Ich. Unser Ich schaut
uns aus allem Geschaffenen an («Schwan»). Der Schüler erreicht
die Stufe des «Schwan», wenn er das erleben kann.
 
Auf der fünften Stufe entwickeln wir [[Manas]] oder [[Geistselbst]].
Da dürfen wir uns nicht festlegen auf dasjenige, was wir bisher
gesehen, gelernt, gehört haben. Wir müssen lernen, von alle dem
abzusehen, uns allem, was uns entgegentritt, ganz wie ausgeleert
von dem Bisherigen zu erhalten. Manas kann nur entwickelt
werden, wenn man lernt, alles, was wir uns durch Eigendenken
erworben haben, doch nur zu empfinden als etwas Minderwertiges
gegenüber dem, was wir uns erwerben können, indem wir
uns den Gedanken öffnen, die aus dem gottgewobenen Kosmos
einströmen. Aus diesen göttlichen Gedanken ist alles, was uns
umgibt, entstanden. Wir haben sie nicht durch unser bisheriges
Denken finden können. Da verbergen es uns die Dinge. Jetzt
lernen wir hinter allem wie ein verborgenes Rätsel dies Göttliche
zu erahnen. Immer mehr lernen wir in Bescheidenheit einsehen,
wie wenig wir bisher von diesen Rätseln ergründet haben. Und
wir lernen, daß wir eigentlich alles aus unserer Seele entfernen
müssen, was wir bisher gelernt haben, daß wir ganz unbefangen,
wie ein Kind, allem entgegentreten müssen — daß sich nur der
Unbefangenheit der Seele darbieten die göttlichen Rätsel, die uns
umgeben. Kindlich muß die Seele werden, um in die Reiche der
Himmel eindringen zu können. Der kindlichen Seele strömt
dann entgegen die verborgene Weisheit - Manas - wie ein Geschenk
der Gnade aus der geistigen Welt.
 
Weiter zu gehen ist für den Menschen nicht nötig, da er
durch diese fünf Stufen den Kontakt mit der geistigen Welt herstellt.
Es muß nun noch durch stete Wiederholung dieser fünf
Übungen zwischen den verschiedenen Fähigkeiten, die durch sie
erlangt werden sollen, die Harmonie des Zusammenwirkens
hergestellt werden. Das bewirkt die sechste Übung.
 
Diese Übungen sind von allergrößter Wichtigkeit. Durch sie
kann die Seele den Weg finden in die geistigen Welten. Überall,
in allen Schriften, Zyklen, Vorträgen finden Sie Hinweise auf
diese fünf Übungen. Und es brauchte keine esoterische Stunde
stattzufinden, wenn jeder sie aufmerksam läse und die Kräfte
dieser Übungen in seiner Seele zum Leben erweckte. Sie dienen
den speziell gegebenen Übungen zur Unterstützung." {{Lit|{{G|266c|241ff}}}}
</div>
</div>


=== Weitere Wirkungen ===
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<div style="margin-left:20px">
"Wenn der Mensch da hinuntertaucht in seinen Astralleib,
"Die charakterisierten Übungen sind durch die Methoden der Geistesschulung angegeben, weil sie bei ''gründlicher'' Ausführung in dem Geistesschüler nicht nur das bewirken, was oben als unmittelbares Ergebnis genannt worden ist, sondern mittelbar noch vieles andere im Gefolge haben, was auf dem Wege zu den geistigen Welten gebraucht wird. Wer diese Übungen in genügendem Maße macht, wird während derselben auf manche Mängel und Fehler seines Seelenlebens stoßen; und er wird die gerade ihm notwendigen Mittel finden zur Kräftigung und Sicherung seines intellektuellen, gefühlsmäßigen und Charakterlebens. Er wird gewiss noch manche andere Übungen nötig haben, je nach seinen Fähigkeiten, seinem Temperament und Charakter; solche ergeben sich aber, wenn die genannten ausgiebig durchgemacht werden. Ja, man wird bemerken, dass die dargestellten Übungen ''mittelbar'' auch dasjenige nach und nach geben, was zunächst nicht in ihnen zu liegen scheint. Wenn zum Beispiel jemand zu wenig Selbstvertrauen hat, so wird er nach entsprechender Zeit bemerken können, dass sich durch die Übungen das notwendige Selbstvertrauen einstellt. Und so ist es in bezug auf andere Seeleneigenschaften." {{G|13|251}}f.
so versetzt er sich künstlich zurück in die Sphäre, die sein
</div>
Bewußtsein einnahm, als er noch selber im astralischen
Leibe lebte. Dadurch entsteht im gegenwärtigen Sinne die
Vision. Würde der Mensch hinuntersteigen in das Bewußtsein
des astralischen Leibes, ohne etwas von der heutigen
Welt zu wissen, so würde er wirklich jene Bilder erleben,
die das Innere der Gegenstände darstellen. Da er aber, wenn
er hinuntersteigt, das mitnimmt, was er oben erfahren hat,
erscheinen ihm alle Dinge, die ihm sonst in ihrer wahren
Gestalt erscheinen würden, so, daß sie ihm vorgaukeln, vorspiegeln
das, was man nur hier in der Welt des Gegenständlichen
erleben kann. Das ist das Wahre und das Trügerische
der Vision.


Wenn jemand hinuntersteigt in die Welt der Vision, so
== Die sechs Tugenden und die Anthroposophische Gesellschaft ==
kann er immer sicher sein, daß da Gründe sind, die in der
seelischen Umwelt liegen; aber es ist auch sicher, daß das,
was ihm als Vision vor Augen tritt, Gaukelbilder sein werden,
daß sich ihm die wahre Gestalt der Dinge nicht enthüllt,
sondern Nachbilder dessen, was in der Oberwelt gesehen
wird. Deshalb erscheinen die Visionen des Menschen
zumeist so, daß sie das andeuten, was eben die Menschen in
der Gegenwart erleben. Das kann man bis in die Einzelheiten
prüfen, sogar von Jahrzehnt zu Jahrzehnt.


Denken Sie, ein Mensch tauchte in jene Welt unter in
<div style="margin-left:20px">
einer Zeit, in der es noch keinen Telegraphen und kein Telephon
"Ja, meine lieben Freunde, diese sechs
gab. Da hätte er auch in der Unterwelt keinen Telegraphen
Tugenden braucht schon in ihrer Gänze die Anthroposophische Gesellschaft
und kein Telephon gesehen. Dagegen wird in unserer
selbst, und es muß angestrebt werden, daß die Anthroposophische
Zeit das Sehen von Telegraphen und Telephonen in der
Gesellschaft als solche diese Tugenden habe." {{Lit|{{G|257|25}}}}
Vision immer häufiger werden. Daher kommt es auch, daß
ein frommer Katholik, der oft die Madonna gesehen hat in
der Gestalt, wie sie dem Gegenstandsbewußtsein entgegentritt,
wenn er hinuntersteigt, dieses Bild mitnimmt und ihm
das in der Vision erscheint. In der Regel werden die, die
nicht fromme Katholiken sind, auch in den Visionen nicht
die Madonna erleben. Was in der Vision gesehen wird, das
entspricht nicht der Realität; sondern das, was sich als Realität
kleidet, hat der Mensch erst hinuntergebracht. Er trägt
hinunter in diese Welt, was er hier erlebt hat. Wir sehen also,
daß der Mensch in der Tat in der Vision in gewisser Weise
dasjenige färbt, was er erlebt." {{Lit|{{G|057|409f}}}}
</div>
</div>


== Literatur ==
== Siehe auch ==
#Rudolf Steiner: ''Wo und wie findet man den Geist?'', [[GA 57]] (1984), ISBN 3-7274-0570-8 {{Vorträge|057}}
* [[Achtgliedriger Pfad]]
#Rudolf Steiner: ''Initiations-Erkenntnis'', [[GA 227]] (2000), ISBN 3-7274-2271-8 {{Vorträge|227}}
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
==Literatur==
 
#Rudolf Steiner: ''Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?'', [[GA 10]] (1993), ISBN 3-7274-0100-1; '''Tb 600''', ISBN 978-3-7274-6001-2 {{Schriften|010}}
#Rudolf Steiner: ''Die Stufen der höheren Erkenntnis'', [[GA 12]] (1993), ISBN 3-7274-0120-6; '''Tb 641''', ISBN 978-3-7274-6410-2 {{Schriften|012}}
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1989), ISBN 3-7274-0130-3; '''Tb 601''', ISBN 978-3-7274-6011-1 {{Schriften|013}}
#Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001), ISBN 3-7274-0940-1 {{Vorträge|094}}
#Rudolf Steiner: ''Ursprung und Ziel des Menschen'', [[GA 53]] (1981), ISBN 3-7274-0532-5 {{Vorträge|053}}
#Rudolf Steiner: ''Vor dem Tore der Theosophie'', [[GA 95]] (1978), Zwölfter Vortrag, Stuttgart, 2. September 1906 {{Vorträge|095}}
#Rudolf Steiner: ''Das christliche Mysterium'', [[GA 97]] (1998), ISBN 3-7274-0970-3 {{Vorträge|097}}
#siehe auch Rudolf Steiner: ''Anweisungen für eine esoterische Schulung'', [[GA 245]] (1987), S 15 ff. ([http://www.anthroposophie.net/steiner/bib_steiner_allgemeine_anforderungen.htm Allgemeine Anforderungen, die ein jeder an sich selbst stellen muß, der eine okkulte Entwickelung durchmachen will]) [http://bdn-steiner.ru/cat/ga/245.pdf]
#Rudolf Steiner: ''Anthroposophische Gemeinschaftsbildung'', [[GA 257]] (1989), ISBN 3-7274-2570-9 {{Geschichte|257}} {{Vorträge1|144}}
#Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band III: 1913 und 1914; 1920 – 1923'', [[GA 266/3]] (1998), ISBN 3-7274-2663-2 {{Schule|266c}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Bewusstsein]] [[Kategorie:Parapsychologie]] [[Kategorie:Hellsehen]]
[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Schulungsweg]] [[Kategorie:Nebenübungen]]

Version vom 31. Juli 2015, 10:50 Uhr

Die Nebenübungen, auch die sechs Eigenschaften oder die sechs Tugenden genannt, dienen der Stärkung des Seelenlebens und sind eine wesentliche Vorbedingung[1] für jeden, der eine geistige Schulung anstrebt. Konsequent ausgeübt führen sie bis an die imaginative Erkenntnis heran und weiter zur Inspiration und Intuition. Diese Nebenübungen, die keinesfalls nebensächlich, sondern essentiell für jede zeitgemäße Geistesschulung sind, müssen stets die meditativen Hauptübungen begleiten. Indem man sich in diesen sechs Eigenschaften übt, wird die 12-blättrige Lotosblume, das Herzchakra, regelmäßig ausgebildet, wird aktiv und beginnt sich im Uhrzeigersinn zu drehen, womit die Basis für ein bewusstes, intuitives, in die Wesen eintauchendes Herzdenken geschaffen wird.

Die sechs Eigenschaften

Die Nebenübungen wurden von Rudolf Steiner in verschiedenen Varianten gegeben. Im Kern geht es immer um die Entwicklung folgender sechs Eigenschaften:

"Gedankenkontrolle. Sie besteht darin, daß man wenigstens für kurze Zeiten des Tages nicht alles mögliche durch die Seele irrlichtelieren läßt, sondern einmal Ruhe in seinem Gedankenlaufe eintreten läßt. Man denkt an einen bestimmten Begriff, stellt diesen Begriff in den Mittelpunkt seines Gedankenlebens und reiht hierauf selbst alle Gedanken logisch so aneinander, daß sie sich an diesen Begriff anlehnen. Und wenn das auch nur eine Minute geschieht, so ist es schon von großer Bedeutung für den Rhythmus des physischen und Ätherleibes.

Initiative des Handelns, das heißt, man muß sich zwingen zu wenn auch unbedeutenden, aber aus eigener Initiative entsprungenen Handlungen, zu selbst auferlegten Pflichten. Die meisten Ursachen des Handelns liegen in Familienverhältnissen, in der Erziehung, im Berufe und so weiter. Bedenken Sie nur, wie wenig eigentlich aus der eigenen Initiative hervorgeht! Nun muß man also kurze Zeit darauf verwenden, Handlungen aus der eigenen Initiative hervorgehen zu lassen. Das brauchen durchaus nicht wichtige Dinge zu sein; ganz unbedeutende Handlungen erfüllen denselben Zweck.

Gelassenheit. Das dritte, um was es sich handelt, kann man nennen Gelassenheit. Da lernt man den Zustand des Hin- und Herschwankens zwischen «himmelhoch jauchzend» und «zum Tode betrübt» regulieren. Wer das nicht will, weil er glaubt, daß dadurch seine Ursprünglichkeit im Handeln oder sein künstlerisches Empfinden verlorengehe, der kann eben keine okkulte Entwickelung durchmachen. Gelassenheit heißt, Herr sein in der höchsten Lust und im tiefsten Schmerz. Ja, man wird für die Freuden und Leiden in der Welt erst dann richtig empfänglich, wenn man sich nicht mehr verliert im Schmerz und in der Lust, wenn man nicht mehr egoistisch darin aufgeht. Die größten Künstler haben gerade durch diese Gelassenheit am meisten erreicht, weil sie sich dadurch die Seele aufgeschlossen haben für subtile und innere wichtige Dinge.

Unbefangenheit (Positivität). Das vierte ist, was man als Unbefangenheit bezeichnen kann. Das ist diejenige Eigenschaft, die in allen Dingen das Gute sieht. Sie geht überall auf das Positive in den Dingen los. Als Beispiel können wir am besten eine persische Legende anführen, die sich an den Christus Jesus knüpft: Der Christus Jesus sah einmal einen krepierten Hund am Wege liegen. Jesus blieb stehen und betrachtete das Tier, die Umstehenden aber wandten sich voll Abscheu weg ob solchen Anblicks. Da sagte der Christus Jesus: Oh, welch wunderschöne Zähne hat das Tier! - Er sah nicht das Schlechte, das Häßliche, sondern fand selbst an diesem eklen Kadaver noch etwas Schönes, die weißen Zähne. Sind wir in dieser Stimmung, dann suchen wir in allen Dingen die positiven Eigenschaften, das Gute, und wir können es überall finden. Das wirkt in ganz mächtiger Weise auf den physischen und Ätherleib ein.

Glaube (Unvoreingenommenheit). Das nächste ist der Glaube. Glauben drückt im okkulten Sinne etwas anderes aus, als was man in der gewöhnlichen Sprache darunter versteht. Man soll sich niemals, wenn man in okkulter Entwickelung ist, in seinem Urteil durch seine Vergangenheit die Zukunft bestimmen lassen. Bei der okkulten Entwickelung muß man unter Umständen alles außer acht lassen, was man bisher erlebt hat, um jedem neuen Erleben mit neuem Glauben gegenüberstehen zu können. Das muß der Okkultist bewußt durchführen. Wenn einer zum Beispiel kommt und sagt: Der Turm der Kirche steht schief, er hat sich um 45 Grad geneigt - so würde jeder sagen: Das kann nicht sein. - Der Okkultist muß sich aber noch ein Hintertürchen offen lassen. Ja, er muß so weit gehen, daß er jedes in der Welt Erfolgende, was ihm entgegentritt, glauben kann, sonst verlegt er sich den Weg zu neuen Erfahrungen. Man muß sich frei machen für neue Erfahrungen; dadurch werden der physische und der Ätherleib in eine Stimmung versetzt, die sich vergleichen läßt mit der wollüstigen Stimmung eines Tierwesens, das ein anderes ausbrüten will.

Inneres Gleichgewicht. Und dann folgt als nächste Eigenschaft inneres Gleichgewicht. Es bildet sich durch die fünf anderen Eigenschaften nach und nach ganz von selbst heraus.[2] Auf diese sechs Eigenschaften muß der Mensch bedacht sein. Er muß sein Leben in die Hand nehmen und langsam fortschreiten im Sinne des Wortes: Steter Tropfen höhlt den Stein." (Lit.: GA 95, S. 117ff)

Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten

In Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten werden die sechs Eigenschaften in anderer Reihenfolge und mit anderen Bezeichnungen bzw. inhaltlichen Gewichtungen erläutert: Gedankenkontrolle, Kontrolle der Handlungen, Erziehung zur Ausdauer, Duldsamkeit (Toleranz), Unbefangenheit (Glaube), und Gleichmut:

"Das erste, was in dieser Beziehung der Geheimschüler beobachtet, ist die Regelung seines Gedankenlaufes (die sogenannte Gedankenkontrolle). So wie die sechzehnblätterige Lotusblume durch wahre, bedeutungsvolle Gedanken zur Entwickelung kommt, so die zwölfblätterige durch innere Beherrschung des Gedankenverlaufes. Irrlichtelierende Gedanken, die nicht in sinngemäßer, logischer Weise, sondern rein zufällig aneinandergefügt sind, verderben die Form dieser Lotusblume. Je mehr ein Gedanke aus dem anderen folgt, je mehr allem Unlogischen aus dem Wege gegangen wird, desto mehr erhält dieses Sinnesorgan die ihm entsprechende Form. Hört der Geheimschüler unlogische Gedanken, so läßt er sich sogleich das Richtige durch den Kopf gehen. Er soll nicht lieblos sich einer vielleicht unlogischen Umgebung entziehen, um seine Entwickelung zu fördern. Er soll auch nicht den Drang in sich fühlen, alles Unlogische in seiner Umgebung sofort zu korrigieren. Er wird vielmehr ganz still in seinem Innern die von außen auf ihn einstürmenden Gedanken in eine logische, sinngemäße Richtung bringen. Und er bestrebt sich, in seinen eigenen Gedanken überall diese Richtung einzuhalten. -

Ein zweites ist, eine ebensolche Folgerichtigkeit in sein Handeln zu bringen (Kontrolle der Handlungen). Alle Unbeständigkeit, Disharmome im Handeln gereichen der in Rede stehenden Lotusblume zum Verderben. Wenn der Geheimschüler etwas getan hat, so richtet er sein folgendes Handeln danach ein, daß es in logischer Art aus dem ersten folgt. Wer heute im anderen Sinn handelt als gestern, wird nie den charakterisierten Sinn entwickeln. -

Das dritte ist die Erziehung zur Ausdauer. Der Geheimschüler läßt sich nicht durch diese oder jene Einflüsse von einem Ziel abbringen, das er sich gesteckt hat, solange er dieses Ziel als ein richtiges ansehen kann. Hindernisse sind für ihn eine Aufforderung, sie zu überwinden, aber keine Abhaltungsgründe. -

Das vierte ist die Duldsamkeit (Toleranz) gegenüber Menschen, anderen Wesen und auch Tatsachen. Der Geheimschüler unterdrückt alle überflüssige Kritik gegenüber dem Unvollkommenen, Bösen und Schlechten und sucht vielmehr alles zu begreifen, was an ihn herantritt. Wie die Sonne ihr Licht nicht dem Schlechten und Bösen entzieht, so er nicht seine verständnisvolle Anteilnahme. Begegnet dem Geheimschüler irgendein Ungemach, so ergeht er sich nicht in abfälligen Urteilen, sondern er nimmt das Notwendige hin und sucht, soweit seine Kraft reicht, die Sache zum Guten zu wenden. Andere Meinungen betrachtet er nicht nur von seinem Standpunkte aus, sondern er sucht sich in die Lage des anderen zu versetzen. -

Das fünfte ist die Unbefangenheit gegenüber den Erscheinungen des Lebens. Man spricht in dieser Beziehung auch von dem «Glauben» oder «Vertrauen». Der Geheimschüler tritt jedem Menschen, jedem Wesen mit diesem Vertrauen entgegen. Und er erfüllt sich bei seinen Handlungen mit solchem Vertrauen. Er sagt sich nie, wenn ihm etwas mitgeteilt wird: das glaube ich nicht, weil es meiner bisherigen Meinung widerspricht. Er ist vielmehr in jedem Augenblicke bereit, seine Meinung und Ansicht an einer neuen zu prüfen und zu berichtigen. Er bleibt immer empfänglich für alles, was an ihn herantritt. Und er vertraut auf die Wirksamkeit dessen, was er unternimmt. Zaghaftigkeit und Zweifelsucht verbannt er aus seinem Wesen. Hat er eine Absicht, so hat er auch den Glauben an die Kraft dieser Absicht. Hundert Mißerfolge können ihm diesen Glauben nicht nehmen. Es ist dies jener «Glaube, der Berge zu versetzen vermag». -

Das sechste ist die Erwerbung eines gewissen Lebensgleichgewichtes (Gleichmutes). Der Geheimschüler strebt an, seine gleichmäßige Stimmung zu erhalten, ob ihn Leid, ob ihn Erfreuliches trifft. Das Schwanken zwischen «himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt» gewöhnt er sich ab. Das Unglück, die Gefahr finden ihn ebenso gewappnet wie das Glück, die Förderung. Die Leser von geisteswissenschaftlichen Schriften finden das Geschilderte als die sogenannten «sechs Eigenschaften » aufgezählt, welche der bei sich entwickeln muß, der die Einweihung anstrebt. Hier sollte ihr Zusammenhang mit dem seelischen Sinne dargelegt werden, welcher die zwölfblätterige Lotusblume genannt wird." (Lit.: GA 10, S. 127ff)

Wenn man Duldsamkeit (Toleranz) vielleicht der Positivtät zuordnen kann, fällt doch auf, daß die 3. Eigenschaft Ausdauer in den anderen Ausführungen zu den 6 Eigenschaften nicht vorkommt, und andererseits, was dort als 6. Eigenschaft des Lebensgleichgewichtes angegeben ist (die Harmonie der 5 Eigenschaften als die 6.), in den Ausführungen GA 10 mit der Eigenschaft Gelassenheit/Gleichmut zusammengenommen zu sein scheint. Statt des Lebensgleichgewichtes ist als erforderliche Eigenschaft die Erziehung zur Ausdauer hervorgehoben.

Die alternative Fassung wird auch in GA 53, 12. Vortrag gegeben, wo die Bezeichnung statt "Erziehung zur Ausdauer" Standhaftigkeit ist:

"Diese sechs Tugenden, die Sie in jedem theosophischen Handbuche, wo von der Entwickelung des Menschen die Rede ist, angeführt finden, sind: Kontrolle der Gedanken, Kontrolle der Handlungen, Duldsamkeit, Standhaftigkeit, Unbefangenheit und Gleichgewicht oder das, was Angelus Silesius Gelassenheit nennt." (Lit.: GA 53, S. 264)

Die Stufen der höheren Erkenntnis

Eine weitere Variante der Nebenübungen, zusammen mit anderen Vorübungen für die Geistesschulung, gibt Rudolf Steiner in «Die Stufen der höheren Erkenntnis»:

Zuerst soll der Geistesschüler sein Bewusstsein auf das Bleibende, Unvergängliche in allen Dingen richten und von dem Vergänglichen absondern.

Zuerst muß der Mensch in ganz bewußter Weise bei allen Dingen fortwährend darauf bedacht sein, das Bleibende, Unvergängliche von dem Vergänglichen abzusondern, und auf das erstere seine Aufmerksamkeit richten. In jedem Dinge und Wesen kann der Mensch ein Etwas vermuten oder erkennen, das bleibt, wenn die vergängliche Erscheinung entschwindet. Sehe ich eine Pflanze, dann kann ich sie zunächst betrachten, wie sie sich den Sinnen darbietet. Das soll man gewiß nicht versäumen. Und niemand wird das Ewige in den Dingen entdecken, der sich nicht zuerst mit dem Vergänglichen gründlich bekannt gemacht hat. Diejenigen, welche sich immer besorgt zeigen, daß dem Menschen, der den Blick auf das Geistig-Unvergängliche richtet, die «Frische und Natürlichkeit des Lebens» verlorengehe: sie wissen eben noch nicht, um was es sich dabei eigentlich handelt. Aber, wenn ich so die Pflanze anschaue, kann mir klarwerden, daß in ihr ein bleibender Lebenstrieb ist, der in einer neuen zum Vorschein kommen werde, wenn die gegenwärtige Pflanze längst zerstoben sein wird. Solche Art, sich zu den Dingen zu stellen, muß man in die ganze Verfassung seines Gemütes aufnehmen." (Lit.: GA 12, S. 29f)

Dann soll der Schüler sein Herz auf das Wertvolle, Gediegene heften und dieses höher schätzen lernen als das Vorübergehnde, Bedeutungslose.

Dann muß man sein Herz auf das Wertvolle, Gediegene heften und dieses höher schätzen lernen als das Vorübergehende, Bedeutungslose. Man soll sich bei allen seinen Empfindungen und Handlungen den Wert vor Augen halten, den etwas im Zusammenhange eines Ganzen hat." (Lit.: GA 12, S. 30)

Als dritte Stufe folgen nun, wieder mit etwas anderen Bezeichnungen, die sechs Eigenschaften:

"Zum dritten soll man sechs Eigenschaften in sich ausbilden: Kontrolle der Gedankenwelt, Kontrolle der Handlungen, Ertragsamkeit, Unbefangenheit, Vertrauen in die Umwelt und inneres Gleichgewicht. Kontrolle der Gedankenwelt erreicht man, wenn man sich bemüht, dem Irrlichtelieren der Gedanken und Emp- findungen, die beim gewöhnlichen Menschen immer auf- und abwogen, entgegenzuarbeiten. Im alltäglichen Leben ist der Mensch nicht der Führer seiner Gedanken; sondern er wird von ihnen getrieben. Das kann natürlich auch gar nicht anders sein. Denn das Leben treibt den Menschen. Und er muß als ein Wirkender sich diesem Treiben des Lebens überlassen. Während des gewöhnlichen Lebens wird das gar nicht anders sein können. Will man aber in eine höhere Welt aufsteigen, so muß man sich wenigstens ganz kurze Zeiten aussondern, in denen man sich zum Herrn seiner Gedanken- und Empfindungswelt macht. Man stellt da einen Gedanken aus völliger innerer Freiheit in den Mittelpunkt seiner Seele, während sich sonst die Vorstellungen von außen aufdrängen. Dann versucht man alle aufsteigenden Gedanken und Gefühle fernzuhalten und nur das mit dem ersten Gedanken zu verbinden, von dem man selbst will, daß es dazu gehöre. Eine solche Übung wirkt wohltätig auf die Seele und dadurch auch auf den Leib. Sie bringt den letzteren in eine solche harmonische Verfassung, daß er sich schädlichen Einflüssen entzieht, wenn die Seele auch nicht unmittelbar auf ihn wirkt. - Kontrolle der Handlungen besteht in einer ähnlichen Regelung derselben durch innere Freiheit. Man beginnt gut damit, daß man sich anschickt, irgend etwas regelmäßig zu tun, wozu man durch das gewöhnliche Leben nicht gekommen wäre. In dem letzteren wird ja der Mensch von außen zu seinen Handlungen getrieben. Die kleinste Tat aber, die man aus der ureigensten Initiative heraus unternimmt, wirkt in der angegebenen Richtung mehr als alles, wozu man vom äußeren Leben gedrängt wird. - Ertragsamkeit ist das Entfernthalten von jener Stimmung, die man bezeichnen kann mit dem Wechsel zwischen «Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt». Der Mensch wird hin- und hergetrieben zwischen allen möglichen Stimmungen. Die Lust macht ihn froh, der Schmerz drückt ihn herab. Das hat seine Berechtigung. Wer aber den Weg sucht zu höherer Erkenntnis, der muß sich in der Lust und auch im Schmerze mäßigen können. Er muß «ertragsam» werden. Maßvoll muß er sich den lusterregenden Eindrücken hingeben können und auch den schmerzlichen Erlebnissen: immer durch beides mit Würde hindurchschreiten. Von nichts sich übermannen, außer Fassung bringen lassen. Das begründet nicht Gefühllosigkeit, sondern macht den Menschen zum festen Mittelpunkt innerhalb der Lebenswellen, die rings um ihn auf- und niedersteigen. Er hat sich stets in der Hand.

Eine ganz besonders wichtige Eigenschaft ist der «Sinn für die Bejahung». Es kann ihn derjenige bei sich entwickeln, welcher das Augenmerk in allen Dingen auf die guten, schönen und zweckvollen Eigenheiten richtet und nicht in erster Linie auf das Tadelnswerte, Häßliche und Widerspruchsvolle. Es gibt eine schöne, in der persischen Dichtung vorhandene Legende von Christus, die zur Anschauung bringt, was mit dieser Eigenschaft gemeint ist: Ein toter Hund liegt an einem Wege. Unter den an ihm Vorübergehenden ist auch Christus. Alle anderen wenden sich ab von dem häßlichen Anblick, den das Tier bietet; nur Christus spricht bewundernd von den schönen Zähnen des Tieres. So kann man den Dingen gegenüber empfinden; in allem, auch dem Widrigsten, mag sich für den, welcher ernstlich sucht, etwas Anerkennenswertes finden. Und das Fruchtbare an den Dingen ist ja nicht, was ihnen fehlt, sondern dasjenige, was sie haben. - Weiter ist bedeutsam, die Eigenschaft der «Unbefangenheit» zu entwickeln. Ein jeder Mensch hat ja seine Erfahrungen gemacht und sich dadurch eine bestimmte Menge von Meinungen gebildet, die ihm dann im Leben zur Richtschnur werden. So selbstverständlich es auf der einen Seite ist, sich nach seinen Erfahrungen zu richten, so wichtig ist es für den, welcher eine geistige Entwickelung zur höheren Erkenntnis hin durchmachen will, daß er sich stets den Blick frei erhält für alles Neue, ihm noch Unbekannte, das ihm entgegentritt. Er wird so vorsichtig wie irgend möglich sein mit dem Urteil: «das ist unmöglich», «das kann ja gar nicht sein». Mag ihm seine Meinung nach den bisherigen Erfahrungen was immer sagen: er ist in jedem Augenblick bereit, sich von etwas Neuem, das ihm entgegenkommt, zu einer anderen Meinung bringen zu lassen. Jede Eigenliebe der Meinung gegenüber muß schwinden. - Wenn die bisher genannten fünf Eigenschaften von der Seele erworben sind, dann stellt sich eine sechste ganz von selbst ein: das innere Gleichgewicht, die Harmonie der geistigen Kräfte. Der Mensch muß etwas in sich finden wie einen geistigen Schwerpunkt, der ihm Festigkeit und Sicherheit gibt gegenüber allem, was im Leben da- oder dorthin zieht. Man muß nicht etwa vermeiden, mit allem mitzuleben, alles auf sich wirken zu lassen. Nicht die Flucht vor den hin- und widerziehenden Tatsachen des Lebens ist das Richtige, sondern im Gegenteil: das volle Hingeben an das Leben und trotzdem die sichere, feste Bewahrung von innerem Gleichgewicht und Harmonie.(Lit.: GA 12, S. 30ff)

Zuletzt ist für den Schüler der unbedingte «Wille zur Freiheit» entscheidend. Er muss die Stütze voll und ganz in sich selber finden - ohne deswegen das Gute zurückzuweisen, das ihm von anderen Menschen zukommt und das ihm freie Anregung werden kann, die er aber eigenständig verarbeiten und seinem Wesen gemäß verwandeln muss.

Endlich kommt für den Suchenden der «Wille zur Freiheit» in Betracht. Es hat ihn jemand, der zu allem, was er vollbringt, die Stütze und Grundlage in sich selbst findet. Er ist deshalb so schwer zu erringen, weil taktvoll der Ausgleich notwendig ist zwischen dem Öffnen des Sinnes gegenüber allem Großen und Guten und der gleichzeitigen Ablehnung eines jeglichen Zwanges. Man sagt so leicht: Einwirkung von außen und Freiheit vertragen sich nicht. Daß sie sich in der Seele vertragen: darauf kommt es aber gerade an. Wenn mir jemand etwas mitteilt, und ich nehme es unter dem Zwange seiner Autorität an: dann bin ich unfrei. Aber ich bin nicht minder unfrei, wenn ich mich verschließe vor dem Guten, das ich auf diese Art empfangen kann. Denn dann übt in der eigenen Seele das Schlechtere, das ich habe, auf mich einen Zwang aus. Und bei der Freiheit kommt es nicht allein darauf an, daß ich nicht unter dem Zwange einer äußeren Autorität stehe, sondern vor allen Dingen auch nicht unter derjenigen eigener Vorurteile, Meinungen, Empfindungen und Gefühle. Nicht blinde Unterwerfung unter das Empfangene ist das Richtige, sondern sich von ihm anregen lassen, es ganz unbefangen aufnehmen, um sich «frei» dazu zu bekennen. Eine fremde Autorität soll nicht anders als so wirken, daß man sich sagt: Ich mache mich gerade dadurch frei, daß ich ihrem Guten folge, d.h. es zu dem meinigen mache. Und eine auf der Geheimwissenschaft fußende Autorität will auch gar nicht anders als in dieser Art wirken. Sie gibt, was sie zu geben hat, nicht um selbst Macht über den Beschenkten zu gewinnen, sondern allein darum, daß der Beschenkte durch die Gabe reicher und freier werde."(Lit.: GA 12, S. 34f)

Es folgt schließlich noch der Hinweis, dass durch diese Übungen das Herzchakra aktiviert und die imaginative Erkenntnis angebahnt wird.

"Es ist auf die Bedeutung der angeführten Eigenschaften schon früher bei Besprechung der «Lotusblumen» hingewiesen worden. Dort wurde gezeigt, welche Beziehung sie zu der Entwickelung der zwölf blätterigen Lotusblume in der Herzgegend und der daran sich schließenden Strömungen des Ätherkörpers haben. Aus dem jetzt Gesagten ist ersichtlich, daß sie im wesentlichen die Aufgabe haben, dem physischen Körper des Suchenden jene Kräfte entbehrlich zu machen, die ihm sonst während des Schlafzustandes zugute kommen und die ihm wegen der Ausbildung entzogen werden müssen. Unter solchen Einwirkungen entwickelt sich die imaginative Erkenntnis." (Lit.: GA 12, S. 29ff)

Die Nebenübungen als Vorbereitung für den Yoga-Schulungsweg

In seinen Vorträgen über «Das christliche Mysterium» bespricht Rudolf Steiner die Nebenübungen als Vorbereitung für den Yoga-Schulungsweg:

„Solche Vorbereitungen für den Pfad sind: Erstens: Abgewöhnung eines irrlichtelierenden Denkens. Dies scheint eine leichte Bedingung zu sein, ist aber in Wirklichkeit schwer. Wir werden von äußeren Eindrücken gejagt und getrieben. Zum wenigsten fünf Minuten des Tages sollte der Mensch völlig Herr über seine Gedankenfolge sein. Als Übung kann man zum Beispiel versuchen, eine einzige Vorstellung in den Mittelpunkt des Bewußtseins zu stellen. Dann darf durchaus nichts anderes mit dieser Vorstellung verbunden werden, so viel sich unwillkürlich daran reihen möge, als was ich durch freien Entschluß selber damit verbinde. Derlei Übungen sollten mit verschiedensten Gegenständen angestellt werden. Nach einiger Zeit stellt sich dann ein kontrollierteres Denken ein, das sich äußerlich schon in der präziseren Sprache ausdrückt.

Zweitens: Initiative des Handelns. Diese fehlt manchem Menschen fast ganz, denn von früh auf wird er gewöhnlich in einen Beruf gedrängt, der nun den größten Teil seines Handelns absorbiert. Unsere meisten Handlungen sind von außen bestimmt. Daher soll der, welcher die Einweihung sucht, es sich eindringlich angelegen sein lassen, zu einer bestimmten Tageszeit regelmäßig eine Handlung zu verrichten, die aus inneren, eigenen Antrieben heraus kommt, mag dies im Grunde auch etwas Unbedeutendes sein.

Drittens soll der Schüler über das «himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt» hinauskommen, das heißt, der Mensch soll sich nicht jedem Schmerz und jeder Lust willenlos überlassen, sondern er soll sein inneres Gleichgewicht beibehalten auch bei den herbsten Schmerzen und den größten Lüsten. Dies braucht ganz gewiß keine Stumpfheit und Empfindungslosigkeit zu erzeugen, im Gegenteil, es bildet sich daraus ein um so feineres und intensiveres Empfinden.

Viertens: Eine persische Legende von Christus Jesus soll im Schüler lebendig werden, nämlich: Mit den Jüngern ging Jesus über Land. Am Wege lag ein halb verwester Hund, greulich anzusehen. Die Jünger wandten sich mit Entsetzen ab, Christus Jesus hingegen schaute mit liebevollen Augen den Kadaver an und bemerkte dazu: Schaut doch die wunderschönen Zähne dieses toten Tieres! - Die Quintessenz hiervon ist, aus dem Häßlichen auch noch das verborgene Schöne herauszufinden und überhaupt immer das Positive zu suchen, das, wozu man ja sagen kann. Selbst im Leben des ärgsten Bösewichts gibt es lichte Momente, denen man verständnisvoll begegnen soll.

Fünftens ist völlige Freiheit von Vorurteilen anzustreben. Niemals soll die Vergangenheit einem das Urteil über die Gegenwart bestimmen. Etwas Neues soll man nicht einfach von sich weisen, weil es einem noch nie begegnet ist. Neuen Erkenntnissen soll man unbefangen entgegentreten, wenn man ein Eingeweihter werden will.

Sechstens: Entwickelung zur Seelenharmonie. Diese wird eigentlich aus allen andern wie von selbst entstehen.

Die angeführten Eigenschaften sind für jeden auf dem Jogaweg Einzuweihenden unerläßliche Vorbedingungen.“ (Lit.:GA 97, S. 183ff)

Die Nebenübungen mit ihren Zuordnungen zu den Seelenqualitäten Denken, Fühlen und Wollen

Gemäß den Ausführungen in der "Geheimwissenschaft" wird die erste Nebenübung dem Denken zugeordnet, die zweite dem Wollen, und die dritte dem Fühlen. Die vierte Übung "Positivität" wird dem Denken und Fühlen und die fünfte dem Denken und Wollen zugeordnet:

„Für das Denken und Fühlen ist ein weiteres Bildungsmittel die Erwerbung der Eigenschaft, welche man Positivität nennen kann.“ (Lit.:GA 013, S. 334)

Die fünfte Nebenübung dient der Entwicklung von Denken und Willen:

„Das Denken in Verbindung mit dem Willen erfährt eine gewisse Reifung, wenn man versucht, sich niemals durch etwas, was man erlebt oder erfahren hat, die unbefangene Empfänglichkeit für neue Erlebnisse rauben zulassen."“ (Lit.:GA 013, S. 335)

Die sechste Nebenübung besteht dann darin, die fünf Übungen jeweils in Kombination zu üben:

„Wer gewisse Zeiten aufeinander folgend dazu verwendet hat, um sich in der Erwerbung dieser Eigenschaften zu üben, der wird dann noch nötig haben, in der Seele diese Eigenschaften zum harmonischen Zusammenstimmen zu bringen. Er wird sie gewissermaßen je zwei und zwei, drei und eine usw. gleichzeitig üben müssen, um Harmonie zu bewirken.“ (Lit.:GA 13, S. 336)

Es ergeben sich entsprechend folgende Zuordnungen:

Denken: Erste Nebenübung Gedankenkontrolle

Wollen: Zweite Nebenübung Kontrolle der Handlungen

Fühlen: Dritte Nebenübung Gelassenheit

Denken und Fühlen: Vierte Nebenübung Positivität

Denken und Wollen: Fünfte Nebenübung Unbefangenheit

Bei der sechsten Übung, durch die in der übenden Kombination eine Harmonie erreicht werden soll, geht es dann wohl entsprechend um die gleichzeitige Übung des Denkens und Wollens und Fühlens, zunächst in je zwei und zwei der Übungen usw., und dann schließlich harmonisch alle zusammen.

Die in "Wie erlangt man Erkenntnisse höherer Welten" und andernorts angegebene Nebenübung "Ausdauer", bzw. Beharrlichkeit oder Standhaftigkeit, könnte dann, will man der Logik der Darstellung in der Geheimwissenschaft folgen, möglicherweise der Kombination "Fühlen und Wollen" zugeordnet werden? (Standhaftigkeit erfordert Mut, der dem Fühlen zuzuordnen ist). Wie auch immer, das Gemeinsame der scheinbar widersprüchlichen Angaben bzw. Bezeichnungen ist, daß es um die Schulung der Seelenqualitäten Denken, Fühlen und Wollen geht, und daß diese Schulung in ihrer Vollendung in eine Harmonie dieser Seelenregungen mündet.

Dem widersprechend, oder in anderer Hinsicht betrachtet, ist die in GA 266c angeführte Zuordnung zu den Wesensgliedern. Erste Nebenübung: Physischer Leib, zweite Nebenübung: Ähterleib, usw. (s.u. Abschnitt "Bewußtes Erleben der Wesensglieder").

Wirkungen der Nebenübungen

Veränderungen des Schlaflebens

"Der Schlaf ist der Ausgangspunkt für die Betrachtung der Entwickelung geistiger Sinne. Vom schlafenden Menschen sind physischer und Ätherleib im Bett, Astralleib und Ich sind außerhalb derselben. Wenn nun der Mensch anfängt, im Schlafe schauend zu werden, dann werden dem Körper für eine gewisse Zeit Kräfte entzogen, die bisher die Wiederherstellung an physischem und Ätherleib besorgt haben. Sie müssen auf andere Weise ersetzt werden, soll nicht eine große Gefahr für den physischen und den Ätherleib entstehen. Geschieht dies nämlich nicht, dann kommen diese mit ihren Kräften sehr herunter, und amoralische Wesenheiten bemächtigen sich ihrer. Daher kann es vorkommen, daß Menschen zwar das astrale Hellsehen entwickeln, aber unmoralische Menschen werden. Wie lange die Vorübungen dauern, das ist ganz individuell. Es kommt eben ganz darauf an, auf welcher Entwickelungsstufe der Mensch bei Beginn seiner Schülerschaft schon steht. Darum muß der Lehrer zuerst den inneren Seelenzustand des Schülers durchschauen. Die Vorbereitungszeit ist deshalb oft sehr verschieden. Wichtig ist folgender Satz: Man kann eine Wesenheit und eine Sache um so mehr sich selbst überlassen, je mehr Rhythmus man hineingebracht hat. So muß der Geheimschüler auch in seine Gedankenwelt eine gewisse Regelmäßigkeit, einen Rhythmus hineinbilden. Dazu ist notwendig:

Erstens: Gedankenkontrolle, das heißt, der Schüler darf nur die Gedanken in sich hineinkommen lassen, die er selbst haben will. Diese Übungen erfordern viel Geduld und Ausdauer. Aber wenn man sie nur fünf Minuten lang täglich treibt, sind sie schon von Bedeutung für das innere Leben.

Zweitens: Initiative in den Handlungen. Diese sollen etwas sein, was ursprünglich aus der eigenen Seele selbst herauskommt.

Drittens: Innere Gelassenheit. Man entwickelt dadurch ein viel feineres Mitgefühl.

Viertens: In allen Dingen und Vorgängen die positive Seite suchen und finden. Ich erinnere dabei an die schöne Legende von Christus und dem toten Hund.

Fünftens: Unbefangenheit und Vorurteilslosigkeit. Man soll sich stets die Möglichkeit offen lassen, neue Tatsachen anzuerkennen.

Sechstens: Inneres Gleichgewicht und innere Harmonie.

Wenn der Mensch diese Eigenschaften alle in sich ausbildet, dann kommt ein solcher Rhythmus in sein inneres Leben, daß der Astralleib die Regeneration im Schlafe nicht mehr zu verrichten braucht. Denn es kommt durch diese Übungen in den Ätherleib ein solches Gleichgewicht, daß er sich selbst beschützen und wiederherstellen kann. Wer die okkulte Schulung ohne die Ausbildung dieser sechs Eigenschaften beginnt, der läuft Gefahr und ist nachts den schlimmsten Wesenheiten ausgesetzt. Wer aber die sechs Eigenschaften eine Zeitlang geübt hat, der darf damit beginnen, seine astralischen Sinne zu entwickeln, und er fängt dann an, mit Bewußtsein zu schlafen. Seine Träume sind nicht mehr willkürlich, sondern sie gewinnen Regelmäßigkeit; die Astralwelt steigt vor ihm auf. Nun hat er die Fähigkeit, alles Seelische seiner Umgebung in Bildern wahrzunehmen. Er bekommt ein Verhältnis zu der seelischen Wirklichkeit. Dieses Bilderbewußtsein nennt man die Imagination. Zuerst gewinnt der Schüler die Imagination im Schlaf, später aber muß er imstande sein, zu jeder beliebigen Tageszeit diesen Zustand hervorzurufen. Er lernt die Erfahrungen des Schlafes ins Wachbewußtsein herüberzunehmen. Aber erst dann ist diese Fähigkeit für den Okkultisten wertvoll, wenn er die Auren der Lebewesen vollbewußt schauen kann.

Die erste Stufe ist also die Imagination. Mit ihr hängt die Ausbildung der sogenannten Lotusblumen zusammen, der heiligen Räder oder - indisch - Chakrams, die an ganz bestimmten Stellen des Körpers liegen. Man unterscheidet sieben solcher astralen Organe. Die erste, die zweiblättrige Lotusblume, ist in der Gegend der Nasenwurzel; die zweite, die sechzehnblättrige, liegt in der Höhe des Kehlkopfes; die dritte, die zwölfblättrige, in der Höhe des Herzens; die vierte, die acht- bis zehnblättrige, in der Nähe des Nabels; die fünfte, die sechsblättrige, etwas tiefer unten; die sechste, die vierblättrige, die mit allem, was Befruchtung ist, zusammenhängt, ist noch weiter unten; von der siebenten kann nicht ohne weiteres gesprochen werden. Diese sechs Organe haben für die seelische Welt dieselbe Bedeutung wie die physischen Sinne für die Wahrnehmung der Sinnenwelt. Ein Bild dafür ist die sogenannte Swastika. Durch die genannten Übungen werden sie zuerst heller, dann beginnen sie sich zu bewegen. Beim heutigen Menschen sind sie unbeweglich, beim Atlantier waren sie noch beweglich, beim Lemurier noch sehr lebhaft bewegt. Aber sie drehten sich damals in entgegengesetzter Richtung als heute beim okkult Entwickelten, wo sie sich in der Richtung des Uhrzeigers drehen. Eine Analogie zu dem traumhaft hellseherischen Zustand der Lemurier ist die Tatsache, daß sich auch bei den heutigen Medien mit atavistischem Hellsehen noch immer die Lotusblumen in der Richtung drehen, wie einst in der atlantischen und lemurischen Zeit, nämlich gegen den Uhrzeiger. Das Hellsehen der Medien ist ein unbewußtes, ohne Gedankenkontrolle, das des echten Hellsehers aber bewußt und von den Gedanken genau überwacht. Die Mediumschaft ist sehr gefährlich, die gesunde Geheimschulung aber gänzlich ungefährlich." (Lit.: GA 94, S. 171ff)

Bewusstes Erleben der Wesensglieder

Eine Folge der Nebenübungen ist, dass man seine Wesensglieder vom physischen Leib bis hinauf zum Geistselbst immer bewusster zu erleben beginnt:

"Woher kommt es denn, daß man seinen physischen Körper so wenig kennt? Weil man in ihm lebt und ihn nur empfindungsgemäß wahrnimmt. Man sieht mit dem Auge, daher kann man es nicht beobachten. Der Esoteriker muß dazu gelangen, sich mit seinem Geistig-Seelischen zurückzuziehen, frei zu machen vom Physischen. Dann wird es ihm gelingen, seinen physischen Körper zu beobachten. Es verhilft uns dazu, wenn wir unsere Gedanken möglichst auf einen Punkt zusammenziehen, konzentrieren und in diesen Punkt dann untertauchen, für eine Zeitlang darin leben. Durch solche Konzentration tritt eine Verstärkung der Denkkraft ein und durch sie kann man allmählich dahin gelangen, seinen physischen Körper zu beobachten. Ferner müssen wir dahin gelangen, unseren Ätherkörper kennenzulernen. Das ist noch schwieriger, denn der ätherische Körper ist nicht von der Haut eingeschlossen wie der physische Leib, sondern er ist ein feines Gewebe, das seine Strömungen überall hinaussendet in die Außenwelt und auch von allem, was in der Außenwelt vorgeht, beeindruckt wird, oft dem Menschen ganz unbewußt.

Den Ätherleib lernt man erfühlen durch richtiges Betreiben der zweiten Nebenübung, der Übung des Willens. Gewöhnlich wird ja der Mensch durch äußere Eindrücke zu seinen Handlungen getrieben. Er sieht die Blume auf der Wiese, und da sie ihm gefällt, streckt er die Hand nach ihr aus, um sie zu pflücken. Nun, als Esoteriker, müssen wir dahin gelangen, ohne Anregung von außen, nur aus dem inneren Impulse heraus, den wir uns bewußt geben, dies oder jenes zu tun. Dann kommt man dazu [zu erkennen], es ist der Ätherleib, der die Hand zu der Bewegung veranlaßt. So fühlt man seinen Ätherleib erwachen. Durch diesen erwachenden Ätherleib lernt man nach und nach, sich zu erleben in einer ätherischen Welt. In Wirklichkeit geschieht bei jeder Bewegung, die wir machen, z. Β. wenn ich einen Gegenstand angreife, mich daran stoße, ein Angriff auf die Außenwelt. Der Nicht-Esoteriker ahnt nichts davon, er ist behütet durch den Hüter der Schwelle vor diesem Wissen, aber der Esoteriker verselbständigt nach und nach seinen Ätherleib, der in der ätherischen Welt sich erlebt. Seine Organe werden feiner, er eignet sich immer mehr eine Empfindung an dafür, daß ein jeder Raum erfüllt ist nicht nur von physischen Gegenständen, sondern von einer zahllosen Menge von Elementarwesen, die sich durch Stechen, Stoßen, Brennen bemerkbar machen. Man muß sich in dieser elementarischen Ätherwelt überall Raum schaffen durch Willensimpulse wie Ausstrecken, Zurückziehen, Stoßen, Vorwärtsschreiten etc., und solche Bewegungen müssen mit dem vollen Bewußtsein, daß man es aus seinem eigensten Wesen heraus will, geschehen. Das ist das zweite: Initiative der Handlungen. Wer sich in der Ätherwelt ohne seinen Initiativ- Willen keinen Raum schaffen kann, der kann in dieser Welt ebensowenig etwas ausrichten, wie jemand, der in der physischen Welt tanzen wollte auf einem Podium, das voller Stühle steht. Erst müssen die Stühle fortgeschafft werden. Das lernt man im Geistigen durch die zweite Übung.

Um unseres Astralleibes bewußt zu werden, müssen wir genau das Umgekehrte tun. Wir müssen da die im Astralleib wogenden Begierden zurückhalten, da müssen wir diesen gegenüber Gelassenheit und Gleichmut entwickeln. Wir müssen absolute Windstille, absolute Ruhe in uns herstellen. Dann erst fühlen wir die äußere astrale Welt an unsere innere astrale Welt stoßen. Wie wir an die ätherische Welt stoßen dadurch, daß wir von uns aus in sie eingreifen in unserem Wollen, so fühlen wir die äußere astrale Welt dadurch, daß wir ruhig in uns selber bleiben, daß wir alle Begierden, Wünsche zur Ruhe bringen.

Bevor der Astralleib soweit ist, betäubt er sich durch den Schrei. Wir wissen ja, daß ein Schmerz entsteht, wenn der physische Leib und der ätherische Leib nicht in richtigem Kontakt sind. Das empfindet der Astralleib als Schmerz. Das kleine Kind, wenn es Schmerz empfindet, schreit. Es sucht den Schmerz zu übertönen im Schreien. Der Erwachsene ruft vielleicht: au! Wenn es dem Menschen gelänge, seinen Schmerz völlig in den Vibrationen des Tons hinströmen zu lassen, so würden durch dessen Schwingungen in der Formation des Ätherleibes solche Veränderungen entstehen, daß er nicht den Schmerz empfände, sondern daß er hinuntersänke ins Unterbewußtsein.

Aber die guten Götter haben den Menschen schwächer veranlagt, und es ist gut so, denn sonst gäbe es kein Leid und auch keine artikulierte Sprache. Der Esoteriker muß dahin gelangen, alle Schmerzen, überhaupt alles, was durch das Äußere in ihm angeregt wird, in ihm vorgeht, ruhig, gelassen, gleichmütig zu ertragen. Dann wird er nicht Angriffe machen (durch seinen Astralleib) auf die Außenwelt, sondern die Angriffe wenden sich von außen an ihn. Aber da er völlige Gelassenheit entwickelt hat, so berühren sie nur seinen physischen und ätherischen Leib. Der Astralleib bleibt unberührt. Er wird sozusagen frei, und man kann ihn beobachten. Also durch die Übung in der Gelassenheit gelange ich dazu, meinen Astralleib kennenzulernen.

Schließlich muß ich auch noch dazu kommen, mein Ich kennenzulernen. Ich kann mein Ich nicht erfühlen, weil ich in ihm lebe. Daher müssen wir es in die Welt ausgießen. Mein Ich lerne ich kennen durch das, was wir bezeichnen als Positivität (Gleichnis vom Hunde).

Wenn wir es machen wie der Christus-Jesus, so sehen wir nicht das Häßliche, sondern tauchen soweit hinein in alles, daß wir an das Gute kommen. Auf diese Weise kommen wir los von unserm Ich und können es beobachten. Ich ist Liebe und Wille. Durch den entwickelten Willen lernen wir erkennen die Substanz aller Dinge, die im Göttlichen urständet. Durch die Liebe lernen wir das Wesen der Dinge miterleben. So dringen wir durch Wille und Liebe vor zum Erkennen, das frei ist vom persönlichen Ich. Als geistiges Ich lernen wir untertauchen in Wesen und Substanz aller Dinge, die ja aus dem geistigen Vatergrund stammen, wie auch unser eigenes Ich. Unser Ich schaut uns aus allem Geschaffenen an («Schwan»). Der Schüler erreicht die Stufe des «Schwan», wenn er das erleben kann.

Auf der fünften Stufe entwickeln wir Manas oder Geistselbst. Da dürfen wir uns nicht festlegen auf dasjenige, was wir bisher gesehen, gelernt, gehört haben. Wir müssen lernen, von alle dem abzusehen, uns allem, was uns entgegentritt, ganz wie ausgeleert von dem Bisherigen zu erhalten. Manas kann nur entwickelt werden, wenn man lernt, alles, was wir uns durch Eigendenken erworben haben, doch nur zu empfinden als etwas Minderwertiges gegenüber dem, was wir uns erwerben können, indem wir uns den Gedanken öffnen, die aus dem gottgewobenen Kosmos einströmen. Aus diesen göttlichen Gedanken ist alles, was uns umgibt, entstanden. Wir haben sie nicht durch unser bisheriges Denken finden können. Da verbergen es uns die Dinge. Jetzt lernen wir hinter allem wie ein verborgenes Rätsel dies Göttliche zu erahnen. Immer mehr lernen wir in Bescheidenheit einsehen, wie wenig wir bisher von diesen Rätseln ergründet haben. Und wir lernen, daß wir eigentlich alles aus unserer Seele entfernen müssen, was wir bisher gelernt haben, daß wir ganz unbefangen, wie ein Kind, allem entgegentreten müssen — daß sich nur der Unbefangenheit der Seele darbieten die göttlichen Rätsel, die uns umgeben. Kindlich muß die Seele werden, um in die Reiche der Himmel eindringen zu können. Der kindlichen Seele strömt dann entgegen die verborgene Weisheit - Manas - wie ein Geschenk der Gnade aus der geistigen Welt.

Weiter zu gehen ist für den Menschen nicht nötig, da er durch diese fünf Stufen den Kontakt mit der geistigen Welt herstellt. Es muß nun noch durch stete Wiederholung dieser fünf Übungen zwischen den verschiedenen Fähigkeiten, die durch sie erlangt werden sollen, die Harmonie des Zusammenwirkens hergestellt werden. Das bewirkt die sechste Übung.

Diese Übungen sind von allergrößter Wichtigkeit. Durch sie kann die Seele den Weg finden in die geistigen Welten. Überall, in allen Schriften, Zyklen, Vorträgen finden Sie Hinweise auf diese fünf Übungen. Und es brauchte keine esoterische Stunde stattzufinden, wenn jeder sie aufmerksam läse und die Kräfte dieser Übungen in seiner Seele zum Leben erweckte. Sie dienen den speziell gegebenen Übungen zur Unterstützung." (Lit.: GA 266c, S. 241ff)

Weitere Wirkungen

"Die charakterisierten Übungen sind durch die Methoden der Geistesschulung angegeben, weil sie bei gründlicher Ausführung in dem Geistesschüler nicht nur das bewirken, was oben als unmittelbares Ergebnis genannt worden ist, sondern mittelbar noch vieles andere im Gefolge haben, was auf dem Wege zu den geistigen Welten gebraucht wird. Wer diese Übungen in genügendem Maße macht, wird während derselben auf manche Mängel und Fehler seines Seelenlebens stoßen; und er wird die gerade ihm notwendigen Mittel finden zur Kräftigung und Sicherung seines intellektuellen, gefühlsmäßigen und Charakterlebens. Er wird gewiss noch manche andere Übungen nötig haben, je nach seinen Fähigkeiten, seinem Temperament und Charakter; solche ergeben sich aber, wenn die genannten ausgiebig durchgemacht werden. Ja, man wird bemerken, dass die dargestellten Übungen mittelbar auch dasjenige nach und nach geben, was zunächst nicht in ihnen zu liegen scheint. Wenn zum Beispiel jemand zu wenig Selbstvertrauen hat, so wird er nach entsprechender Zeit bemerken können, dass sich durch die Übungen das notwendige Selbstvertrauen einstellt. Und so ist es in bezug auf andere Seeleneigenschaften." GA 13, S. 251f.

Die sechs Tugenden und die Anthroposophische Gesellschaft

"Ja, meine lieben Freunde, diese sechs Tugenden braucht schon in ihrer Gänze die Anthroposophische Gesellschaft selbst, und es muß angestrebt werden, daß die Anthroposophische Gesellschaft als solche diese Tugenden habe." (Lit.: GA 257, S. 25)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Als Propädeutikum/Vorschule zu seinem Werk "Wie erlangt man Erkenntnisse höherer Welten" sah Steiner die "Briefe zur ästhetischen Erziehung des Menschen" von Friedrich Schiller an.<Quelle> An diese Briefe, bzw. den von Schiller in ihnen gezeigten Weg, kann man sich dann wohl halten, wenn man mit den Nebenübungen zunächst noch überfordert ist.
  2. Nach GA 13, S. 251 nicht von selbst. Siehe Inneres Gleichgewicht

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?, GA 10 (1993), ISBN 3-7274-0100-1; Tb 600, ISBN 978-3-7274-6001-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Die Stufen der höheren Erkenntnis, GA 12 (1993), ISBN 3-7274-0120-6; Tb 641, ISBN 978-3-7274-6410-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Die Geheimwissenschaft im Umriß, GA 13 (1989), ISBN 3-7274-0130-3; Tb 601, ISBN 978-3-7274-6011-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Kosmogonie, GA 94 (2001), ISBN 3-7274-0940-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Ursprung und Ziel des Menschen, GA 53 (1981), ISBN 3-7274-0532-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  6. Rudolf Steiner: Vor dem Tore der Theosophie, GA 95 (1978), Zwölfter Vortrag, Stuttgart, 2. September 1906 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  7. Rudolf Steiner: Das christliche Mysterium, GA 97 (1998), ISBN 3-7274-0970-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  8. siehe auch Rudolf Steiner: Anweisungen für eine esoterische Schulung, GA 245 (1987), S 15 ff. (Allgemeine Anforderungen, die ein jeder an sich selbst stellen muß, der eine okkulte Entwickelung durchmachen will) [1]
  9. Rudolf Steiner: Anthroposophische Gemeinschaftsbildung, GA 257 (1989), ISBN 3-7274-2570-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org html
  10. Rudolf Steiner: Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band III: 1913 und 1914; 1920 – 1923, GA 266/3 (1998), ISBN 3-7274-2663-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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