Samael (Erzengel) und Rudolf Steiner Gedenkstätte Brunn am Gebirge: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Samael''' ({{HeS|סמאל}}, auch ''Semiel'', ''Semael'', ''Sammane'' und ''Sammuel'') ist einer der sieben führenden [[Erzengel]], die die Herrscher der 7 [[Planetensphären]] sind. Seine [[Erzengel-Regentschaften|Erzengel-Regentschaft]] währte laut Steiner von [[Wikipedia:1190|1190]] - [[Wikipedia:1510|1510]] n. Chr. Er ist der Beherrscher der [[Marssphäre]] und wird vielfach auch mit deren kriegerischen Aspekten in Zusammenhang gebracht. In [[Gnosis|gnostisch]]en und [[Kabbala|kabbalistischen]] Schriften wird er oft als [[dämon]]ische Wesenheit oder sogar als [[Satan]] selbst angesehen. Nach [[Agrippa von Nettesheim]] ist dieser [[Dämon]] einer der «vier Fürsten des bösen Geistes, in den Elementen verderblich»<ref>Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim: ''Die magischen Werke'', Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, S 198</ref>; die anderen sind [[Mehazael]], [[Azael]] und [[Azazel]].
[[Datei:Brunner Heimathaus.jpg|thumb|300px|Das Brunner Heimathaus mit der Rudolf Steiner Gedenkstätte im 1. Stock über dem Torbogen]]


== Überlieferung==
Die '''Rudolf Steiner Gedenkstätte Brunn am Gebirge''' befindet sich im 1. Stock des '''Brunner Heimathauses''', dem sog. '''Gliedererhof''', in der [[Wikipedia:Marktgemeinde|Marktgemeinde]] [[Wikipedia:Brunn am Gebirge|Brunn am Gebirge]] im [[Wikipedia:Bezirk Mödling|Bezirk Mödling]] in [[Wikipedia:Niederösterreich|Niederösterreich]], unweit der Stadtgrenze [[Wikipedia:Wien|Wien]]s. In dem unmittelbar an der [[Wikipedia:Südbahn (Österreich)|Südbahn]] gelegenen Ort wohnte die Familie [[Rudolf Steiner]]s von [[Wikipedia:1882|1882]] bis [[Wikipedia:1887|1887]].


Der Name erscheint erstmals im sechsten Kapitel des [[Äthiopisches Henochbuch|äthiopischen Henochbuchs]] in der Liste der gegen Gott rebellierenden Engel. Die griechischen Versionen des in Hebräisch nicht überlieferten Textes enthalten auch die Namensformen ''Sammane'' ({{ELSalt|Σαμμανή}}) und ''Semiel'' (Σεμιέλ). Der Kirchenvater [[Wikipedia:Irenäus von Lyon|Irenäus]] benutzt in seiner Beschreibung der [[Wikipedia:Ophiten|Ophiten]] durchgängig die Namensform Semiel, [[Wikipedia:Theodoret|Theodoret]] verwendet hier die Namensform Sammane. Nach Irenäus gaben die Ophiten der von ihnen verehrten Schlange den Doppelnamen [[Michael (Erzengel)|Michael]] und Semiel. Der byzantinische [[Wikipedia:Syncellus|Syncellus]] [[Wikipedia:Georgios Synkellos|Georgios Synkellos]] behält die Namensform Samiel bei, die in verschiedenen jüdischen und nicht-jüdischen Etymologien auf das hebräische Wort {{He|סמי}} (sami, ''blind'') zurückgeführt und bis ins Mittelalter tradiert wird.
== Geschichte ==
[[Datei:Rudolf Steiner Gedenkstätte Brunn.jpg|thumb|300px|Rudolf Steiner Gedenkstätte Brunn am Gebirge]]


Neben den Namensformen Samiel und Samael findet sich der Name ''Sammuel'' in der [[Griechische Baruch-Apokalypse|Griechischen Baruch-Apokalypse]]<ref>[[Griechische Baruch-Apokalypse]] 4,9</ref>. Der Engel Sammuel pflanzt den Wein, der [[Adam und Eva|Adam]] zum [[Sündenfall]] führt und wird dafür zum [[Satan]]. In Kapitel 9 des Urtextes nimmt er die Form einer Schlange an, um Adam zu verführen, eine Version, die in der späteren Tradierung im [[Wikipedia:Talmud|Talmud]] weggelassen wird.
Es ist der Initiative des Tierarztes und [[Anthroposoph]]en [[Ludwig Müllner]], der unmittelbar benachbart des Gliedererhofes lebte, zu verdanken, dass diese frühe Wirkensstätte Steiners entdeckt und erhalten wurde. Der Entdeckung Müllners wurde zunächst mit großer Skepsis begegnet, da keine Dokumente den zeitweiligen Wohnsitz Steiners in Brunn am Gebirge zu bestätigen schienen. Erst zur Weihnachtszeit [[Wikipedia:1958|1958]] erhielt Müllner Nachricht von [[Emil Bock]], dass sich in [[Wikipedia:Eisenach|Eisenach]] 38 Briefe und Postkarten Steiners an [[Wikipedia:Joseph Kürschner|Professor Kürschner]] gefunden hätten, die alle in Brunn am Gebirge zwischen 1882 und 1886 geschrieben worden waren.


In der  [[Himmelfahrt des Jesaja]], die sowohl jüdische als auch frühchristliche Elemente enthält, werden die Namen [[Belial]] und Samael synonym für Satan gebraucht und im [[Sibyllinisches Orakel|Sibyllinischen Orakel]] wird Samael unter den Engeln des letzten Gerichts genannt.<ref>[[Sibyllinisches Orakel]] 2, 215.</ref> Von der jüdischen Tradition ausgehend wird er in verschiedenen [[Gnosis|gnostischen]] Werken als ''blinder Gott'' angesehen, der mit [[Jaldabaoth]] identisch und Anführer der Mächte des Bösen ist. Mit Verweis auf seine Blindheit ist Samael in kirchennahen Schriften wie [[Wikipedia:Pseudepigraphie|pseudepigraphen]] Apostelerzählungen als Name für Satan enthalten. Als Anführer der Teufel ist er im [[Testament Salomos]] erwähnt und der blinde Dämon ''Simjael'' aus der mandäischen [[Sidra Rabba]]<ref>[[Wikipedia:Mark Lidzbarski|Mark Lidzbarski]] (Übers.): ''Ginza. Der Schatz oder Das große Buch der Mandäer''. Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht/Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1925. 200.</ref> ist als eine Variation zu verstehen.
Der spätgotische Bau des Gliedererhofes aus dem [[Wikipedia:15. Jahrhundert|15. Jahrhundert]], der schon dem Verfall preisgegeben schien, wurde schließlich durch die Gemeinde Brunn vom letzten Besitzer, ''August Gliederer'', angekauft und [[Wikipedia:1960|1960]] unter Denkmalschutz gestellt und in den Jahren von [[Wikipedia:1965|1965]] bis [[Wikipedia:1969|1969]] aufwändig restauriert.


In der Tradition des [[Wikipedia:Rabbinisches Judentum|rabbinischen Judentums]] erscheint Samael erstmals bei [[Wikipedia:Jose ben Chalafta|Jose ben Chalafta]] während des [[Wikipedia:Auszug aus Ägypten|Auszugs aus Ägypten]] zugleich in den Rollen als Ankläger und Verteidiger.<ref>Exodus Rabba 18, 5.</ref> Als Ankläger erscheint er bei [[Hanina ben Hama]], der ihn erstmalig als [[Schutzengel]] [[Esau]]s identifiziert, der mit dessen Bruder [[Jakob (Patriarch)|Jakob]] ringt.<ref>Exodus Rabba 21, 7.</ref> Im [[Wikipedia:Midrasch|Midrasch]] [[Wikipedia:Jelammedenu|Jelammedenu]] erscheint er in positiver Funktion als derjenige, der beim Auszug aus Ägypten das Rote Meer teilt und die Räder der ägyptischen Wagen zurückhält.<ref>Midrash Jalammedenu: ''Exodus'' 14, 25.</ref>
[[Rudolf Steiner]] schrieb hier während seiner Studentenzeit an den [[Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften]] für [[Wikipedia:Joseph Kürschner|Joseph Kürschner]]s ''National-Literatur'' sowie die [[Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung]]. Hier mag Steiner auch erste Anregungen für den späteren Bau des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]] in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]] gefunden haben, denn der Grundriss der ''Brunner Kirche'' weist, wie schon Ludwig Müllner erkannte, bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit dem des ersten Goetheanums auf.  


Als Todesengel erscheint Samael erstmals im [[Targum Jonathan]].<ref>[[Targum Jonathan]]: ''Genesis'' 3, 6.</ref> In dieser Funktion erscheint er regelmäßig in späteren [[Aggada]], besonders in Erzählungen über den Tod [[Mose]]. Im [[Deuteronomium Rabbah]]<ref>Deuteronomium Rabbah 11</ref> wird er explizit als böse bezeichnet, mehrmals wiederholt im [[Heikhalot Rabbati]].<ref>Heikhalot Rabbati, Kapitel 5.</ref> Im [[Hebräisches Henochbuch|Hebräischen Henochbuch]] ist er der Herr der Verführer, der größer ist als alle himmlischen Königreiche,<ref>Hebräisches Henochbuch 14, 2.</ref> wird dabei jedoch von Satan unterschieden. Zudem erscheint er als Schutzengel über Rom.<ref>Hebräisches Henochbuch 6, 26.</ref>
Das 1969 eröffnete ''Brunner Heimathaus'' mit der ''Rudolf Steiner Gedenkstätte'' wird heute von dem ''Verein Brunner Heimathaus'' und dem [[Rudolf Steiner Gedenkstättenkomitee]] betreut. Das Brunner Heimathaus ist heute die Heimstätte zahlreicher Brunner Vereine und es finden regelmäßig Ausstellungen, künstlerische Veranstaltungen und Vorträge statt.


Im Zusammenhang mit der Rebellion der Engel gegen Gott ist Samael der Anführer der rebellierenden Engel. Vor seinem Sturz hat er zwölf Flügel und steht in der Engelhierarchie noch über den [[Seraph]]im.<ref>[[Wikipedia:Pirqe de Rabbi Eliezer|Pirqe de Rabbi Eliezer]] 13–14.</ref> Er trägt die Verantwortung über alle Staaten, hat über Israel jedoch nur am [[Wikipedia:Jom Kippur|Versöhnungstag]] Macht. Er hatte die Kontrolle über die Schlange im Paradies und er verbarg sich im [[Wikipedia:Goldenes Kalb|Goldenen Kalb]].<ref>Pirqe de Rabbi Eliezer 45-46.</ref> Im [[Wikipedia:Midrasch Abkir|Midrasch Abkir]] ist er gemeinsam mit [[Michael (Erzengel)|Michael]] an der Geburt Esaus und Jakobs beteiligt und ebenfalls bei der [[Wikipedia:Opferung Isaaks|Opferung Isaaks]].<ref>Genesis Rabba 56, 4.</ref> Der Kampf zwischen ihm und Michael wird bis ans Ende der Tage anhalten, wo er in Ketten gelegt an Israel ausgeliefert werden wird.<ref>Genesis Rabba 166.</ref>
== Einführungsvorträge zur Anthroposophie Rudolf Steiners ==
[[Datei:Brunn Vortragssaal.jpg|thumb|300px|Einführungsvorträge zur Anthroposophie im Brunner Heimathaus.]]
In unregelmäßigen Abständen werden im Brunner Heimathaus Einführungsvorträge von ''Wolfgang Peter'' zur [[Anthroposophie]] Rudolf Steiners gehalten, die hier teilweise als Audio-Mitschnitt abgerufen werden können:


In den [[Dämonologie|dämonologischen]] Schriften der spanischen [[Kabbala|Kabbalisten]] Isaak und Jakob ben Jakob ha-Kohen aus dem 13. Jahrhundert wird er ''Sar Suma'', der blinde Engel, genannt. In der dämonologischen Literatur erscheint er häufig als der Engel, der den Tod in die Welt brachte. In ihr wird er erstmals als Gatte der [[Lilith]] bezeichnet, mit der er das Reich der Unreinheit regiert.<ref>Madda'ei ha-Jahadut 2, 251-262.</ref> Ihm werden verschiedene Rollen in Erzählungen über die Auseinandersetzung mit [[Asmodäus]] zugeschrieben, die teilweise widersprüchlich sind, auch wird er als Schutzengel von [[Ismael]] genannt. Die abweichenden Zuschreibungen in der Dämonologie sind darauf zurückzuführen, dass zu dieser Zeit verschiedene Dämonenhierarchien entworfen wurden.<ref>Tarbiz, Band 4. 1932/33. S. 72.</ref>
* [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Rudolf_Steiner_Brunn_2009-03-26.WMA Rudolf Steiner – Begründer der Waldorfpädagogik] - Eine Einführung in Leben und Werk Rudolf Steiners.
* [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Was_ist_Anthroposophie_Brunn_2010-05-06.WMA Was ist Anthroposophie?] - Eine Einführung in die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners.
*[http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Zukunftsimpulse_Rudolf_Steiners_Brunn_2010-02-23.WMA Zukunftsimpulse Rudolf Steiners] - Lebenspraktische Anregungen für Pädagogik, Landwirtschaft, Medizin, Kunst, Wissenschaft und soziales Leben.
*[http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Christentum_und_Wiedergeburtslehre_Brunn_2011-04-28.mp3 Christentum und Wiedergeburtslehre] - Reinkarnation und Karma als Triebkräfte der menschlich-menschheitlichen Entwicklung aus der Sicht Rudolf Steiners.
*[http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Metamorphosen_der_Stoffeswelt_2007-11-27.mp3 Metamorphosen der Stoffeswelt] - Eine goetheanistische Betrachtung zur Chemie.
*[http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Das_Wunder_des_Lebens_2008-12-11.mp3 Das Wunder des Lebens] - Die moderne Biologie im Lichte der Anthroposophie Rudolf Steiners.
*[http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Vom_Wesen_der_menschlichen_Seele_Brunn_2009-10-01.WMA Vom Wesen der menschlichen Seele] - Psychologische und theologische Aspekte der Seelenlehre im Lichte der Anthroposophie Rudolf Steiners.
*[http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Die_Einzigartigkeit_des_Menschen_Brunn_2009-10-22.mp3 Die Einzigartigkeit des Menschen] - Der göttliche Funke im Menschen aus anthroposophischer Sicht.
*[http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Die_Evolution_des_Menschlichen_Brunn_2011-06-28.mp3 Die Evolution des Menschlichen] - Vortrag zur Ausstellung «Kosmos-Erde-Mensch» 2011.


Das Paar Samael und Lilith wird mehrmals im [[Zohar]] als Anführer der [[Qlipot|anderen Seite]]“, dem Bösen, erwähnt. Die Schlange ist das Zeichen Liliths und Samael reitet auf ihr und verkehrt mit ihr. Samael schielt, ist dunkel<ref>Zohar Hadasch 31, 4.</ref> und hat Hörner,<ref>Zohar Hadasch 101, 3.</ref> möglicherweise wegen des Einflusses christlicher Satan-Vorstellungen. Im [[Tikkune Zohar]] werden verschiedene Dämonenklassen aufgeführt, die alle Samael genannt werden.<ref>Tikkunei Zohar 101, 3.</ref>
== Sonderausstellung «Kosmos - Erde - Mensch» 2011 ==
[[Datei:Kosmos-Erde-Mensch.jpg|thumb|400px|Die Ausstellung "Kosmos - Erde - Mensch" im Brunner Heimathaus]]
In der Zeit vom 25. Juni bis 30. September 2011 findet in den Räumen des Heimathauses eine Sonderausstellung anlässlich des 150. Geburtsjahrs Rudolf Steiners statt. Am Beispiel von 10 [[Wikipedia:Faksimilie|Faksimilie]]s ausgewählter [[Wandtafelzeichnungen]] zur [[Kosmologie]] Rudolf Steiners wird hier der [[Mensch]] im Spannungsfeld von [[Kosmos]] und [[Erde (Planet)|Erde]] als Bürger zweier Welten gezeigt.


Beschwörungen von Samael kommen häufig in der magischen Literatur und der angewandten, magisch orientierten Kabbala vor.
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| [[Datei:GA 354 30.6.1924.jpg|left|250px|Die ersten 4 planetarischen Weltentwicklungsstufen: [[Alter Saturn]] - [[Alte Sonne]] - [[Alter Mond]] - [[Erde (Planet)|Erde]]; [[Wandtafelzeichnung]] aus [[GA 354]], ein Teil der Sonderausstellung «Kosmos - Erde - Mensch» im Brunner Heimathaus.]]
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;Öffnungszeiten
Sonntag von 10 - 12 Uhr
Mittwoch von 17 - 19 Uhr
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== Wirkung auf den Esoteriker ==
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;Rudolf Steiner-Gedenkstätte
Leopold Gattringer-Straße 34
2340 Brunn am Gebirge
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|}


Die Wirkungen Samaels zeigen sich im [[Wärmeäther]].
Rudolf Steiner hat während seiner Vorträge oftmals an die Tafel geschrieben oder gezeichnet. Auf die Initiative Emma Stolles hin wurden die Tafeln ab 1919 mit schwarzem Karton bespannt, um die Tafelzeichnung aufbewahren zu können. Auf diese Weise kamen im Laufe der folgenden Jahre über 1000 Zeichnungen zusammen, die in den letzten Jahren innerhalb der [[Rudolf Steiner Gesamtausgabe]] ([[GA]]) in handlicher Form zugänglich gemacht wurden und seit 1992 in [http://www.rudolf-steiner.com/veranstaltungen/ausstellungen_wtz/ Museen] weltweit ausgestellt werden.


<div style="margin-left:20px">
{{Zitat|Die Wandtafelzeichnungen sind ein noch unausgeschöpfter Fundus kreativen Denkens und Zeichnens, der wohl noch viele Künstler und hoffentlich ein wachsendes Kunstpublikum zu jenen 'höheren Formen menschlicher Kreativität' anregen wird, die - nach R. Steiner und J. Beuys - Imagination, Inspiration und Intuition sind"|Guido Magnaguagno|Direktor Tinguely Museum Basel}}
"Wenn der Esoteriker seine Übungen fleißig und richtig
macht, und es geschieht ihm, daß er zum Beispiel mitten in der
Nacht aufwacht mit einem Gefühl wie von Fieberhitze, so kann
er diesem eine seelische Kälte entgegensetzen; und da fühlt er
klar, daß er nicht allein ist, daß er durch sein esoterisches Streben
in sich einen Doppelgänger geweckt hat. Was will der? Und
wer ist das? Die guten Götter haben gewisse luziferische Wesenheiten
sozusagen angestellt, um die Eigenschaften des Menschen
aus ihrer Welt hinauszuweisen, die nicht hinein gehören. Und
eine solche Wesenheit ist Samael, der dann in Wirkung tritt,
wenn der Esoteriker noch nicht die gewisse Unaufrichtigkeit
überwunden hat, an der wir ja alle kranken und die uns oft so
tief im Unterbewußtsein liegt, daß wir bei geringerer Aufmerksamkeit
keine Ahnung davon haben. Ein Beispiel: Jemand kann
sich vornehmen, er will zu einer theosophischen Versammlung
in eine Stadt fahren, weil eine solche Versammlung lehrreich
und gut für ihn ist. In Wirklichkeit hat er aber ganz andere
Zwecke in jener Stadt, will irgendwelche Menschen zum Beispiel
dort treffen, gesteht sich aber selber diesen wahren Grund nicht
ein. Das ist vielleicht ein krasses Beispiel, aber es ist eines für
viele. - Da muß Samael in Tätigkeit treten. Und ihn merken wir
durch Fieberhitze, die uns nachts befällt, solange wir mit diesem
Fehler behaftet sind." {{Lit|{{G|266b|262}}}}
</div>


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== Adresse ==
"Die Übungen, die uns gegeben sind, sind immer als von den
Meistern ausgehend zu betrachten. Der Esoteriker soll auf sich
selber und seine Gefühle achtgeben, besonders das ins Auge fassen,
was seine Selbsterkenntnis betrifft. Die allermeisten - und wir
gehören wohl auch dazu - geben sich großen Täuschungen hin,
was sie selber angeht. Besonders haben wir auf den Egoismus zu
achten. Oft reden wir uns selber vor, etwas selbstlos zu tun, oder
auch, wir empfinden gegen jemand Neid und Haß, der uns noch
nicht zum Bewußtsein gekommen ist. Wir meinen dann, ihm als
Esoteriker die «Wahrheit» sagen zu müssen und dies oder jenes
nicht von ihm leiden zu dürfen. Sobald derartige Gefühle in uns
auftreten, soll man sich vorstellen, daß man sich schweren Täuschungen
hingibt, deren tiefere Ursache immer dem Egoismus
entspringt. Derartige Gefühle äußern sich stets mit einem Wärmegefühl,
das den ätherischen Leib - und zwar jenen Teil, den wir
den Wärmeäther nennen - durchzieht und durch das Blut bis auf
den physischen Leib einwirkt. Derartige Gefühle wirken immer
schädigend auf den Menschen und die Weltentwicklung ein.
Die Hierarchien, welche die karmischen Zusammenhänge zu
leiten beauftragt sind, wirken dann in der Weise, daß sie besondere
Wesenheiten anstellen, die in uns bestimmte aufbauende
Wirkungen zerstören und somit auch auf die Seele und indirekt
auf den Leib zerstörend wirken. Das sind die zu diesem Zwecke
beauftragten luziferischen Wesenheiten, die dann auf uns wirken.
- Bei richtiger Selbsterkenntnis, beim Einsehen unserer eigenen
Schlechtigkeit, durchzieht uns anstelle des obenerwähnten
Wärmegefühls, woran wir uns befriedigen, ein kaltes Eisesgefühl.
Alles, was durch unsere Affekte und so weiter in uns zur
Befriedigung gelangt, äußert sich im Gegensatz zu diesem Kältegefühl,
das bei wahrer Selbsterkenntnis eintritt, in dem geschilderten
Wärmegefühl.


Diese luziferischen Wesenheiten, die dadurch an den Schüler
<poem>
zerstörerisch herantreten, offenbaren sich dem Hellseher als bestimmte
;Rudolf Steiner-Gedenkstätte
Scharen, deren Anführer Samael ist. Diese Wesenheiten,
Leopold Gattringer-Straße 34
die nichts Menschenähnliches haben, sind für das Geistesauge
2340 Brunn am Gebirge
immer wahrnehmbar. Haben wir beim Aufwachen das Gefühl
</poem>
des Ekels, wie es häufig der Fall ist besonders beim esoterischen
Schüler, so ist ein solches Empfinden fast immer auf den Egoismus
zurückzuführen, der oft unerkannt tief in den unterbewußten
Seelentiefen sitzt." {{Lit|{{G|266b|129f}}}}
</div>
 
== Anmerkungen ==
 
<references/>


== Literatur ==
== Literatur ==
* Joseph Dan: ''Samael, Lilith, And the Concept of Evil in Early Kabbalah''. In: ''AJS Review'' 5, 1980. S. 17-41. [http://www.scribd.com/doc/9919409/Samael-Lilith-And-the-Concept-of-Evil-in-Early-Kabbalah Online]
* [[Wikipedia:Gershom Scholem|Gershom Scholem]]: ''Samael''. In: [[Wikipedia:Encyclopaedia Judaica|Encyclopaedia Judaica]] Band 17. S. 714-715. [http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/judaica/ejud_0002_0017_0_17378.html Online in der Jewish Virtual Library]
* [[Wikipedia:Hermann Leberecht Strack|Hermann Leberecht Strack]] und [[Wikipedia:Paul Billerbeck|Paul Billerbeck]]: ''Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch''. München 1922. S 136–149.
* Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band II: 1910 – 1912'', [[GA 266/2|GA 266b]] (1996), ISBN 3-7274-2662-4 {{Schule|266b}}


{{GA}}
* Ludwig Müllner: ''Rudolf Steiner und Brunn am Gebirge bei Wien'', Anna Pichler Verlag, Wien 1997 ISBN 3-901087-70-2


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Samael}}
* [http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=106&letter=S&search=samael Samael in der Jewish Encyclopedia]
* [http://www.judentum.net/kultur/namenwechsel.htm Darstellung der Ambivalenz Samuels durch Prof. Dr. Eli E. Lasch]
* [http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Samma%C3%ABl Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 524.]


== Einzelnachweise ==
* [http://www.brunnamgebirge.at/heimathaus.html Brunner Heimathaus - Gliedererhof]
<references/>
* [http://www.brunnamgebirge.at/fileadmin/brunn/media/pdf_Dateien/Kultur/Rudolf_Steiner_Gedenkstaette.pdf Rudolf Steiner Gedenkstätte]
 
;Video


[[Kategorie:Geistige Wesen]] [[Kategorie:Hierarchien]] [[Kategorie:Erzengel]]
* [http://www.youtube.com/watch?v=9I8x0Mn42AY Rudolf Steiner Express in Brunn am Gebirge]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Rudolf Steiner]]

Version vom 3. Juli 2011, 20:29 Uhr

Das Brunner Heimathaus mit der Rudolf Steiner Gedenkstätte im 1. Stock über dem Torbogen

Die Rudolf Steiner Gedenkstätte Brunn am Gebirge befindet sich im 1. Stock des Brunner Heimathauses, dem sog. Gliedererhof, in der Marktgemeinde Brunn am Gebirge im Bezirk Mödling in Niederösterreich, unweit der Stadtgrenze Wiens. In dem unmittelbar an der Südbahn gelegenen Ort wohnte die Familie Rudolf Steiners von 1882 bis 1887.

Geschichte

Rudolf Steiner Gedenkstätte Brunn am Gebirge

Es ist der Initiative des Tierarztes und Anthroposophen Ludwig Müllner, der unmittelbar benachbart des Gliedererhofes lebte, zu verdanken, dass diese frühe Wirkensstätte Steiners entdeckt und erhalten wurde. Der Entdeckung Müllners wurde zunächst mit großer Skepsis begegnet, da keine Dokumente den zeitweiligen Wohnsitz Steiners in Brunn am Gebirge zu bestätigen schienen. Erst zur Weihnachtszeit 1958 erhielt Müllner Nachricht von Emil Bock, dass sich in Eisenach 38 Briefe und Postkarten Steiners an Professor Kürschner gefunden hätten, die alle in Brunn am Gebirge zwischen 1882 und 1886 geschrieben worden waren.

Der spätgotische Bau des Gliedererhofes aus dem 15. Jahrhundert, der schon dem Verfall preisgegeben schien, wurde schließlich durch die Gemeinde Brunn vom letzten Besitzer, August Gliederer, angekauft und 1960 unter Denkmalschutz gestellt und in den Jahren von 1965 bis 1969 aufwändig restauriert.

Rudolf Steiner schrieb hier während seiner Studentenzeit an den Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften für Joseph Kürschners National-Literatur sowie die Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung. Hier mag Steiner auch erste Anregungen für den späteren Bau des ersten Goetheanums in Dornach gefunden haben, denn der Grundriss der Brunner Kirche weist, wie schon Ludwig Müllner erkannte, bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit dem des ersten Goetheanums auf.

Das 1969 eröffnete Brunner Heimathaus mit der Rudolf Steiner Gedenkstätte wird heute von dem Verein Brunner Heimathaus und dem Rudolf Steiner Gedenkstättenkomitee betreut. Das Brunner Heimathaus ist heute die Heimstätte zahlreicher Brunner Vereine und es finden regelmäßig Ausstellungen, künstlerische Veranstaltungen und Vorträge statt.

Einführungsvorträge zur Anthroposophie Rudolf Steiners

Einführungsvorträge zur Anthroposophie im Brunner Heimathaus.

In unregelmäßigen Abständen werden im Brunner Heimathaus Einführungsvorträge von Wolfgang Peter zur Anthroposophie Rudolf Steiners gehalten, die hier teilweise als Audio-Mitschnitt abgerufen werden können:

Sonderausstellung «Kosmos - Erde - Mensch» 2011

Die Ausstellung "Kosmos - Erde - Mensch" im Brunner Heimathaus

In der Zeit vom 25. Juni bis 30. September 2011 findet in den Räumen des Heimathauses eine Sonderausstellung anlässlich des 150. Geburtsjahrs Rudolf Steiners statt. Am Beispiel von 10 Faksimilies ausgewählter Wandtafelzeichnungen zur Kosmologie Rudolf Steiners wird hier der Mensch im Spannungsfeld von Kosmos und Erde als Bürger zweier Welten gezeigt.

Die ersten 4 planetarischen Weltentwicklungsstufen: Alter Saturn - Alte Sonne - Alter Mond - Erde; Wandtafelzeichnung aus GA 354, ein Teil der Sonderausstellung «Kosmos - Erde - Mensch» im Brunner Heimathaus.
Die ersten 4 planetarischen Weltentwicklungsstufen: Alter Saturn - Alte Sonne - Alter Mond - Erde; Wandtafelzeichnung aus GA 354, ein Teil der Sonderausstellung «Kosmos - Erde - Mensch» im Brunner Heimathaus.
Öffnungszeiten

Sonntag von 10 - 12 Uhr
Mittwoch von 17 - 19 Uhr

Rudolf Steiner-Gedenkstätte

Leopold Gattringer-Straße 34
2340 Brunn am Gebirge

Rudolf Steiner hat während seiner Vorträge oftmals an die Tafel geschrieben oder gezeichnet. Auf die Initiative Emma Stolles hin wurden die Tafeln ab 1919 mit schwarzem Karton bespannt, um die Tafelzeichnung aufbewahren zu können. Auf diese Weise kamen im Laufe der folgenden Jahre über 1000 Zeichnungen zusammen, die in den letzten Jahren innerhalb der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA) in handlicher Form zugänglich gemacht wurden und seit 1992 in Museen weltweit ausgestellt werden.

„Die Wandtafelzeichnungen sind ein noch unausgeschöpfter Fundus kreativen Denkens und Zeichnens, der wohl noch viele Künstler und hoffentlich ein wachsendes Kunstpublikum zu jenen 'höheren Formen menschlicher Kreativität' anregen wird, die - nach R. Steiner und J. Beuys - Imagination, Inspiration und Intuition sind"“

Guido Magnaguagno: Direktor Tinguely Museum Basel

Adresse

Rudolf Steiner-Gedenkstätte

Leopold Gattringer-Straße 34
2340 Brunn am Gebirge

Literatur

  • Ludwig Müllner: Rudolf Steiner und Brunn am Gebirge bei Wien, Anna Pichler Verlag, Wien 1997 ISBN 3-901087-70-2

Weblinks

Video