Ibrahim Abouleish

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Ibrahim Abouleish (* 23. März 1937 in Mashtul; † 15. Juni 2017) war ein ägyptischer Chemiker und Entwicklungshelfer.

Abouleish studierte ab 1956 Technische Chemie in Graz. 1960 heiratete er die Grazerin Gudrun Erdinger, mit der er zwei Kinder (Helmy *1961, Mona *1963) hat. Abouleish promovierte 1969 in Pharmakologie und arbeitete anschließend in führenden Positionen in der Arzneimittelforschung. Während eines Ägypten-Besuchs 1977 bedrückten ihn die Probleme des Landes (Bildungsnotstand, Überbevölkerung, Umweltverschmutzung). Er kehrte noch im selben Jahr in seine Heimat zurück und gründete die Entwicklungsintiative SEKEM auf 70 Hektar Wüste nordöstlich von Kairo.

SEKEM (altägyptische Hieroglyphe: „sonnenhafte Lebenskraft“) ist heute Marktführer bei organischen Produkten und pflanzlichen Heilmitteln. Das Unternehmen forciert den landesweiten Einsatz biologisch-dynamischer Anbaumethoden mit einer umweltverträglichen Schädlingsbekämpfung, insbesondere beim Baumwollanbau. Es betreibt Schulen, Arbeits- und Erziehungsprogramme, ein medizinisches Zentrum und eine Akademie für angewandte Kunst und Wissenschaften.

1984 gründete Abouleish die "Ägyptische Gesellschaft zur Förderung der kulturellen Entwicklung“.

SEKEM beschäftigt heute 2000 Menschen.

2003 erhielt Ibrahim Abouleish für die Entwicklung eines Geschäftsmodells für das 21. Jahrhundert, in dem wirtschaftlicher Erfolg in die soziale und kulturelle Entwicklung der Gesellschaft integriert ist und dies durch die „Wirtschaft der Liebe“ fördert den Alternativen Nobelpreis.

„Insbesondere faszinierte mich die biologisch-dynamische Landwirtschaft, die aus der Anthroposophie entwickelt worden war und mit der man in Europa schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgreich arbeitete. Durch sie, so war ich sicher, würde die landwirtschaftliche Situation in Ägypten entscheidend verbessert werden können.“

Kritik

Ibrahim Abouleish wurde sowohl 1995 als auch 2000 für die Weltreligionen-Tagung in Dornach vom Vorstand der Anthroposophischen Gesellschaft eingeladen. Die Art seines Auftretens dort wurde aber von Pietro Archiati scharf kritisiert.

Literatur

  • Ibrahim Abouleish: Die Sekem Vision - Eine Begegnung von Orient und Okzident verändert Ägypten. 2. Auflage. Stuttgart, Berlin 2004, ISBN 3-932386-77-9
  • Abouleish, Ibrahim Die SEKEM-Symphonie: Nachhaltige Entwicklung für Ägypten in weltweiter Vernetzung, 2015, Info3-Verlag, akt. u. erw. Aufl., (früherer Titel: Die SEKEM-Vision), ISBN 3957790271, Inhaltsverzeichnis, Inhaltsangabe
  • Ibrahim Abouleish: Islam und Anthroposophie, in: Virginia Sease (Hg.): Esoterik der Weltreligionen, Vlg. am Goethanum, Dornach 2001, ISBN 3-7235-1123-6, S. 57 - 66
  • Vogt, Katharina: Der auf nachhaltige Entwicklung gerichtete Bildungsimpuls der SEKEM-Initiative in Ägypten, Univ. Lüneburg, 2012, Diss., PDF


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