Vishva Karman und Ägyptisch-Chaldäische Kultur: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Vishva Karman''' ( auch ''Vishvakarma'' ) ([[Sanskrit|skrt.]] विश्वकर्मा viśvá-karman, der ''All-Tätige'' oder ''Ur-Tätige'') gilt in der indischen Überlieferung als Sohn des [[Brahma]] und als der Weltenkünstler, der Weltenbaumeister, der die [[Schöpfung]] tätig hervorgebracht hat. Im Wort ''Karman'', das das schöpferische Tun bezeichnet, steckt schon das [[Karma]], das [[Schicksal]] drinnen. Vishva Karman ist der, der das Weltenschicksal bestimmt. Die 7 heiligen [[Rishis]], die großen geistigen Führer der [[Urindische Kultur|urindischen Kultur]], sahen in ihm einen Abglanz des aus dem [[Sonne]]ndasein zur [[Erde (Planet)|Erde]] herabsteigenden [[Christus]].
[[Datei:Steiner Der aegyptische Mensch.jpg|thumb|400px|[[Rudolf Steiner]]: ''Der ägyptische Mensch'', Pastell 1914]]
Die '''ägyptisch-chaldäische Kultur''' (2907 - 747 v. Chr.), ausführlicher gesagt die '''assyrisch-babylonisch-chaldäisch-ägyptisch-jüdische Kultur''', das '''Stier-Zeitalter''', war die '''dritte nachatlantische [[Kulturepoche]]''' und diente vor allem der Ausbildung der [[Empfindungsseele]]; sie kann daher auch als '''Empfindungsseelenkultur''' bezeichnet werden. In dieser Zeit blühten die ersten [[Hochkulturen]] auf, wie etwa die [[Altes Ägypten|Ägyptische Kultur]] am [[Wikipedia:Nil|Nil]], die [[Mesopotamien|mesopotamischen]] Reiche im [[Fruchtbarer Halbmond|fruchtbaren Halbmond]] zwischen [[Wikipedia:Euphrat|Euphrat]] und [[Wikipedia:Tigris|Tigris]], die [[Wikipedia:Chinesische Kultur|chinesische Kultur]] am [[Wikipedia:Gelber Fluss|Gelben Fluss]], die [[Wikipedia:Oasenkultur|Oasenkultur]] am [[Wikipedia:Oxus|Oxus]] in [[Wikipedia:Zentralasien|Zentralasien]] und die [[Wikipedia:Indus-Kultur|Harappa-Kultur]] am [[Wikipedia:Indus|Indus]]. Ab etwa 3000 v. Chr. blühte die Kultur der [[Maya]] in [[Mittelamerika]] auf. Der [[Frühlingspunkt]] stand damals im Zeichen des [[Stier (Sternbild)|Stiers]].


Die schöpferische [[Allmacht]] [[Gott]]es offenbart sich zu Beginn der 7-gliedrigen [[Planetenkette]], also am ersten großen [[Schöpfungstag]], dem [[Alter Saturn|alten Saturn]], am deutlichsten, denn nur hier handelt es sich um eine reine Schöpfung aus dem Abgrund und in das völlige Nichts hinein. Jede weitere Schöpfungsperiode blickt schon auf vergangene schöpferische Taten zurück, mit dem sie durch das [[Weltenkarma]] verbunden ist. Erst am Ende des 7. großen Schöpfungstages wird dieses Weltenkarma wieder vollständig aufgelöst sein und die Schöpfung in den Schoß des Abgrundes versinken. Die [[Erdentwicklung]], die wir gerade durchleben, bezeichnet die Mitte der Weltentwicklung, sie ist das 4. Glied der Planetenkette, und hier hat sich am meisten Weltenkarma angehäuft, in das wir als Menschen zwangsläufig mitverstrickt sind. Durch die Allmacht Gottes wurde das Weltenkarma geschaffen. Die sich offenbarende All-Tat Gottes ist der Christus, den die alten Inder als ''Vishva Karman'' kannten. Die Zukunft dient der Auflösung des Weltenkarmas, das nun die Gottheit, die sich in Gestalt des Sohnes in die völlige Ohnmacht des [[Opferlamm]]es begeben hat, auf sich nimmt.
== Mysterienwesen ==


== Vishva Karman in der Überlieferung des Rigveda 10,81 ==
Kurz vor Beginn der ägyptisch-chaldäischen Zeit, laut [[Rudolf Steiner]] im Jahr 3101 v. Chr.<ref name=Blavatsky>Nach [[H. P. Blavatsky]] und auch nach [[Hinduismus|hinduistischer]] Tradition begann das finstere Zeitalter schon am 18. Februar 3102 v. Chr. mit dem Tode [[Krishna]]s.</ref>, brach das [[Kali Yuga]] ([[Sanskrit]], n., कलियुग, ''kaliyuga'' „Zeitalter der [[Kali (Göttin)|Kali]]“) an, das finstere Zeitalter, mit dem die letzten Reste des alten naturgegebnen [[Hellsehen]]s am Ende der [[Urpersische Kultur|Urpersischen Zeit]] (5067 - 2907 v. Chr.) für den weitaus größten Teil der [[Menschheit]] schlagartig erloschen. Um die Verbindung mit der [[Geistige Welt|geistige Welt]] nicht zu verlieren, entfaltete sich nun ein reiches, vielgestaltiges, den verschiedenen [[Volk|Völkern]] angemessenes [[Mysterienwesen]].
<div style="margin-left:50px">
<p>Der alle Sch&ouml;pfung  dargebracht, der Seher, / <br />
  der Priester lie&szlig; sich nieder, unser Vater.<br />
  Mit Segensw&uuml;nschen zog er in die j&uuml;ngsten / <br />
  Gesch&ouml;pfe ein; Vergangenes verbarg er.</p>
<p>Doch wo lie&szlig; er  sich nieder? Welchen Ursprung / <br />
  verbarg er? Welches war der erste Anfang<br />
  aus dem die Erde er, All-Tat, erzeugte, / <br />
  den Himmel er, All-Auge, ganz enth&uuml;llte?</p>
<p>Das Auge aller: Er;  und aller Mund: Er; / <br />
  und aller Wesen Arm und Fu&szlig;: so facht Er<br />
  die Glut mit beiden Armen an, mit Fl&uuml;geln / <br />
  treibt Erd und Himmel Gott hervor, der Eine.</p>
<p>Was war das Holz?  Was war der Baum, woraus sie / <br />
  den Himmel und die Erdenwelt erbauten?<br />
  Ihr Denker forscht mit Denken nach: Was war es, / <br />
worauf er stand, als er die Wesen austrug?</p>
<p>Die &auml;ltesten, die  j&uuml;ngsten deiner Welten, / <br />
  die Mitte auch vermittle du uns, All-Tat;<br />
  bring dich den Freunden bei, bring dich beim Opfer / <br />
  leibhaftig selber dar, dich selbst verwandelnd!</p>
<p>Gest&auml;rkt dann durch  dein Eigen-Opfer, All-Tat, / <br />
  verwandle opfernd Erdenwelt und Himmel!<br />
  Und wenn auch alle andern rings verwirrt sind, / <br />
  so soll uns hier ein Opferherr beschenken!</p>
<p>Den Herrn der Rede, All-Tat, der Gedanken / <br />
  in uns erweckt, den rufen wir zum Wettstreit! <br />
  Erfreue dich am Liederruf, All-Helfer! / <br />
  Der Lieder Ursprung steh uns bei, All-Wohltat!</p>
</div>


[[Kategorie:Christologie]] [[Kategorie:Kultur]] [[Kategorie:Urindische Kultur]] [[Kategorie:Indische Gottheit]]
{{GZ|Da haben wir eine merkwürdige
Erscheinung in dieser chaldäisch-ägyptischen Zeit. Nicht umsonst
benennen wir sie mit zwei Namen. Wir haben nämlich auf der
einen Seite während dieser Kulturepoche drüben in Asien Angehörige
der nördlichen Völkerströmung, das ist das chaldäische Element; und
der anderen Strömung gehört das ägyptische Element an, der Völkerströmung,
die auf dem südlichen Wege gezogen ist. Da haben wir eine
Epoche, wo zwei Völkerströmungen zusammenstoßen. Und wenn Sie
sich erinnern, daß die nördliche Strömung vorzugsweise den Blick nach
außen entwickelte, das Suchen nach jenen Wesenheiten, die hinter dem
Teppich der Sinnenwelt standen, und daß das ägyptische Volk diejenigen
Geister suchte, die man auf dem Weg nach innen findet, so werden
Sie begreifen, wie hier zwei Strömungen zusammenwirkten. Also da
stoßen der Weg nach außen bei den Chaldäern und der Weg nach innen
bei den Ägyptern zusammen. Das empfanden die Griechen auch in einer
ganz richtigen Weise, wenn sie die chaldäischen Götter verglichen mit
ihrem apollinischen Reiche. Sie suchten dasjenige, was ihnen von den
Chaldäern zukam, in ihren apollinischen Mysterien auf ihre Art. Wenn
sie aber von Osiris sprachen und von demjenigen, was dazu gehörte,
dann suchten sie das in entsprechender Weise bei sich in ihren dionysischen
Mysterien.|113|166f}}
 
In der [[Apokalypse]] des [[Johannes]] wird in dem Sendschreiben an die Gemeinde von [[Pergamon]] auf die ägyptisch-chaldäische Zeit hingewiesen.
 
== Die ägyptisch-chaldäische Kultur als bewusste Wiederholung der lemurischen Zeit ==
 
{{GZ|In der nachatlantischen Entwickelung haben zunächst die Völker,
die vorzugsweise jenem menschlichen Entwickelungszustande angehörten,
den wir die ägyptisch-chaldäische Kultur nennen, die Aufgabe,
zu wiederholen, was in der alten lemurischen Zeit für die
Menschheit geschehen ist, aber das mit Bewußtsein zu durchdringen.
Ganz unbewußt lernt der Mensch ein aufrechtes Wesen zu sein in der
lemurischen Zeit, lernt er ein sprechendes Wesen zu sein in der atlantischen
Zeit. Ganz unbewußt nimmt er, weil seine Denkkraft noch
nicht erwacht war in dieser Zeit, den Christus-Impuls auf. Langsam
sollte er hingeführt werden in der nachatlantischen Zeit, zu verstehen,
was er in der Vorzeit unbewußt aufgenommen hatte. Was ihn aufrecht
hinausschauen ließ in kosmische Höhen, das war der Christus-Impuls.
Er erlebte dies unbewußt, wie er es erleben mußte in der lemurischen
Zeit. Dann sollten, noch nicht vollbewußt, aber doch wie in einer
Vorbereitung zum vollen Bewußtsein, die Völker Ägyptens hingeführt
werden, zu verehren dasjenige, was in der Aufrichtekraft des Menschen
lebt. Daß sie es verehren lernten, dafür sorgten die Eingeweihten,
welche die ägyptische Kultur zu beeinflussen hatten, dadurch, daß sie
die Menschen aufrichten ließen die Pyramiden, die von der Erde in
den Kosmos hinausragen. Jetzt noch haben wir zu bewundern, wie
durch das Hereinwirken der kosmischen Kräfte in die ganze Form und
Lage des Baues der Pyramiden diese Aufrichtekraft zum Ausdruck
gebracht wurde. Die Obelisken sollten hingestellt werden, damit der
Mensch anfängt einzudringen in dasjenige, was Aufrichtekraft ist. Die
wunderbaren Hieroglyphen in den Pyramiden und an den Obelisken,
die auf den Christus hindeuten sollten, erweckten die überirdischen
Kräfte aus der lemurischen Zeit. Aber selbst zu einem solchen dunkeln
Verständnis, wie die Ägypter kommen konnten bezüglich der Aufrichtekraft,
konnten sie nicht kommen bezüglich der Sprachkraft. Da
sollte erst ihr Gemüt die richtige Schulung für die Empfindung erlangen,
damit in späteren Zeiten man einsehen könne das Rätsel, wie
der Christus lebt in der Wortbegabung des Menschen. Das sollte aufgenommen
werden mit der heiligsten Scheu in der reifenden Menschenseele.
Dafür sorgten in wunderbarer Art die Hierophanten, die
Eingeweihten der ägyptischen Kultur, indem sie hinstellten die rätselhafte
Sphinx mit ihrer stummen, höchstens für die damalige menschliche
Erhebung unter dem Einflüsse des Kosmos tönenden, ehernen
Gestalt. Im Anblicke der stummen, nur vom Kosmos herein unter
gewissen Voraussetzungen und Beziehungen durch die aufgehende
Sonne tönend werdenden Sphinx, bildete sich heraus jene heilige
Scheu der Seele, durch welche die Seele vorbereitet wurde zu verstehen
die Sprache, die gesprochen werden mußte in der Zeit, als zu
höherem Bewußtsein gebracht werden sollte, wie der Christus-Impuls
nach und nach in die irdische Menschheitsentwickelung hereinkommt.
Was die Sphingen noch nicht sagen konnten, wozu sie aber vorbereiteten,
das sollte der Menschheit gesagt werden. In der Bildung der
Wortbewegung liegt der Christus-Impuls. Dies wurde der Menschheit
gesagt in den Worten:
 
<center><table><tr><td>
<poem>
Im Urbeginne war das Wort,
Und das Wort war bei Gott,
Und ein Gott war das Wort.
Dieses war im Urbeginne bei Gott.
Dort war es, wo alles entstanden ist,
Und nichts ist entstanden
Außer durch das Wort.
Im Worte war das Leben,
Und das Leben war
Das Licht der Menschen.
</poem>
</td></tr></table></center>|152|110f}}
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Altes Ägypten}}
 
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Der Orient im Lichte des Okzidents'', [[GA 113]] (1982), ISBN 3-7274-1130-9 {{Vorträge|113}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Vorstufen zum Mysterium von Golgatha '', [[GA 152]] (1990), ISBN 3-7274-1520-7 {{Vorträge|152}}
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
 
{{Audioartikel|Aegypten-Chaldaea.ogg}}
 
[[Kategorie:Grundbegriffe|A]]  
[[Kategorie:Menschheitsentwicklung|A]]  
[[Kategorie:Kulturepochen|A]]  
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Version vom 26. Dezember 2019, 12:54 Uhr

Rudolf Steiner: Der ägyptische Mensch, Pastell 1914

Die ägyptisch-chaldäische Kultur (2907 - 747 v. Chr.), ausführlicher gesagt die assyrisch-babylonisch-chaldäisch-ägyptisch-jüdische Kultur, das Stier-Zeitalter, war die dritte nachatlantische Kulturepoche und diente vor allem der Ausbildung der Empfindungsseele; sie kann daher auch als Empfindungsseelenkultur bezeichnet werden. In dieser Zeit blühten die ersten Hochkulturen auf, wie etwa die Ägyptische Kultur am Nil, die mesopotamischen Reiche im fruchtbaren Halbmond zwischen Euphrat und Tigris, die chinesische Kultur am Gelben Fluss, die Oasenkultur am Oxus in Zentralasien und die Harappa-Kultur am Indus. Ab etwa 3000 v. Chr. blühte die Kultur der Maya in Mittelamerika auf. Der Frühlingspunkt stand damals im Zeichen des Stiers.

Mysterienwesen

Kurz vor Beginn der ägyptisch-chaldäischen Zeit, laut Rudolf Steiner im Jahr 3101 v. Chr.[1], brach das Kali Yuga (Sanskrit, n., कलियुग, kaliyuga „Zeitalter der Kali“) an, das finstere Zeitalter, mit dem die letzten Reste des alten naturgegebnen Hellsehens am Ende der Urpersischen Zeit (5067 - 2907 v. Chr.) für den weitaus größten Teil der Menschheit schlagartig erloschen. Um die Verbindung mit der geistige Welt nicht zu verlieren, entfaltete sich nun ein reiches, vielgestaltiges, den verschiedenen Völkern angemessenes Mysterienwesen.

„Da haben wir eine merkwürdige Erscheinung in dieser chaldäisch-ägyptischen Zeit. Nicht umsonst benennen wir sie mit zwei Namen. Wir haben nämlich auf der einen Seite während dieser Kulturepoche drüben in Asien Angehörige der nördlichen Völkerströmung, das ist das chaldäische Element; und der anderen Strömung gehört das ägyptische Element an, der Völkerströmung, die auf dem südlichen Wege gezogen ist. Da haben wir eine Epoche, wo zwei Völkerströmungen zusammenstoßen. Und wenn Sie sich erinnern, daß die nördliche Strömung vorzugsweise den Blick nach außen entwickelte, das Suchen nach jenen Wesenheiten, die hinter dem Teppich der Sinnenwelt standen, und daß das ägyptische Volk diejenigen Geister suchte, die man auf dem Weg nach innen findet, so werden Sie begreifen, wie hier zwei Strömungen zusammenwirkten. Also da stoßen der Weg nach außen bei den Chaldäern und der Weg nach innen bei den Ägyptern zusammen. Das empfanden die Griechen auch in einer ganz richtigen Weise, wenn sie die chaldäischen Götter verglichen mit ihrem apollinischen Reiche. Sie suchten dasjenige, was ihnen von den Chaldäern zukam, in ihren apollinischen Mysterien auf ihre Art. Wenn sie aber von Osiris sprachen und von demjenigen, was dazu gehörte, dann suchten sie das in entsprechender Weise bei sich in ihren dionysischen Mysterien.“ (Lit.:GA 113, S. 166f)

In der Apokalypse des Johannes wird in dem Sendschreiben an die Gemeinde von Pergamon auf die ägyptisch-chaldäische Zeit hingewiesen.

Die ägyptisch-chaldäische Kultur als bewusste Wiederholung der lemurischen Zeit

„In der nachatlantischen Entwickelung haben zunächst die Völker, die vorzugsweise jenem menschlichen Entwickelungszustande angehörten, den wir die ägyptisch-chaldäische Kultur nennen, die Aufgabe, zu wiederholen, was in der alten lemurischen Zeit für die Menschheit geschehen ist, aber das mit Bewußtsein zu durchdringen. Ganz unbewußt lernt der Mensch ein aufrechtes Wesen zu sein in der lemurischen Zeit, lernt er ein sprechendes Wesen zu sein in der atlantischen Zeit. Ganz unbewußt nimmt er, weil seine Denkkraft noch nicht erwacht war in dieser Zeit, den Christus-Impuls auf. Langsam sollte er hingeführt werden in der nachatlantischen Zeit, zu verstehen, was er in der Vorzeit unbewußt aufgenommen hatte. Was ihn aufrecht hinausschauen ließ in kosmische Höhen, das war der Christus-Impuls. Er erlebte dies unbewußt, wie er es erleben mußte in der lemurischen Zeit. Dann sollten, noch nicht vollbewußt, aber doch wie in einer Vorbereitung zum vollen Bewußtsein, die Völker Ägyptens hingeführt werden, zu verehren dasjenige, was in der Aufrichtekraft des Menschen lebt. Daß sie es verehren lernten, dafür sorgten die Eingeweihten, welche die ägyptische Kultur zu beeinflussen hatten, dadurch, daß sie die Menschen aufrichten ließen die Pyramiden, die von der Erde in den Kosmos hinausragen. Jetzt noch haben wir zu bewundern, wie durch das Hereinwirken der kosmischen Kräfte in die ganze Form und Lage des Baues der Pyramiden diese Aufrichtekraft zum Ausdruck gebracht wurde. Die Obelisken sollten hingestellt werden, damit der Mensch anfängt einzudringen in dasjenige, was Aufrichtekraft ist. Die wunderbaren Hieroglyphen in den Pyramiden und an den Obelisken, die auf den Christus hindeuten sollten, erweckten die überirdischen Kräfte aus der lemurischen Zeit. Aber selbst zu einem solchen dunkeln Verständnis, wie die Ägypter kommen konnten bezüglich der Aufrichtekraft, konnten sie nicht kommen bezüglich der Sprachkraft. Da sollte erst ihr Gemüt die richtige Schulung für die Empfindung erlangen, damit in späteren Zeiten man einsehen könne das Rätsel, wie der Christus lebt in der Wortbegabung des Menschen. Das sollte aufgenommen werden mit der heiligsten Scheu in der reifenden Menschenseele. Dafür sorgten in wunderbarer Art die Hierophanten, die Eingeweihten der ägyptischen Kultur, indem sie hinstellten die rätselhafte Sphinx mit ihrer stummen, höchstens für die damalige menschliche Erhebung unter dem Einflüsse des Kosmos tönenden, ehernen Gestalt. Im Anblicke der stummen, nur vom Kosmos herein unter gewissen Voraussetzungen und Beziehungen durch die aufgehende Sonne tönend werdenden Sphinx, bildete sich heraus jene heilige Scheu der Seele, durch welche die Seele vorbereitet wurde zu verstehen die Sprache, die gesprochen werden mußte in der Zeit, als zu höherem Bewußtsein gebracht werden sollte, wie der Christus-Impuls nach und nach in die irdische Menschheitsentwickelung hereinkommt. Was die Sphingen noch nicht sagen konnten, wozu sie aber vorbereiteten, das sollte der Menschheit gesagt werden. In der Bildung der Wortbewegung liegt der Christus-Impuls. Dies wurde der Menschheit gesagt in den Worten:

Im Urbeginne war das Wort,
Und das Wort war bei Gott,
Und ein Gott war das Wort.
Dieses war im Urbeginne bei Gott.
Dort war es, wo alles entstanden ist,
Und nichts ist entstanden
Außer durch das Wort.
Im Worte war das Leben,
Und das Leben war
Das Licht der Menschen.

“ (Lit.:GA 152, S. 110f)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

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  1. Nach H. P. Blavatsky und auch nach hinduistischer Tradition begann das finstere Zeitalter schon am 18. Februar 3102 v. Chr. mit dem Tode Krishnas.