Impfung und Geschichte: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Impfung''', genauer die ''Aktiv-Impfung'', wird als Vorbeugung gegen [[Infektionskrankheit]]en eingesetzt und besteht in einer [[Krankheitserreger|erregerspezifischen]] aktiven '''Immunisierung''', d.h. in einer gezielten, aber niedrig gehaltenen [[Infektion]], die aber in jedem Fall einen wesentlichen Eingriff in das [[Immunsystem]] des [[Mensch]]en bedeutet. Durch Impfungen soll nicht nur der Schutz des einzelnen [[Individuum]]s, sondern bei ausreichender [[Durchimpfungsrate]] auch die [[Herdenimmunität]] einer gegebenen [[Population]] erzielt werden. Die ''Passiv-Impfung'' oder ''Heilimpfung'' beruht hingegen lediglich auf einer passiven Immunisierung durch eine entsprechende [[Antikörper]]gabe. Neben der nicht zu vermeidenden '''Impfreaktion''' können in manchen Fällen auch über das übliche Maß hinausgehende '''Impfkomplikationen''' bis hin zu schwerwiegenden '''Impfschäden''' auftreten. Wie bei allen zulassungspflichtigen [[Arzneimittel]]n ist das entscheidenste Kriterium für die Marktzulassung eines [[Impfstoff]]s ein positives [[w:Nutzen-Risiko-Verhältnis|Nutzen-Risiko-Verhältnis]], das durch eine meist mehrjährige Reihe aufeinanderfolgender<ref>Für die Notzulassung der anlässlich der [[COVID-19-Pandemie]] entwickelten auf [[Gentechnik]] basierenden Impfstoffe gegen das [[w:SARS-CoV-2|SARS-CoV-2]]-Virus wurden die klinischen Studienphasen zeitlich inenander geschoben, was eine verlässliche Beurteilung des [[w:Nutzen-Risiko-Verhältnis|Nutzen-Risiko-Verhältnis]] erschwert. Dies sollte bei einer verantwortungsvollen freien Entscheidung für oder gegen eine Impfung bedacht werden.</ref> [[Evidenzbasierte Medizin|evidenzbasierter]] [[w:Pharmaforschung#Präklinische_Prüfung_neuer_Wirkstoffe|präklinischer]] und [[w:Klinische Studie|klinischer Studien]] belegt ist<ref>Dieter Hart: ''Die Nutzen/Risiko-Abwägung im Arzneimittelrecht. Ein Element des Health Technology Assessment.'' In: ''[[w:Bundesgesundheitsblatt|Bundesgesundheitsblatt]].'' Band 48, 204-14 (2005), PMID 15726462. [[doi:10.1007/s00103-004-0977-2]]</ref>. Mögliche Spätfolgen können erst durch vieljährige Langzeitstudien erfasst werden. Sollte sich daraus ein ungünstiges Nutzen-Risiko-Verhältnis ergeben, muss der Impfstoff wieder vom Markt genommen werden.
'''Geschichte''' umfasst im weitesten Sinn alles, was im Lauf der [[Zeit]] geschehen ist. Im engeren Sinn wird darunter, im Unterschied zur [[Naturgeschichte]], die [[Menschheitsgeschichte]], also die ''historische'' und [[kultur]]elle [[Entwicklung]] der [[Menschheit]] verstanden.


== Anthroposophisch erweiterte Medizin ==
{{GZ|Dasjenige, was heute als Geschichte angesehen wird, das ist nicht
viel älter als hundert Jahre. Vorher notierte man Denkwürdigkeiten,
notierte man «Geschichten»; aber was man Weltgeschichte nennt,
dieses Verfolgen eines Fadens durch die Menschheitsentwickelung,
das ist nicht älter als ein bißchen mehr als hundert Jahre.|177|259f}}


Anthroposophische Ärzte sind nicht generell gegen Impfungen. Sie sind aber für die Respektierung der individuellen elterlichen '''Impfentscheidung'''. Dazu gehört natürlich auch, sich differenziert mit dem Thema auseinanderzusetzen und Vor- und Nachteile sorgfältig gegeneinander abzuwägen. Auch Fragen nach den langfristigen Auswirkungen einer Impfung sollten in Ruhe gestellt werden können – und zwar im jeweiligen Einzelfall. Eine Impfung im Kindesalter stellt immer einen Eingriff in das sich entwickelnde Immunsystem dar. Leider fehlen Untersuchungen über langfristige Impfauswirkungen und die Nachhaltigkeit von Impfprogrammen weiterhin fast vollständig. Als schwierig gilt die Studienlage auch, weil die Mehrzahl der wissenschaftlichen Studien über die Impfstoffsicherheit von Impfstoffherstellern (mit-)finanziert ist, sodass es kaum unabhängiges Studienmaterial gibt.  
{{GGZ|Früher hat man
Denkwürdigkeiten beschrieben. Nicht wahr, man bezeichnet es
auch nicht als Geschichte, wenn jemand seine sogenannte Familiengeschichte
aufschreibt. Sogar das Wort «Geschichte» ist gar nicht
alt. In andern Sprachen als in der deutschen Sprache ist das Wort
überhaupt nicht vorhanden, denn «Historie» hat einen ganz andern
ursprünglichen Zusammenhang. Früher sagte man in der Einzahl
«das Geschieht», «das Geschieht der Apostel» zum Beispiel, das ist
das, was «geschieht». Und dann hat man die Mehrzahl gebildet: «die
Geschichte», was eigentlich nichts anderes ist als die Mehrzahl von
«das Geschieht»; heute muß man sagen «die Geschichten». Aber
«die Geschichte» bedeuteten in der Schweiz noch vor hundertfünfzig
Jahren die Mehrzahl von «das Geschieht», und das hat sich dann
übertragen, indem man den Artikel geändert hat in «die Geschichte»
- Singular - der Plural ist also später zum weiblichen Singular geworden.
Dadurch ist das Wort Geschichte entstanden. Das können
Sie aus der Wortgeschichte verfolgen.


[[Rudolf Steiner]] hat Impfungen als problematisch angesehen, zugleich aber vor jeglichem diesbezüglichen Fanatismus ausdrücklich gewarnt. Bezüglich der [[Wikipedia:Pockenimpfung|Pockenimpfung]] sagte er beispielsweise:
Einen Sinn wird der Begriff der Geschichte erst erhalten, wenn
geistige Impulse aufgefaßt werden. Da kann man sprechen von dem,
was wirklich geschieht, da kann man innerhalb gewisser Grenzen
sprechen von dem, was da hinter den Kulissen vorgeht. Die Grenzen
sind dadurch gegeben, daß man die Sache vergleicht mit dem, was
auch in der äußeren, physischen Welt ist. Man kann sagen, wie der
zukünftige Sonnenstand, sagen wir im nächsten Sommer sein wird,
aber nicht, wie das Wetter bis in alle Einzelheiten hinein sein wird,
das kann man nicht. So treten natürlich auch in der geistigen Welt
Dinge auf, die sich so wie das zukünftige Wetter zum zukünftigen
Sonnenstand verhalten. Aber im allgemeinen wird man etwas wissen
können über den Gang der Menschheitsentwickelung nur aus den
geistigen Impulsen heraus. Die Geschichte ist also embryonal, ist
heute noch nicht das, was sie sein soll, kann erst etwas werden, wenn
sie ihren hundertjährigen Bestand überleitet in die Betrachtung des
geistigen Lebens, das hinter dem äußeren Geschehen in der Menschheit
sich abspielt.|177|261f}}


{{GZ|Sehen Sie, wenn man jemand impft, und man hat den Betreffenden
== Geschichtliche Symptomatologie ==
als Anthroposophen und erzieht ihn anthroposophisch, so schadet es
nichts. Es schadet nur denjenigen, die mit vorzugsweise materialistischen
Gedanken heranwachsen. Da wird das Impfen zu einer Art
ahrimanischer Kraft; der Mensch kann sich nicht mehr erheben aus
einem gewissen materialistischen Fühlen. Und das ist doch eigentlich
das Bedenkliche an der Pockenimpfung, daß die Menschen geradezu
mit einem Phantom durchkleidet werden. Der Mensch hat ein Phantom,
das ihn verhindert, die seelischen Entitäten so weit loszukriegen
vom physischen Organismus wie im normalen Bewußtsein. Er wird
konstitutionell materialistisch, er kann sich nicht mehr erheben zum
Geistigen. Das ist das Bedenkliche bei der Impfung. Natürlich handelt
es sich darum, daß da die Statistik immer ins Feld geführt wird. Es
ist die Frage, ob eben gerade in diesen Dingen auf die Statistik so viel
Wert gelegt werden muß. Bei der Pockenimpfung handelt es sich sehr
stark um etwas Psychisches. Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, daß
da der Glaube, daß die Impfung hilft, eine unberechenbar große Rolle
spielt. Wenn man diesen Glauben durch etwas anderes ersetzen würde,
wenn man naturgemäß erziehen würde die Menschen, so daß sie beeindruckbar
wären durch etwas anderes als dadurch, daß man sie
impft, etwa dadurch, daß man die Menschen wiederum an den Geist
näher heranbrächte, so wäre es durchaus möglich, daß man gegen das
unbewußte Hereindringen: hier ist Pockenepidemie! - durch vollständiges
Bewußtsein davon: hier ist ein Geistiges, wenn auch ein
unberechtigtes Geistiges, gegen das ich mich aufrechthalten muß! -
ebenso gut wirken würde, wie man überhaupt den Menschen stark
machen müßte gegen solche Einflüsse.


<small>Wenn die Verhältnisse so liegen, wie zum Beispiel in unserer Gegend, wo die Einwirkung
{{Hauptartikel|Geschichtliche Symptomatologie}}
durch die Erziehung und so weiter sehr schwierig ist, wie soll man sich da verhalten?</small>


Da muß man eben impfen. Es bleibt nichts anderes übrig. Denn
Um die tieferen Beweggründe des historischen Geschehens erfassen zu können, hat [[Rudolf Steiner]] eine [[geschichtliche Symptomatologie]] gefordert.
das fanatische Sichstellen gegen diese Dinge ist dasjenige, was ich,
nicht aus medizinischen, aber aus allgemein anthroposophischen Gründen,
ganz und gar nicht empfehlen würde. Die fanatische Stellungnahme
gegen diese Dinge ist nicht das, was wir anstreben, sondern
wir wollen durch Einsicht die Dinge im Großen anders machen. Ich
habe das immer, wenn ich mit Ärzten befreundet war, als etwas zu
Bekämpfendes angesehen, zum Beispiel bei Dr. Asch, der absolut nicht
geimpft hat. Ich habe das immer bekämpft. Denn wenn er nicht
impft, so impft eben ein anderer. Es ist ein völliges Unding, so im
einzelnen fanatisch vorzugehen.|314|287f}}


Dass Rudolf Steiner kein fanatischer Impfgegner war und sich aus gegebenem Anlass gemeinsam mit seiner Gattin [[Marie Steiner]] auch selbst gegen die Pocken impfen lies, wird aus folgender Anekdote deutlich, die von seiner lanjährigen Stenographin Hedda Hummel überliefert wurde:
{{GZ|Man muß, wenn man Geschichte studiert, einen Sinn dafür haben, Symptomatologie zu treiben, das heißt, vieles von dem, was heute als Geschichte genommen wird, nur als Symptom aufzufassen für manches, was viel tiefer dahinterliegt, was wirklich die geistige Strömung ist, die diese Symptome nur trägt. Und so kommt dasjenige, was in den Tiefen der Menschheitsentwicklung ist, tatsächlich auch symptomatisch in diesen oder jenen Zeitkrankheiten zum Vorschein.|73a|240}}


{{LZ|In Berlin waren an einer Ecke die Pocken ausgebrochen. Soviel ich mich erinnere, wurden in den Schulen und Kinderhorten die Kinder geimpft. Dr. Steiner ordnete an, dass auch die Kinder in unserem Kinderhort geimpft würden und auch die Menschen, die im Kinderhort aus- und eingingen. Dr. Steiner selbst ließ sich auch impfen, auch Frau Dr. Steiner und auch wir alle oder fast alle, die im Hause aus- und eingingen. Dr. Steiner bekam selbst einen schlimmen Arm, die Pocken schlugen an, wie man sagt. Es ging damals der Witz rund, Dr. Steiner mache die Frauenbewegung mit – die darin bestand, dass wir alle, meistens Frauen, eben oft den kranken Arm gerieben haben.|Vögele, S. 43}}
Sehr ausführlich anhand vieler Beispiele hat Rudolf Steiner zu diesem Thema in seinen Vorträgen über «[[GA 185|Geschichtliche Symptomatologie]]» gesprochen.


Einen beträchtlichen Unterschied macht es aus, ob der [[Impfstoff]] vom [[Mensch]]en oder aus [[Tiere]]n gewonnen wird. Was direkt vom Menschen herübergeimpft wird, wirkt nur auf den [[Physischer Leib|physischen Leib]], während tierische Impfstoffe auch in den [[Ätherleib]] eingreifen.
== Literatur ==
 
{{GZ|Dasjenige, was vom Menschen etwa direkt hinübergeimpft wird
auf den anderen Menschen, das hat nur eine Bedeutung für die physische
Organisation des Menschen. Es kommt lediglich bei dem eine
bloß physische Wirkung in Betracht, was von einem Menschen auf
den anderen hinübergeimpft wird. Das ist sehr interessant. Denn wenn
zum Beispiel von einem Menschen zu dem anderen Blut hinübergebracht
wird, so hat man bloß mit dem zu rechnen, was Blut auf den
Organismus als physische Wirkung hervorbringen kann.
 
Das war besonders gut zu studieren in der Zeit, als der Übergang
gemacht worden ist von der Pockenimpfung mit menschlicher Flüssigkeit
zu der Kuhpockenimpfung, wo man direkt verfolgen konnte, wie
die Wirkung vom physischen Leib bei dem früheren vom Menschen
genommenen Impfstoff sozusagen hinauf rückte, dadurch daß man den
tierischen Impfstoff verwendete, in den ätherischen Leib.|319|228f}}


=== Ansteckungsgefahr und psychische Faktoren ===
#Rudolf Steiner: ''Fachwissenschaften und Anthroposophie'', [[GA 73a]] (2005), ISBN 3-7274-0735-2 {{Vorträge|073a}}
 
#Rudolf Steiner: ''Die spirituellen Hintergründe der äußeren Welt. Der Sturz der Geister der Finsternis'', [[GA 177]] (1999), ISBN 3-7274-1771-4 {{Vorträge|177}}
[[Rudolf Steiner]] hat auch darauf hingewiesen, dass die Ansteckungsgefahr sehr wesentlich von [[seelisch]]en Faktoren, namentlich von der [[Angst]] vor Ansteckung, abhängt, was heute durch die interdisziplinären Forschungsgebiete der [[Psychoneuroimmunologie]] und [[Psychoneuroendokrinologie]] bestätigt wird. Es hat sich dabei auch gezeigt, dass [[Botenstoff]]e des [[Nervensystem]]s auf das [[Immunsystem]] und Botenstoffe des Immunsystems auf das Nervensystem wirken. Schnittstellen dieser [[biologisch]]-[[mental]]en Regelkreise sind das [[Gehirn]] mit der [[Hypophyse|Hirnanhangdrüse]], die [[Nebenniere|Nebenniere]]n und die [[Leukozyt]]en (Immunzellen). Psychische, [[Neurologie|neurologische]] und [[hormon]]elle Faktoren und ihre komplexe Wechselwirkung sind für die Immunabwehr entscheidend. Aus [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Sicht müssen neben dem [[Physischer Leib|physischen Leib]] auch die höheren [[Wesensglieder]] des [[Mensch]]en, deren Tätigkeit sich in den physischen [[Organ]]en widerspiegelt, mit einbezogen werden. Das [[Drüsensystem]] ist der unmittelbarste physische Ausdruck des [[Ätherleib]]s, der eigentliche Träger der [[Leben]]s und damit auch der [[Heilkräfte]] ist. Im Nervensystem wirkt am stärksten der [[Astralleib]]. Das [[Ich]], die einzigartige [[Individualität]] des Menschen, bildet den Mittelpunkt der [[Seele]], wobei sich diese wiederum in drei unterschiedliche [[seelische Wesensglieder]], die durch die, allerdings weitgehend [[Unterbewusstsein|unbewustte]] Tätigkeit des Ich ausgebildet werden. Die [[Empfindungsseele]], das in gewissem Sinn niederste seelische Wesensglied, entsteht, indem das Ich mehr oder weniger unbewusst den Astralleib umwandelt. Durch die Arbeit des Ich am [[Ätherleib]] bildet sich die [[Verstandes- oder Gemütsseele]] und durch die - natürlich nur sehr zarte - Umwandlung des physischen Leibes entfaltet sich die [[Bewusstseinsseele]]. Je mehr der Mensch durch [[Selbsterziehung]] an diesen seelischen Wesensgliedern arbeitet, desto wirksamer werden auch die [[Selbstheilungskräfte]], die das Immunsystem stärken. 
#Rudolf Steiner: ''Geschichtliche Symptomatologie'', [[GA 185]] (1982), ISBN 3-7274-1850-8 {{Vorträge|185}}
 
{{GZ|Man kann sagen, daß die Ansteckungsgefahr doch eine außerordentlich
starke ist bei der Pockenerkrankung. Nur sollte man nicht
so leichtsinnig sein, just immer gleich an physische Vermittlung zu
denken bei der Übertragung, sondern es sind sogar bei der Pockenerkrankung
besonders stark vorliegend die psychischen Anlagen.
Dafür könnte ein Beweis der sein, daß man sich sehr gut schützen
kann, wenn man in der Lage ist, sich in rechter Art abzuschließen.
Ich darf darüber deshalb sprechen, weil ich einmal als zweiundzwanzigjähriger Mensch - die Umstände brauche ich nicht zu erwähnen
- einen Schüler unterrichtet habe, dessen Mutter mit schwarzen
Pocken unmittelbar daneben lag, nur durch eine spanische Wand
getrennt von der Stube, in der ich meinen Unterricht gab. Ich habe
nichts dagegen gemacht, habe den Unterricht die ganze Zeit fortgesetzt,
bis die Mutter wieder gesund geworden ist. Aber ich habe
das ganz gern getan, namentlich auch, um zu sehen, wie man sich
schützen kann, wenn man absolut den Pockenkranken, also auch
den an schwarzen Pocken Erkrankten, nimmt ganz objektiv wie ein
anderes Objekt, wie einen Stein oder einen Strauch, dem gegenüber
man gar keine weiteren Furchtgefühle noch sonst psychische Regungen
hat, sondern ihn nimmt als eine objektive Tatsache. Da ist in der
Tat der Ansteckungsgefahr in hohem Maße zu begegnen. Daher kann
schließlich der psychische Faktor auch bei der Ansteckung stark
mitspielen.|314|286f}}
 
== Siehe auch ==
 
* [[Impfstoff]]
 
== Literatur ==
{{#lst:Infektionskrankheit|Literatur}}


{{GA}}
{{GA}}


== Weblinks ==
[[Kategorie:Geschichte]] [[Kategorie:Menschheit]] [[Kategorie:Menschheitsentwicklung]]
 
* [https://www.youtube.com/watch?v=pVxGyEMmj38 Impfungen - Segen oder Fluch?] - Univ.-Doz. Dr. med. Gerd Reuther, Wien (youtube)
{{#lst:Infektionskrankheit|Weblinks}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Gesundheitshinweis}}
 
[[Kategorie:Immunologie]]
[[Kategorie:Medizin]]

Version vom 10. September 2015, 15:42 Uhr

Geschichte umfasst im weitesten Sinn alles, was im Lauf der Zeit geschehen ist. Im engeren Sinn wird darunter, im Unterschied zur Naturgeschichte, die Menschheitsgeschichte, also die historische und kulturelle Entwicklung der Menschheit verstanden.

„Dasjenige, was heute als Geschichte angesehen wird, das ist nicht viel älter als hundert Jahre. Vorher notierte man Denkwürdigkeiten, notierte man «Geschichten»; aber was man Weltgeschichte nennt, dieses Verfolgen eines Fadens durch die Menschheitsentwickelung, das ist nicht älter als ein bißchen mehr als hundert Jahre.“ (Lit.:GA 177, S. 259f)

„Früher hat man Denkwürdigkeiten beschrieben. Nicht wahr, man bezeichnet es auch nicht als Geschichte, wenn jemand seine sogenannte Familiengeschichte aufschreibt. Sogar das Wort «Geschichte» ist gar nicht alt. In andern Sprachen als in der deutschen Sprache ist das Wort überhaupt nicht vorhanden, denn «Historie» hat einen ganz andern ursprünglichen Zusammenhang. Früher sagte man in der Einzahl «das Geschieht», «das Geschieht der Apostel» zum Beispiel, das ist das, was «geschieht». Und dann hat man die Mehrzahl gebildet: «die Geschichte», was eigentlich nichts anderes ist als die Mehrzahl von «das Geschieht»; heute muß man sagen «die Geschichten». Aber «die Geschichte» bedeuteten in der Schweiz noch vor hundertfünfzig Jahren die Mehrzahl von «das Geschieht», und das hat sich dann übertragen, indem man den Artikel geändert hat in «die Geschichte» - Singular - der Plural ist also später zum weiblichen Singular geworden. Dadurch ist das Wort Geschichte entstanden. Das können Sie aus der Wortgeschichte verfolgen.

Einen Sinn wird der Begriff der Geschichte erst erhalten, wenn geistige Impulse aufgefaßt werden. Da kann man sprechen von dem, was wirklich geschieht, da kann man innerhalb gewisser Grenzen sprechen von dem, was da hinter den Kulissen vorgeht. Die Grenzen sind dadurch gegeben, daß man die Sache vergleicht mit dem, was auch in der äußeren, physischen Welt ist. Man kann sagen, wie der zukünftige Sonnenstand, sagen wir im nächsten Sommer sein wird, aber nicht, wie das Wetter bis in alle Einzelheiten hinein sein wird, das kann man nicht. So treten natürlich auch in der geistigen Welt Dinge auf, die sich so wie das zukünftige Wetter zum zukünftigen Sonnenstand verhalten. Aber im allgemeinen wird man etwas wissen können über den Gang der Menschheitsentwickelung nur aus den geistigen Impulsen heraus. Die Geschichte ist also embryonal, ist heute noch nicht das, was sie sein soll, kann erst etwas werden, wenn sie ihren hundertjährigen Bestand überleitet in die Betrachtung des geistigen Lebens, das hinter dem äußeren Geschehen in der Menschheit sich abspielt.“ (S. 261f)

Geschichtliche Symptomatologie

Um die tieferen Beweggründe des historischen Geschehens erfassen zu können, hat Rudolf Steiner eine geschichtliche Symptomatologie gefordert.

„Man muß, wenn man Geschichte studiert, einen Sinn dafür haben, Symptomatologie zu treiben, das heißt, vieles von dem, was heute als Geschichte genommen wird, nur als Symptom aufzufassen für manches, was viel tiefer dahinterliegt, was wirklich die geistige Strömung ist, die diese Symptome nur trägt. Und so kommt dasjenige, was in den Tiefen der Menschheitsentwicklung ist, tatsächlich auch symptomatisch in diesen oder jenen Zeitkrankheiten zum Vorschein.“ (Lit.:GA 73a, S. 240)

Sehr ausführlich anhand vieler Beispiele hat Rudolf Steiner zu diesem Thema in seinen Vorträgen über «Geschichtliche Symptomatologie» gesprochen.

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Fachwissenschaften und Anthroposophie, GA 73a (2005), ISBN 3-7274-0735-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Die spirituellen Hintergründe der äußeren Welt. Der Sturz der Geister der Finsternis, GA 177 (1999), ISBN 3-7274-1771-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Geschichtliche Symptomatologie, GA 185 (1982), ISBN 3-7274-1850-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.