Maschine und Hermetische Kabbala: Unterschied zwischen den Seiten

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Eine '''Mechanismus''' (von {{ELSalt|μηχανή}}, ''mechané'' „Werkzeug, künstliche Vorrichtung, Mittel“) ist ein von [[Mensch]]en künstlich hergestelltes [[Materie|materielles]] [[System]] aus miteinander verbundenen starren und beweglichen Teilen, wobei letztere bei einer '''Maschine''' (von [[Französische Sprache|frz.]] ''machine'', aus [[Latein|lat.]] ''machina'') von einem oder mehreren Zentren aus durch [[Zentralkräfte]] angetrieben werden. Maschinen dienen dem [[Stoff]]-, [[Energie]]- und [[Information]]stransport (z.B. Rechenmaschinen) und sollen den [[Mensch]]en bei seiner körperlichen und geistigen [[Arbeit]] entlasten.  
Die '''hermetische Kabbala''' ist eine [[Esoterik|esoterische]] Strömung mit Wurzeln in der [[Gnosis]]<ref name=martin-rische-gorden-s144-147>{{Literatur|Autor=Walter Martin, Jill Martin Rische, Kurt van Gorden|Titel=The Kingdom of the Occult|Verlag=Thomas Nelson|Ort=Nashville, Tennessee|Jahr=2008|Seiten=144-147|ISBN=9-781-4185-1644-4|Online={{Google Buch|BuchID=3mVevn3NWYAC|Seite=144}}|Zugriff=2012-05-20}}</ref>, dem [[Neuplatonismus]]<ref name=martin-rische-gorden-s144-147/>, der [[Hermetik]]<ref name=martin-rische-gorden-s144-147/> und der [[Christliche Kabbala|christlichen Kabbala]]<ref>{{Literatur|Autor=[[Wikipedia:Israel Regardie|Israel Regardie]]|Titel=A Garden of Pomegranates: Skrying on the Tree of Life|TitelErg=Edited and Annotated with New Material by Chich Cicero and Sandra Tabatha Cicero|Auflage=3|Verlag=Llewellyn Publications|Ort=St. Paul, MN|Jahr=2004|Seiten=XIII|ISBN=1-56718-141-4}}</ref>. Zur Unterscheidung von der [[Judentum|jüdischen]] [[Kabbala]] und der mitunter ''Cabala'' geschriebenen christlichen Kabbala wird oftmals eine Schreibweise mit Q, insbesondere die Form '''Qabalah''', verwandt.<ref name=martin-rische-gorden-s144-147/><ref>{{Literatur|Autor=Anthony J. Elia|Titel=An Historical Assessment of the Narrative Uses of the Words “Kabbalah,” “Cabala,” and “Qabala/h”: Discerning the Differences for Theological Libraries|Sammelwerk=Theological Librarianship: An Online Journal of the American Theological Library Association|Band=2|Nummer=2|Verlag=American Theological Society|Ort=Chicago|Jahr=2009|Monat=Dezember|Seiten=12|ISSN=1937-8904|Online=https://journal.atla.com/ojs/index.php/theolib/article/view/111/386|Zugriff=2012-05-20}}</ref>


== Überblick ==
== Beschreibung ==
=== Einfache Maschinen und Kraftmaschinen ===
Die hermetische Kabbala nimmt gegenüber der ursprünglichen jüdischen Kabbala einen universelleren Ansatz an<ref>{{Literatur|Autor=Israel Regardie|Titel=A Garden of Pomegranates: Skrying on the Tree of Life|TitelErg=Edited and Annotated with New Material by Chich Cicero and Sandra Tabatha Cicero|Auflage=3|Verlag=Llewellyn Publications|Ort=St. Paul, MN|Jahr=2004|Seiten=138|ISBN=1-56718-141-4|Online={{Google Buch|BuchID=ATD9xJr36pEC|Seite=138}}|Zugriff=2012-05-20}}</ref> und ist daher breiter gefächert und schwerer zu definieren als die jüdische und die christliche Kabbala<ref name=elia-s13f>{{Literatur|Autor=Anthony J. Elia|Titel=An Historical Assessment of the Narrative Uses of the Words “Kabbalah,” “Cabala,” and “Qabala/h”: Discerning the Differences for Theological Libraries|Sammelwerk=Theological Librarianship: An Online Journal of the American Theological Library Association|Band=2|Nummer=2|Verlag=American Theological Society|Ort=Chicago|Jahr=2009|Monat=Dezember|Seiten=13f|ISSN=1937-8904|Online=https://journal.atla.com/ojs/index.php/theolib/article/view/111/386|Zugriff=2012-05-20}}</ref>; in der hermetischen Kabbala werden diverse esoterische Hilfsmittel, wie [[Tarot]]-Karten, [[Astrologie]] und [[Numerologie]], angewandt, um in der Welt der zehn [[Sephiroth]] aufzusteigen.<ref name=martin-rische-gorden-s144-147/> Während die jüdische Kabbala auf dem Studium der [[Wikipedia:Tora|Tora]] und ihrer Kommentare zur Erlangung von Wissen über Gott basiert, legt die hermetische Kabbala ihren Schwerpunkt auf [[Magie]] als Mittel zur Vereinigung mit der Gottheit.<ref name=martin-rische-gorden-s144-147/> Die zehn Sephiroth werden mit zehn Graden der magischen Initiation identifiziert.<ref name=martin-rische-gorden-s144-147/> Auch ist die Grenze zwischen christlicher und hermetischer Kabbala nicht immer eindeutig, da sich bei mitunter der hermetischen Kabbala zugeordneten Werken Elemente der christlichen finden können (beispielsweise bei [[Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim]]) und umgekehrt (beispielsweise [[Wikipedia:Athanasius Kircher|Athanasius Kircher]]).<ref name=elia-s13f/>


Eine '''einfache Maschine''' ist ein rein [[mechanisch]]er '''Kraftwandler''', der eine [[Kraft]] hinsichtlich Angriffspunkt, Richtung oder Betrag verändert. Einfache Kraftwandler sind etwa [[w:Seil|Seil]]e, [[w:Stange|Stange]]n, [[w:Hebel (Physik)|Hebel]], [[w:Rolle (Physik)|Rollen]] bzw. [[w:Welle (Mechanik)|Wellen]] (walzenförmige Rollen als Antriebswellen), [[w:schiefe Ebene|schiefe Ebene]]n bzw. [[w:Keil|Keil]]e. Auch verschiedene Kombinationen dieser Grundelemente werden zumeist noch zu den einfachen Maschinen gezählt, wie z.B. der [[w:Flaschenzug|Flaschenzug]] (Seil und Rollen), die [[w:Kurbel|Kurbel]] (Welle und Hebel) oder die [[w:Schraube|Schraube]] (Stange und Keil). In beliebiger Kombination kommen sie auch in jeder '''Kraftmaschine''' bzw. jedem '''Motor''' (von [[lat.]] ''mōtor'' „Beweger“) vor, die verschiedene [[Energie]]formen (z.B. [[chemische Energie]], [[thermische Energie]], [[elektrische Energie]]) in [[mechanische Arbeit]] verwandeln. Mittlerweile wird der Begriff „Maschine“ auch für [[Computerprogramm]]e verwendet, die Maschinen [[Simulation|simulieren]].<ref name="Krämer">Sybille Krämer: ''Symbolische Maschinen. Die Idee der Formalisierung in geschichtlichem Abriss''. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1988, ISBN 3-534-03207-1.</ref>
== Geschichte ==
[[Datei:John Dee Ashmolean.jpg|170px|mini|John Dee, um 1600]]
Die Anfänge der hermetischen Kabbala können bei [[John Dee]] und [[Robert Fludd]] gesehen werden. Hermetiker waren empfänglich für die Kabbala, da diese Analogien zu platonischen Ideen aufwies.<ref name=walton>{{Internetquelle|url=http://www.greylodge.org/occultreview/glor_009/hermetic_cabala.htm|titel=Hermetic Cabala in the Monas Hieroglyphica and the Mosaicall Philosophy|autor=Michael T. Walton|hrsg=Grey Lodge|archiv-url=http://web.archive.org/web/20100807233233/http://www.greylodge.org/occultreview/glor_009/hermetic_cabala.htm|archiv-datum=2010-08-07|zugriff=2012-05-20|sprache=englisch}}</ref> Vertreter einer als okkulte Philosophie bezeichneten Strömung, wie Agrippa und [[Wikipedia:Giovanni Pico della Mirandola|Giovanni Pico della Mirandola]], versuchten, Philosophien zu entwickeln, die hermetisches, hebräisches und klassisches Wissen assimilieren, und diese Fusion mit der [[Wikipedia:Christliche Theologie|christlichen Theologie]] zu vereinigen.<ref>{{Literatur|Autor=Andrew Duxfield|Herausgeber=Sara Munson Deats|Titel=Doctor Faustus and Renaissance Hermeticism|Sammelwerk=Doctor Faustus|WerkErg=A Critical Guide|Verlag=Continuum|Ort=London u. a.|Jahr=2010|Seiten=100}}</ref> Trotz ihres esoterischen Charakters wurden die der okkulten Philosophie zugrundeliegenden hermetischen und kabbalistischen Ideen im Europa der Renaissance anfangs positiv aufgenommen. Die Historikerin [[Wikipedia:Frances A. Yates|Frances A. Yates]] betrachtete die okkulte Philosophie sogar als zentrale Triebkraft hinter der Renaissance selbst.<ref>{{Literatur|Autor=Andrew Duxfield|Herausgeber=Sara Munson Deats|Titel=Doctor Faustus and Renaissance Hermeticism|Sammelwerk=Doctor Faustus|WerkErg=A Critical Guide|Verlag=Continuum|Ort=London u. a.|Jahr=2010|Seiten=98}}</ref> Vermutlich ist es kein Zufall, dass die okkulte Philosophie, die Wert auf Einheit legte, während der Zeit der [[Wikipedia:Reformation|Reformation]] und der Renaissance populär wurde; möglicherweise wurde von ihr und ihrer Vereinigung so unterschiedlicher Quellen wie der klassischen Weisheit, der Magie, der hebräischen Kabbala und des Christentums erwartet, eine Lösung für das religiöse und politische Schisma der Zeit zu bieten.<ref name=duxfield-s108>{{Literatur|Autor=Andrew Duxfield|Herausgeber=Sara Munson Deats|Titel=Doctor Faustus and Renaissance Hermeticism|Sammelwerk=Doctor Faustus|WerkErg=A Critical Guide|Verlag=Continuum|Ort=London u. a.|Jahr=2010|Seiten=108}}</ref> Während das [[Scholastik|scholastische]] Mittelalter Glauben und Frömmigkeit forderte, forderte die Renaissance individuelles Streben und die Suche nach Wissen; die Hermetik versuchte, Wissen und Glauben zu vereinigen.<ref>{{Literatur|Autor=Andrew Duxfield|Herausgeber=Sara Munson Deats|Titel=Doctor Faustus and Renaissance Hermeticism|Sammelwerk=Doctor Faustus|WerkErg=A Critical Guide|Verlag=Continuum|Ort=London u. a.|Jahr=2010|Seiten=107}}</ref> Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurden christliche Magi<!-- Das ist kein Tippfehler, sondern der Plural von Magus. --> wie Agrippa und John Dee jedoch wegen ihrer [[Theurgie]] verdächtigt, und als Teil der [[Wikipedia:Gegenreformation|Gegenreformation]] wuchs auch die Reaktion gegen den Renaissance-[[Neuplatonismus]] und damit assoziierte okkulte Strömungen. Die christliche Kabbala, die zunächst der Legitimation okkulten Denkens diente, wurde nun wegen der okkulten Assoziation abgewertet und mit Hexerei assoziiert. Dee und [[Giordano Bruno]] wurden wegen ihrer Philosophie diskreditiert; ersterer verbrachte seine letzten Jahre in Armut, letzterer wurde 1600 verbrannt.<ref name=duxfield-s108/>


=== Apparate und Geräte ===
Die hermetische Kabbala blühte im 18./19. Jahrhundert auf und entfernte sich vom Christentum, mitunter bis hin zu einer antichristlichen Ausrichtung.<ref name=elia-s13f/> Im 19. und 20. Jahrhundert erschienen mehrere Werke des französischen [[Okkultismus|Okkultisten]] [[Éliphas Lévi]], der kabbalistische Lehren verfälscht wiedergab<ref>{{Literatur|Autor=[[Wikipedia:Gershom Scholem|Gershom Scholem]]|Titel=Die jüdische Mystik in ihren Hauptströmungen|Reihe=suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft|Band=330|Auflage=1|Verlag=suhrkamp Verlag|Ort=Frankfurt am Main|Jahr=1980|Seiten=3|Originaltitel=Major Trends in Jewish Mysticism|Originalsprache=englisch|Übersetzer=Gershom Scholem und Nettie Katzenstein-Sutro}}</ref> und die Werke anderer Autoren niemals wirklichkeitsgetreu wiedergab<ref>{{Literatur|Autor=[[Wikipedia:Arthur Edward Waite|Arthur Edward Waite]]|Titel=Doctrine and Literature of the Kabalah|Verlag=Kessinger Publishing|Jahr=1992|Seiten=400|Online={{Google Buch|BuchID=Oj9sSDJz4C0C|Seite=400}}|Zugriff=2012-05-20}}</ref>, während sich [[Wikipedia:Arthur Edward Waite|Arthur Edward Waite]] um eine korrekte Darstellung der Kabbala bemühte<ref>{{Literatur|Autor=Don Karr|Titel=The Study of Christian Cabala in English|Jahr=2012|Seiten=68f|Online=http://www.digital-brilliance.com/contributed/Karr/Biblios/ccinea.pdf|Zugriff=2012-05-20}}</ref>, jedoch nicht des [[Hebräische Sprache|Hebräischen]] und [[Wikipedia:Aramäische Sprachen|Aramäischen]] mächtig war und daher Fehler aus [[Wikipedia:Jean de Pauly|Jean de Pauly]]s verfälschter [[Zohar]]-Übersetzung in sein Werk ''The Secret Doctrine in Israel'' übernahm<ref>{{Literatur|Autor=Gershom Scholem|Titel=Die jüdische Mystik in ihren Hauptströmungen|Reihe=suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft|Band=330|Auflage=1|Verlag=suhrkamp Verlag|Ort=Frankfurt am Main|Jahr=1980|Seiten=232, 419|Originaltitel=Major Trends in Jewish Mysticism|Originalsprache=englisch|Übersetzer=Gershom Scholem und Nettie Katzenstein-Sutro}}</ref>.


Von Maschinen abgegrenzt werden insbesondere in der [[Verfahrenstechnik]] '''Apparate''' (von [[lat.]] ''apparatus'' „Werkzeug“), die dem [[Stoff]]- und [[Energie]]-Umsatz dienen, aber keine oder nur geringfügige [[mechanische Arbeit]] leisten. Sie verfügen daher in der Regel über keine nach außen geführten beweglichen Teile zur [[Kraft]]übertragung. Dazu zählen z.B. [[w:Rohrleitung|Rohrleitung]]en, [[w:Druckbehälter|Druckbehälter]], [[w:Reaktor|Reaktor]]en, [[w:Kolonne (Verfahrenstechnik)|Kolonnen]] zur Trennung von Stoffgemischen, [[w:Wärmetauscher|Wärmetauscher]], [[w:Dampfkessel|Dampfkessel]] usw. In ganz anderem Zusammenhang wird der Begriff auch in der Editionswissenschaft verwendet. Hier umfasst der [[w:Textkritischer Apparat|textkritischer Apparat]] die gesammelten Varianten zum Haupttext einer [[w:Historisch-kritische Ausgabe|historisch-kritischen Ausgabe (HKA)]].
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Hermetische Kabbala}}


'''Geräte''' sind im weitesten Sinn bewegliche Gegenstände (im Gegensatz zu den meist unbeweglichen industriellen Maschinen), mit denen etwas bewirkt werden kann. Im Alltagsleben handelt es sich dabei etwa um [[w:Elektrogerät|Elektrogerät]]e bzw. [[Elektrizität|elektrisch]] betriebene [[w:Haushaltsgerät|Haushaltsgerät]]e. In der [[Technik]] sind damit im engeren Sinn Einrichtungen zur [[Signal]]- und [[Information]]sübertragung und -verarbeitung gemeint, z.B. [[Messgerät]]e, [[Elektronik|elektronische Geräte]].  
== Literatur ==
* Frater Achad (eigentl. Charles Stanfield Jones, 1886–1950): ''Q.B.L. Or The Bridge’s Reception – Being A Short Qabalistic Treatise On The Nature And Use Of The Tree Of Life With A Brief Introduction And A Lenghty Appendix'' [http://www.hermetic.com/browe-archive/achad/qbl/QBL%20title%20and%20TOC.htm]. Der Magier und Dichter war einer von [[Wikipedia:Aleister Crowley|Aleister Crowley]]s bevorzugten Schülern.
* [[Franz Bardon]]: ''Der Schlüssel zur wahren Kabbalah''; Wuppertal: Rüggeberg, 1998.
* [[Wikipedia:Aleister Crowley|Aleister Crowley]]: ''777 and Other Qabalistic Writings.''
* [[Wikipedia:Dion Fortune|Dion Fortune]]: ''Die mystische Kabbala''; Hamburg: Aurinia, 2004; ISBN 3-937392-00-9. Der Klassiker der esoterischen Kabbala, gute Einführung.
* [[Éliphas Lévi]] (eigentl. Alphonse Louis Constant): ''Les mystères de la Kabbale ou l’harmonie occulte des deux Testaments''; Paris: Ed. de la Maisnie, 1977; ISBN 2-85707-021-7.
* [[Papus]] (eigentl. Gerard Encausse): ''Die Kabbala'' In der Übersetzung von Prof. Julius Nestler (mit einem Vorwort von Dr. Gerold Necker). Überarbeitet und wissenschaftlich betreut von [[Wikipedia:Michael Tilly|Michael Tilly]]. 3. Aufl. Marix-Verlag, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-937715-61-2. Studie aus Sicht eines christlichen Universitätsprofessors und Okkultisten des späten 19. Jahrhunderts.
* Alan Richardson: ''Einführung in die Mystische Kabbala. Geheimnisse des Baum des Lebens''; Basel: Sphinx-Verlag, 1982; ISBN 3-85914-307-7. Einstieg in [[Ritualmagie|rituelle Magie]] nach Art des [[Hermetic Order of the Golden Dawn|Golden Dawn]].


Die Abgrenzungen von Maschinen, Apparaten und Geräten ist aber relativ unscharf. Gemeinsam ist ihnen, dass es sich dabei um künstlich erzeugte komplexere [[Technik|technische]] Produkte handelt, mit deren Hilfe bestimmte Aufgaben (leichter) bewältigt werden können.
== Einzelnachweise ==
 
<references/>
=== Automaten ===
 
{{Hauptartikel|Automat}}
 
'''Automaten''' ([[lat.]] ''automatus'' „aus eigenem Antrieb handelnd“<ref>[[Wikipedia:Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache|Kluge: ''Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache'']] 1999, S. 69</ref>) sind Maschinen, die selbsttätig, d.h. ''automatisch'', physische Vorgänge nach einem bestimmten Plan ausführen. Viele Maschinen funktionieren heute bereits teil- oder vollautomatisiert, zunehmend auch unter Einsatz von [[Künstliche Intelligenz|künstlicher Intelligenz]].
 
== Maschine und Organismus ==
Maschinen unterscheiden sich aufgrund ihrer Bauart in der Funktionsweise grundlegend von den von [[Universalkräfte]]n dezentral von der Peripherie her belebten [[leben]]digen [[Organismus|Organismen]].
 
{{GZ|Dies ist eben der Gegensatz des Organismus zur Maschine. Bei der
letzteren ist alles Wechselwirkung der Teile. Es existiert nichts Wirkliches
in der Maschine selbst außer dieser Wechselwirkung. Das einheitliche
Prinzip, welches das Zusammenwirken jener Teile beherrscht,
fehlt im Objekte selbst und liegt außerhalb desselben in
dem Kopfe des Konstrukteurs als Plan. Nur die äußerste Kurzsichtigkeit
kann leugnen, daß gerade darinnen die Differenz zwischen
Organismus und Mechanismus besteht, daß dasjenige Prinzip, welches
das Wechselverhältnis der Teile bewirkt, beim letzteren nur außerhalb
(abstrakt) vorhanden ist, während es bei ersterem in dem Dinge
selbst wirkliches Dasein gewinnt. So erscheinen dann auch die sinnlich
wahrnehmbaren Verhältnisse des Organismus nicht als bloße
Folge auseinander, sondern als beherrscht von jenem inneren Prinzipe,
als Folge eines solchen, das nicht mehr sinnlich wahrnehmbar
ist. In dieser Hinsicht ist es ebensowenig sinnlich wahrnehmbar, wie
jener Plan im Kopfe des Konstrukteurs, der ja auch nur für den Geist
da ist; ja es ist im wesentlichen jener Plan, nur daß er jetzt eingezogen
ist in das Innere des Wesens und nicht mehr durch Vermittlung
eines Dritten - jenes Konstrukteurs - seine Wirkungen vollzieht,
sondern dieses direkt selbst tut.|1|73}}
 
=== Räumlicher Mechanismus und zeitlicher Organismus ===
 
Bei der Maschine ist die von Anfang an fertig gegebene [[Raum|räumliche]] Konfiguration bestimmend für den [[zeit]]lichen Ablauf aller Bewegungen. Hingegen ist die räumliche Gestalt des Organismus, die sich im [[Wachsen]] und [[Werden]] erst allmählich herausbildet, ein Abbild der differenziert gestalteten zeitlichen Dynamik, d.h. des für jedes [[Lebewesen]] charakteristischen [[Zeitleib]]es, der von [[Rudolf Steiner]] auch als [[Ätherleib]] bezeichnet wird.
 
{{GZ|Und so bekommt man auch nur
einen richtigen Begriff von dem, was eigentlich physischer
Leib des Menschen ist, wenn man trennen kann
vom Zeitlichen das Räumliche. Beim Menschen ist es
von fundamentaler Bedeutung, weil man überhaupt zu
keinem Verständnis kommt, wenn man nicht weiß, daß
bei ihm alles Zeitliche als Entität für sich verläuft, und
das Räumliche von dem Zeitlichen als von etwas Dynamischem
beherrscht wird, während bei einer Maschine
das Zeitliche nur eine Funktion ist desjenigen, was räumlich
wirkt. Das ist der Unterschied. Beim Menschen ist
das Zeitliche ein Reales, während beim Mechanismus das
Zeitliche nur eine Funktion des Raumes ist.|82|236}}
 
== Mechanische Maschinen sind für den menschlichen Verstand restlos durchschaubar ==
 
Da Maschinen nach rein verstandesmäßigen Prinzipien [[Konstruktion|konstruiert]] sind, ist ihre Funktionalität - zumindest prinzipiell - auch restlos für den äußeren menschlichen [[Verstand]] durchschaubar.
 
{{GZ|Die Maschine unterscheidet sich von allem
übrigen, mit dem es der Mensch zu tun haben kann in seinem äußeren
Leben. Ich bitte Sie, betrachten Sie das Tier. Sie werden, indem Sie
Ihre wissenschaftlichen oder sonstigen Erkenntnisgedanken auf das
Tier anwenden - ich will gar nicht vom Menschen in dem heutigen
Zusammenhang sprechen -, noch so viel über das Tier erforschen
können, es bleibt immer etwas, ich möchte sagen, Göttlich-Tiefes im
Tiere; Sie schöpfen es nicht aus, Sie kommen nicht dahinter. Hinter
das, was Sie über das Tier denken, stellt sich immer etwas, was Ihnen
unbekannt bleibt. Bei der Pflanze ist es nicht weniger. Und nehmen
Sie selbst den Kristall, nehmen Sie die wunderbaren Formen der
Kristallwelt, Sie werden sich sagen müssen: Gewiß, man kann das
Äußerste begreifen in der Kristallwelt, in ihren Formen und so weiter,
wenn man auf diese Sache hin geschult ist, aber es bleibt noch
hinlänglich vieles von dem, was der Mensch verehren kann als dasjenige,
zu dem er nicht mit dem unmittelbaren, unhellseherischen Verstande
dringt.
 
Nehmen Sie die Maschine, sie ist durch und durch durchsichtig.
Man weiß: die Kraft setzt so ein, der Zapfen sitzt so und so in der
Öffnung drinnen, die Reibung ist eine so und so große, man kann
den Nutzeffekt berechnen, wenn man die einzelnen Elemente kennt
- nichts ist hinter der Maschine, welches auffordert dazu, sich zu
sagen: Da ist etwas, was nicht durchdrungen werden kann mit dem
gewöhnlichen unseherischen menschlichen Verstande. Das bedeutet
für den Verkehr des Menschen mit der Maschine sehr viel. Und wenn
man wiederum einmal vor Tausenden und Tausenden von Menschen
gestanden hat, die es mit der Maschine zu tun haben, dann weiß
man, was in die Seelen der Menschen hineinträufelt von dieser geistig
durchsichtigen Maschine, von dieser Maschine, die nichts hinter sich
hat, was irgendwie vielleicht für den unseherischen Verstand nur geahnt
oder nicht durchschaut werden könnte. Das macht den Verkehr
mit der Maschine so verheerend für den Menschen, daß die Maschine
geistig-seelisch so durchsichtig ist; daß alles, was an Kräften und
Kräftezusammenhängen in der Maschine ist, so wasserklar daliegt
vor den menschlichen Sinnen und dem menschlichen Verstande. Das
ist das, was Herz und Seele der Menschen aussaugt, was den Menschen
trocken macht, was den Menschen unmenschlich macht.|296|14f}}
 
Durch die zunehmende [[Komplexität]] der modernen Maschinen durchschaut ein durchschnittlicher Anwender die inneren Abläufe der Maschinen, die er tagtäglich benutzt, allerdings kaum mehr. Er kann sie meist sehr geschickt bedienen und zielgerichtet einsetzen, hat aber höchstens eine oberflächliche Kenntnis ihrer Funktionsprinzipien. Das gilt insbesondere für alle Arten von [[Elektronik|elektronischen Geräten]] wie [[Computer]], [[Smartphone]]s usw. Selbst Experten durchschauen nur den Teil, auf den sie spezialisiert sind. Überdies stößt man bei allen [[elektromagnetisch]]en Vorgängen bereits in die [[untersinnliche Welt]] vor, deren [[Wesen]] sich dem [[sinnlich]]en Verstand nicht erschließt.
 
{{GZ|Das weitaus meiste dessen, was heute durch die Technik
in der Kultur wirkt und in das er mit seinem Leben im
höchsten Grade versponnen ist, das ist ''nicht Natur'', sondern
''Unter-Natur''. Es ist eine Welt, die sich nach unten hin von
der Natur emanzipiert.|26|256}}
 
== Maschinen und ahrimanische Elementarwesen ==
Nicht sichtbar für die äußere [[Wahrnehmung]] und den sich daran anschließenden [[Verstand]] sind die [[ahrimanisch]]en [[Elementarwesen]], die sich mit dem Maschinellen verbinden.
 
{{GZ|Man braucht sich nur vorzustellen, was
von den Maschinerien der Gegenwart, von den Mechanismen der
Gegenwart zur Zeit, als die Jungfrau von Orleans wirkte, vorhanden
war. Wir können geradezu sagen, seit jener Zeit hat sich in mechanischer
Beziehung die Erde vollkommen verändert, denn alles,
was wir an Maschinen erleben, ist erst nachher gekommen. Diejenigen
von Ihnen, die einmal aufmerksam nachts in einem Schlafwagen
gefahren sind, können eine merkwürdige Erfahrung gemacht
haben, die Erfahrung, daß im Aufwachen - und man kann ja bei
einer solchen Gelegenheit recht oft aufwachen - etwas nachrumpelt
von dem, was ringsherum in der Maschinerie des Zuges ist, und
daß gewissermaßen im traumhaften Aufwachen etwas vernommen
werden kann von diesem Gekrächze und Gequietsche des Zuges
oder des Dampfschiffes, wo man dann ist, wenn man aufwacht.
Das kommt davon her, daß unsere Seele eigentlich nicht in unserem
Leibe, sondern in der Umgebung des Leibes ist und hineinversetzt
ist in diese Mechanismen.
 
Nun sind wir nicht nur bei so außerordentlichen Gelegenheiten
in das ganze Getriebe unserer Zeit hineinversetzt, sondern man darf
sagen: das maschinelle Leben erstreckt sich ja in der heutigen Zeit
auch hinaus auf das Land, und wir sind im Grunde genommen
immer in dieses maschinelle Leben der Zeit hineinversetzt. Unsere
Seele im schlafenden Zustande geht auf in alles, was Mechanismen
sind. Solche Mechanismen haben wir aber auf erbaut. Ein Mechanismus,
den wir auf erbaut haben, ist aber etwas ganz anderes als die
Natur draußen, die auferbaut ist von den Elementargeistern. Draußen,
wenn wir zum Beispiel im Walde sind, wo alles aufgebaut ist
von den Naturgeistern, da sind wir in einer ganz anderen Umgebung,
als wenn wir in der Umgebung der Mechanismen sind, die
wir auferbaut haben. Denn was tun wir, indem wir das, was wir
der Natur entnehmen, mechanisch zusammenfügen für unser Leben
zu Maschinen und Geräten? Da fügen wir nicht nur die Teile
der Materie zusammen. Sondern dadurch, daß wir Teile der Materie
zusammenfügen, geben wir jedesmal Gelegenheit, daß ein ahrimanisch-dämonischer Diener sich mit der Maschine vereinigt. Bei
jeder Maschine, bei jedem Mechanismus, bei allem, was in dieser
Beziehung zum heutigen Kulturleben gehört, vollziehen wir das,
daß wir dämonischen Elementargeistern, den ahrimanischen Naturen
angehörenden Dienern einen Ansatzpunkt geben. Und indem
wir in dieser Umgebung der Maschinen leben, leben wir dann zusammen
mit diesen dämonisch-ahrimanischen Elementargeistern.
Wir durchdringen uns mit ihnen; wir durchdringen uns nicht nur
mit dem Gequietsche und Geknarre der Mechanismen, sondern
auch mit dem, was im eminentesten Sinne für unseren Geist, für
unsere Seele etwas Zerstörendes hat.
 
Wohlgemerkt - ich habe bei ähnlichen Gelegenheiten oftmals
eine ähnliche Bemerkung gemacht -, es soll das, was ich sage, nicht
eine Kritik unseres ahrimanischen Zeitalters sein. Denn das muß so
sein, daß wir überall Dämonen hineinströmen lassen und uns von
ihnen umgeben lassen. Das liegt in der Entwickelung der Menschheit.
Und weil wir es einfach als notwendig anerkennen müssen,
deshalb werden wir, wenn wir den eigentlichen Impuls der Geisteswissenschaft
verstehen, nun nicht etwa ein Lob anstimmen auf
die, welche da sagen: Also muß man sich möglichst schützen vor
den Dämonen und die Kultur fliehen, muß sich möglichst in der
Einsamkeit eine Kolonie erbauen, so daß man nichts mit diesen
dämonisch-ahrimanischen Elementargeistern zu tun hat. Das ist nie
der Tenor gewesen, den ich bei meinen Ausführungen angeschlagen
habe, sondern ich habe immer gesagt, daß das, was die Notwendigkeit
der Entwickelung über uns bringt, voll hingenommen werde,
daß man sich nicht zur Flucht vor der Welt dadurch verleiten
laßt. Aber ins Auge gefaßt, verstanden muß es werden, daß unser
Zeitalter dazu angetan ist, daß wir unsere Umgebung immer mehr
mit dämonischen Naturen durchdringen, daß wir immer mehr zu
tun haben mit dem, was unsere Kultur mechanisiert. Ein solches
Zeitalter erfordert etwas ganz anderes, als jenes Zeitalter erfordert
hat, aus dem die Jungfrau von Orleans zu ihrer Wirksamkeit berufen
worden ist.|157|96ff}}
 
In vorchristlicher Zeit war die [[Kultur]] von starken [[luziferisch]]en Kräften durchsetzt. Diesen steht heute eine [[ahrimanisch]]e Macht gegenüber, die sich schon im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] erstmals in seiner gewaltigen Größe offenbart hat. Seit dieser Zeit ist die ahrimanische Wirkung noch um ein Vielfaches stärker geworden.
 
{{GZ|Dieser damaligen luziferischen Durchseuchung der Welt steht eine
andere gegenüber, eine ahrimanische. Und diese ahrimanische Durchseuchung,
sie ist gegenwärtig im Anzuge, mit einer riesig starken Kraft
im Anzuge...
 
Nun nehmen Sie das Folgende: 1870 - man kann
das aus der Kohlenförderung berechnen - haben innerhalb Deutschlands
- ich wähle ausdrücklich das Kriegsjahr, ganz absichtlich - gearbeitet
sechs ganze und sieben Zehntel Millionen Pferdekraftjahre.
Das heißt, außer dem, was die Menschen gearbeitet haben, haben die
Maschinen sechs ganze und sieben Zehntel Millionen Pferdekraftjahre
gearbeitet. Das ist also eine Kraft, die aus den Maschinen selber heraus
gearbeitet worden ist. 1912 wurden in demselben Deutschland
durch die Maschinenkraft 79 Millionen Pferdekraftjahre gearbeitet!
 
Da Deutschland fast 79 Millionen Einwohner hat, arbeitet also
neben jedem Menschen ein Pferd das ganze Jahr hindurch. Und bedenken
Sie die Zunahme von 6,7 Millionen Pferdekraftjahren zu 79
Millionen Pferdekraftjahren innerhalb weniger Jahrzehnte!
 
Und betrachten Sie jetzt diese Verhältnisse in bezug auf den Ausbruch
der furchtbaren Kriegskatastrophe. In demselben Jahre 1912
konnten Frankreich, Rußland, Belgien zusammen 35 Millionen Pferdekraftjahre
aufbringen; Großbritannien 98 Millionen Pferdekraftjahre.
Im wesentlichen wurde ja der Krieg im Jahre 1870 durch Menschen
ausgetragen, denn man konnte nicht viel mobil machen von den mechanischen
Kräften. Es waren ja in Deutschland erst 6,7 Millionen
Pferdekraftjahre da. In den wenigen Dezennien war es anders geworden.
Sie wissen, in diesem Kriege haben ja im wesentlichen die Maschinen
gegeneinander gearbeitet. Was an den Fronten sich gegenübertrat,
stammte aus den Maschinen heraus, so daß eigentlich zur Front
geführt wurden die Pferdekraftjahre der Mechanismen.
 
Nun war allerdings die Sache so, daß Großbritannien erst im Laufe
längerer Zeit seine 98 Millionen Pferdekraftjahre mobil machen konnte.
Aber dann standen zusammen in demjenigen, was aus der mechanischen
Kraft dieser Reiche kam, 133 Millionen Pferdekraftjahre gegen
79 Millionen Pferdekraftjahre von Deutschland; etwa 92 Millionen
Pferdekraftjahre würde man herausbekommen, wenn man noch Österreich
hinzuzählte. Nun wurde dadurch zunächst etwas ausgeglichen,
daß eben, wie gesagt, Großbritannien seine Pferdekraftjahre nicht so
schnell umwandeln konnte von der Landbearbeitung zur Front hin.
Es standen in dieser furchtbaren Kriegskatastrophe einander gegenüber
wirklich nicht etwa die Weisheiten der Generäle - die gaben gewisse
Richtungen allerdings an - , aber das Wesentliche, was sich gegenüberstand,
waren die mechanischen Kräfte, die aufeinanderprallten in den
Fronten, und die nicht abhingen von den Generälen, sondern die abhingen
von den Erfindungen, die vorher der Mensch aus seiner Naturwissenschaft
heraus gemacht hatte.
 
Und was mußte denn gewissermaßen mit eiserner Notwendigkeit
schicksalsmäßig geschehen? Nehmen wir an, daß jetzt noch an die
Front geschickt wurden die Pferdekraftjahre der Vereinigten Staaten
von Amerika mit 139 Millionen Pferdekraftjahren.
Sie sehen, durch dasjenige, was der Mensch in wenigen Jahrzehnten
an Maschinenkraft hergestellt hatte, war ganz abgesehen von der Genialität
der Generäle, das Schicksal der Welt vorbestimmt. Gegen dieses
Schicksal der Welt, gegen diese Notwendigkeit, wo an den Fronten
einfach die Ergebnisse der mechanischen Kräfte aufeinanderprallten,
war nichts zu machen...
 
Wir leben im Zeitalter der ahrimanischen
Verseuchung. Die Menschen merken gar nicht, daß sie eigentlich
zurücktreten aus der Welt, und daß sie ihren Verstand der
Welt einverleiben und neben sich eine Welt, die selbständig wird, schaffen.
Und das große, ich möchte sagen, teuflische Experiment ist ausgeführt
worden seit dem Jahre 1914; daß die eine ahrimanische Wesenheit
gegen die andere ahrimanische Wesenheit im Grunde genommen
den Ausschlag gegeben hat. Wir haben es mit einem ahrimanischen
Kampfe fast über die ganze Erde zu tun gehabt. Den ahrimanischen
Charakter hat er angenommen dadurch, daß der Mensch eben in dem
Mechanismus, der ihn umgibt, eine neue ahrimanische Welt geschaffen
hat. Und es ist eine neue ahrimanische Welt. Wenn Sie auf die Zahlen
sehen: Von 6,7 Millionen auf 79 Millionen Pferdekraftjahre in wenigen
Jahrzehnten ist die außermenschliche mechanische Kraft gestiegen -
das Verhältnis ist in den übrigen Ländern dasselbe - , wie rasch ist der
Ahriman gewachsen in den letzten Jahrzehnten!
Darf da nicht die Frage entstehen, ob der Mensch ganz verlieren
soll, was in seinen Willen gestellt ist, was in seine Initiativkraft gestellt
ist? Die Frage kann gestellt werden, ob denn der Mensch immer mehr
und mehr der Illusion entgegengeführt werden soll, er mache die Dinge,
während in Wahrheit die ahrimanischen Kräfte, die man nach Pferdekraftjahren
berechnen kann, gegeneinander arbeiten? [...]
 
Somit ist das Ahrimanischwerden der Welt ein einfaches Rechenexempel,
um zu wissen, was geschehen muß. Und wie steht der Mensch
daneben? Er kann ja als der Dumme daneben stehen, dem zuletzt seine
Maschinen entgegenlaufen, wenn er noch etwas kompliziertere Kombinationen
von Kräften findet.
 
Diese Ahrimanisierung ist das moderne Gegenstück zu der Luziferisierung
der Welt, von der ich vorhin gesprochen habe. Das ist es,
worauf man hinschauen muß. Denn ist das nicht vielleicht das Alleralleranschaulichste,
um die Notwendigkeit zu beweisen, daß der Mensch
jetzt aus dem Inneren heraus schaffen muß? Diese Ahrimanisierung
werden wir nicht aufhalten, sollen wir auch nicht aufhalten, sonst
würden wir vor jeder neuen Mechanisierung stehen wie das Nürnberger
Ärztekollegium 1839 oder wie der Berliner Postmeister vor dem
Bau der Eisenbahn, der sagte: Da wollen die Leute von Berlin bis
Potsdam eine Eisenbahn fahren lassen - ich lasse doch jede Woche
zweimal Postwagen hinausfahren, und es sitzt kein Mensch drinnen! -
Aufhalten kann man die Mechanisierung nicht, denn die Kultur muß
in diesem Sinne gehen. Die Kultur verlangt die Ahrimanisierung. Aber
ihr muß an die Seite gestellt werden, was nun aus dem menschlichen
Inneren heraus arbeitet, was aus dem menschlichen Inneren wiederum
Weisheit, Schönheit, Kraft, also Stärke schöpft in der Imagination,
in der Intuition, in der Inspiration. Denn die Welten, die da aufgehen
werden, die werden des Menschen Welten sein, es werden solche sein,
die im Geiste, in der Seele vor uns stehen, während draußen die ahrimanischen
Maschinenkräfte ablaufen. Und diese Mächte, die da aus
der Imagination, aus der Inspiration, aus der Intuition aufsteigen, die
werden die Macht haben, zu dirigieren, was sonst den Menschen überwältigen
müßte um ihn herum aus dem rasenden Tempo der Ahrimanisierung
heraus. Was aus der geistigen Welt, aus Imagination, aus
Inspiration, Intuition kommt, das ist stärker als alle Pferdekraftjahre,
die noch aus der Mechanisierung der Welt ersprießen können. Aber
überwältigen würden den Menschen die mechanisierenden Kräfte,
wenn er für sie nicht das Gegengewicht finden würde in dem, was er
finden kann aus den Offenbarungen der geistigen Welt heraus, die er
erstreben muß.|202|48ff}}
 
Am Ende seiner [[Anthroposophische Leitsätze|Anthroposophischen Leitsätzen]] schreibt [[Rudolf Steiner]] dazu:
 
{{GZ|Heute fühlen noch die wenigsten, welche bedeutsamen
geistigen Aufgaben sich da für den Menschen herausbilden.
Die Elektrizität, die nach ihrer Entdeckung als die
Seele des natürlichen Daseins gepriesen wurde, sie muß erkannt
werden in ihrer Kraft, von der Natur in die Unter-Natur
hinabzuleiten. Es darf der Mensch nur nicht mitgleiten.
 
In der Zeit, in der es eine von der eigentlichen Natur unabhängige
Technik noch nicht gab, fand der Mensch den
Geist in der Naturanschauung. Die sich unabhängig machende
Technik ließ den Menschen auf das Mechanistisch-Materielle als das für ihn nun wissenschaftlich werdende
hinstarren. In diesem ist nun alles Göttlich-Geistige, das
mit dem Ursprunge der Menschheitsentwickelung zusammenhängt,
abwesend. Das rein Ahrimanische beherrscht
diese Sphäre.
 
In einer Geistwissenschaft wird nun die andere Sphäre
geschaffen, in der ein Ahrimanisches gar nicht vorhanden
ist. Und gerade durch das erkennende Aufnehmen derjenigen
Geistigkeit, zu der die ahrimanischen Mächte keinen
Zutritt haben, wird der Mensch gestärkt, um in der Welt
Ahriman gegenüberzutreten.|026|258}}
 
== Technik der Zukunft ==
 
=== Zusammenschmiedung von Mensch und Maschine ===
 
{{GZ|Die eine große
Lebensfrage kann damit bezeichnet werden, daß man sagt: Es soll
versucht werden, das Geistig-Ätherische in den Dienst des äußeren
praktischen Lebens zu stellen. - Ich habe Sie aufmerksam darauf
gemacht, daß der fünfte nachatlantische Zeitraum das Problem wird
lösen müssen, wie menschliche Stimmungen, die Bewegung menschlicher
Stimmungen sich in Wellenbewegung auf Maschinen übertragen
lassen, wie der Mensch in Zusammenhang gebracht werden
muß mit dem, was immer mechanischer und mechanischer werden
muß. Ich habe deshalb heute vor acht Tagen hier darauf aufmerksam
gemacht, in welcher äußerlichen Weise von einem gewissen Teil
unserer Erdoberfläche diese Mechanisierung genommen wird. Ich
habe Ihnen ein Beispiel vorgeführt, wie aus amerikanischer Denkweise
heraus versucht wird, das Maschinelle über das Menschenleben
selber auszudehnen. Ich habe dieses Beispiel angeführt von den Pausen,
die man ausnützen will, so daß, statt viel weniger Tonnen, bis
gegen fünfzig Tonnen verladen werden können von einer Anzahl
Arbeitern: man braucht nur das Darwinsche Selektionsprinzip wirklich
ins Leben einzuführen.


An solchen Stellen ist der Wille dazu vorhanden, die Menschenkraft
[[Kategorie:Hermetik]]
zusammenzuspannen mit Maschinenkraft. Diese Dinge dürfen nicht
[[Kategorie:Hermetische Kabbala|!]]
so behandelt werden, als ob man sie bekämpfen müßte. Das ist eine
[[Kategorie:Kabbala]]
ganz falsche Anschauung. Diese Dinge werden nicht ausbleiben, sie
werden kommen. Es handelt sich nur darum, ob sie im weltgeschichtliehen
Verlaufe von solchen Menschen in Szene gesetzt werden, die
mit den großen Zielen des Erdenwerdens in selbstloser Weise vertraut
sind und zum Heil der Menschen diese Dinge formen, oder ob
sie in Szene gesetzt werden von jenen Menschengruppen, die nur
im egoistischen oder im gruppenegoistischen Sinne diese Dinge ausnützen.
Darum handelt es sich. Nicht auf das Was kommt es in diesem
Falle an, das Was kommt sicher; auf das Wie kommt es an, wie man
die Dinge in Angriff nimmt. Denn das Was liegt einfach im Sinne der
Erdenentwickelung. Die Zusammenschmiedung des Menschenwesens
mit dem maschinellen Wesen, das wird für den Rest der Erdenentwickelung
ein großes, bedeutsames Problem sein.
 
Ich habe vollbedacht öfter jetzt darauf aufmerksam gemacht, auch
in öffentlichen Vorträgen, daß das Bewußtsein des Menschen zusammenhängt
mit abbauenden Kräften. Zweimal habe ich es in öffentlichen
Vorträgen in Basel gesagt: In unser Nervensystem hinein ersterben
wir. - Diese Kräfte, diese ersterbenden Kräfte, sie werden
immer mächtiger und mächtiger werden. Und es wird die Verbindung
hergestellt werden zwischen den im Menschen ersterbenden Kräften,
die verwandt sind mit elektrischen, magnetischen Kräften und den
äußeren Maschinenkräften. Der Mensch wird gewissermaßen seine
Intentionen, seine Gedanken hineinleiten können in die Maschinenkräfte.
Noch unentdeckte Kräfte in der Menschennatur werden entdeckt
werden, solche Kräfte, welche auf die äußeren elektrischen und
magnetischen Kräfte wirken.
 
Das ist das eine Problem: das Zusammenführen des Menschen mit
dem Mechanismus, das immer mehr und mehr um sich greifen muß in
der Zukunft.|178|218f}}
 
=== Moralische Technik der Zukunft ===
{{Hauptartikel|Moralische Technik der Zukunft}}
 
{{GZ|... wenn Anthroposophie
einmal so weit sein wird, daß sie in unsere Schulen eindringt, daß sie
überall die Dinge geltend macht, wird etwas anderes noch kommen.
Dann wird man nämlich wissen, welche Bewegungen beim Menschen
für seine Gesundheit und seine ganze Stoffwechselentwickelung richtig
und welche falsch sind. Dann wird die Zeit kommen, wo man die Arbeit
nach dem Menschen richten wird. Heute richtet man die Arbeit
nach den Maschinen. Heute muß der Mensch so sich bewegen, wie es
die Leute, welche die Maschine entdeckt haben, angemessen finden.
Später wird man finden: Nicht dasjenige, was von den Maschinen
kommt, ist die Hauptsache, sondern der Mensch ist die Hauptsache.
Deshalb darf es nur solche Maschinen geben, die hergerichtet sind für
den Menschen. Das wird man einmal nur können, wenn die Anthroposophie
ganz angenommen sein wird. Dann wird man sagen können: Es
muß alles Maschinelle sich nach dem Menschen richten.
 
Aber dazu ist etwas notwendig. Zuerst muß man verstehen, wie das
Herz nichts Maschinelles ist, sondern sich nach dem Menschen richtet.
Dann wird man auch für die äußere Maschine die Grundlage finden
können, die sie so gestaltet, daß sie sich nach dem Menschen richtet.
Aber eine Wissenschaft, die es sich so bequem gemacht hat, daß sie das
Herz so beschreibt, als wenn der Mensch in seiner Blutzirkulation nur
eine Pumpe hätte, die macht sich kein Gewissen daraus, auch die Maschine
so zu machen, daß sich der Mensch darnach richten muß. Mit
dieser falschen Ansicht in der Wissenschaft hängt nämlich unsere ganze
falsche soziale Lage zusammen. Und deshalb muß man schon begreifen,
daß erst ein richtiges Denken über den Menschen kommen muß;
dann kann erst ein richtiges soziales Leben anfangen. Solange man
glaubt, das Herz sei eine Pumpe, solange wird man auch im äußeren
Leben nicht richtig sich einstellen können. Erst dann, wenn man weiß,
der unsichtbare Mensch ist höher als sein Herz, er ist es, der sein Herz
bewegt, dann wird man auch die Maschinen nach dem Menschen richten.
Das muß man erst anfangen einzusehen.|350|68f}}
 
[[Datei:Straderapparat1.jpg|thumb|300px|Modell des [[Strader-Apparat]]s, angefertigt von Hans Kühn nach dem
Originalmodell, das für die Aufführung des Mysteriendramas «[[Der Hüter der Schwelle]]»,
München 1913, nach Angaben Rudolf Steiners hergestellt worden war.]]
Der [[Strader-Apparat]], der in [[Rudolf Steiner]]s drittem [[Mysteriendrama]] «[[Der Hüter der Schwelle]]» als eine Erfindung des [[Doktor Strader]] beschrieben wird, soll einen Hinweis auf diese künftig zu entwickelnde moderne Technik geben, die nicht, wie alle derzeit gebräuchlichen Maschinen, ausschließlich auf [[Energie]] verschlingenden [[physisch]]en [[Zentralkräfte]]n beruht, sondern die [[potential]]freien [[ätherisch]]en [[Universalkräfte]] nutzbar machen kann. Straders Intention ist es, dem technischen Fortschritt eine solche Richtung geben, dass damit zugleich Kräfte frei werden, durch die die Menschen ihre geistige Entwicklung voranbringen können:
 
<div style="margin-left:20px"><poem>
Es reihte dann Versuch sich an Versuch,
bis endlich der Zusammenklang von Kräften
auf meinem Arbeitstische sich ergab,
der einst in seiner vollen Ausgestaltung
rein technisch jene Freiheit bringen wird,
in welcher Seelen sich entfalten können.
Nicht weiter wird man Menschen zwingen müssen,
in enger Arbeitsstätte würdelos
ihr Dasein pflanzenähnlich zu verträumen.
Man wird der Technik Kräfte so verteilen,
dass jeder Mensch behaglich nutzen kann,
was er zu seiner Arbeit nötig hat
im eignen Heim, das er nach sich gestaltet.
<small>''Der Hüter der Schwelle'', 1. Bild</small>
</poem></div>
 
''Strader'' scheitert allerdings mit seiner Erfindung und stirbt gegen Ende des vierten Dramas («[[Der Seelen Erwachen]]»).
 
[[Rudolf Steiner]] hat auch darauf hingewiesen, dass eine Zeit kommen wird, in der Maschinen nur mehr durch Menschen mit entsprechenden [[geist]]igen, d.h. [[moral]]ischen Qualitäten in Betrieb genommen werden können.
 
{{GZ|Selbst die äußerste, kälteste technische Entwickelung tendiert nach
einem ganz bestimmten Ziele hin. Derjenige, der heute sich ahnende
Vorstellungen von der Zukunft der technischen Entwickelung machen
kann, der weiß, daß in der Zukunft ganze Fabriken individuell wirken
werden, je nach demjenigen, der die Fabrik leitet. Die Gesinnung wird
mit in die Fabrik hineingehen und sich übertragen auf die Art und
Weise, wie die Maschinen arbeiten. Der Mensch wird zusammenwachsen
mit der Objektivität. Alles, was wir berühren werden, wird nach
und nach den Abdruck menschlichen Wesens an sich tragen. Und Zeiten
werden kommen, so dumm es heute noch den gescheiten Leuten
auch erscheinen mag - aber schon der heilige Paulus sagte, dasjenige,
was die Menschen für gescheit halten, ist manchmal Torheit vor Gott -,
in denen ein Mechanismus dastehen wird, der in Ruhe verharrt; ein
Mensch wird hinzutreten, der wissen wird, daß er eine Handbewegung
so, eine andere in einer bestimmten Weise dazu, eine dritte so zu machen
hat, und durch dasjenige, was da als Luftschwingungen entsteht und
was die Folge eines bestimmten Zeichens ist, wird der Motor in Bewegung
gesetzt sein, der abgestimmt sein wird auf dieses Zeichen.
 
Und die nationalökonomische Entwickelung wird ein solches Gesicht
bekommen, daß äußere Patente und dergleichen völlig ausgeschlossen
sein werden, denn was in solchen Dingen liegt, wird durch
das ersetzt werden, was ich eben auseinandergesetzt habe. Dafür aber
wird auch alles dasjenige ausgeschaltet werden, was in keiner Beziehung
steht zur menschlichen Natur. Dadurch wird etwas ganz Bestimmtes
bewirkt werden können. Denn denken Sie sich einmal einen
recht guten Menschen in der Zukunft, einen Menschen, der wirklich
auf besonderer Höhe menschlicher Gesinnung ist, was wird der können?
Der wird Maschinen konstruieren und Zeichen für sie festsetzen können,
die nur vollzogen werden können von Menschen, die so gesinnt
sind wie er, die also auch gutgesinnt sind. Und alle Bösgesinnten werden
mit dem Zeichen eine ganz andere Schwingung erregen, und die
Maschine wird nicht gehen!|172|91f}}
 
== Die ästhetische Maschinenkunst der Zukunft ==
Rudolf Steiner hat zwar z.B. auf die Bedeutung des ästhetischen Maschinendesigns hingewiesen. In ferner Zukunft, auf dem [[Neuer Jupiter|Jupiter]], werden die Maschinen lebende Wesen sein, von der Gestalt, wie sie die Menschen ihnen heute geben, in einer dem Jupiter entsprechenden Metamorphose. Maschinen sollen deshalb nicht nur nach zweckmäßigen Kriterien gebaut werden, denn sie werden auf dem Jupiter ein Naturreich bilden. Dieses bildet sich in dem technischen Maschinenwesen schon heute. Es wird im Vergleich zu der Schönheit der Natur meist als von häßlichem Charakter empfunden.
 
<Zitat>
 
Doch solche negativ ästhetischen Empfindungen gegenüber den Gestaltungen und Geräuschen der Maschinen sind nicht immer gerechtfertigt. Man fühlt sich z.B. durch Straßenlärm gestört. Die Empfindungen sind jedoch oft durch das Vorurteil belastet: Maschinen machen Lärm und keine Musik. Die Geräuschkulisse einer Stadt kann jedoch auch Empfindungen der Schönheit wecken. Fernes Straßengeräusch durch fahrende Autos kann der Meeresbrandung täuschend ähnlich sein. Nur weil man weiß, daß es die Autos sind, wird das Geräusch als häßlicher Lärm wahrgenommen.
 
Die Schönheit des Zusammenklangs von Maschinengeräuschen und ihren Designgestalten ergibt sich heute vorerst nur zufällig - oder in der fiktiven Vorwegnahme durch Dichter. Das künstlerische Werk des Menschen endet mit der Architektur und der städtischen Raumplanung.
 
Einzelne Geräusche, wie das Brummen einer Klimaanlage, das Klappern eines Ventils, das Summen, Sirren und Zischen von Küchengeräten, können sich auch mit weiteren Klängen aus den Naturreichen, wie dem Tropfen eines Wasserhahns, dem Rascheln des Laubes auf der Terasse und einem Hundegebell zu einem ästhetischen Gesamtereignis verbinden.
 
Eine entsprechende Kunst, die bewußte künsterlische Gestaltung der Maschinenwelt und ihre Einfügung in die Naturreiche zu einem Gesamtkunstwerk gibt es erst in ihren Anfängen, insbesondere in der Architektur. Die Kunst ist berufen, durch Beteiligung am Maschinenbau und durch Errichtung von Maschinenkunstwerken, das ästhetische Empfinden der Menschen zu bereichern. Die Maschinen der Zukunft machen keinen Lärm. Sie machen Musik im Konzert und sind schön anzusehen: Sie sind eingefügt in das Gesamtkunstwerk Erde.
 
==Literatur==
 
* Sybille Krämer: ''Symbolische Maschinen. Die Idee der Formalisierung in geschichtlichem Abriss''. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1988, ISBN 3-534-03207-1.
* Karl v. Meyenn (Hrsg.): ''Triumph und Krise der Mechanik''. Piper Verlag, München/ Zürich 1990, ISBN 978-3492111461
* Martin Burckhardt: ''Vom Geist der Maschine. Eine Geschichte kultureller Umbrüche''. Campus Verlag, Frankfurt am Main/ New York 1999, ISBN 3-593-36275-9.
* [[w:Andrew McAfee|Andrew McAfee]], [[w:Erik Brynjolfsson|Erik Brynjolfsson]]: ''The Second Machine Age: Wie die nächste digitale Revolution unser aller Leben verändern wird'', Plassen Verlag 2018, ISBN 978-3864705946; eBook {{ASIN|B00NLFE9V2}}
*[[Rudolf Steiner]]: ''Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften'', [[GA 1]] (1987), ISBN 3-7274-0011-0 {{Schriften|001}}
*[[Rudolf Steiner]]: ''Anthroposophische Leitsätze'', [[GA 26]] (1998), ISBN 3-7274-0260-1 {{Schriften|026}}
*[[Rudolf Steiner]]: ''Damit der Mensch ganz Mensch werde'', [[GA 82]] (1994), ISBN 3-7274-0820-0 {{Vorträge|082}}
*[[Rudolf Steiner]]: ''Menschenschicksale und Völkerschicksale'', [[GA 157]] (1981), ISBN 3-7274-1571-1 {{Vorträge|157}}
*[[Rudolf Steiner]]: ''Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen'', [[GA 178]] (1992), ISBN 3-7274-1780-3 {{Vorträge|178}}
*[[Rudolf Steiner]]: ''Die Brücke zwischen der Weltgeistigkeit und dem Physische des Menschen'', [[GA 202]] (1993), ISBN 3-7274-2020-0 {{Vorträge|202}}
*[[Rudolf Steiner]]: ''Die Erziehungsfrage als soziale Frage'', [[GA 296]] (1991), ISBN 3-7274-2960-7 {{Vorträge|296}}
*[[Rudolf Steiner]]: ''Rhythmen im Kosmos und im Menschenwesen. Wie kommt man zum Schauen der geistigen Welt?'', [[GA 350]] (1991), ISBN 3-7274-3500-3 {{Vorträge|350}}
 
{{GA}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Maschine|!]]
{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Technik]]

Version vom 29. November 2020, 21:30 Uhr

Qabalistische Sefirot mit Bezügen zu Astrologie und Tarot

Die hermetische Kabbala ist eine esoterische Strömung mit Wurzeln in der Gnosis[1], dem Neuplatonismus[1], der Hermetik[1] und der christlichen Kabbala[2]. Zur Unterscheidung von der jüdischen Kabbala und der mitunter Cabala geschriebenen christlichen Kabbala wird oftmals eine Schreibweise mit Q, insbesondere die Form Qabalah, verwandt.[1][3]

Beschreibung

Die hermetische Kabbala nimmt gegenüber der ursprünglichen jüdischen Kabbala einen universelleren Ansatz an[4] und ist daher breiter gefächert und schwerer zu definieren als die jüdische und die christliche Kabbala[5]; in der hermetischen Kabbala werden diverse esoterische Hilfsmittel, wie Tarot-Karten, Astrologie und Numerologie, angewandt, um in der Welt der zehn Sephiroth aufzusteigen.[1] Während die jüdische Kabbala auf dem Studium der Tora und ihrer Kommentare zur Erlangung von Wissen über Gott basiert, legt die hermetische Kabbala ihren Schwerpunkt auf Magie als Mittel zur Vereinigung mit der Gottheit.[1] Die zehn Sephiroth werden mit zehn Graden der magischen Initiation identifiziert.[1] Auch ist die Grenze zwischen christlicher und hermetischer Kabbala nicht immer eindeutig, da sich bei mitunter der hermetischen Kabbala zugeordneten Werken Elemente der christlichen finden können (beispielsweise bei Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim) und umgekehrt (beispielsweise Athanasius Kircher).[5]

Geschichte

John Dee, um 1600

Die Anfänge der hermetischen Kabbala können bei John Dee und Robert Fludd gesehen werden. Hermetiker waren empfänglich für die Kabbala, da diese Analogien zu platonischen Ideen aufwies.[6] Vertreter einer als okkulte Philosophie bezeichneten Strömung, wie Agrippa und Giovanni Pico della Mirandola, versuchten, Philosophien zu entwickeln, die hermetisches, hebräisches und klassisches Wissen assimilieren, und diese Fusion mit der christlichen Theologie zu vereinigen.[7] Trotz ihres esoterischen Charakters wurden die der okkulten Philosophie zugrundeliegenden hermetischen und kabbalistischen Ideen im Europa der Renaissance anfangs positiv aufgenommen. Die Historikerin Frances A. Yates betrachtete die okkulte Philosophie sogar als zentrale Triebkraft hinter der Renaissance selbst.[8] Vermutlich ist es kein Zufall, dass die okkulte Philosophie, die Wert auf Einheit legte, während der Zeit der Reformation und der Renaissance populär wurde; möglicherweise wurde von ihr und ihrer Vereinigung so unterschiedlicher Quellen wie der klassischen Weisheit, der Magie, der hebräischen Kabbala und des Christentums erwartet, eine Lösung für das religiöse und politische Schisma der Zeit zu bieten.[9] Während das scholastische Mittelalter Glauben und Frömmigkeit forderte, forderte die Renaissance individuelles Streben und die Suche nach Wissen; die Hermetik versuchte, Wissen und Glauben zu vereinigen.[10] Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurden christliche Magi wie Agrippa und John Dee jedoch wegen ihrer Theurgie verdächtigt, und als Teil der Gegenreformation wuchs auch die Reaktion gegen den Renaissance-Neuplatonismus und damit assoziierte okkulte Strömungen. Die christliche Kabbala, die zunächst der Legitimation okkulten Denkens diente, wurde nun wegen der okkulten Assoziation abgewertet und mit Hexerei assoziiert. Dee und Giordano Bruno wurden wegen ihrer Philosophie diskreditiert; ersterer verbrachte seine letzten Jahre in Armut, letzterer wurde 1600 verbrannt.[9]

Die hermetische Kabbala blühte im 18./19. Jahrhundert auf und entfernte sich vom Christentum, mitunter bis hin zu einer antichristlichen Ausrichtung.[5] Im 19. und 20. Jahrhundert erschienen mehrere Werke des französischen Okkultisten Éliphas Lévi, der kabbalistische Lehren verfälscht wiedergab[11] und die Werke anderer Autoren niemals wirklichkeitsgetreu wiedergab[12], während sich Arthur Edward Waite um eine korrekte Darstellung der Kabbala bemühte[13], jedoch nicht des Hebräischen und Aramäischen mächtig war und daher Fehler aus Jean de Paulys verfälschter Zohar-Übersetzung in sein Werk The Secret Doctrine in Israel übernahm[14].

Siehe auch

Literatur

  • Frater Achad (eigentl. Charles Stanfield Jones, 1886–1950): Q.B.L. Or The Bridge’s Reception – Being A Short Qabalistic Treatise On The Nature And Use Of The Tree Of Life With A Brief Introduction And A Lenghty Appendix [1]. Der Magier und Dichter war einer von Aleister Crowleys bevorzugten Schülern.
  • Franz Bardon: Der Schlüssel zur wahren Kabbalah; Wuppertal: Rüggeberg, 1998.
  • Aleister Crowley: 777 and Other Qabalistic Writings.
  • Dion Fortune: Die mystische Kabbala; Hamburg: Aurinia, 2004; ISBN 3-937392-00-9. Der Klassiker der esoterischen Kabbala, gute Einführung.
  • Éliphas Lévi (eigentl. Alphonse Louis Constant): Les mystères de la Kabbale ou l’harmonie occulte des deux Testaments; Paris: Ed. de la Maisnie, 1977; ISBN 2-85707-021-7.
  • Papus (eigentl. Gerard Encausse): Die Kabbala In der Übersetzung von Prof. Julius Nestler (mit einem Vorwort von Dr. Gerold Necker). Überarbeitet und wissenschaftlich betreut von Michael Tilly. 3. Aufl. Marix-Verlag, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-937715-61-2. Studie aus Sicht eines christlichen Universitätsprofessors und Okkultisten des späten 19. Jahrhunderts.
  • Alan Richardson: Einführung in die Mystische Kabbala. Geheimnisse des Baum des Lebens; Basel: Sphinx-Verlag, 1982; ISBN 3-85914-307-7. Einstieg in rituelle Magie nach Art des Golden Dawn.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6  Walter Martin, Jill Martin Rische, Kurt van Gorden: The Kingdom of the Occult. Thomas Nelson, Nashville, Tennessee 2008, ISBN 9-781-4185-1644-4, S. 144-147 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche, abgerufen am 20. Mai 2012).
  2.  Israel Regardie: A Garden of Pomegranates: Skrying on the Tree of Life. Edited and Annotated with New Material by Chich Cicero and Sandra Tabatha Cicero. 3 Auflage. Llewellyn Publications, St. Paul, MN 2004, ISBN 1-56718-141-4, S. XIII.
  3.  Anthony J. Elia: An Historical Assessment of the Narrative Uses of the Words “Kabbalah,” “Cabala,” and “Qabala/h”: Discerning the Differences for Theological Libraries. In: Theological Librarianship: An Online Journal of the American Theological Library Association. 2, Nr. 2, American Theological Society, Chicago Dezember 2009, ISSN 1937-8904, S. 12 (https://journal.atla.com/ojs/index.php/theolib/article/view/111/386, abgerufen am 20. Mai 2012).
  4.  Israel Regardie: A Garden of Pomegranates: Skrying on the Tree of Life. Edited and Annotated with New Material by Chich Cicero and Sandra Tabatha Cicero. 3 Auflage. Llewellyn Publications, St. Paul, MN 2004, ISBN 1-56718-141-4, S. 138 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche, abgerufen am 20. Mai 2012).
  5. 5,0 5,1 5,2  Anthony J. Elia: An Historical Assessment of the Narrative Uses of the Words “Kabbalah,” “Cabala,” and “Qabala/h”: Discerning the Differences for Theological Libraries. In: Theological Librarianship: An Online Journal of the American Theological Library Association. 2, Nr. 2, American Theological Society, Chicago Dezember 2009, ISSN 1937-8904, S. 13f (https://journal.atla.com/ojs/index.php/theolib/article/view/111/386, abgerufen am 20. Mai 2012).
  6. Michael T. Walton: Hermetic Cabala in the Monas Hieroglyphica and the Mosaicall Philosophy. Grey Lodge, archiviert vom Original am 7. August 2010; abgerufen am 20. Mai 2012 (englisch).
  7.  Andrew Duxfield: Doctor Faustus and Renaissance Hermeticism. In: Sara Munson Deats (Hrsg.): Doctor Faustus. A Critical Guide. Continuum, London u. a. 2010, S. 100.
  8.  Andrew Duxfield: Doctor Faustus and Renaissance Hermeticism. In: Sara Munson Deats (Hrsg.): Doctor Faustus. A Critical Guide. Continuum, London u. a. 2010, S. 98.
  9. 9,0 9,1  Andrew Duxfield: Doctor Faustus and Renaissance Hermeticism. In: Sara Munson Deats (Hrsg.): Doctor Faustus. A Critical Guide. Continuum, London u. a. 2010, S. 108.
  10.  Andrew Duxfield: Doctor Faustus and Renaissance Hermeticism. In: Sara Munson Deats (Hrsg.): Doctor Faustus. A Critical Guide. Continuum, London u. a. 2010, S. 107.
  11.  Gershom Scholem: Die jüdische Mystik in ihren Hauptströmungen (= suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft. 330). 1 Auflage. suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1980 (Originaltitel: Major Trends in Jewish Mysticism, übersetzt von Gershom Scholem und Nettie Katzenstein-Sutro), S. 3.
  12.  Arthur Edward Waite: Doctrine and Literature of the Kabalah. Kessinger Publishing, 1992, S. 400 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche, abgerufen am 20. Mai 2012).
  13.  Don Karr: The Study of Christian Cabala in English. 2012, S. 68f (http://www.digital-brilliance.com/contributed/Karr/Biblios/ccinea.pdf, abgerufen am 20. Mai 2012).
  14.  Gershom Scholem: Die jüdische Mystik in ihren Hauptströmungen (= suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft. 330). 1 Auflage. suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1980 (Originaltitel: Major Trends in Jewish Mysticism, übersetzt von Gershom Scholem und Nettie Katzenstein-Sutro), S. 232, 419.


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