Jakob (Patriarch) und Modell: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Jacob Wrestling with the Angel.jpg|miniatur|Jakob kämpft mit dem [[Metatron|Engel Gottes]] am Ufer des [[Wikipedia:Nahr ez-Zarqa|Jabbok]] ([[Wikipedia:Gustave Doré|Gustave Doré]], 1855.)]]
Ein '''Modell''' (von [[lat.]] ''modulus'' „Maß, Maßstab“) ist ein in der Regel vereinfachtes [[Realität|reales]] oder [[Gedanke|gedankliches]] [[Abbild]] der [[Wirklichkeit]] bzw. das [[Vorbild]] eines zu schaffenden Werkes.


'''Jakob''' ({{HeS|יַעֲקֹב|yaʕăqov}}) ist zusammen mit [[Abraham]] (seinem Großvater) und [[Isaak (Erzvater)|Isaak]] (seinem Vater) einer der [[Wikipedia:Erzväter|Erzväter]] der [[Israeliten]] im [[Wikipedia:Tanach|Tanach]], der hebräischen [[Wikipedia:Bibel|Bibel]]. Als solcher ist er eine zentrale Figur für das [Judentum],[Christentum]und(Islam]. Seine Geschichte wird im [[Wikipedia:1. Buch Mose|1. Buch Mose]] erzählt. Seine Eltern waren Isaak und [[Rebekka]]. [[Esau]] war sein Zwillingsbruder.
== Kunst ==
In der [[Bildende Kunst|bildenden Kunst]] dient ein Modell ganz allgemein als [[sinnlich]]es Vorbild eines [[Kunstwerk]]s, in der [[Bildhauerei]] und [[Malerei]] meist eine nackte ([[Wikipedia:Aktmodell|Aktmodell]]) oder bekleidete [[Person]], in der Bildhauerkunst auch ein gegenständlich-plastischer Entwurf des zu schaffenden Werkes. In der [[Architektur]] handelt es sich dabei um die maßstäbliche Darstellung eines Entwurfs.


== Jakob in der Bibel ==
== Wissenschaft ==
[[Datei:Wutenberg Bibel 1558.jpg|miniatur|Jakob kämpft mit dem [[Metatron|Engel Gottes]]. Gutenberg Bibel, 1558.]]
In in den [[Wissenschaft]]en ist das Modell ein beschränktes, [[Gegenstand|gegenständliches]] oder [[Theorie|theoretisches]] [[Abbild]] der [[Wirklichkeit]]. In letzterem Fall spricht man auch von einer '''Modellvorstellung''' bzw. von einem '''Gedankenmodell'''. Nach [[wikipedia:Herbert Stachowiak|Herbert Stachowiak]] ist es durch mindestens drei Merkmale gekennzeichnet:<ref>''Allgemeine [[wikipedia:Modelltheorie|Modelltheorie]]'', 1973, S. 131–133.</ref>
[[Datei:Jabbok.jpg|miniatur|hochkant|Jabbok-Fluss im heutigen Jordanien]]


Jakob lebt nach dem [[Wikipedia:Biblische Erzählung|biblischen Bericht]] etwa im [[Wikipedia:18. Jahrhundert v. Chr.|18. Jahrhundert v. Chr.]] Er wird als zweiter Sohn seiner Eltern Isaak und Rebekka, kurz nach seinem Zwillingsbruder [[Esau]] geboren. Bei der Geburt hält er sich an der Ferse Esaus fest, weshalb der Name im [[Hebräische Sprache|Hebräischen]] auch Synonym für ''Fersenhalter'' ist. {{B|Gen|25|26}} Über die Familienbeziehungen wird gesagt:
# Abbildung – Ein Modell ist stets ein Modell von etwas, nämlich Abbildung, Repräsentation eines natürlichen oder eines künstlichen Originals, das selbst wieder Modell sein kann.
{{Zitat|Isaak hatte Esau lieber, denn er aß gerne Wildbret; Rebekka aber hatte Jakob lieber.“ {{B|Gen|25|28}}<ref>{{B|Gen|25|28}}</ref>}}
# Verkürzung – Ein Modell erfasst im Allgemeinen nicht alle Attribute des Originals, sondern nur diejenigen, die dem Modellschaffer bzw. Modellnutzer relevant erscheinen.
Als Esau eines Tages hungrig vom Feld kommt, verkauft er sein [[Erstgeburtsrecht]] an Jakob für ein [[Wikipedia:Linsengericht (Bibel)|Linsengericht]]. Später erschleicht sich Jakob auf Initiative und mit Hilfe seiner Mutter auch den Erstgeburtssegen von seinem Vater Isaak, der in hohem Alter erblindet war.
# [[Pragmatismus]] –  Modelle sind ihren Originalen nicht eindeutig zugeordnet. Sie erfüllen ihre Ersetzungsfunktion a) für bestimmte Subjekte (''Für Wen?''), b) innerhalb bestimmter Zeitintervalle (''Wann?'') und c) unter Einschränkung auf bestimmte gedankliche oder tätliche Operationen (''Wozu?'').


Aus Angst vor Esaus Zorn schickt Rebekka ihren Sohn nach [[Wikipedia:Harran|Haran]] zu ihren Verwandten. Auf dem Weg dahin erscheint ihm im Traum die [[Jakobsleiter|Himmelsleiter]]. {{B|Gen|28|12–17}} In Haran dient er [[Laban (Bibel)|Laban]], dem Bruder seiner Mutter, jeweils sieben Jahre für dessen Töchter [[Lea (Bibel)|Lea]] und [[Rachel (Bibel)|Rahel]], die er beide nach den ersten sieben Jahren Dienst heiratet. Eigentlich will Jakob nur Rahel heiraten, doch Laban sorgt mit List dafür, dass er auch Lea heiratet. Rahel ist und bleibt jedoch seine Lieblingsfrau. Zwischen den Schwestern kommt es zu einem regelrechten Kampf um den Ehemann und da Rahel zunächst keine eigenen Kinder bekommt, gibt sie Jakob ihre Magd, mit der Jakob zwei Söhne zeugt. Gott erhört Rahels Gebete und sie bekommt in Haran den bis dahin jüngsten Sohn, [[Josef (Stamm)|Josef]].
Zudem werden gelegentlich weitere Merkmale diskutiert, wie Extension und Distortion<ref>Thalheim (2010): Towards a Theory of Conceptual Modelling, Journal of Universal Computer Science, vol. 16, no. 20, S. 3120</ref> sowie Validität.<ref>D. Dörner: ''Thought and Design – Research Strategies, Single-case Approach and Methods of Validation''. In: E. Frankenberger u. a. (Hrsg.): ''Designers. The Key to Successful Product Development''. Springer-Verlag, Berlin u. a. 1998, S. 3–11.</ref> Der amerikanische Wissenschaftsphilosoph Michael Weisberg unterscheidet auf der obersten Ebene zwischen gegenständlichen (concrete) und mathematischen Modellen und stellt daneben die Computersimulationen (computational models) als eigene Klasse von Modellen auf <ref>M. Weisberg: "Simulation and Similarity - using models to understand the world". Oxford University Press, New York, New York, USA, 2013</ref>.


Durch Jakobs Fleiß wird Laban ein reicher Mann. Aufgrund einer klugen Abmachung mit seinem Schwiegervater wird Jakob selbst ebenfalls sehr reich. Nachdem Jakob seinem Onkel 20 Jahre gedient hat, macht er sich mit seiner Familie und seinem ganzen Hab und Gut heimlich auf den Rückweg nach [[Wikipedia:Kanaan|Kanaan]]. Als Laban 3 Tage später davon erfährt, verfolgt er Jakob. Doch in der Nacht, bevor die beiden aufeinander treffen, erscheint Gott Laban im Traum und warnt ihn, Jakob Böses zu tun. So schließen die beiden am nächsten Tag einen Bund des Friedens und gehen getrennte Wege.
=== Mathematisches Modell ===


Jakob fürchtet sich davor, in der Heimat seinem Bruder Esau zu begegnen. In der Nacht, bevor die beiden sich begegnen, wird Jakob am Fluss [[Wikipedia:Jabbok|Jabbok]] von einem Mann angegriffen, der mit ihm die ganze Nacht ringt. Als die Morgendämmerung heraufzieht, lässt Jakob ihn nur gegen einen Segen ziehen. Er erhält von dem Mann, der sich als himmlisches Wesen herausstellt, den Namen '''''Israel''''', „Gottesstreiter“, da er mit Gott und Menschen gerungen und gesiegt hat. Dies ist das letzte Mal im Alten Testament, dass ein Mensch körperlichen Kontakt mit Gott ({{He|אֵל}} El) hat, nicht einmal Moses oder David erfahren diese Ehre. Am nächsten Tag begegnen sich die beiden Brüder. Esau ist ihm gegenüber, anders als befürchtet, freundlich gestimmt.
Ein '''mathemathisches Modell''' wird in den Wissenschaften häufig verwendet, um einen Teilbereich der [[Wirklichkeit]] in möglichst exakter, [[Mathematik|mathematisch]] idealisierter, berechenbarer Weise nachzubilden.


== Jakobs Nachkommen ==
== Wortherkunft ==
{{Linkbox Zwölf Stämme Israels}} Aus Jakobs Söhnen gehen die [[Zwölf Stämme Israels]] hervor:
Das Wort ''Modell'' entstand im Italien der [[Renaissance]] als ital. ''modello'', hervorgegangen aus [[lat.]] ''modulus'', einem Maßstab in der Architektur, und wurde bis ins 18.&nbsp;Jahrhundert in der bildenden Kunst als Fachbegriff verwendet. Um 1800 verdrängte ''Modell'' im Deutschen das ältere, direkt vom [[lat.]] ''modulus'' (Maß(stab)) entlehnte Wort ''[[wikipedia:Model (Form)|Model]]'' (Muster, Form, z.&nbsp;B. Kuchenform), das noch im Verb ''ummodeln'' und einigen [[Fachsprache]]n und [[Dialekt]]en fortlebt.


{{Zitat|Jakob hatte zwölf Söhne. Die Söhne Leas waren: Ruben, der Erstgeborene Jakobs, ferner Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulon. Die Söhne Rahels waren: Josef und Benjamin. Die Söhne Bilhas, der Magd Rahels, waren: Dan und Naftali. Die Söhne Silpas, der Magd Leas, waren: Gad und Ascher. Das waren die Söhne Jakobs, die ihm in Paddan-Aram geboren wurden. {{B|Gen|35|22–27}}<ref>{{B|Gen|35|22–27}}</ref>}}
== Modellbildung ==
Die '''Modellbildung''' abstrahiert mit dem Erstellen eines Modells von der Realität, weil diese meist zu komplex ist, um sie genau abzubilden. Dies wird aber auch gar nicht beabsichtigt, vielmehr sollen lediglich die wesentlichen Einflussfaktoren identifiziert werden, die für den zu betrachtenden Prozess bedeutsam sind.  


Mit Jakobs Söhnen haben Esaus Nachkommen später Streit um Landrechte. Als Jakobs Tochter Dina vom Sohn eines fremden Landherren vergewaltigt wird, töten ihre Brüder daraufhin mit List alle Männer der Stadt und nehmen alle Frauen, Kinder und Tiere als Beute mit. Bei der Geburt seines jüngsten Sohnes Benjamin stirbt Jakobs Lieblingsfrau Rahel. Etwas später stirbt auch sein Vater Isaak, den er gemeinsam mit seinem Bruder Esau begräbt.
Man unterscheidet die strukturelle und die pragmatische Modellbildung. Bei struktureller Modellbildung ist die innere Struktur des Systems bekannt, es wird jedoch bewusst abstrahiert, modifiziert und reduziert. Man spricht hier von einem [[wikipedia:Whitebox-Modell|Whitebox-Modell]]. Bei pragmatischer Modellbildung ist die innere Struktur des Systems unbekannt, es lässt sich nur das Verhalten bzw. die [[wikipedia:Interaktion|Interaktion]] des Systems beobachten und modellieren. Die Hintergründe lassen sich meist nicht oder nur zum Teil verstehen – hier spricht man von einem [[wikipedia:Black Box (Systemtheorie)|Blackbox-Modell]]. Zudem gibt es Mischformen, bei denen Teile des Systems bekannt sind, andere wiederum nicht. Nicht alle Wechselwirkungen und Interaktionen zwischen Teilkomponenten lassen sich nachvollziehen – hier spricht man vom [[wikipedia:Greybox-Modell|Greybox-Modell]]. Diese Mischform ist die häufigste, weil es aufgrund von Kosten-Nutzen-Überlegungen meist ausreichend ist, das System auf diese Weise abzubilden.


Jakob wohnt nun im Land Kanaan. Seinen Sohn [[Josef (Stamm)|Josef]] bevorzugt und beschenkt er, worüber dessen Brüder sehr verärgert sind. Bei einer günstigen Gelegenheit wollen sie ihn zuerst töten, verkaufen ihn dann jedoch an midianitische Kaufleute. Ihrem Vater schicken sie Josefs bunten Mantel, den er von ihm bekommen hatte, in Ziegenblut getränkt. Jakob, der meint, sein Sohn sei von einem wilden Tier getötet worden, trauert lange um ihn. Etwa 22 Jahre später kommt Jakob wieder mit seinem Sohn Josef zusammen - der mittlerweile der zweithöchste Mann in Ägypten ist -, weil im ganzen Land eine siebenjährige Hungersnot ausgebrochen ist. Josef lässt seine ganze Verwandtschaft nach [[Wikipedia:Ägypten|Ägypten]] umziehen, wo er ihnen den besten Landesteil [[Wikipedia:Gosen (Bibel)|Gosen]] schenkt. Vor seinem Tod lässt Jakob Josef rufen und erklärt ihm, dass er die beiden Söhne Josefs, [[Efraim]] und [[Manasse (Patriarch)|Manasse]], als seine eigenen Söhne anerkennt:
== Modell und Wirklichkeit ==


{{Zitat|Jetzt sollen deine beiden Söhne, die dir in Ägypten geboren wurden, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, mir gehören. Efraim und Manasse sollen mir soviel gelten wie Ruben und Simeon. Die Nachkommen aber, die du erst nach ihnen gezeugt hast, sollen dir gehören; nach dem Namen ihrer Brüder soll man sie in ihrem Erbteil benennen. {{B|Gen|48|5–7}}<ref>{{B|Gen|48|5–7}}</ref>}}
Ein populäres Modell der Wissenschaft ist das [[wikipedia:Allgemeines Gleichgewichtsmodell|Allgemeine Gleichgewichtsmodell]] und das Modell des [[wikipedia:vollkommener Markt|vollkommenen Marktes]] der heutigen Volkswirtschaftslehre. Ein Teil dieses Modells ist die Lehre der Gleichgewichtsbildung von [[Angebot und Nachfrage]], und die Modellierung der [[wikipedia:Wirtschaftssubjekt|Wirtschaftssubjekt]]e als [[homo oeconomicus]], als [[wikipedia:Nutzenmaximierung|Nutzenmaximierer]].


Als Jakob ([[Wikipedia:Israel (Name)|Israel]]) die beiden segnet, gibt er Efraim, dem Jüngeren, den Segen des Erstgeborenen und Manasse, dem Älteren, den Segen des Zweitgeborenen; obwohl Josef dagegen protestiert und versucht, seinen Vater zu einem Segen entsprechend der Reihenfolge der Geburten zu bewegen, beharrt dieser auf der von ihm gewählten Reihenfolge.
Da die [[Volkswirtschaftslehre]] fast nur mit Modellen arbeitet, ist ihr Nutzen für die praktische Politik stark umstritten, denn jedem dieser Modelle wohnt entweder eine gewisse [[Redundanz]] oder auch ein starker [[Reduktionismus]] inne. Vollkommene Modelle der Wirklichkeit sind in der [[Volkswirtschaftslehre]] nicht bekannt.<ref>Vgl. Wolfgang Waldner: ''Trugschlüsse der Volkswirtschaftslehre''. Wie Professoren mit Modellen Studenten indoktrinieren und eine krisenverschärfende Wirtschaftspolitik fordern, BOD, Norderstedt 2011</ref>


{{Zitat|Er segnete sie an jenem Tag mit den Worten: Mit deinem Namen wird Israel segnen und sagen: Gott mache dich wie Efraim und Manasse. So setzte Israel Efraim vor Manasse. {{B|Gen|48|20–21}}<ref>{{B|Gen|48|20–21}}</ref>}}
[[Rudolf Steiner]] bemerkte dazu folgendes: "Soll man ins Praktische eingreifen, so muß man bereit sein, seine Begriffe fortwährend zu modifizieren. Man hat es nicht mit Substanz zu tun, die man plastisch bilden kann, sondern mit lebendigen Menschen. Und das ist das, was die [[Volkswirtschaftslehre]] zu einer Wissenschaft besonderer Art macht, weil sie durchdrungen sein muß von der Wirklichkeit."<ref>Rudolf Steiner: Nationalökonomisches Seminar, [[GA 341]], Dornach 1973, S. 14</ref>


== Jakobs Tod und Begräbnis ==
Die vor allem in Deutschland noch bis ins späte 20. Jahrhundert hinein praktizierte [[historische Schule]] der [[Volkswirtschaftslehre]] (anzutreffend z.B. noch bis in die 90er Jahre in der Redaktion der: "Bausteine. Zeitschrift für theoretische Ökonomie und soziale Frage") verzichtete denn auch folgerichtig auf Modelltheorie in jeglicher Art und Weise.
Unmittelbar vor seinem Tod ruft Jakob (Israel) seine zwölf leiblichen Söhne zusammen und beauftragt sie, ihn in der Höhle auf dem Grundstück des Hetiters Efron zu begraben, auf dem Grundstück von Machpela bei Mamre in Kanaan. Das Grundstück hatte Abraham von Efron als eigene Grabstätte gekauft. Dort hatte man Abraham und seine Frau Sara begraben, Isaak und seine Frau Rebekka ebenfalls, und auch Jakob hatte seine Frau Lea dort bestattet.


Jakob stirbt schließlich nach einem Aufenthalt von 17 Jahren in Ägypten. Auf Bitten von Josef wird der Leichnam seines Vaters einbalsamiert. Die Ärzte benötigen dafür vierzig Tage und die Ägypter beweinen ihn siebzig Tage lang:
== Siehe auch ==
*{{wikipediaDE|Modell}}
*{{wikipediaDE|Modelltheorie}}
*{{UTB-Philosophie|Brigitte Wiesen|568|Modell}}


{{Zitat|Danach bat Josef den Pharao, den Leichnam seines Vaters nach Kanaan bringen zu dürfen, wie er diesem geschworen hatte. Und so zog Josef hinauf. Mit ihm zogen alle Hofleute des Pharao, die Ältesten seines Hofes und alle Ältesten Ägyptens, das ganze Haus Josef, seine Brüder und das Haus seines Vaters. In Goren-Atad jenseits des Jordan hielten sie eine siebentägige große Trauerfeier. Die Einheimischen, die Kanaaniter, die die Feier beobachteten, sagten: „Eine würdige Trauerfeier veranstalten da die Ägypter.“ Deshalb heißt der Ort [[Wikipedia:Abel-Mizrajim|Abel-Mizrajim]] ([[Wikipedia:Ägyptertrauer|Ägyptertrauer]]). {{B|Gen|49|28–50|11}}<ref>{{B|Gen|49|28–50|11}}</ref>}}
== Anmerkungen ==
 
<references/>
== Gedenktag ==
Folgende Kirchen erinnern am [[Wikipedia:5. Februar|5. Februar]] an Jakob:<ref>[http://www.heiligenlexikon.de/KalenderFebruar/5.htm 5. Februar im Ökumenischen Heiligenlexikon]</ref>
* [[Wikipedia:Lutheran Church - Missouri Synod|Lutherische Kirche - Missouri-Synode]]
* [[Wikipedia:Römisch-Katholische Kirche|Römisch-Katholische Kirche]]
 
== Jakob im Islam ==
Jakob gilt als einer der [[Prophet]]en des [[Islam]], er wird im [[Wikipedia:Koran|Koran]] als يعقوب ''Yaʿqūb'' erwähnt:
*3:84 Sag: Wir glauben an Allah und (an das) was (als Offenbarung) auf uns, und was auf Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und die Stämme (Israels) herabgesandt worden ist, und was Moses, Jesus und die Propheten von ihrem Herrn erhalten haben, ohne daß wir bei einem von ihnen (den anderen gegenüber) einen Unterschied machen. Ihm sind wir ergeben.
*4:163 Wir haben dir (Mohammed) die (Offenbarungen) eingegeben (ebenso) wie (früher) dem Noah und den Propheten nach ihm: Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und den Stämmen (Israels), Jesus, Hiob, Jonas, Aaron und Salomo. Und dem David haben wir einen Psalter (zabuur) gegeben.
*38:45-47 Und gedenke unserer (unermüdlich) tätigen und einsichtigen Diener Abraham, Isaak und Jakob! Wir haben sie in Sonderheit mit der Mahnung an die (jenseitige) Behausung ausgezeichnet. Sie gehören bei uns (im Jenseits) zu den Auserwählten und Frommen (al-akhyaar).
 
== Quellen ==
<references />
 
== Literatur ==
 
* {{BBKL|j/Jakob_pa|band=2|spalten=1475–1480|autor=Thomas Uecker|artikel=Jakob}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Jacob|Jakob}}
http://www.deutschlandradiokultur.de/oekonom-kritisiert-krampfhaftes-festhalten-an.1008.de.html?dram:article_id=164702
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=|LCCN=n/82/25275|VIAF=6271152|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2012-07-15}}


[[Kategorie:Tanach]]
{{wikipedia}}
[[Kategorie:Koran]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Philosophie]]

Version vom 9. Januar 2019, 15:23 Uhr

Ein Modell (von lat. modulus „Maß, Maßstab“) ist ein in der Regel vereinfachtes reales oder gedankliches Abbild der Wirklichkeit bzw. das Vorbild eines zu schaffenden Werkes.

Kunst

In der bildenden Kunst dient ein Modell ganz allgemein als sinnliches Vorbild eines Kunstwerks, in der Bildhauerei und Malerei meist eine nackte (Aktmodell) oder bekleidete Person, in der Bildhauerkunst auch ein gegenständlich-plastischer Entwurf des zu schaffenden Werkes. In der Architektur handelt es sich dabei um die maßstäbliche Darstellung eines Entwurfs.

Wissenschaft

In in den Wissenschaften ist das Modell ein beschränktes, gegenständliches oder theoretisches Abbild der Wirklichkeit. In letzterem Fall spricht man auch von einer Modellvorstellung bzw. von einem Gedankenmodell. Nach Herbert Stachowiak ist es durch mindestens drei Merkmale gekennzeichnet:[1]

  1. Abbildung – Ein Modell ist stets ein Modell von etwas, nämlich Abbildung, Repräsentation eines natürlichen oder eines künstlichen Originals, das selbst wieder Modell sein kann.
  2. Verkürzung – Ein Modell erfasst im Allgemeinen nicht alle Attribute des Originals, sondern nur diejenigen, die dem Modellschaffer bzw. Modellnutzer relevant erscheinen.
  3. Pragmatismus – Modelle sind ihren Originalen nicht eindeutig zugeordnet. Sie erfüllen ihre Ersetzungsfunktion a) für bestimmte Subjekte (Für Wen?), b) innerhalb bestimmter Zeitintervalle (Wann?) und c) unter Einschränkung auf bestimmte gedankliche oder tätliche Operationen (Wozu?).

Zudem werden gelegentlich weitere Merkmale diskutiert, wie Extension und Distortion[2] sowie Validität.[3] Der amerikanische Wissenschaftsphilosoph Michael Weisberg unterscheidet auf der obersten Ebene zwischen gegenständlichen (concrete) und mathematischen Modellen und stellt daneben die Computersimulationen (computational models) als eigene Klasse von Modellen auf [4].

Mathematisches Modell

Ein mathemathisches Modell wird in den Wissenschaften häufig verwendet, um einen Teilbereich der Wirklichkeit in möglichst exakter, mathematisch idealisierter, berechenbarer Weise nachzubilden.

Wortherkunft

Das Wort Modell entstand im Italien der Renaissance als ital. modello, hervorgegangen aus lat. modulus, einem Maßstab in der Architektur, und wurde bis ins 18. Jahrhundert in der bildenden Kunst als Fachbegriff verwendet. Um 1800 verdrängte Modell im Deutschen das ältere, direkt vom lat. modulus (Maß(stab)) entlehnte Wort Model (Muster, Form, z. B. Kuchenform), das noch im Verb ummodeln und einigen Fachsprachen und Dialekten fortlebt.

Modellbildung

Die Modellbildung abstrahiert mit dem Erstellen eines Modells von der Realität, weil diese meist zu komplex ist, um sie genau abzubilden. Dies wird aber auch gar nicht beabsichtigt, vielmehr sollen lediglich die wesentlichen Einflussfaktoren identifiziert werden, die für den zu betrachtenden Prozess bedeutsam sind.

Man unterscheidet die strukturelle und die pragmatische Modellbildung. Bei struktureller Modellbildung ist die innere Struktur des Systems bekannt, es wird jedoch bewusst abstrahiert, modifiziert und reduziert. Man spricht hier von einem Whitebox-Modell. Bei pragmatischer Modellbildung ist die innere Struktur des Systems unbekannt, es lässt sich nur das Verhalten bzw. die Interaktion des Systems beobachten und modellieren. Die Hintergründe lassen sich meist nicht oder nur zum Teil verstehen – hier spricht man von einem Blackbox-Modell. Zudem gibt es Mischformen, bei denen Teile des Systems bekannt sind, andere wiederum nicht. Nicht alle Wechselwirkungen und Interaktionen zwischen Teilkomponenten lassen sich nachvollziehen – hier spricht man vom Greybox-Modell. Diese Mischform ist die häufigste, weil es aufgrund von Kosten-Nutzen-Überlegungen meist ausreichend ist, das System auf diese Weise abzubilden.

Modell und Wirklichkeit

Ein populäres Modell der Wissenschaft ist das Allgemeine Gleichgewichtsmodell und das Modell des vollkommenen Marktes der heutigen Volkswirtschaftslehre. Ein Teil dieses Modells ist die Lehre der Gleichgewichtsbildung von Angebot und Nachfrage, und die Modellierung der Wirtschaftssubjekte als homo oeconomicus, als Nutzenmaximierer.

Da die Volkswirtschaftslehre fast nur mit Modellen arbeitet, ist ihr Nutzen für die praktische Politik stark umstritten, denn jedem dieser Modelle wohnt entweder eine gewisse Redundanz oder auch ein starker Reduktionismus inne. Vollkommene Modelle der Wirklichkeit sind in der Volkswirtschaftslehre nicht bekannt.[5]

Rudolf Steiner bemerkte dazu folgendes: "Soll man ins Praktische eingreifen, so muß man bereit sein, seine Begriffe fortwährend zu modifizieren. Man hat es nicht mit Substanz zu tun, die man plastisch bilden kann, sondern mit lebendigen Menschen. Und das ist das, was die Volkswirtschaftslehre zu einer Wissenschaft besonderer Art macht, weil sie durchdrungen sein muß von der Wirklichkeit."[6]

Die vor allem in Deutschland noch bis ins späte 20. Jahrhundert hinein praktizierte historische Schule der Volkswirtschaftslehre (anzutreffend z.B. noch bis in die 90er Jahre in der Redaktion der: "Bausteine. Zeitschrift für theoretische Ökonomie und soziale Frage") verzichtete denn auch folgerichtig auf Modelltheorie in jeglicher Art und Weise.

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Allgemeine Modelltheorie, 1973, S. 131–133.
  2. Thalheim (2010): Towards a Theory of Conceptual Modelling, Journal of Universal Computer Science, vol. 16, no. 20, S. 3120
  3. D. Dörner: Thought and Design – Research Strategies, Single-case Approach and Methods of Validation. In: E. Frankenberger u. a. (Hrsg.): Designers. The Key to Successful Product Development. Springer-Verlag, Berlin u. a. 1998, S. 3–11.
  4. M. Weisberg: "Simulation and Similarity - using models to understand the world". Oxford University Press, New York, New York, USA, 2013
  5. Vgl. Wolfgang Waldner: Trugschlüsse der Volkswirtschaftslehre. Wie Professoren mit Modellen Studenten indoktrinieren und eine krisenverschärfende Wirtschaftspolitik fordern, BOD, Norderstedt 2011
  6. Rudolf Steiner: Nationalökonomisches Seminar, GA 341, Dornach 1973, S. 14

Weblinks

http://www.deutschlandradiokultur.de/oekonom-kritisiert-krampfhaftes-festhalten-an.1008.de.html?dram:article_id=164702


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