Wilfried Heidt und Modell: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Bild 27x.jpg|mini|Wilfried Heidt in Achberg]]
Ein '''Modell''' (von [[lat.]] ''modulus'' „Maß, Maßstab“) ist ein in der Regel vereinfachtes [[Realität|reales]] oder [[Gedanke|gedankliches]] [[Abbild]] der [[Wirklichkeit]] bzw. das [[Vorbild]] eines zu schaffenden Werkes.
''Wilfried Heidt'', deutscher [[Wikipedia:Sozialforscher|Sozialforscher]] und [[Anthroposoph]], geboren am 16.04.1941 in [[Wikipedia:Karlsruhe|Karlsruhe]], starb am 02.02.2012 in [[Wikipedia:Achberg|Achberg]]. Sein Lebensweg war geprägt von seinem Einsatz für den Dritten Weg im Sinne der sozialen Dreigliederung [[Rudolf Steiner]]s.
Zu seinem Wirken für das Ziel der Neugestaltung des gesellschaftlichen Lebens zählten unter anderem:
* Mitbegründer des [[Internationales Kulturzentrum Achberg|Internationalen Kulturzentrums Achberg]].
* Einrichtung und Leitung des [[Institut für Sozialforschung|Instituts für Sozialforschung]] im Internationalen Kulturzentrum Achberg.
* Die Mitwirkung an den politischen Entwicklungen in Deutschland in Folge der 1968er-Bewegungen, einschließlich der Nachwirkungen des sogenannten Prager Frühlings.
* Seine Mitwirkung bei der Gründung der westdeutschen Partei [[Wikipedia:Die Grünen|Die Grünen]].
* Seine bis kurz vor seinem Tode durch ihn betriebene Idee der „dreistufigen Volksgesetzgebung“ ([[Direkte Demokratie]]) auf Bundesebene (nach Art. 20 II GG) sowie letztendlich in der gesamten Europäischen Union ([[Wikipedia:EU|EU]]).


Das Verhältnis einer "dreistufigen Volksgesetzgebung" zur [[Dreigliederung des sozialen Organismus]] bestimmen [[Bertold Hasen-Müller]] und Wilfried Heidt in einem Aufsatz des Buches "Der Staat - Aufgaben und Grenzen" (hrsg. Stefan Leber) so:
== Kunst ==
In der [[Bildende Kunst|bildenden Kunst]] dient ein Modell ganz allgemein als [[sinnlich]]es Vorbild eines [[Kunstwerk]]s, in der [[Bildhauerei]] und [[Malerei]] meist eine nackte ([[Wikipedia:Aktmodell|Aktmodell]]) oder bekleidete [[Person]], in der Bildhauerkunst auch ein gegenständlich-plastischer Entwurf des zu schaffenden Werkes. In der [[Architektur]] handelt es sich dabei um die maßstäbliche Darstellung eines Entwurfs.


{{LZ|Wenn es bei der Dreigliederungsaufgabe um die «Neugestaltung
== Wissenschaft ==
des sozialen Organismus vom Fundament aus» geht, dann ist das, was wir ...
In in den [[Wissenschaft]]en ist das Modell ein beschränktes, [[Gegenstand|gegenständliches]] oder [[Theorie|theoretisches]] [[Abbild]] der [[Wirklichkeit]]. In letzterem Fall spricht man auch von einer '''Modellvorstellung''' bzw. von einem '''Gedankenmodell'''. Nach [[wikipedia:Herbert Stachowiak|Herbert Stachowiak]] ist es durch mindestens drei Merkmale gekennzeichnet:<ref>''Allgemeine [[wikipedia:Modelltheorie|Modelltheorie]]'', 1973, S. 131–133.</ref>
die «dreistufige Volksgesetzgebung» nennen, diejenige Instanz,
die sowohl die Gestalt des Fundamentes selbst wie auch alle anderen Strukturen,
die darauf errichtet werden sollen, im gesellschaftlichen Prozeß durchzuarbeiten
und dann zu legitimieren hat. Demokratie setzt also nicht eine wie auch immer
gedachte «Staatsbegrenzung» dogmatisch voraus, in deren Rahmen sie sich a priori
selbst zu beschränken hätte, sondern sie ist es, die sowohl die Aufgaben und Grenzen
der Staatsfunktionen wie diejenigen aller anderen sozialen Lebensprozesse insofern
zu bestimmen hat, als diese der Legitimität bedürfen. In diesem Sinne bestimmt
natürlich die Rechtsgemeinschaft auch, welches die Aufgaben und Grenzen eines
souveränen Geisteslebens und eines souveränen Wirtschaftslebens sein sollen – vorausgesetzt,
diese sollen gegründet sein auf dem Recht zur Selbstverwaltung.|Hasen-Müller/Heidt: Die Kardinalfrage des Staatswesens, 1992, S. 117, FN 19}}


Wilfriedt Heidt's Wirken reichte weit über den engeren Kreis seiner [[Internationales Kulturzentrum Achberg|Achberg]]er Freunde hinaus.
# Abbildung – Ein Modell ist stets ein Modell von etwas, nämlich Abbildung, Repräsentation eines natürlichen oder eines künstlichen Originals, das selbst wieder Modell sein kann.
So befruchtete er immer wieder gesellschaftliche Debatten sowohl innerhalb der AAG ([[Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft]]) als auch innerhalb der gesamtdeutschen Politik.
# Verkürzung – Ein Modell erfasst im Allgemeinen nicht alle Attribute des Originals, sondern nur diejenigen, die dem Modellschaffer bzw. Modellnutzer relevant erscheinen.
# [[Pragmatismus]] –  Modelle sind ihren Originalen nicht eindeutig zugeordnet. Sie erfüllen ihre Ersetzungsfunktion a) für bestimmte Subjekte (''Für Wen?''), b) innerhalb bestimmter Zeitintervalle (''Wann?'') und c) unter Einschränkung auf bestimmte gedankliche oder tätliche Operationen (''Wozu?'').


== Siehe auch ==
Zudem werden gelegentlich weitere Merkmale diskutiert, wie Extension und Distortion<ref>Thalheim (2010): Towards a Theory of Conceptual Modelling, Journal of Universal Computer Science, vol. 16, no. 20, S. 3120</ref> sowie Validität.<ref>D. Dörner: ''Thought and Design – Research Strategies, Single-case Approach and Methods of Validation''. In: E. Frankenberger u. a. (Hrsg.): ''Designers. The Key to Successful Product Development''. Springer-Verlag, Berlin u. a. 1998, S. 3–11.</ref> Der amerikanische Wissenschaftsphilosoph Michael Weisberg unterscheidet auf der obersten Ebene zwischen gegenständlichen (concrete) und mathematischen Modellen und stellt daneben die Computersimulationen (computational models) als eigene Klasse von Modellen auf <ref>M. Weisberg: "Simulation and Similarity - using models to understand the world". Oxford University Press, New York, New York, USA, 2013</ref>.
*[[Soziale Dreigliederung]]
 
*[[INKA|Kulturzentrum Achberg]]
=== Mathematisches Modell ===
 
Ein '''mathemathisches Modell''' wird in den Wissenschaften häufig verwendet, um einen Teilbereich der [[Wirklichkeit]] in möglichst exakter, [[Mathematik|mathematisch]] idealisierter, berechenbarer Weise nachzubilden.
 
== Wortherkunft ==
Das Wort ''Modell'' entstand im Italien der [[Renaissance]] als ital. ''modello'', hervorgegangen aus [[lat.]] ''modulus'', einem Maßstab in der Architektur, und wurde bis ins 18.&nbsp;Jahrhundert in der bildenden Kunst als Fachbegriff verwendet. Um 1800 verdrängte ''Modell'' im Deutschen das ältere, direkt vom [[lat.]] ''modulus'' (Maß(stab)) entlehnte Wort ''[[wikipedia:Model (Form)|Model]]'' (Muster, Form, z.&nbsp;B. Kuchenform), das noch im Verb ''ummodeln'' und einigen [[Fachsprache]]n und [[Dialekt]]en fortlebt.
 
== Modellbildung ==
Die '''Modellbildung''' abstrahiert mit dem Erstellen eines Modells von der Realität, weil diese meist zu komplex ist, um sie genau abzubilden. Dies wird aber auch gar nicht beabsichtigt, vielmehr sollen lediglich die wesentlichen Einflussfaktoren identifiziert werden, die für den zu betrachtenden Prozess bedeutsam sind.
 
Man unterscheidet die strukturelle und die pragmatische Modellbildung. Bei struktureller Modellbildung ist die innere Struktur des Systems bekannt, es wird jedoch bewusst abstrahiert, modifiziert und reduziert. Man spricht hier von einem [[wikipedia:Whitebox-Modell|Whitebox-Modell]]. Bei pragmatischer Modellbildung ist die innere Struktur des Systems unbekannt, es lässt sich nur das Verhalten bzw. die [[wikipedia:Interaktion|Interaktion]] des Systems beobachten und modellieren. Die Hintergründe lassen sich meist nicht oder nur zum Teil verstehen – hier spricht man von einem [[wikipedia:Black Box (Systemtheorie)|Blackbox-Modell]]. Zudem gibt es Mischformen, bei denen Teile des Systems bekannt sind, andere wiederum nicht. Nicht alle Wechselwirkungen und Interaktionen zwischen Teilkomponenten lassen sich nachvollziehen – hier spricht man vom [[wikipedia:Greybox-Modell|Greybox-Modell]]. Diese Mischform ist die häufigste, weil es aufgrund von Kosten-Nutzen-Überlegungen meist ausreichend ist, das System auf diese Weise abzubilden.
 
== Modell und Wirklichkeit ==
 
Ein populäres Modell der Wissenschaft ist das [[wikipedia:Allgemeines Gleichgewichtsmodell|Allgemeine Gleichgewichtsmodell]] und das Modell des [[wikipedia:vollkommener Markt|vollkommenen Marktes]] der heutigen Volkswirtschaftslehre. Ein Teil dieses Modells ist die Lehre der Gleichgewichtsbildung von [[Angebot und Nachfrage]], und die Modellierung der [[wikipedia:Wirtschaftssubjekt|Wirtschaftssubjekt]]e als [[homo oeconomicus]], als [[wikipedia:Nutzenmaximierung|Nutzenmaximierer]].
 
Da die [[Volkswirtschaftslehre]] fast nur mit Modellen arbeitet, ist ihr Nutzen für die praktische Politik stark umstritten, denn jedem dieser Modelle wohnt entweder eine gewisse [[Redundanz]] oder auch ein starker [[Reduktionismus]] inne. Vollkommene Modelle der Wirklichkeit sind in der [[Volkswirtschaftslehre]] nicht bekannt.<ref>Vgl. Wolfgang Waldner: ''Trugschlüsse der Volkswirtschaftslehre''. Wie Professoren mit Modellen Studenten indoktrinieren und eine krisenverschärfende Wirtschaftspolitik fordern, BOD, Norderstedt 2011</ref>
 
[[Rudolf Steiner]] bemerkte dazu folgendes: "Soll man ins Praktische eingreifen, so muß man bereit sein, seine Begriffe fortwährend zu modifizieren. Man hat es nicht mit Substanz zu tun, die man plastisch bilden kann, sondern mit lebendigen Menschen. Und das ist das, was die [[Volkswirtschaftslehre]] zu einer Wissenschaft besonderer Art macht, weil sie durchdrungen sein muß von der Wirklichkeit."<ref>Rudolf Steiner: Nationalökonomisches Seminar, [[GA 341]], Dornach 1973, S. 14</ref>


== Werke (Auswahl) ==
Die vor allem in Deutschland noch bis ins späte 20. Jahrhundert hinein praktizierte [[historische Schule]] der [[Volkswirtschaftslehre]] (anzutreffend z.B. noch bis in die 90er Jahre in der Redaktion der: "Bausteine. Zeitschrift für theoretische Ökonomie und soziale Frage") verzichtete denn auch folgerichtig auf Modelltheorie in jeglicher Art und Weise.
*[[Bild:Adobepdf_small.gif]] ''Freiheit, Demokratie, Sozialismus. Der dritte Weg als Zeitnotwendigkeit und Friedensidee im sozialen Leben und im Lebenszusammenhang der Völker'', 1972 - 1974, Achberg, Teil 1: ''Über die Ziele des Internationalen Kulturzentrums Achberg und die Wege, die es zum Erreichen dieser Ziele beschreiten will - Eine Projektbeschreibung'', [http://www.medianum.info/pdf/Heidt-Freiheit-Demokratie-SozialismusI-1972.pdf Teil I (Internetversion 2003)], [http://www.sozialimpuls.info/assets/pdf/DemokratischerSozialismus.pdf Teil V]
* ''Der dritte Weg'', Achberg 1973
* ''Die Gesellschaft mit dem Antlitz des Menschen: Das wollte 1968 der »Prager Frühling«. Eine Erinnerung an den ersten Achberger Jahres-Kongress Dritter Weg 1973: »An der Schwelle einer Neuen Gesellschaft: Prager Frühling 1968 – Idee – Tragik – Aufgabe«'', Edition Medianum/Achberger Verlag 1973/2008 {{VT16|http://www.wilfried-heidt.de/pdf/prager-heft_ebook.pdf}}


*[[Bild:Adobepdf_small.gif]] ''Die ökologische Krise als soziale Herausforderung. Zur gesellschaftlichen Konzeption der grünen Alternative - Ein dritter Weg jenseits von Kapitalismus und real existierendem Sozialismus'', 1980, [http://www.medianum.info/pdf/Heidt-oekologischeKrise-GruenenBuch.pdf PDF]
== Siehe auch ==
*[[Bild:Adobepdf_small.gif]]  ''Abschied vom Wachstumswahn'' (als Herausgeber), Achberg 1980, [http://www.medianum.info/pdf/Heidt_Abschied-vom-Wachstumswahn.pdf PDF Internetversion]
*{{wikipediaDE|Modell}}
*[[Bild:Adobepdf_small.gif]] ''Es geht ums Ganze. Wirtschaftsökologie statt Plünderungsökonomie'', 1980, aus: Abschied vom Wachstumswahn. Ökologischer Humanismus als Alternative zur Plünderung des Planeten, [http://www.impuls21.net/pdf/es-geht-ums-ganze.pdf PDF]
*{{wikipediaDE|Modelltheorie}}
* ''Die Position des »Achberger Kreises« in den Grünen''. In: Reinhard Giese (Hg.): Sozial handeln aus der Erkenntnis des sozial Ganzen. Soziale Dreigliederung heute, Rabel 1980, S. 238 - 247
*{{UTB-Philosophie|Brigitte Wiesen|568|Modell}}
*[[Bild:Adobepdf_small.gif]]  ''Die Chance der Befreiung  - Ideen zur Emanzipation der Gesellschaft von den sie beherrschenden Mächten'', (Gesammelte Schriften und Vorträge GSV Band 6), 2002 (1981), Edition Medianum, ISBN 3881030220, [http://www.medianum.info/pdf/Heidt-Chance-der-Befreiung-1981-2002.pdf Internetversion 2003 PDF]
*[[Bild:Adobepdf_small.gif]] ''Der Kampf ums Plebiszit. Oder: Eintreten für das Selbstverständliche. Was bei der Volksgesetzgebung beachtet werden muß und wie das Ziel zu erreichen ist'', 1984, [http://www.impuls21.net/pdf/kampf-ums-plebiszit.pdf PDF]
*[[Bild:Adobepdf_small.gif]] ''Die Umstülpung des demiurgischen Prinzips'', 1987, in: Joseph Beuys, die Aufgabe der Deutschen und der dreiundzwanzigste Mai 1989'', 1989, [http://www.impuls21.net/pdf/umstuelpung.pdf PDF]
*''Das Doppelgesicht des Politik-Begriffs bei Rudolf Steiner'', in: "Info 3"-Extra, Das Magazin der Zeitschrift "Info 3", 1/1989, S. 25f.
*[[Bild:Adobepdf_small.gif]] Bertold Hasen-Müller / Wilfried Heidt: ''Der Kern der »Kernpunkte« Zum Verhältnis von Anthroposophie, Dreigliederung des sozialen Organismus und  Initiative »Volksentscheid zum 23. Mai 89«. Ein Erklärungsversuch, 1988, [http://www.wiege.at/imc/Zivilgesellschaft/pdf/DD_Kern_der_Kernpunkte_mit_Anhang.pdf PDF]
* ''Volkssouveränität und Volksgesetzgebung'', Sonderheft 5 der [[Flensburger Hefte]], Flensburg 1990
*[[Bild:Adobepdf_small.gif]] Bertold Hasen-Müller / Wilfried Heidt: ''Das Verhältnis von Wahl- und Abstimmungsrecht als Kern der Legitimationsfrage'' [1990], [http://www.impuls21.net/pdf/Verhaeltnis-Wahl-und-Abstimmungsrecht.pdf PDF]
*[[Bild:Adobepdf_small.gif]] Bertold Hasen-Müller / Wilfried Heidt: ''Zum Begriff des »demokratischen Souveräns«'' [1990] , [http://www.impuls21.net/pdf/Begriff-des-demokratischen-Souveraens.pdf PDF]
*[[Bild:Adobepdf_small.gif]]  ''Die Kardinalfrage des Staatswesens - Hinweis auf eine Lebensnotwendigkeit der Gegenwart und Zukunft'' (zusammen mit [[Bertold Hasen-Müller]]). In: Der Staat. Aufgaben und Grenzen, Sozialwissenschaftliches Forum Band 4, Stuttgart 1992, S. 113 - 139, [http://www.wiege.at/imc/Zivilgesellschaft/pdf/DD_Kardinalfrage_des_Staatswesens.pdf PDF] (Das PDF enthält zusätzlich einen Anhang: ''Eine Antwort auf Einwände'', der in dem Buch "Der Staat" nicht enhalten ist)
*[[Bild:Adobepdf_small.gif]] 1966 - 1999: Arbeit für die Dreigliederung des sozialen Organismus im letzten Drittel des zwanzigsten Jahrhunderts.  Wegbeschreibung, für Weggefährten und Freunde erzählt von Wilfried Heidt, Institut für Zeitgeschichte und Dreigliederungsentwicklung im Internationalen Kulturzentrum Achberg, 1995, [http://www.stiftung-gw3.de/files/1995-heidt-wegbeschreibung.pdf PDF]
*[[Bild:Adobepdf_small.gif]] ''Wer ist die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft?'', Achberg 1998, [http://www.stiftung-gw3.de/files/1997-aag-initiative-an-alle-heft.pdf PDF], [http://www.stiftung-gw3.de/files/1997-aag-neubegruendung-nbl-original.pdf PDF2 (Orig.)]
*[[Bild:Adobepdf_small.gif]] ''Memorandum zur EU-Verfassung'', 2004, [http://www.dreigliederung.de/download/2004-05-001.pdf PDF]
*[[Bild:Adobepdf_small.gif]] Wilfried Heidt / Gerhard Schuster: Auf der Suche nach der »Seele Europas« [2008]. Im Blick auf menschenkundliche, sozialwissenschaftliche und zeitgeschichtliche Aspekte. Logosophische Prolegomena zu einem europäischen Projekt, [http://www.impuls21.net/pdf/dialogica_2_seele.pdf PDF]
*Wilfried Heidt / Gerhard Schuster: ''Wo war die anthroposophische Bewegung im Epochenjahr »1968«? Eine Nachfrage'', Flugschrift Nr 1, 2008, {{VT|12|http://www.wilfried-heidt.de/pdf/flugschrift_nr1_2008.pdf|PDF}}
* ''Initiative 1989 – 2009. Wie Goethe und Schiller 1989 versuchten, die DDR zu retten und neu zu gründen'', Achberger Verlag, edition medianum, Achberg 2009
* Wilfried Heidt / Gerhard Schuster: ''Der "Achberger Kreis" in den Grünen'', Dokumentation, 2010, {{VT|16|http://www.stiftung-gw3.de/dokumentation/achberg-kreis-in-den-gruenen|PDF}}


== Literatur ==
== Anmerkungen ==
*[http://www.wilfried-heidt.de/wp-content/uploads/2008/08/novalis-interview-1996.pdf Interview Heidt 1996 im [[Internationales Kulturzentrum Achberg|Humboldt-Haus Achberg]] (im Gespräch mit Michael  Frensch  über die Ereignisse von 1968 und 1989, die politische Entwicklung in Deutschland und die Chancen für die Dreigliederung, Novalis 09/1996) PDF]
<references/>
*Der Impuls der direkten Demokratie im neuzeitlichen Europa: 1789 – 1989. INTERVIEW MIT WILFRIED HEIDT von Wolfgang Weirauch, Flensburger Hefte Nr. 25, Sommer 1989, [http://www.volksabstimmung.info/assets/PDF/FH-Interview_Der_Impuls_der_direkten_Demokratie.pdf PDF]
*[http://www.wirsinddeutschland.org/pdf/WsD_Korrespondenz_Lammert_Antwort_2.pdf Antwortschreiben Büro Lammert, Bundestagspräsident, 2006]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.wilfried-heidt.de/ Die Website von Wilfried Heidt new trinity and unity (Mit Veranstaltungshinweisen und weiterführenden Links)]
http://www.deutschlandradiokultur.de/oekonom-kritisiert-krampfhaftes-festhalten-an.1008.de.html?dram:article_id=164702
* [http://www.wilfried-heidt.de/pdf/nachruf-lindauer-zeitung.pdf Nachruf in der Lindauer Zeitung vom 08.02.12]
* [http://www.wilfried-heidt.de/pdf/nachruf-wh-es-geht-ums-ganze.pdf Weiterer Nachruf auf Wilfried Heidt]
*http://www.themen-der-zeit.de/content/Freiheit_Demokratie_und_Sozialismus.1569.0.html
 
{{DEFAULTSORT:Heidt, Wilfried}}
[[Kategorie:Anthroposoph]]
[[Kategorie:Soziologe]]
[[Kategorie:Sozialwissenschaftler]]
[[Kategorie:Direkte Demokratie (Person)]]
[[Kategorie:Grundeinkommen (Person)]]
[[Kategorie:Soziale Dreigliederung (Person)]]
[[Kategorie:Joseph Beuys]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Publizist]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1941]]
[[Kategorie:Gestorben 2012]]


{{wikipedia}}


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Philosophie]]

Version vom 9. Januar 2019, 15:23 Uhr

Ein Modell (von lat. modulus „Maß, Maßstab“) ist ein in der Regel vereinfachtes reales oder gedankliches Abbild der Wirklichkeit bzw. das Vorbild eines zu schaffenden Werkes.

Kunst

In der bildenden Kunst dient ein Modell ganz allgemein als sinnliches Vorbild eines Kunstwerks, in der Bildhauerei und Malerei meist eine nackte (Aktmodell) oder bekleidete Person, in der Bildhauerkunst auch ein gegenständlich-plastischer Entwurf des zu schaffenden Werkes. In der Architektur handelt es sich dabei um die maßstäbliche Darstellung eines Entwurfs.

Wissenschaft

In in den Wissenschaften ist das Modell ein beschränktes, gegenständliches oder theoretisches Abbild der Wirklichkeit. In letzterem Fall spricht man auch von einer Modellvorstellung bzw. von einem Gedankenmodell. Nach Herbert Stachowiak ist es durch mindestens drei Merkmale gekennzeichnet:[1]

  1. Abbildung – Ein Modell ist stets ein Modell von etwas, nämlich Abbildung, Repräsentation eines natürlichen oder eines künstlichen Originals, das selbst wieder Modell sein kann.
  2. Verkürzung – Ein Modell erfasst im Allgemeinen nicht alle Attribute des Originals, sondern nur diejenigen, die dem Modellschaffer bzw. Modellnutzer relevant erscheinen.
  3. Pragmatismus – Modelle sind ihren Originalen nicht eindeutig zugeordnet. Sie erfüllen ihre Ersetzungsfunktion a) für bestimmte Subjekte (Für Wen?), b) innerhalb bestimmter Zeitintervalle (Wann?) und c) unter Einschränkung auf bestimmte gedankliche oder tätliche Operationen (Wozu?).

Zudem werden gelegentlich weitere Merkmale diskutiert, wie Extension und Distortion[2] sowie Validität.[3] Der amerikanische Wissenschaftsphilosoph Michael Weisberg unterscheidet auf der obersten Ebene zwischen gegenständlichen (concrete) und mathematischen Modellen und stellt daneben die Computersimulationen (computational models) als eigene Klasse von Modellen auf [4].

Mathematisches Modell

Ein mathemathisches Modell wird in den Wissenschaften häufig verwendet, um einen Teilbereich der Wirklichkeit in möglichst exakter, mathematisch idealisierter, berechenbarer Weise nachzubilden.

Wortherkunft

Das Wort Modell entstand im Italien der Renaissance als ital. modello, hervorgegangen aus lat. modulus, einem Maßstab in der Architektur, und wurde bis ins 18. Jahrhundert in der bildenden Kunst als Fachbegriff verwendet. Um 1800 verdrängte Modell im Deutschen das ältere, direkt vom lat. modulus (Maß(stab)) entlehnte Wort Model (Muster, Form, z. B. Kuchenform), das noch im Verb ummodeln und einigen Fachsprachen und Dialekten fortlebt.

Modellbildung

Die Modellbildung abstrahiert mit dem Erstellen eines Modells von der Realität, weil diese meist zu komplex ist, um sie genau abzubilden. Dies wird aber auch gar nicht beabsichtigt, vielmehr sollen lediglich die wesentlichen Einflussfaktoren identifiziert werden, die für den zu betrachtenden Prozess bedeutsam sind.

Man unterscheidet die strukturelle und die pragmatische Modellbildung. Bei struktureller Modellbildung ist die innere Struktur des Systems bekannt, es wird jedoch bewusst abstrahiert, modifiziert und reduziert. Man spricht hier von einem Whitebox-Modell. Bei pragmatischer Modellbildung ist die innere Struktur des Systems unbekannt, es lässt sich nur das Verhalten bzw. die Interaktion des Systems beobachten und modellieren. Die Hintergründe lassen sich meist nicht oder nur zum Teil verstehen – hier spricht man von einem Blackbox-Modell. Zudem gibt es Mischformen, bei denen Teile des Systems bekannt sind, andere wiederum nicht. Nicht alle Wechselwirkungen und Interaktionen zwischen Teilkomponenten lassen sich nachvollziehen – hier spricht man vom Greybox-Modell. Diese Mischform ist die häufigste, weil es aufgrund von Kosten-Nutzen-Überlegungen meist ausreichend ist, das System auf diese Weise abzubilden.

Modell und Wirklichkeit

Ein populäres Modell der Wissenschaft ist das Allgemeine Gleichgewichtsmodell und das Modell des vollkommenen Marktes der heutigen Volkswirtschaftslehre. Ein Teil dieses Modells ist die Lehre der Gleichgewichtsbildung von Angebot und Nachfrage, und die Modellierung der Wirtschaftssubjekte als homo oeconomicus, als Nutzenmaximierer.

Da die Volkswirtschaftslehre fast nur mit Modellen arbeitet, ist ihr Nutzen für die praktische Politik stark umstritten, denn jedem dieser Modelle wohnt entweder eine gewisse Redundanz oder auch ein starker Reduktionismus inne. Vollkommene Modelle der Wirklichkeit sind in der Volkswirtschaftslehre nicht bekannt.[5]

Rudolf Steiner bemerkte dazu folgendes: "Soll man ins Praktische eingreifen, so muß man bereit sein, seine Begriffe fortwährend zu modifizieren. Man hat es nicht mit Substanz zu tun, die man plastisch bilden kann, sondern mit lebendigen Menschen. Und das ist das, was die Volkswirtschaftslehre zu einer Wissenschaft besonderer Art macht, weil sie durchdrungen sein muß von der Wirklichkeit."[6]

Die vor allem in Deutschland noch bis ins späte 20. Jahrhundert hinein praktizierte historische Schule der Volkswirtschaftslehre (anzutreffend z.B. noch bis in die 90er Jahre in der Redaktion der: "Bausteine. Zeitschrift für theoretische Ökonomie und soziale Frage") verzichtete denn auch folgerichtig auf Modelltheorie in jeglicher Art und Weise.

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Allgemeine Modelltheorie, 1973, S. 131–133.
  2. Thalheim (2010): Towards a Theory of Conceptual Modelling, Journal of Universal Computer Science, vol. 16, no. 20, S. 3120
  3. D. Dörner: Thought and Design – Research Strategies, Single-case Approach and Methods of Validation. In: E. Frankenberger u. a. (Hrsg.): Designers. The Key to Successful Product Development. Springer-Verlag, Berlin u. a. 1998, S. 3–11.
  4. M. Weisberg: "Simulation and Similarity - using models to understand the world". Oxford University Press, New York, New York, USA, 2013
  5. Vgl. Wolfgang Waldner: Trugschlüsse der Volkswirtschaftslehre. Wie Professoren mit Modellen Studenten indoktrinieren und eine krisenverschärfende Wirtschaftspolitik fordern, BOD, Norderstedt 2011
  6. Rudolf Steiner: Nationalökonomisches Seminar, GA 341, Dornach 1973, S. 14

Weblinks

http://www.deutschlandradiokultur.de/oekonom-kritisiert-krampfhaftes-festhalten-an.1008.de.html?dram:article_id=164702


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