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'''Lili Kolisko''' (* [[Wikipedia:2. September|2. September]] [[Wikipedia:1889|1889]] in [[Wikipedia:Wien|Wien]] (damals [[Wikipedia:Österreich-Ungarn|Österreich-Ungarn]]; † [[Wikipedia:20. November|20. November]] [[Wikipedia:1976|1976]] in [[Wikipedia:Gloucester|Gloucester]] ([[Wikipedia:Großbritannien|Großbritannien]])) war [[Anthroposoph]]in und [[Naturwissenschaft|Naturwissenschaftler]]in. Die von ihr entwickelte [[Steigbildmethode]] ermöglichte erstmals den Nachweis [[kosmisch]]er Wirkungen in [[irdisch]]en [[Substanz]]en.
'''Lili Kolisko''' (* [[Wikipedia:2. September|2. September]] [[Wikipedia:1889|1889]] in [[Wikipedia:Wien|Wien]] (damals [[Wikipedia:Österreich-Ungarn|Österreich-Ungarn]]; † [[Wikipedia:20. November|20. November]] [[Wikipedia:1976|1976]] in [[Wikipedia:Gloucester|Gloucester]] ([[Wikipedia:Großbritannien|Großbritannien]])) war [[Anthroposoph]]in und [[Wikipedia:Naturwissenschaft|Naturwissenschaftler]]in. Die von ihr entwickelte [[Steigbildmethode]] ermöglichte erstmals den Nachweis [[kosmisch]]er Wirkungen in [[irdisch]]en [[Substanz]]en.


== Leben ==
== Leben ==


Am [[Wikipedia:2. September|2. September]] [[Wikipedia:1889|1889]] wurde Lili Kolisko in [[Wikipedia:Wien|Wien]] als Tochter eines Schriftsetzers geboren. Gemeinsam mit ihren beiden Stiefschwestern verlebte sie ihre Kindheit und Jugendzeit in ärmlichen Verhälthissen, die durch die Trunksucht des Vaters zusätzlich belastet waren. Dennoch konnte sie das Gymnasium besuchen und mit der [[Wikipedia:Matura|Matura]] abschließen. Nach Ausbruch des [[Wikipedia:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] arbeitete sie ab [[Wikipedia:1914|1914]] als freiwillige Helferin in einem Wiener Lazarett, wo sie die verschiedensten medizinischen Labortechniken handhaben lernte. Hier begegnete sie auch dem jungen Assistenzarzt [[Eugen Kolisko]], dessen Ehefrau sie [[Wikipedia:1917]] wurde. Gemeinsam war beiden das Interesse für [[Naturwissenschaft]]en und [[Anthroposophie]].
Am [[Wikipedia:2. September|2. September]] [[Wikipedia:1889|1889]] wurde Lili Kolisko in [[Wikipedia:Wien|Wien]] als Tochter eines Schriftsetzers geboren. Gemeinsam mit ihren beiden Stiefschwestern verlebte sie ihre Kindheit und Jugendzeit in ärmlichen Verhälthissen, die durch die Trunksucht des Vaters zusätzlich belastet waren. Dennoch konnte sie das Gymnasium besuchen und mit der [[Wikipedia:Matura|Matura]] abschließen. Nach Ausbruch des [[Wikipedia:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] arbeitete sie ab [[Wikipedia:1914|1914]] als freiwillige Helferin in einem Wiener Lazarett, wo sie die verschiedensten medizinischen Labortechniken handhaben lernte. Hier begegnete sie auch dem jungen Assistenzarzt [[Eugen Kolisko]], dessen Ehefrau sie [[Wikipedia:1917|1917]] wurde. Beide verband das starke Interesse für [[Wikipedia:Naturwissenschaft|Naturwissenschaft]]en und [[Anthroposophie]].


Nachdem Lili Kolisko [[Wikipedia:1915|1915]] erstmals [[Rudolf Steiner]] persönlich begegnet war, bat sie in bald darauf brieflich um Anregungen zur Entwicklung einer [[geisteswissenschaft]]lich orientierten [[Chemie]].  
Nachdem Lili Kolisko [[Wikipedia:1915|1915]] erstmals [[Rudolf Steiner]] persönlich begegnet war, bat sie in bald darauf brieflich um Anregungen zur Entwicklung einer [[geisteswissenschaft]]lich orientierten [[Wikipedia:Chemie|Chemie]].  


[[Wikipedia:1919|1919]] wurde dem Ehepaar Kolisko eine Tochter geboren und im März [[Wikipedia:1920|1920]] übersiedelte die Familie nach [[Wikipedia:Stuttgart|Stuttgart]], wo Eugen Kolisko von nun an als [[Waldorflehrer|Lehrer]] in der neu begründeten [[Waldorfschule]] arbeitete.  
[[Wikipedia:1919|1919]] wurde dem Ehepaar Kolisko eine Tochter geboren und im März [[Wikipedia:1920|1920]] übersiedelte die Familie nach [[Wikipedia:Stuttgart|Stuttgart]], wo Eugen Kolisko von nun an als [[Waldorflehrer|Lehrer]] in der neu begründeten [[Waldorfschule]] arbeitete.  


Im Juli desselben Jahres forschte Eugen Kolisko zusammen mit Rudolf Steiner an einem Heilmittel gegen die damals grassierende [[Wikipedia:Maul- und Klauenseuche|Maul- und Klauenseuche]]. Die dafür nötigen Laborarbeiten, um die richtige Dosierung des Mittels herauszufinden, wurden Lili Kolisko übertragen. Rudolf Steiner gab ihr dazu die Anweisung, Keimversuche an Pflanzen mit verschiedenen Verdünnungen vornehmen und das Resultat in Kurvenform aufzuzeichnen. Lili Kolisko untersuchte auch das Blut der erkrankten Tiere und konnte 1922, als man noch wenig über die Funktion der Milz wusste, in ihrer bahnbrechenden Schrift „Milzfunktion und Plättchenfrage“ einen von der Milz abgesonderten Stoffwechselregulator nachweisen. Im Zuge dieser Arbeiten wurde, zunächst in in einem kleinen, als Labor gebrauchten Raum der [[Stuttgart]]er Waldorfschule, das nach Steiners Wunsch so benannte [[Biologischen Institut am Goetheanum]] begründet.
Im Juli desselben Jahres forschte Eugen Kolisko zusammen mit Rudolf Steiner an einem Heilmittel gegen die damals grassierende [[Wikipedia:Maul- und Klauenseuche|Maul- und Klauenseuche]]. Die dafür nötigen Laborarbeiten, um die richtige Dosierung des Mittels herauszufinden, wurden Lili Kolisko übertragen. Rudolf Steiner gab ihr dazu die Anweisung, Keimversuche an Pflanzen mit verschiedenen Verdünnungen vornehmen und das Resultat in Kurvenform aufzuzeichnen. Lili Kolisko untersuchte auch das Blut der erkrankten Tiere und konnte 1922, als man noch wenig über die Funktion der Milz wusste, in ihrer bahnbrechenden Schrift „Milzfunktion und Plättchenfrage“ einen von der Milz abgesonderten Stoffwechselregulator nachweisen. Im Zuge dieser Arbeiten wurde, zunächst in in einem kleinen, als Labor gebrauchten Raum der [[Wikipedia:Stuttgart|Stuttgart]]er Waldorfschule, das nach Steiners Wunsch so benannte [[Biologischen Institut am Goetheanum]] begründet.


Lili Kolisko starb am [[Wikipedia:20. November|20. November]] [[Wikipedia:1976|1976]] in [[Wikipedia:Gloucester|Gloucester]].
Lili Kolisko starb am [[Wikipedia:20. November|20. November]] [[Wikipedia:1976|1976]] in [[Wikipedia:Gloucester|Gloucester]].

Version vom 28. März 2008, 00:19 Uhr

Lili Kolisko (* 2. September 1889 in Wien (damals Österreich-Ungarn; † 20. November 1976 in Gloucester (Großbritannien)) war Anthroposophin und Naturwissenschaftlerin. Die von ihr entwickelte Steigbildmethode ermöglichte erstmals den Nachweis kosmischer Wirkungen in irdischen Substanzen.

Leben

Am 2. September 1889 wurde Lili Kolisko in Wien als Tochter eines Schriftsetzers geboren. Gemeinsam mit ihren beiden Stiefschwestern verlebte sie ihre Kindheit und Jugendzeit in ärmlichen Verhälthissen, die durch die Trunksucht des Vaters zusätzlich belastet waren. Dennoch konnte sie das Gymnasium besuchen und mit der Matura abschließen. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges arbeitete sie ab 1914 als freiwillige Helferin in einem Wiener Lazarett, wo sie die verschiedensten medizinischen Labortechniken handhaben lernte. Hier begegnete sie auch dem jungen Assistenzarzt Eugen Kolisko, dessen Ehefrau sie 1917 wurde. Beide verband das starke Interesse für Naturwissenschaften und Anthroposophie.

Nachdem Lili Kolisko 1915 erstmals Rudolf Steiner persönlich begegnet war, bat sie in bald darauf brieflich um Anregungen zur Entwicklung einer geisteswissenschaftlich orientierten Chemie.

1919 wurde dem Ehepaar Kolisko eine Tochter geboren und im März 1920 übersiedelte die Familie nach Stuttgart, wo Eugen Kolisko von nun an als Lehrer in der neu begründeten Waldorfschule arbeitete.

Im Juli desselben Jahres forschte Eugen Kolisko zusammen mit Rudolf Steiner an einem Heilmittel gegen die damals grassierende Maul- und Klauenseuche. Die dafür nötigen Laborarbeiten, um die richtige Dosierung des Mittels herauszufinden, wurden Lili Kolisko übertragen. Rudolf Steiner gab ihr dazu die Anweisung, Keimversuche an Pflanzen mit verschiedenen Verdünnungen vornehmen und das Resultat in Kurvenform aufzuzeichnen. Lili Kolisko untersuchte auch das Blut der erkrankten Tiere und konnte 1922, als man noch wenig über die Funktion der Milz wusste, in ihrer bahnbrechenden Schrift „Milzfunktion und Plättchenfrage“ einen von der Milz abgesonderten Stoffwechselregulator nachweisen. Im Zuge dieser Arbeiten wurde, zunächst in in einem kleinen, als Labor gebrauchten Raum der Stuttgarter Waldorfschule, das nach Steiners Wunsch so benannte Biologischen Institut am Goetheanum begründet.

Lili Kolisko starb am 20. November 1976 in Gloucester.

Werke

  • Milzfunktion und Plättchenfrage, Der Kommende Tag AG Verlag, Stuttgart 1922
  • Physiologischer und physikalischer Nachweis der Wirksamkeit kleinster Entitäten, Der Kommende Tag AG Verlag, Stuttgart 1923, neu herausgegeben vom Verlag am Goetheanum, Dornach 1997
  • Aus dem biologischen Institute am Goetheanum, in: Gäa Sophia, Bd. I, Dornach 1926
  • Kristall-Gestaltungskräfte, Dornach o. J.
  • Die Sonnenfinsternis vom 29. Juni 1927, Stuttgart 1927
  • Sternenwirken in Erdenstoffen, Stuttgart 1927
  • Das Silber und der Mond, Stuttgart 1929
  • Der Jupiter und das Zinn, Stuttgart 1932
  • Der Mond und das Pflanzenwachstum, Stuttgart 1933
  • Mitteilungen des Biologischen Instituts am Goetheanum, Bd. I/II/III/IV, Stuttgart 1934/1934 /1935/1935
  • Gold und die Sonne. Die totale Finsternis vom 19. VI. 1936, Stuttgart 1936
  • Capillary Dynamolysis, Wynstones [1943]
  • mit E. Kolisko: Agriculture of Tomorrow, Gloucester 1945
  • Foot and Mouth Disease, Edge o. J.
  • Spirit in Matter, Edge 1948
  • Saturn und Blei, Edge near Stroud 1952
  • mit E. Kolisko: Die Landwirtschaft der Zukunft, Edge 1958;
  • Physiologischer und physikalischer Nachweis der Wirksamkeit kleinster Entitäten 1923–1959, Stuttgart 1959
  • Die totale Sonnenfinsternis vom 15. II. 1961, Stuttgart 1961
  • Die Sonnenfinsternis im Experiment, als Erlebnis und ihr Wesen, Stuttgart 1961
  • Eugen Kolisko, ein Lebensbild, Gerabronn 1961

Weblinks