Lili Kolisko und Walter Abendroth: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Walter Abendroth''' (* [[Wikipedia:29. Mai|29. Mai]] [[Wikipedia:1896|1896]] in [[Wikipedia:Hannover|Hannover]]; † [[Wikipedia:30. September|30. September]] [[Wikipedia:1973|1973]] in [[Wikipedia:Fischbachau|Fischbachau]]) war ein [[Wikipedia:Deutschland|deutscher]] [[Wikipedia:Komponist|Komponist]], [[Wikipedia:Redakteur|Redakteur]], [[Anthroposoph]] und Musikschriftsteller.


== Leben ==
== Leben ==
Walter Abendroth wuchs, zusammen mit einer älteren Schwester und einem jüngeren Bruder, zunächst in Hannover, dann ab 1907 in [[Wikipedia:Berlin|Berlin]] als Sohn eines [[Wikipedia:Geodät|Landvermessers]] auf. Noch als Schüler begegnete er [[Rudolf Steiner]], dessen [[Anthroposophie]] ihn von da an begleitete und für die er in verschiedenen Zusammenhängen wirkte. In [[Wikipedia:München|München]] studierte er ab 1914 erst Malerei und Musik; 1916 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen.


Am [[Wikipedia:2. September|2. September]] [[Wikipedia:1889|1889]] wurde Lili Kolisko in [[Wikipedia:Wien|Wien]] als Tochter eines Schriftsetzers geboren. Gemeinsam mit ihren beiden Stiefschwestern verlebte sie ihre Kindheit und Jugendzeit in ärmlichen Verhälthissen, die durch die Trunksucht des Vaters zusätzlich belastet waren. Dennoch konnte sie das Gymnasium besuchen und mit der [[Wikipedia:Matura|Matura]] abschließen. Nach Ausbruch des [[Wikipedia:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] arbeitete sie ab [[Wikipedia:1914|1914]] als freiwillige Helferin in einem Wiener Lazarett, wo sie die verschiedensten medizinischen Labortechniken handhaben lernte. Hier begegnete sie auch dem jungen Assistenzarzt [[Eugen Kolisko]], dessen Ehefrau sie [[Wikipedia:1917|1917]] wurde. Beide verband das starke Interesse für [[Wikipedia:Naturwissenschaft|Naturwissenschaft]]en und [[Anthroposophie]].
Nach 1918 führten ihn seine „Wanderjahre“ über [[Wikipedia:Göttingen|Göttingen]], wo er 1920 heiratete, [[Wikipedia:Jena|Jena]], [[Wikipedia:Hamburg|Hamburg]], [[Wikipedia:Köln|Köln]], dann 1930 wiederum nach Berlin. Nach 1945 lebte er – zum zweiten Mal verheiratet – wieder in Hamburg, dann ab 1955 in München.  


Nachdem Lili Kolisko [[Wikipedia:1915|1915]] erstmals [[Rudolf Steiner]] persönlich begegnet war, bat sie in bald darauf brieflich um Anregungen zur Entwicklung einer [[geisteswissenschaft]]lich orientierten [[Wikipedia:Chemie|Chemie]].  
== Schaffen ==
Nach seinen (vorwiegend privaten) Musikstudien war er freischaffender Komponist und Musikrezensent. Im Jahr 1930 übernahm er die Redaktion der ''Allgemeinen Musikzeitung''. Diese Position hatte er bis 1934 inne, nebst redaktioneller Arbeiten beim ''Berliner Lokalanzeiger''. Nach dem [[Wikipedia:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde er Redakteur bei der Zeitschrift ''[[Wikipedia:Die Zeit|Die Zeit]]''. Speziell hervorgetan hat er sich als Biograf und Herausgeber von Werken [[Wikipedia:Hans Pfitzner|Hans Pfitzner]]s.


[[Wikipedia:1919|1919]] wurde dem Ehepaar Kolisko eine Tochter geboren und im März [[Wikipedia:1920|1920]] übersiedelte die Familie nach [[Wikipedia:Stuttgart|Stuttgart]], wo Eugen Kolisko von nun an als [[Waldorflehrer|Lehrer]] in der neu begründeten [[Waldorfschule]] arbeitete.  
Neben seiner rezensorischen und (musik)schriftstellerischen Tätigkeit verfasste er als Komponist fünf [[Wikipedia:Sinfonie|Sinfonie]]n, nebst einer Vielzahl von [[Wikipedia:Konzert|Konzert]]en, [[Wikipedia:Lied|Lied]]ern sowie [[Wikipedia:Kammermusik|Kammermusik]]. In seiner kompositorischen Arbeit war er bestrebt, die traditionellen Musikformen fortzuentwickeln und diese mit den musikalischen Ausdrucksformen des 20. Jahrhunderts zu verbinden.


Im Juli desselben Jahres forschte Eugen Kolisko zusammen mit Rudolf Steiner an einem Heilmittel gegen die damals grassierende [[Wikipedia:Maul- und Klauenseuche|Maul- und Klauenseuche]]. Die dafür nötigen Laborarbeiten, um die richtige Dosierung des Mittels herauszufinden, wurden Lili Kolisko übertragen. Rudolf Steiner gab ihr dazu die Anweisung, Keimversuche an Pflanzen mit verschiedenen Verdünnungen vornehmen und das Resultat in Kurvenform aufzuzeichnen. Lili Kolisko untersuchte auch das Blut der erkrankten Tiere und konnte 1922, als man noch wenig über die Funktion der Milz wusste, in ihrer bahnbrechenden Schrift „Milzfunktion und Plättchenfrage“ einen von der Milz abgesonderten Stoffwechselregulator nachweisen. Im Zuge dieser Arbeiten wurde, zunächst in in einem kleinen, als Labor gebrauchten Raum der [[Wikipedia:Stuttgart|Stuttgart]]er Waldorfschule, das nach Steiners Wunsch so benannte [[Biologischen Institut am Goetheanum]] begründet.
== Werke (Auswahl) ==
=== Kompositionen ===
*''Sinfonietta in drei Sätzen für großes Orchester'' (um 1924)
*''Kleine Orchestermusik'' (UA 1940 unter [[Wikipedia:Karl Böhm|Karl Böhm]])
*''Konzert für Bratsche und Orchester''
*''Erste Symphonie'' (UA 1941 unter [[Wikipedia:Paul van Kempen|Paul van Kempen]])
*''Konzert für Orchester'' (UA 1943)


Lili Kolisko starb am [[Wikipedia:20. November|20. November]] [[Wikipedia:1976|1976]] in [[Wikipedia:Gloucester|Gloucester]].
=== Bücher ===
 
*''Hans Pfitzner'', München 1935 (Nachdruck Aachen 1981)
== Werke ==
*''Deutsche Musik der Zeitwende. Eine kulturphilosophische Persönlichkeitsstudie über Anton Bruckner und Hans Pfitzner'', Hamburg 1937 (Deutsche Hausbücherei Band 579)
*''Milzfunktion und Plättchenfrage'', Der Kommende Tag AG Verlag, Stuttgart 1922
*''Johannes Brahms. Sein Wesen und seine musikgeschichtliche Bedeutung'', Berlin 1939
*''Physiologischer und physikalischer Nachweis der Wirksamkeit kleinster Entitäten'', Der Kommende Tag AG Verlag, Stuttgart 1923, neu herausgegeben vom Verlag am Goetheanum, Dornach 1997
*''Die Symphonien Anton Bruckners. Einführungen'', Berlin 1940
*''Aus dem biologischen Institute am Goetheanum'', in: ''Gäa Sophia'', Bd. I, Dornach 1926
*''Hans Pfitzner. Sein Leben in Bildern''. Mit 84 Abbildungen auf Tafeln, Leipzig 1941
*''Kristall-Gestaltungskräfte'', Dornach o. J.
*''Vom Werden und Vergehen der Musik'', Hamburg 1949
*''Die Sonnenfinsternis vom 29. Juni 1927'', Stuttgart 1927
*''Vier Meister der Musik. Bruckner, Mahler, Reger, Pfitzner'', München 1952
*''Sternenwirken in Erdenstoffen'', Stuttgart 1927
*(Hg.:) ''Hans Pfitzner. Reden, Schriften, Briefe. Unveröffentlichtes und bisher Verstreutes'', Berlin 1955
*''Das Silber und der Mond'', Stuttgart 1929
*''Bruckner. Eine Bildbiographie'', München 1958
*''Der Jupiter und das Zinn'', Stuttgart 1932
*''Kleine Geschichte der Musik'', Frankfurt 1959
*''Der Mond und das Pflanzenwachstum'', Stuttgart 1933
**neubearbeitet als: ''Kurze Geschichte der Musik'', München 1969, ISBN 3-7618-1213-2
*''Mitteilungen des Biologischen Instituts am Goetheanum'', Bd. I/II/III/IV, Stuttgart 1934/1934 /1935/1935
*''Selbstmord der Musik? Zur Theorie, Ideologie und Phraseologie des modernen Schaffens'', Berlin 1963
*''Gold und die Sonne. Die totale Finsternis vom 19. VI. 1936'', Stuttgart 1936
*''Ich warne Neugierige. Erinnerungen eines kritischen Zeitbetrachters'', München 1966
*''Capillary Dynamolysis, Wynstones [1943]
*''Arthur Schopenhauer'', Reinbek 1967 (Rowohlts Monographien, Band 133), ISBN 3-499-50133-3
* mit E. Kolisko: ''Agriculture of Tomorrow'', Gloucester 1945
*''Rudolf Steiner und die heutige Welt. Ein Beitrag zur Diskussion um die menschliche Zukunft'', München 1969
*''Foot and Mouth Disease'', Edge o. J.
*''Reinkarnation'', Frankfurt 1986
*''Spirit in Matter'', Edge 1948
*''Saturn und Blei'', Edge near Stroud 1952
* mit E. Kolisko: ''Die Landwirtschaft der Zukunft'', Edge 1958;
*''Physiologischer und physikalischer Nachweis der Wirksamkeit kleinster Entitäten 1923–1959'', Stuttgart 1959
*''Die totale Sonnenfinsternis vom 15. II. 1961'', Stuttgart 1961
*''Die Sonnenfinsternis im Experiment, als Erlebnis und ihr Wesen'', Stuttgart 1961
*''Eugen Kolisko, ein Lebensbild, Gerabronn 1961


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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*[http://www.sikorski.de/composers/composer141.html Kurzporträt]
*[http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=15 Biografischer Eintrag] in der Online-Dokumentation der anthroposophischen ''Forschungsstelle Kulturimpuls''


*[http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=248 Biographischer Eintrag] in der Online-Dokumentation der anthroposophischen ''Forschungsstelle Kulturimpuls''
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Version vom 28. März 2008, 15:57 Uhr

Walter Abendroth (* 29. Mai 1896 in Hannover; † 30. September 1973 in Fischbachau) war ein deutscher Komponist, Redakteur, Anthroposoph und Musikschriftsteller.

Leben

Walter Abendroth wuchs, zusammen mit einer älteren Schwester und einem jüngeren Bruder, zunächst in Hannover, dann ab 1907 in Berlin als Sohn eines Landvermessers auf. Noch als Schüler begegnete er Rudolf Steiner, dessen Anthroposophie ihn von da an begleitete und für die er in verschiedenen Zusammenhängen wirkte. In München studierte er ab 1914 erst Malerei und Musik; 1916 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen.

Nach 1918 führten ihn seine „Wanderjahre“ über Göttingen, wo er 1920 heiratete, Jena, Hamburg, Köln, dann 1930 wiederum nach Berlin. Nach 1945 lebte er – zum zweiten Mal verheiratet – wieder in Hamburg, dann ab 1955 in München.

Schaffen

Nach seinen (vorwiegend privaten) Musikstudien war er freischaffender Komponist und Musikrezensent. Im Jahr 1930 übernahm er die Redaktion der Allgemeinen Musikzeitung. Diese Position hatte er bis 1934 inne, nebst redaktioneller Arbeiten beim Berliner Lokalanzeiger. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Redakteur bei der Zeitschrift Die Zeit. Speziell hervorgetan hat er sich als Biograf und Herausgeber von Werken Hans Pfitzners.

Neben seiner rezensorischen und (musik)schriftstellerischen Tätigkeit verfasste er als Komponist fünf Sinfonien, nebst einer Vielzahl von Konzerten, Liedern sowie Kammermusik. In seiner kompositorischen Arbeit war er bestrebt, die traditionellen Musikformen fortzuentwickeln und diese mit den musikalischen Ausdrucksformen des 20. Jahrhunderts zu verbinden.

Werke (Auswahl)

Kompositionen

  • Sinfonietta in drei Sätzen für großes Orchester (um 1924)
  • Kleine Orchestermusik (UA 1940 unter Karl Böhm)
  • Konzert für Bratsche und Orchester
  • Erste Symphonie (UA 1941 unter Paul van Kempen)
  • Konzert für Orchester (UA 1943)

Bücher

  • Hans Pfitzner, München 1935 (Nachdruck Aachen 1981)
  • Deutsche Musik der Zeitwende. Eine kulturphilosophische Persönlichkeitsstudie über Anton Bruckner und Hans Pfitzner, Hamburg 1937 (Deutsche Hausbücherei Band 579)
  • Johannes Brahms. Sein Wesen und seine musikgeschichtliche Bedeutung, Berlin 1939
  • Die Symphonien Anton Bruckners. Einführungen, Berlin 1940
  • Hans Pfitzner. Sein Leben in Bildern. Mit 84 Abbildungen auf Tafeln, Leipzig 1941
  • Vom Werden und Vergehen der Musik, Hamburg 1949
  • Vier Meister der Musik. Bruckner, Mahler, Reger, Pfitzner, München 1952
  • (Hg.:) Hans Pfitzner. Reden, Schriften, Briefe. Unveröffentlichtes und bisher Verstreutes, Berlin 1955
  • Bruckner. Eine Bildbiographie, München 1958
  • Kleine Geschichte der Musik, Frankfurt 1959
  • Selbstmord der Musik? Zur Theorie, Ideologie und Phraseologie des modernen Schaffens, Berlin 1963
  • Ich warne Neugierige. Erinnerungen eines kritischen Zeitbetrachters, München 1966
  • Arthur Schopenhauer, Reinbek 1967 (Rowohlts Monographien, Band 133), ISBN 3-499-50133-3
  • Rudolf Steiner und die heutige Welt. Ein Beitrag zur Diskussion um die menschliche Zukunft, München 1969
  • Reinkarnation, Frankfurt 1986

Weblinks


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