Ernst Bindel und Lucifer (Zeitschrift): Unterschied zwischen den Seiten

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'''Ernst Bindel''' (* [[Wikipedia:6. August|6. August]] [[Wikipedia:1890|1890]] in [[Wikipedia:Magdeburg|Magdeburg]]; † [[Wikipedia:16. November|16. November]] [[Wikipedia:1974|1974]] in [[Wikipedia:Stuttgart|Stuttgart]]) war ein deutscher Mathematiker,[[Anthroposophie|Anthroposoph]] und [[Waldorflehrer]]. Er studierte [[Mathematik]], [[Physik]] und [[Chemie]] und wurde noch von [[Rudolf Steiner]] als Lehrer an die erste [[Waldorfschule]] nach Stuttgart berufen, wo er ab Ostern [[Wikipedia:1925|1925]] unterrichtete.
'''Lucifer''' manchmal auch '''Luzifer''' war eine von [[Helena Petrovna Blavatsky]] herausgegebene [[Theosophie|theosophische]] Zeitschrift. Die erste Ausgabe erschien am 15. September [[1887]] in [[London]].


==Werke==
==Geschichte der Zeitschrift==
[[Datei:Ernst Bindel Die geistigen Grundlagen der Zahlen.jpg|mini|]]
1884/85 kam Blavatsky durch das Bekanntwerden der [[Coulomb-Affäre]] und später des [[Hodgson Report]]s unter Druck und musste daraufhin [[Indien]] verlassen. Bis zu ihrer Abreise aus Indien 1885 war Blavatsky die Herausgeberin der Zeitschrift [[The Theosophist]] gewesen. Dieses Publikationsorgan hatte sie für die Veröffentlichung einer Reihe von eigenen Aufsätzen sowie als Mittel zur Einflussnahme auf die Geschicke der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]] genutzt. Mit ihrer Abreise war auch die Aufgabe der Herausgeberschaft am ''Theosophist'' verbunden, diese Position übernahm [[Henry Steel Olcott]], der Präsident der Theosophischen Gesellschaft. In den folgenden Jahren kam es mehrmals zu Differenzen zwischen Olcott und Blavatsky, weil Blavatsky Artikel zur Veröffentlichung im ''Theosophist'' einreichte, diese aber von Olcott abgelehnt wurden. Nachdem Blavatsky 1887 durch die Gründung der [[Blavatsky Lodge]] in London wieder Rückhalt und Unterstützung erfahren hatte, gründete sie deshalb eine eigene theosophische Zeitschrift und übernahm die Funktion des Herausgebers - den ''Lucifer''. Damit konnte sie wieder alleine entscheiden, was und wie etwas veröffentlicht wurde und damit Einfluss auf die Entwicklung der theosophischen Lehre nehmen.
*''Das Rechnen im Lichte der Anthroposophie''. Waldorfschulverlag, Stuttgart 1927
**veränderte Neuauflage als: ''Das Rechnen''. Mellinger, Stuttgart 1966, ISBN 3-88069-013-8
*''Die Grundlagen der Mathematik im Lichte der Anthroposophie''. Waldorfschulverlag, Stuttgart 1928
**veränderte Neuauflage als: ''Die Arithmetik''. Mellinger, Stuttgart 1967, ISBN 3-88069-014-6
*''Die ägyptischen Pyramiden als Zeugen vergangener Mysterienweisheit''. Waldorfschulverlag, Stuttgart 1932
*''Logarithmen für jedermann. Elementare Einführung mit Hinweisen auf höhere Gesetzmäßigkeiten''. Kohlhammer, Stuttgart 1938
*''Die Zahlengrundlagen der Musik im Wandel der Zeiten''. 3 Bände, Stuttgart 1950/51/53
**Neuausgabe in einem Band: Freies Geistesleben, Stuttgart 1985, ISBN 978-3772508349 [http://bvbr.bib-bvb.de:8991/exlibris/aleph/a22_1/apache_media/UP45J1UL4TRSBXDBTA78NA1UKVCTT4.pdf Inhaltsverzeichnis]
*''Die geistigen Grundlagen der Zahlen. Die Zahl im Spiegel der Kulturen. Elemente einer spirituellen Geometrie und Arithmetik''. Freies Geistesleben, Stuttgart 1958
**letzte veränderte Neuauflage: Freies Geistesleben (Praxis Anthroposophie 51), Stuttgart 2003, ISBN 3-7725-1251-8, [http://d-nb.info/953552047/04 Inhaltsverzeichnis]


''(Anhand vieler kulturhistorischer Dokumente stellt der Autor die Entwicklung des Zahlenverständnisses vom Altertum bis zur Neuzeit dar und zeigt, wie berechtigt es ist, von den spezifischen Qualitäten der Zahlen zu sprechen. Eine lebendige Einführung in die Kulturgeschichte der Zahl.) (aus dem Klappentext)''
Die Herausgeberschaft hatte Blavatsky bis zu ihrem Tod, am 8. Mai 1891 inne. Unterstützt wurde sie anfangs von [[Mabel Collins]] als stellvertretender Herausgeberin bis 15. Februar 1889. Ab diesem Zeitpunkt fungierte [[Annie Besant]] als Stellvertreterin, nach Blavatskys Tod 1891 war Besant Herausgeberin. Seit 1889 half [[George Robert Stow Mead]] (G.R.S. Mead) Blavatsky als Assistent bei der Veröffentlichung, dieser wurde 1891 Stellvertreter Besants und im September 1897 übernahm er die Verantwortung als Herausgeber des Lucifer. Sein erstes Tun war, den umstrittenen Titel des Blattes auf [[The Theosophical Review]] zu ändern, damit hörte ''Lucifer'' zu bestehen auf.
*''Pythagoras. Leben und Lehre in Wirklichkeit und Legende''. Freies Geistesleben, Stuttgart 1962
*''Die Kegelschnitte. Ihre zeichnerische Gewinnung und ihre Beziehung zum Menschen''. Freies Geistesleben, Stuttgart 1963
*''Harmonien im Reiche der Geometrie. In Anlehnung an Keplers Weltharmonik''. Freies Geistesleben, Stuttgart 1964
*''Johannes Kepler. Beiträge zu seinem Lebensbild''. Freies Geistesleben, Stuttgart 1971


== Weblinks ==
Die Zeitschrift erschien zweimal im Jahr, wobei jeweils sechs Hefte zu einer Ausgabe gebunden wurden, das heißt die Hefte September bis Februar wurden zu einer großen Ausgabe zusammengefasst, ebenso die Hefte März bis August. In dieser Art erschienen insgesamt 20 Ausgaben mit jeweils etwa 500 - 600 Seiten Umfang. Nach der letzten Ausgabe März-August 1897 erfolgte durch G.R.S. Mead die Umbenennung in [[The Theosophical Review]].
{{PND|120138743}}
*[http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=72 Biographischer Eintrag] in der Online-Dokumentation der anthroposophischen ''Forschungsstelle Kulturimpuls''


{{DEFAULTSORT:Bindel, Ernst}}
==Richtung==
Publiziert wurden neben theosophischen Themen zahlreiche Artikel religiöser Art, von [[Buddhismus]] über [[Hinduismus]] und [[Christentum]] bis zu [[Nordgermanische Religion| Nordgermanischen Religionen]]. Ebenso über [[Astrologie]], [[Karma]], [[Reinkarnation]], die [[Kabbala]], [[Okkultismus]], usw. Darüber hinaus wurden wissenschaftliche Themen abgehandelt, über die [[Philosophie der Antike]] geschrieben und Literatur, wie z.B. [[Friedrich Nietzsche|Nietzsche's]] [[Also sprach Zarathustra|Zarathustra]], rezensiert. Auch wurden zum Teil scharfe Angriffe gegen die etablierten christlichen Kirchen und Organisationen gerichtet. Im etwa zehnjährigen Bestehen wurden mehr als 2800 Aufsätze und Artikel veröffentlicht.


[[Kategorie:Anthroposoph (20. Jahrhundert)]]
==Namensgebung==
[[Kategorie:Deutscher]]
Der Name „Lucifer“ stammte aus dem [[Latein|lateinischen]] und bedeutete „Lichtbringer“. Mit dieser Namensgebung wollte Blavatsky die Richtung der Zeitschrift verdeutlichen: Die verborgenen Dinge der Dunkelheit ans Licht zu bringen. Das Verständnis dieses Namens ergibt sich aus dem Artikel [[Luzifer]]. Der Lichtbringer (= Lucifer), der Lieblingsengel Gottes, sollte das Licht auf die Erde, zu den Menschen bringen. Letztlich kam Lucifer nicht freiwillig, sondern wurde von [[Michael (Erzengel)|Michael]] auf die Erde gestürzt, was jedoch weiter keinen Unterschied machte, da das Licht (= als Quelle der Erleuchtung) auch auf diese Weise die Erde und die Menschen (= die Materie) durchdringen konnte. In diesem Sinne war der Titel der Zeitschrift überaus positiv gemeint.
[[Kategorie:Geboren 1890]]
 
[[Kategorie:Gestorben 1974]]
Der gleiche Name, mit einem „z“ anstatt „c“ geschrieben, nämlich [[Luzifer]], wurde und wird jedoch in der christlichen Tradition mit [[Satan]] bzw. [[Teufel]] gleichgesetzt. Diese Bedeutung war und ist auch aufgrund der christlichen Überlieferung die allgemein anerkannte. Dem entsprechend war die Reaktion, vor allem christlicher Kreise, auf das Erscheinen der Zeitschrift durchweg negativ. Die Anfeindungen reichten von Teufelswerk und Dämonenkult bis zum [[Antichrist]] und meist wurde gleich die gesamte [[Theosophische Gesellschaft]] in diese Kritik miteinbezogen.
[[Kategorie:Mann]]
 
Da sich die von Blavatsky gemeinte Namensbedeutung in der Öffentlichkeit nicht durchsetzte, letztlich gerade das Gegenteil bewirkte und dadurch die Theosophie eine große Angriffsfläche für ihre zahlreichen Gegner bot, wurde der Name der Zeitschrift im September 1897 in [[The Theosophical Review]] geändert.
 
==Weblinks==
* [http://www.theosophische-informationsstelle.de/Lucifer/body_lucifer.html Namensbedeutung von Lucifer]
* [http://www.theosophische-informationsstelle.de/Canterbury/body_canterbury.html Offener Brief an den Erzbischof von Canterbury]
* [http://blavatskyarchives.com/luciferreprints.htm Nachdrucke der Zeitschrift] (englisch)
* [http://www.austheos.org.au/indices/LUCIFR.HTM Alle Artikelüberschriften samt Verfassern die publiziert wurden] (englisch)
* [http://www.austheos.org.au/clibrary/bindex-2.html Hyperlinkliste zu zahlreichen Lucifer-Online-Artikeln] (englisch)
 
 
[[Kategorie:Theosophische Zeitschrift]]
[[Kategorie:Zeitschrift (Vereinigtes Königreich)]]
[[Kategorie:Antiquarische Zeitschrift]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 29. März 2008, 13:22 Uhr

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der von Helena Blavatsky herausgegebenen Zeitschrift Lucifer und ist nicht zu verwechseln mit der 1903 von Rudolf Steiner gegründeten Zeitschrift Namens Luzifer (1904 umbenannt in Lucifer-Gnosis). Ebenso hat dieser Artikel nichts mit der 1930 von der Amerikanischen Theosophischen Gesellschaft unter Gottfried de Purucker ins Leben gerufenen Zeitschrift gleichen Namens zu tun.

Lucifer manchmal auch Luzifer war eine von Helena Petrovna Blavatsky herausgegebene theosophische Zeitschrift. Die erste Ausgabe erschien am 15. September 1887 in London.

Geschichte der Zeitschrift

1884/85 kam Blavatsky durch das Bekanntwerden der Coulomb-Affäre und später des Hodgson Reports unter Druck und musste daraufhin Indien verlassen. Bis zu ihrer Abreise aus Indien 1885 war Blavatsky die Herausgeberin der Zeitschrift The Theosophist gewesen. Dieses Publikationsorgan hatte sie für die Veröffentlichung einer Reihe von eigenen Aufsätzen sowie als Mittel zur Einflussnahme auf die Geschicke der Theosophischen Gesellschaft genutzt. Mit ihrer Abreise war auch die Aufgabe der Herausgeberschaft am Theosophist verbunden, diese Position übernahm Henry Steel Olcott, der Präsident der Theosophischen Gesellschaft. In den folgenden Jahren kam es mehrmals zu Differenzen zwischen Olcott und Blavatsky, weil Blavatsky Artikel zur Veröffentlichung im Theosophist einreichte, diese aber von Olcott abgelehnt wurden. Nachdem Blavatsky 1887 durch die Gründung der Blavatsky Lodge in London wieder Rückhalt und Unterstützung erfahren hatte, gründete sie deshalb eine eigene theosophische Zeitschrift und übernahm die Funktion des Herausgebers - den Lucifer. Damit konnte sie wieder alleine entscheiden, was und wie etwas veröffentlicht wurde und damit Einfluss auf die Entwicklung der theosophischen Lehre nehmen.

Die Herausgeberschaft hatte Blavatsky bis zu ihrem Tod, am 8. Mai 1891 inne. Unterstützt wurde sie anfangs von Mabel Collins als stellvertretender Herausgeberin bis 15. Februar 1889. Ab diesem Zeitpunkt fungierte Annie Besant als Stellvertreterin, nach Blavatskys Tod 1891 war Besant Herausgeberin. Seit 1889 half George Robert Stow Mead (G.R.S. Mead) Blavatsky als Assistent bei der Veröffentlichung, dieser wurde 1891 Stellvertreter Besants und im September 1897 übernahm er die Verantwortung als Herausgeber des Lucifer. Sein erstes Tun war, den umstrittenen Titel des Blattes auf The Theosophical Review zu ändern, damit hörte Lucifer zu bestehen auf.

Die Zeitschrift erschien zweimal im Jahr, wobei jeweils sechs Hefte zu einer Ausgabe gebunden wurden, das heißt die Hefte September bis Februar wurden zu einer großen Ausgabe zusammengefasst, ebenso die Hefte März bis August. In dieser Art erschienen insgesamt 20 Ausgaben mit jeweils etwa 500 - 600 Seiten Umfang. Nach der letzten Ausgabe März-August 1897 erfolgte durch G.R.S. Mead die Umbenennung in The Theosophical Review.

Richtung

Publiziert wurden neben theosophischen Themen zahlreiche Artikel religiöser Art, von Buddhismus über Hinduismus und Christentum bis zu Nordgermanischen Religionen. Ebenso über Astrologie, Karma, Reinkarnation, die Kabbala, Okkultismus, usw. Darüber hinaus wurden wissenschaftliche Themen abgehandelt, über die Philosophie der Antike geschrieben und Literatur, wie z.B. Nietzsche's Zarathustra, rezensiert. Auch wurden zum Teil scharfe Angriffe gegen die etablierten christlichen Kirchen und Organisationen gerichtet. Im etwa zehnjährigen Bestehen wurden mehr als 2800 Aufsätze und Artikel veröffentlicht.

Namensgebung

Der Name „Lucifer“ stammte aus dem lateinischen und bedeutete „Lichtbringer“. Mit dieser Namensgebung wollte Blavatsky die Richtung der Zeitschrift verdeutlichen: Die verborgenen Dinge der Dunkelheit ans Licht zu bringen. Das Verständnis dieses Namens ergibt sich aus dem Artikel Luzifer. Der Lichtbringer (= Lucifer), der Lieblingsengel Gottes, sollte das Licht auf die Erde, zu den Menschen bringen. Letztlich kam Lucifer nicht freiwillig, sondern wurde von Michael auf die Erde gestürzt, was jedoch weiter keinen Unterschied machte, da das Licht (= als Quelle der Erleuchtung) auch auf diese Weise die Erde und die Menschen (= die Materie) durchdringen konnte. In diesem Sinne war der Titel der Zeitschrift überaus positiv gemeint.

Der gleiche Name, mit einem „z“ anstatt „c“ geschrieben, nämlich Luzifer, wurde und wird jedoch in der christlichen Tradition mit Satan bzw. Teufel gleichgesetzt. Diese Bedeutung war und ist auch aufgrund der christlichen Überlieferung die allgemein anerkannte. Dem entsprechend war die Reaktion, vor allem christlicher Kreise, auf das Erscheinen der Zeitschrift durchweg negativ. Die Anfeindungen reichten von Teufelswerk und Dämonenkult bis zum Antichrist und meist wurde gleich die gesamte Theosophische Gesellschaft in diese Kritik miteinbezogen.

Da sich die von Blavatsky gemeinte Namensbedeutung in der Öffentlichkeit nicht durchsetzte, letztlich gerade das Gegenteil bewirkte und dadurch die Theosophie eine große Angriffsfläche für ihre zahlreichen Gegner bot, wurde der Name der Zeitschrift im September 1897 in The Theosophical Review geändert.

Weblinks


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Lucifer (Zeitschrift) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.