Karl Ballmer und Elisabeth Vreede: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Joachim Stiller
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Karl Ballmer um 1930.jpg|thumb|200px|Karl Ballmer (ca. 1930)]]
[[BIld:Elisabeth_Vreede.jpg|thumb|Elisabeth Vreede]]
'''Karl Ballmer''' (* [[Wikipedia:23. Februar|23. Februar]] [[Wikipedia:1891|1891]] in [[Wikipedia:Aarau|Aarau]]; † [[Wikipedia:7. September|7. September]] [[Wikipedia:1958|1958]] in [[Wikipedia:Lugano|Lugano]]) war ein [[Wikipedia:Schweiz|Schweiz]]er [[Wikipedia:Malerei|Kunstmaler]] und philosophischer [[Wikipedia:Schriftsteller|Schriftsteller]].
'''Elisabeth Vreede''' (* [[Wikipedia:16. Juli|16. Juli]] [[Wikipedia:1879|1879]] in [[Wikipedia:Den Haag|Den Haag]]; † [[Wikipedia:31. August|31. August]] [[Wikipedia:1943|1943]] in [[Wikipedia:Ascona|Ascona]]) war eine niederländische [[Wikipedia:Mathematik|Mathematik]]erin, [[Wikipedia:Astronomie|Astronomin]] und [[Anthroposophie|Anthroposophin]]. Sie gehörte von 1925 bis 1935 dem Vorstand der [[Anthroposophische Gesellschaft|Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft]] an.


== Leben ==
== Leben ==
Karl Ballmer wurde als Sohn eines Bankangestellten in Aarau geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters betrieb die Mutter eine Pension.


Die Schulzeit an der Bezirksschule, dann der [[Wikipedia:Alte Kantonsschule Aarau|Kantonsschule Aarau]] beschreibt Ballmer als ''„eher trostlos“''. Als 16-Jähriger bewies er sein Zeichentalent, indem er seinen Gesangslehrer karikierte. Als der Rektor ihm zur Strafe eine Ohrfeige gab, diktierte Ballmer seiner Mutter die Austrittserklärung und begann eine Zeichnerlehre bei einem Architekten.
Elisabeth Vreede kam schon im Elternhaus mit der [[Theosophie]] in Kontakt. Sie interessierte sich früh für den Sternenhimmel, las die Werke von [[Wikipedia:Camille Flammarion|Camille Flammarion]] und lernte dabei Französisch. Sie studierte Mathematik, Astronomie und Philosophie an der [[Wikipedia:Universität Leiden|Universität Leiden]]. Nach dem Diplomabschluss 1906 gab sie bis 1910 Mathematikunterricht an einer höheren Mädchenschule.


Ballmer setzte den Weg einer künstlerischen Ausbildung fort, zuletzt an der [[Wikipedia:Akademie der bildenden Künste München|Kunstakademie München]] und arbeitete von 1913 bis 1914 als Grafiker in [[Wikipedia:Bern|Bern]] und [[Wikipedia:Zürich|Zürich]]. Von 1915 bis 1916 war er als [[Wikipedia:Redakteur|Redakteur]] für Presseagenturen tätig und hoffte, im [[Wikipedia:Journalismus|Journalismus]] Fuß zu fassen. ''„Meine Existenz, seit ich im Frühjahr 1911 von [[Wikipedia:München|München]] nach Aarau zurückkehrte, war bis in den Herbst 1918 eine einzige schwerste Krisis. Nicht so sehr, dass mir die Mittel fehlten zu einem ruhigen Studium war der tiefere Grund einer grauenvollen Verzweiflung. Vielmehr war es die Verzweiflung, der menschlichen Existenz, so wie ich sie damals empfand, überhaupt einen tragenden Sinn abzugewinnen.“''
Ab 1910 lebte sie in [[Wikipedia:Berlin|Berlin]], arbeitete an ihrer (nicht vollendeten) [[Wikipedia:Dissertation|Dissertation]] und zeitweise als Sekretärin von [[Rudolf Steiner]]. 1914 zog sie nach [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]], um beim Bau des ersten [[Goetheanum]]s mitzuhelfen. In den Kriegsjahren half sie bei der Fürsorge für Kriegsgefangene in Berlin.


Dies änderte sich nachhaltig, als er 1917 die [[Anthroposophie]] und 1918 [[Rudolf Steiner]] persönlich kennenlernte. Ballmer sagte später, dass er Steiner buchstäblich sein Leben verdanke, und setzte sein ganzes weiteres Leben für den Versuch ein, die gebildete Welt auf ''„das Ereignis Rudolf Steiner“'' – wie er die Anthroposophie nannte – aufmerksam zu machen.
Nach Kriegsende begann Vreede aus eigenen Mitteln die Bibliothek und das Archiv am Goetheanum aufzubauen. 1924 wurde sie Leiterin der Mathematisch-Astronomischen Sektion der ''Freien Hochschule für Geisteswissenschaft'' am Goetheanum.


Von den Anthroposophen in Dornach, wo Steiner ihn zur Mitarbeit an der künstlerischen Ausgestaltung des ersten [[Goetheanum]]s gebeten hatte, war Ballmer jedoch offenbar abgeschreckt. Um zu einem selbständigen Standpunkt der Anthroposophie gegenüber zu gelangen, „flüchtete“ er aus Dornach und studierte als Autodidakt an deutschen Bibliotheken – nach einigen Zwischenstationen vor allem ab 1922 in [[Wikipedia:Hamburg|Hamburg]].
Nach den internen Auseinandersetzungen in der Anthroposophischen Gesellschaft wurde sie mit [[Ita Wegman]] aus dem Vorstand abberufen. Wenige Monate nach deren Tod verstarb auch sie nach kurzer Krankheit.
 
Hamburg ist zu Ballmers geliebter Wahlheimat geworden, der er später nachgetrauert hat. Neben den intensiven philosophischen Privatstudien malte er. Die zeitgenössische Künstleravantgarde, die sich in Hamburg gerade als [[Wikipedia:Hamburgische Sezession|Hamburgische Sezession]] formiert hatte, wurde in dieser Zeit auf ihn aufmerksam. Insbesondere der Leiter des Museums für Kunst und Gewerbe, [[Wikipedia:Max Sauerlandt|Max Sauerlandt]], war ab 1930 ein wichtiger Förderer. Die Anerkennung, die Ballmer hier genoss, zeigt sich darin, dass seine Bilder in Ausstellungen zusammen mit Klee und Kandinsky gezeigt wurden und auch von den Preisveranschlagungen her ähnlich geschätzt waren. 1932 trat Ballmer in die Sezession ein. Im intensiven Austausch mit anderen Künstlern wie [[Wikipedia:Rolf Nesch|Rolf Nesch]], [[Wikipedia:Richard Haizmann|Richard Haizmann]] und [[Wikipedia:Willem Grimm|Willem Grimm]] trug Ballmer dazu bei, die Arbeit der Hamburgischen Sezession auf hohem künstlerischen Niveau weiterzuentwickeln.
 
Ballmers schriftstellerische Versuche, eine intellektuelle Verständigung zwischen Anthroposophie und zeitgenössischer Philosophie zu etablieren, fand dagegen auf beiden Seiten kaum Resonanz. Seine Interpretation der Anthroposophie als autonomistisches Ideenkunstwerk Steiners machte ihn auch bei dessen Anhängern zum [[Wikipedia:enfant terrible|enfant terrible]]. Als er in den 50er Jahren zunehmend Kritik an anthroposophischen Veröffentlichungen äußerte, die seiner Meinung nach in ihrer Scheinwissenschaftlichkeit den Kern der Steinerschen Sache verrieten und dessen Ansehen schädigten, wurde er geradezu geächtet und totgeschwiegen.
 
Als die Nazis nach ihrer Machtübernahme damit anfangen wollten, die Hamburgische Sezession auf ihre Linie zu bringen, erklärte Ballmer seinen Austritt. Die Künstlergruppe selbst löste sich etwas später, am 16. Mai 1933, durch eigenen Beschluss auf und setzte das Vereinsvermögen in Champagner um, den sie am gleichen Abend vertrank. Mit der Selbstauflösung  reagierten die Künstler und Künstlerinnen auf Repressionen der Nazis gegenüber jüdischen sowie politisch unbeugsamen nicht-jüdischen Mitgliedern der Sezession. So hatten die Nazis von der Sezession gefordert, alle jüdischen Mitglieder auszuschließen. Dieser Demütigung der KollegInnen und der vorhersehbaren Zwangsauflösung wollten die Künstler zuvorkommen.
 
1937 beschlagnahmten die Nazis in der Aktion „[[Wikipedia:Entartete Kunst|Entartete Kunst]]“ Werke von Ballmer und belegten ihn mit Berufsverbot. Im selben Jahr heiratete Ballmer seine Lebensgefährtin, die Anthroposophin Katharina van Cleef, und zog mit ihr in ein neugebautes Atelierhaus in [[Wikipedia:Glinde|Glinde]] bei Hamburg. Unter den Gästen des Richtfestes war der junge [[Wikipedia:Samuel Beckett|Samuel Beckett]], der Ballmer in seinem Atelier besucht hatte und ihn noch Jahrzehnte später als „großen unbekannten Maler“ pries. Doch war das Paar – van Cleef stammte aus einer jüdischen Familie – auch im ländlichen Glinde nicht sicher vor den Anfeindungen der Nazis und ihrer Sympathisanten. Es flüchtete deshalb im September 1938 in die Schweiz. Nach einigen Monaten in Basel ließen sich Ballmer und seine Frau im [[Wikipedia:Kanton Tessin|Tessin]], zunächst in [[Wikipedia:Melide TI|Melide]], ab November 1941 in [[Wikipedia:Lamone|Lamone]] bei Lugano nieder.
 
Bis zu seinem Tod lebte Ballmer hier in relativer Abgeschiedenheit. Den Anschluss an die Schweizer Kunstszene fand er nicht – er suchte ihn auch nicht offensiv –, malte jedoch weiterhin. 1947 hatte ihn die wiedergegründete Hamburgische Sezession eingeladen, Mitglied zu werden und an einer Ausstellung teilzunehmen. Es kam jedoch zu keiner dauerhaften Zusammenarbeit mehr.
 
Unermüdlich studierte er alle ihm erreichbaren Neuerscheinungen über Philosophie, Theologie und Anthroposophie, nahm über Pressedienste und Radio am kulturellen Leben des deutschsprachigen Raumes teil und meldete sich immer wieder über Zeitungsartikel und Briefe an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu Wort.
 
Die geistige Leidenschaft Karl Ballmers – wie sie aus den tausenden Briefen und Manuskriptblättern spricht, die im Staatsarchiv des Kantons Aargau liegen – galt der Formulierung einer universellen Weltanschauung, die er auf höchst eigenwillige Art aus der Anthroposophie entwickelte. An welcher philosophischen, theologischen oder auch physikalischen Einzelfrage er auch anknüpfte, stets ging es ihm ums Ganze, um die (jedoch anti-theistisch verstandene) Gottesfrage, um das mit Steiner geteilte Anliegen, ''„den Menschen von den Fundamenten her aufzuerbauen“''. Seine Antworten und Fragen – er vertrat die These, erst aus aufgefundenen Antworten könnten Fragen entwickelt werden – können sich dabei an keine Disziplingrenzen halten. Ballmers dichte, holzschnittartige Sprache ist schwer verständlich und will sich nicht an akademischen Kriterien messen lassen. Die ''„Wirklichkeit des Widerspruchs“'', in traditionell-abendländischer Wissenschaft verdrängt oder marginalisiert, ist ihm geradezu Wahrheitskriterium.
 
Ballmers „postmodern“ anmutende Thesen lassen fast an den späteren [[Wikipedia:Radikaler Konstruktivismus|Radikalen Konstruktivismus]] denken, haben aber gleichzeitig ein eindeutig sensualistisches Moment, was sicherlich auf Steiners Antikantianismus und letzten Endes auf Goethe zurückgeht. In den letzten Lebensjahren bezeichnete er seine Philosophie sogar in Gänze als eine ''„schlichte Lehre vom Sinneswahrnehmungswesen“'', oder in Anknüpfung an [[Wikipedia:Herman Schmalenbach|Herman Schmalenbach]] als ''„Lehre vom Sichwahrnehmbarmachen des Logos“''.
 
== Werk und Rezeption ==
Ballmers malerisches Werk erlangte kurz vor und dann nach seinem Tod vor allem in der Schweiz wieder Bekanntheit. Die große Retrospektive zum 100. Geburtstag umfasste den größten Teil des zugänglichen Werkes und ist in einem Bildband hervorragend dokumentiert. Auch umfangreiche biographische Informationen sind hier enthalten.
 
Im Zuge der historischen Wiederentdeckung der Hamburgischen Sezession und überhaupt der von den Nazis zerstörten jungen noch unetablierten künstlerischen Bestrebungen (als „Verlierer der Kunstgeschichte“) ist Ballmer auch in Deutschland seit den 90er Jahren wieder als Maler entdeckt worden.
 
Die schriftstellerische Hinterlassenschaft führt eher ein Dornröschendasein. Ballmer gründete 1953 mit Hilfe seines Freundes Hans Gessner den „Verlag Fornasella“, der inzwischen nach Deutschland umgesiedelt ist und weiterhin Schriften Ballmers herausgibt. Seit 1994 gibt der deutsch-französische Verlag [[Wikipedia:Edition LGC|Edition LGC]] Schriften aus dem umfangreichen Nachlass heraus.


== Werke ==
== Werke ==
*''Anthroposophen und soziale Frage'', 1919, 2. Aufl. 2004, ISBN 978-3-945357-05-7
*''Drei Vorträge über Kunst'', gehalten zu Dornach 1920, 2. Aufl. 1996, ISBN 978-3-945357-19-4
*''Rudolf-Steiner-Blätter Nr. 1'', Hamburg 1928, 2. Aufl. 2005, ISBN 978-3-945357-36-1
*''Rudolf-Steiner-Blätter Nr. 2'', Hamburg 1928, 2. Aufl. 2005, ISBN 978-3-945357-37-8
*''Rudolf-Steiner-Blätter Nr. 3/4'', Hamburg 1929, 2. Aufl. 2005, ISBN 978-3-945357-38-5
*''Rudolf Steiner und die jüngste Philosophie, Heft 5 der Rudolf-Steiner-Blätter'', Hamburg 1929, 2. Aufl. 1990, ISBN 978-3-945357-39-2
*''Ernst Haeckel und Rudolf Steiner'', Hamburg 1929, 3. Aufl. 2003, ISBN 978-3-945357-25-5
*''Das Goetheanum Rudolf Steiners'', in: ''Bau-Rundschau'', Hamburg 1930, 2. Aufl. 2004, ISBN 978-3-945357-10-1
*''Aber Herr Heidegger! Zur Freiburger Rektoratsrede Martin Heideggers''. Mit einem Vorwort von [[Wikipedia:Friedrich Eymann|Fritz Eymann]], Basel 1933, ISBN 978-3-945357-02-6
*''Der Macher bin ich, den Schöpfer empfange ich'', 1933, 3. Aufl. 2007, ISBN 978-3-945357-13-2
*''Rembrandt oder die Tragödie des Lichts'', 1933, 2. Aufl. 2000, ISBN 978-3-945357-33-0
*''[[Wikipedia:Alois Emanuel Biedermann|A. E. Biedermann]] heute! Zur theologischen Aufrüstung'', Bern 1941, ISBN 978-3-945357-01-9
*''Abgefertigt durch Karl Ballmer'', 1941, ISBN 978-3-945357-03-3
*''Das Christentum der Berner Universität'', Aarau 1941, ISBN 978-3-945357-08-8
*''Ein Schweizerischer Staatsrechtslehrer: [[Wikipedia:Karl Barth|Karl Barth]]'', Melide 1941, ISBN 978-3-945357-22-4
*''Das Christus-Buch des Freisinns'', 1941, ISBN 978-3-945357-09-5
*''Römerzug in Germanien?'', Aarau 1941, 2. Aufl. 2015, ISBN 978-3-945357-35-4
*''Der erste Rektor der Zürcher Universität'', Zürich 1946, 3. Aufl. 2005, ISBN 978-3-945357-12-5
*''Requiem (zum Tode von Eberhard Grisebach)'', Zürich 1946, 3. Aufl. 2005, ISBN 978-3-945357-34-7
*''„Wissenschaft“'', Aarau 1946, 2. Aufl. 1996, ISBN 978-3-945357-42-2
*''Marginalien 1 - Zum Problem der Wiederverkörperung'', 1949, 2. Aufl. 2005, ISBN 978-3-945357-28-6
*''Elf Briefe über Wiederverkörperung'', Besazio 1953, ISBN 978-3-945357-23-1
*''Briefwechsel über die motorischen Nerven'', Besazio 1953, ISBN 978-3-945357-07-1
*''Editorin [[Marie Steiner]]'', Besazio 1954, ISBN 978-3-945357-20-0
*''Philologin Marie Steiner'', Besazio 1954, ISBN 978-3-945357-30-9
*''Eure "Wiedervereinigung", Brief nach Deutschland'', 1956, enthalten in: Hans Gessner ''Die Rolle der Persönlichkeit im Weltgeschehen'', 2. Aufl. 2004, ISBN 978-3-945357-48-4
*''Die erste Mitteilung über soziale Dreigliederung'' (enthalten in ''Zur sozialen Frage'', s. unten), Besazio 1957


Postum erschienen sind:
* ''Die Berechtigung der Mathematik in der Astronomie und ihre Grenzen''. In: ''Anthroposophische Hochschulkurse'', Bd. I/II, Stuttgart 1922
*''Deutschtum und Christentum in der Theosophie des Goetheanismus'', Besazio 1966, 2. Aufl. 1995, ISBN 978-3-945357-14-9
* ''Anthroposophie und Astronomie'', Novalis Verlag, Freiburg im Breisgau 1954
*''[[Wikipedia:Ignaz Paul Vitalis Troxler|Troxlers]] Auferstehung'', Besazio 1966, ISBN 978-3-945357-40-8
** Neu bearbeitete Auflage: Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, Dornach 1980
*''Zur sozialen Frage'' (enthält den Aufsatz ''Die erste Mitteilung über soziale Dreigliederung''), Besazio 1966, 2. Aufl. 2002/2004, ISBN 978-3-945357-43-9
* ''Die Bodhisattvafrage in der Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft''. Zwei Vorträge (vom 9. und 11. Juli 1930). In: Thomas Meyer/Elisabeth Vreede, ''Die Bodhisattvafrage'', Pegasus Verlagsbuchhandlung, Basel 1989
*''Die Judenfrage'', Besazio 1975, 2. Aufl. 2003, ISBN 978-3-945357-16-3
* ''Astrologie und Anthroposophie'', Verlag am Goetheanum, Dornach 1993, ISBN 3-7235-0695-X
*''Die Zukunft des deutschen Idealismus'', Besazio 1975, z.Zt. vergriffen
*''Marginalien 2 (Sinnenwirkung)'', Besazio 1975, 2. Aufl. 2005, ISBN 978-3-945357-29-3
*''Erlösung der Tiere durch [[Eurythmie]]. Zu Rudolf Steiners „Eurythmie“'', Besazio 1976, 2. Aufl. 2010, ISBN 978-3-945357-24-8
*''Die Aktie, Symbol der Schande'', Besazio 1976, 2. Aufl. 2000, ISBN 978-3-945357-15-6
*''„Geistige Landesverteidigung?“'', Besazio 1976, 2. Aufl. 2005, ISBN 978-3-945357-27-9
*''Philosophische Plaudereien, minima contra gentiles'', Besazio 1976, 2. Aufl. 2000, ISBN 978-3-945357-31-6
*''Fünf Aufsätze, die soziale Frage betreffend'', Besazio 1976, 2. Aufl. 2009, ISBN 978-3-945357-26-2
*''Das Konfessionenproblem in der Schweiz'', Besazio 1977, 2. Aufl. 2004, ISBN 978-3-945357-11-8
*''Begegnung mit Bruder Klaus'', Besazio 1978, 2. Aufl. 2015, ISBN 978-3-945357-06-4
*''Problem der Physik'', Besazio 1978, 2. Aufl. 2002, ISBN 978-3-945357-32-3
*''Rudolf Steiners Philosophie der Freiheit als Analyse des Christusbewusstseins'' (enthalten in: ''Deutschtum und Christentum in der Theosophie des Goetheanismus''), Besazio 1979, z.Zt. vergriffen
*''Von der Natur zur Schöpfung. Thomismus und Goetheanismus'', Besazio 1979, 2. Aufl. 2003, ISBN 978-3-945357-41-5
*''Anthroposophie und Christengemeinschaft'' (aus: ''Rudolf-Steiner-Blätter Nr. 3/4''), Besazio 1980, z.Zt. vergriffen
**Siegen 1995, ISBN 3-930964-52-X
*''Abschied vom „Leib-Seele-Problem“'', Siegen 1994, ISBN 3-930964-21-X
*''Die moderne Physik, ein philosophischer Wert?'', Siegen 1994, ISBN 3-930964-20-1
*''Synchronizität. Gleichzeitigkeit, Akausalität und „Schöpfung aus dem Nichts“ bei [[Carl Gustav Jung|C. G. Jung]] und Rudolf Steiner'', Siegen 1995, ISBN 3-930964-25-2
*''Das Ereignis Rudolf Steiner'', Siegen 1995, ISBN 3-930964-51-1
*''[[Max Stirner]] und Rudolf Steiner''. Vier Aufsätze, Siegen 1995, ISBN 3-930964-24-4
*''Deutsche Physik – von einem Schweizer'', Siegen 1995, ISBN 3-930964-50-3
*''Anknüpfend an eine Bemerkung über [[Wikipedia:James Joyce|James Joyce]]'', Siegen 1996, ISBN 3-930964-23-6
*''Die Überwindung des Theismus als Gegenwartsaufgabe'', Siegen 1996, ISBN 3-930964-53-8
*''Umrisse einer Christologie der Geisteswissenschaft''. Texte und Briefe, hg. v. [[Karen Arajewitsch Swassjan|Karen Swassjan]]. Verlag am Goetheanum, Dornach 1999, ISBN 3-7235-1072-8
*''Die Karma-Orientierung der Erkenntnisfrage'', Besazio 2004, ISBN 978-3-945357-17-0
*''Ehrung – des Philosophen Herman Schmalenbach'', Siegen 2006, ISBN 3-930964-56-2
*''Ein neuer Galilei?'', Besazio 2006, ISBN 978-3-945357-21-7
*''[http://www.interesting-books-selector.com/?m=select&id=3930964228 Briefwechsel über die motorischen Nerven — Erweiterte Neuausgabe]'', [http://www.edition-lgc.de www.edition-lgc.de], Siegen, 2013


== Literatur ==
== Literatur ==
*Erwin Rehmann: ''Karl Ballmer 1891-1958''. Katalog zur Ausstellung vom 7. Mai - 4. Juni 1960. Aargauer Kunsthaus, Aarau 1960
*Hans Gessner: ''Karl Ballmer. Maler und Denker 1891–1958''. Verlag Fornasella, Besazio 1971
*''Karl Ballmer. 1891-1958. Der Maler''. Verlag Lars Müller, Baden 1990 <small>(Bildband)</small>
*Karen Swassjan: ''Die Karl-Ballmer-Probe''. Mit zwei Aufsätzen (''Marginalien'') von Karl Ballmer. Edition LGC, Siegen 1994, ISBN 3-930964-80-5
*Johannes Spallek: ''Karl und Katharina Ballmer. Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft''. In: ''Jahrbuch für den Kreis Stormarn'', 2006 (24. Jahrgang), herausgegeben vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund, Kreisverband Stormarn. M+K Hansa Verlag, Ahrensburg, ISBN 3-920610-79-2
* Peter Wyssling (LGC): Die Auferstehung Europas, März 2004 ( http://www.juraferien.ch/fileadmin/kamo/auferstehung%20europas%20(p.%20wyssling).pdf )


== Ausstellung ==
* Madeleine Petronella van Deventer (Hg.): ''Elisabeth Vreede – Ein Lebensbild'', Natura Verlag, Arlesheim 1976, ISBN 3-7235-0606-2
*''Geflohen aus Deutschland. Hamburger Künstler im Exil 1933–1945''. [[Wikipedia:Museum für Hamburgische Geschichte|Museum für Hamburgische Geschichte]], Hamburg 2007
* ''Besinnung auf Elisabeth Vreede (1879–1943). Evocation de Elisabeth Vreede (1879–1943)'', Dornach 2003


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.edition-lgc.de Edition LGC] - Informationen rund um Karl Ballmer
* [http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=739 Biographischer Eintrag] in der Online-Dokumentation der anthroposophischen ''Forschungsstelle Kulturimpuls''
*[http://www.fornasella.de Verlag Fornasella] - Schriften von Karl Ballmer und Hans Gessner zur Anthroposophie Rudolf Steiners.
*[http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=29 Biographischer Eintrag von Karen Swassjan] in der Online-Dokumentation der anthroposophischen ''Forschungsstelle Kulturimpuls''
*[http://www.menschenkunde.com/ballmer/ballmer_downloads.html Einige Texte von Karl Ballmer im PDF-Format] auf www.Menschenkunde.com
* [http://schaukasten.sub.uni-hamburg.de/beckett/beckett_d/index.php?k_ballmer.php Karl Ballmer] in der Online-Ausstellung ''[[Wikipedia:Samuel Beckett|Becket]] in Hamburg 1936'' der [[Wikipedia:Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg|Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg]]


{{DEFAULTSORT:Ballmer, Karl}}
{{DEFAULTSORT:Vreede, Elisabeth}}
[[Kategorie:Theosoph]]
[[Kategorie:Anthroposoph]]
[[Kategorie:Anthroposoph]]
[[Kategorie:Philosoph]]
[[Kategorie:Künstler]]
[[Kategorie:Maler]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Schweizer]]
[[Kategorie:Niederländer]]
[[Kategorie:Geboren 1891]]
[[Kategorie:Geboren 1879]]
[[Kategorie:Gestorben 1958]]
[[Kategorie:Gestorben 1943]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Frau]]


{{Personendaten
{{Personendaten
|NAME=Ballmer, Karl
|NAME=Vreede, Elisabeth
|ALTERNATIVNAMEN=
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=Kunstmaler und philosophischer Schriftsteller
|KURZBESCHREIBUNG=niederländische Mathematikerin und Anthroposophin
|GEBURTSDATUM=23. Februar 1891
|GEBURTSDATUM=16. Juli 1879
|GEBURTSORT=[[Aarau]]
|GEBURTSORT=[[Wikipedia:Den Haag|Den Haag]]
|STERBEDATUM=7. September 1958
|STERBEDATUM=31. August 1943
|STERBEORT=[[Lugano]]
|STERBEORT=[[Wikipedia:Ascona|Ascona]]
}}
}}


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 10. August 2017, 16:46 Uhr

Elisabeth Vreede

Elisabeth Vreede (* 16. Juli 1879 in Den Haag; † 31. August 1943 in Ascona) war eine niederländische Mathematikerin, Astronomin und Anthroposophin. Sie gehörte von 1925 bis 1935 dem Vorstand der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft an.

Leben

Elisabeth Vreede kam schon im Elternhaus mit der Theosophie in Kontakt. Sie interessierte sich früh für den Sternenhimmel, las die Werke von Camille Flammarion und lernte dabei Französisch. Sie studierte Mathematik, Astronomie und Philosophie an der Universität Leiden. Nach dem Diplomabschluss 1906 gab sie bis 1910 Mathematikunterricht an einer höheren Mädchenschule.

Ab 1910 lebte sie in Berlin, arbeitete an ihrer (nicht vollendeten) Dissertation und zeitweise als Sekretärin von Rudolf Steiner. 1914 zog sie nach Dornach, um beim Bau des ersten Goetheanums mitzuhelfen. In den Kriegsjahren half sie bei der Fürsorge für Kriegsgefangene in Berlin.

Nach Kriegsende begann Vreede aus eigenen Mitteln die Bibliothek und das Archiv am Goetheanum aufzubauen. 1924 wurde sie Leiterin der Mathematisch-Astronomischen Sektion der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum.

Nach den internen Auseinandersetzungen in der Anthroposophischen Gesellschaft wurde sie mit Ita Wegman aus dem Vorstand abberufen. Wenige Monate nach deren Tod verstarb auch sie nach kurzer Krankheit.

Werke

  • Die Berechtigung der Mathematik in der Astronomie und ihre Grenzen. In: Anthroposophische Hochschulkurse, Bd. I/II, Stuttgart 1922
  • Anthroposophie und Astronomie, Novalis Verlag, Freiburg im Breisgau 1954
    • Neu bearbeitete Auflage: Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, Dornach 1980
  • Die Bodhisattvafrage in der Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft. Zwei Vorträge (vom 9. und 11. Juli 1930). In: Thomas Meyer/Elisabeth Vreede, Die Bodhisattvafrage, Pegasus Verlagsbuchhandlung, Basel 1989
  • Astrologie und Anthroposophie, Verlag am Goetheanum, Dornach 1993, ISBN 3-7235-0695-X

Literatur

  • Madeleine Petronella van Deventer (Hg.): Elisabeth Vreede – Ein Lebensbild, Natura Verlag, Arlesheim 1976, ISBN 3-7235-0606-2
  • Besinnung auf Elisabeth Vreede (1879–1943). Evocation de Elisabeth Vreede (1879–1943), Dornach 2003

Weblinks


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Elisabeth Vreede aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.