Hexagramm und Goethes Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Hexagramm.jpg|thumb|250px|Hexagramm]]
[[Bild:Goethes_Maerchen_01.jpg|thumb|Illustration zu Goethes Märchen von Gustav Wolf (1922)]]
[[Bild:Faust Makrokosmos.jpg|thumb|250px|Das Hexagramm als Zeichen des [[Makrokosmos]].]]
'''Goethes Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie''' ist als letzte Erzählung in dem Novellenzyklus [[Wikipedia:Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten|Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten]] enthalten, der erstmals 1795 in der von [[TheaterWiki:Friedrich Schiller|Friedrich Schiller]] herausgegeben Zeitschrift [[Wikipedia:Die Horen (Schiller)|Die Horen]] erschienen ist. Das Märchen zeigt in bildhafter Form, wie sich der [[Mensch]] in einer dem [[Bewusstseinsseelenzeitalter]] gemäßen Form in ein bewusstes, freies Verhältnis zur [[Geistige Welt|übersinnlichen Welt]] setzen kann. [[Rudolf Steiner]] ist diesen Weg weiter gegangen und hat auf der Grundlage von [[Goethe]]s Märchen nicht nur seine [[Mysteriendramen]] geschrieben, sondern die ganze [[Anthroposophie]] ist, nach Steiners eigenen Worten, aus der "Urzelle" jenes Aufsatzes über ''Goethes geheime Offenbarung'' {{Lit|GA 30, S 86ff}} hervorgegangen, den er 1899 anläßlich Goethes 150. Geburtstages über dessen Märchen veröffentlicht hatte {{Lit|Lindenberg, S 298}}.
Das '''Hexagramm''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]]: hexágrammos - ''mit sechs Linien'') ist ein sechseckiger [[Wikipedia:Stern (Geometrie)|Stern]], der sich aus zwei überlappenden [[Wikipedia:Dreieck#Das_gleichseitige_Dreieck|gleichseitigen Dreiecken]] zusammensetzt. Das Hexagramm gilt als [[Wikipedia:Symbol|Symbol]] für den [[Makrokosmos]]. In der [[Alchemie]] ist es auch ein Zeichen für die Gesamtheit der vier [[Elemente]].


<gallery perrow="4">
== Personen ==
Bild:Feuer.svg|[[Feuer]]
* Der Fährmann
Bild:Luft.svg|[[Luft]]
* Zwei Irrlichter
Bild:Wasser.svg|[[Wasser]]
* Die grüne Schlange
Bild:Erde.svg|[[Erde (Element)|Erde]]
* Der Riese
</gallery>
* Der Alte mit der Lampe
 
* Seine Frau
== Hexagramm-Übung ==
* Der Mops
 
* Der goldene König
<div style="margin-left:20px">
* Der silberne König
<poem>"Das Prinzip
* Der gemischte König
    des Saturn ist die physische Grundlage
* Der Jüngling
    der Sonne ewiges Wachsen, ewiger Fortschritt
* Die schöne Lilie
    des Mondes Festhalten, Retardieren, Erstarren machen
* Ihre drei Dienerinnen
    des Mars Mut, das Agressive hineinzuführen in das Sinnenleben, das rote Blut
* Ihr Kanarienvogel
    des Merkur das Herausführen aus dem Sinnesleben
* Der Habicht
    des Jupiter die Befreiung des Ichs
    der Venus das Aufgehen in Liebe.
</poem>
 
Es entsprechen die angegebenen Farben diesen Planeten respektive
den Prinzipien<ref>In anderen Zusammenhängen finden sich teilweise andere Entsprechungen angegeben:
z. B. für die Eurythmie oder auf der Farbskizze «[[Der Mensch im Zusammenhang mit den Planeten]]», was nicht als Widerspruch, sondern als Ausdruck verschiedener Aspekte zu verstehen ist. Siehe hierzu z.B. Vortrag Wien, 1. Juni 1918 {{GZ||271|165ff}}.</ref><ref>Die Farbskizze «Der Mensch im Zusammenhang mit den Planeten» zeigt  folgende Zuordnung der Farben zu den Planeten, geordnet von unten nach oben nach der heutigen astronomischen Reihenfolge: Mond (violett), Venus (orange), Merkur (gelb), Sonne (weiß), Mars (hellblau), Jupiter (dunkelblau), Saturn (violett) {{GZ||230|28ff|26}}</ref><ref>Für die [[Eurythmie]] ist folgende Farbzuordnung gebräuchlich: Mond (violett), Merkur (gelb), Venus (grün), Sonne (weiß), Mars (rot), Jupiter (orange), Saturn (blau)</ref>:
 
<poem>
[[Saturn]] - [[Grün]]
[[Sonne]] - [[Orange]]
[[Mond]] - [[Violett]]
[[Mars]] - [[Rot]]
[[Merkur]] - [[Gelb]]
[[Jupiter]] - [[Blau]]
[[Venus]] - [[Indigo]]
</poem>
 
[[Datei:Hexagramm_SW.gif|right|600px|Hexagramm]]
 
Das Hexagramm entspricht Strömungen im Astralkörper, doch
ist dies nicht als Linienfigur aufzufassen, sondern das Doppel-Dreieck
ist nur ein Durchschnitt. (Während die Strömungen im Ätherkörper
die Linien eines Pentagrammes bilden, stellt das Hexagramm
den Astralkörper in ganz anderer Weise, nicht linienartig, sondern
flächenhaft körperlich dar.) Wenn die Figur in ihrer senkrechten
Achse gedreht wird, kommt etwa die wirkliche Figur heraus, wenn
auch der waagrechte Durchschnitt nicht ganz einem Kreis entspricht
(Oval). Die waagrechten Linien bilden also eigentlich eine Fläche;
die obere in der Höhe der Arme, die andere in der Höhe der Kniee.
Das nach unten weisende Dreieck hat es mit den Leibern zu tun:
dem Astralleib (Mond), Ätherleib (Sonne), physischen Leib (Saturn-
Prinzip). Das andere Dreieck mit den höheren Teilen: Empfindungsseele
(Mars), Verstandesseele (Merkur) und Bewußtseinsseele,
die erst im Anfang ihrer Entwicklung ist (Jupiter). Dementsprechend
die Farben.
 
Man soll über diese Figuren und die Bedeutung ihrer Einzelheiten
meditieren, um sich seines wirklichen inneren Lebens und seiner
Beziehung zum Kosmos bewußt zu werden. Man wird dann eigenartige
Gefühle in sich erwecken." {{Lit|{{G|264|189ff}}}}
</div>
 
Aus den Gedächtnisnotizen derselben Stunde von ''Camilla Wandrey'':
 
<poem>
{{GZ|Das Prinzip des ''Saturn'' ([[Oriphiel]]. Grün. Blei): die physische Grundlage, aber geistig.
Das Prinzip der ''Sonne'' ([[Michael]]. Orange. Gold): Ewiges Wachsen, ewiger Fortschritt. Individuelles Leben.
Das Prinzip des ''Mondes'' ([[Gabriel]]. Violett. Silber): Festhalten. Retardieren. Erstarren machen. Erscheinung in der Maya.
Das Prinzip des ''Mars'' ([[Samael]]. Mars. Rot. Eisen): Mut. Das Agressive. Hineinführen in das Sinnenleben durch das rote Blut. Bewußtsein.
Das Prinzip des ''Merkur'' ([[Raphael]]. Gelb. Quecksilber): Hinausführen aus dem Sinnenleben. Göttliche Intelligenz. Heiliger Geist.
Das Prinzip des ''Jupiter'' ([[Zachariel]]. Blau. Zinn): Befreiung des Ich. Macht. Vater.
Das Prinzip der ''Venus'' ([[Anael]]. Indigo. Kupfer): Das Aufgehen in reiner Liebe. Liebe. Sohn. Übergang von Gott zum Menschen. Mittler.|264|192f}}
</poem>
 
== Das Merkur-Hexagramm ==
 
{{Hauptartikel|Merkur-Hexagramm}}
 
[[Bild:Merkurhexagramm.gif|thumb|left|Das [[Merkurhexagramm]] aus [[geozentrisch]]er Sicht. Der gelbe Kreis symbolisiert die scheinbare [[Sonne]]nbahn.]]
Der Merkur hat eine [[Wikipedia:synodische Umlaufzeit|synodische Umlaufzeit]] von etwa 116 (genau 115,88) Tagen. Dadurch entsteht aus [[geozentrisch]]er Sicht im Laufe eines Jahres ein annähernd gleichseitiges [[Wikipedia:Dreieck|Dreieck]] (Trigon), wenn man die drei erdnächsten Punkte der Venusbahn verbindet (3 x 116 = 348, also etwas weniger als ein Jahr mit gerundet 365 Tagen. Ein weiters, allerdings größeres Trigon wird sichtbar, wenn man in gleicher Weise die erdfernsten Punkte verbindet. Beide Dreiecke zusammen bilden ein Hexagramm. Diese kosmische [[Urbild]] liegt vielen drei- bzw. sechzähligen irdischen Gestaltungsformen zugrunde. Ein typisches Beispiel ist die 3- bzw. 6-strahlige Symmetrie der [[Lilie]]ngewächse {{Lit|Kranich}}.
 
== Anmerkungen ==
 
<references/>


== Literatur ==
== Literatur ==
# [[Christoph Lindenberg]]: ''Rudolf Steiner. Eine Biographie'', Band 1: 1861-1910, Band 2: 1911-1925, Stuttgart: Freies Geistesleben 1997, ISBN 3-7725-1551-7
#Rudolf Steiner: ''Methodische Grundlagen der Anthroposophie'', [[GA 30]] (1989)


# Ernst-Michael Kranich: ''Pflanze und Kosmos'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1976
{{GA}}
#Rudolf Steiner: ''Der Mensch als Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Weltenwortes'', [[GA 230]] (1993), ISBN 3-7274-2300-5 {{Vorträge|230}}
#Rudolf Steiner: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der ersten Abteilung der Esoterischen Schule 1904 bis 1914'', [[GA 264]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Schule|264}}
#Rudolf Steiner: ''Kunst und Kunsterkenntnis'', [[GA 271]] (1985), ISBN 3-7274-2712-4 {{Vorträge|271}}


{{GA}}
== Weblinks ==
#[http://gutenberg.spiegel.de/goethe/maerchen/maerchen.xml Goethe: ''Das Märchen''] - der ganze Text im [[Wikipedia:Projekt Gutenberg-DE|Projekt Gutenberg-DE]]
#[[Bild:Adobepdf_small.gif]] [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/odyssee/Goethe/Goethe_Das_Maerchen.pdf Goethe: ''Das Märchen'']
#[[Bild:Adobepdf_small.gif]] [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/odyssee/Goethe/Goethe_Das_Maerchen_illustriert.pdf Goethe: ''Das Märchen''] illustriert von Gustav Wolf (1922)
#[[Bild:Adobepdf_small.gif]] [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/anthroposophie/Rudolf_Steiner/Goethes_geheime_Offenbarung.pdf Rudolf Steiner: ''Goethes geheime Offenbarung]


[[Kategorie:Symbol]] [[Kategorie:Geometrie]] [[Kategorie:Meditation]] [[Kategorie:Imagination]]
[[Kategorie:Kunst]] [[Kategorie:Dichtung]] [[Kategorie:Schulungsweg]] [[Kategorie:Einweihung]]

Version vom 10. Februar 2008, 11:32 Uhr

Illustration zu Goethes Märchen von Gustav Wolf (1922)

Goethes Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie ist als letzte Erzählung in dem Novellenzyklus Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten enthalten, der erstmals 1795 in der von Friedrich Schiller herausgegeben Zeitschrift Die Horen erschienen ist. Das Märchen zeigt in bildhafter Form, wie sich der Mensch in einer dem Bewusstseinsseelenzeitalter gemäßen Form in ein bewusstes, freies Verhältnis zur übersinnlichen Welt setzen kann. Rudolf Steiner ist diesen Weg weiter gegangen und hat auf der Grundlage von Goethes Märchen nicht nur seine Mysteriendramen geschrieben, sondern die ganze Anthroposophie ist, nach Steiners eigenen Worten, aus der "Urzelle" jenes Aufsatzes über Goethes geheime Offenbarung (Lit.: GA 30, S 86ff) hervorgegangen, den er 1899 anläßlich Goethes 150. Geburtstages über dessen Märchen veröffentlicht hatte (Lit.: Lindenberg, S 298).

Personen

  • Der Fährmann
  • Zwei Irrlichter
  • Die grüne Schlange
  • Der Riese
  • Der Alte mit der Lampe
  • Seine Frau
  • Der Mops
  • Der goldene König
  • Der silberne König
  • Der gemischte König
  • Der Jüngling
  • Die schöne Lilie
  • Ihre drei Dienerinnen
  • Ihr Kanarienvogel
  • Der Habicht

Literatur

  1. Christoph Lindenberg: Rudolf Steiner. Eine Biographie, Band 1: 1861-1910, Band 2: 1911-1925, Stuttgart: Freies Geistesleben 1997, ISBN 3-7725-1551-7
  2. Rudolf Steiner: Methodische Grundlagen der Anthroposophie, GA 30 (1989)
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

  1. Goethe: Das Märchen - der ganze Text im Projekt Gutenberg-DE
  2. Goethe: Das Märchen
  3. Goethe: Das Märchen illustriert von Gustav Wolf (1922)
  4. Rudolf Steiner: Goethes geheime Offenbarung