Ich-Geburt und Buch des Lebens: Unterschied zwischen den Seiten

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Die eigentliche '''Ich-Geburt''', d.h. die Geburt des [[mensch]]lichen [[Ich]] als eines eigenständigen Wesens, erfolgte Lauf der [[Menschheitsentwicklung]] auf [[Erde (Planet)|Erden]] erst durch den [[Tod]] des [[Christus]] auf [[Golgatha]], durch das [[Mysterium von Golgatha]]. Im [[individuell]]en menschlichen Lebenslauf geschieht die Ich-Geburt um das [[Einundzwanzigstes Lebensjahr|21. Lebensjahr]]. Das [[Ich-Bewusstsein]] leuchtet aber schon, wenn auch zunächst noch sehr schwach, bereits wesentlich früher auf - im individuellen Leben des [[Mensch]]en etwa um das 3. Lebensjahr.
Das '''Buch des Lebens''' ({{HeS|סֵפֶר חִיִּים|Sefer Chajim}}) wird mehrfach in der [[Wikipedia:Bibel|biblischen]] Überlieferung des [[Wikipedia:Altes Testament|Alten]] und [[Wikipedia:Neues Testament|Neuen Testaments]] erwähnt. Dieses himmlische Buch enthält die Namen aller Gerechten, die am Tag des [[Jüngstes Gericht|Jüngsten Gerichts]] nicht in den [[Feuersee]] geworfen werden und dort den [[Zweiter Tod|zweiten Tod]] erleiden. In der [[Apoklaypse des Johannes]] werden auch noch weitere, nicht näher bezeichnete Bücher erwähnt, die am Tag des Gerichts geöffnet werden. Aus [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Sicht sind damit die Eintragungen in das [[Weltgedächtnis]], die [[Akasha-Chronik]], gemeint.


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{{Zitat|11 Dann sah ich einen großen weißen Thron und den, der auf ihm saß; vor seinem Anblick flohen Erde und Himmel und es gab keinen Platz mehr für sie. 12 Ich sah die Toten vor dem Thron stehen, die Großen und die Kleinen. Und Bücher wurden aufgeschlagen; auch das Buch des Lebens wurde aufgeschlagen. Die Toten wurden nach ihren Werken gerichtet, nach dem, was in den Büchern aufgeschrieben war. 13 Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren; und der Tod und die Unterwelt gaben ihre Toten heraus, die in ihnen waren. Sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Werken. 14 Der Tod und die Unterwelt aber wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod: der Feuersee. 15 Wer nicht im Buch des Lebens verzeichnet war, wurde in den Feuersee geworfen.|Offenbarung|{{B|Off|20|11-15|EU}}}}
"An einem Freitag, am 3. April des Jahres 33, drei Uhr am
Nachmittag fand das Mysterium von Golgatha statt. Und da fand auch
statt die Geburt des Ich in dem Sinne, wie wir es oftmals charakterisiert
haben. Und es ist ganz gleichgültig, auf welchem Erdenpunkte
der Mensch lebt, oder welchem Religionsbekenntnis er angehört, das,
was durch das Mysterium von Golgatha in die Welt kam, gilt für alle
Menschen. So wie es für alle Welt gilt, daß Cäsar an einem bestimmten
Tage gestorben ist, und nicht für die Chinesen ein anderer und für die
Inder wieder ein anderer Tag dafür gilt, ebenso ist es eine einfache
Tatsache des okkulten Lebens, daß das Mysterium von Golgatha sich
an diesem Tage zugetragen hat und daß man es da zu tun hat mit der
Geburt des Ich. Das ist eine Tatsache ganz internationaler Art." {{Lit|{{G|143|163}}}}
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Was genau damit gemeint ist, wird aus dem Vorwort [[Rudolf Steiner]]s zum Kalender 1912/13 deutlich:
[[Kategorie:Judentum]] [[Kategorie:Christentum]]
 
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"Dabei ist die Annahme der
«Geisteswissenschaft» zu Grunde gelegt, welche in dem angegebenen Jahre den
Zeitpunkt sieht, in welchem in die Menschheitentwickelung die Kräfte eingetreten
sind, durch welche das Menschen-Ich sich ohne Sinnbild durch die Kräfte des
eigenen Vorstellungslebens in sich selbst erfassen und in ein Verhältnis zur Welt
bringen kann. Vor diesem Zeitpunkte brauchte der Mensch, um sich zu erfassen
und in die Welt hineinzudenken, Vorstellungen, die von der äußeren Wahrnehmung
entnommen sind. Die Vorbereitung zu diesem Zeitpunkte liegt einerseits in
der althebräischen Kultur, welche zuerst den «Gott im Innern» bildlos zur Erkenntnis
brachte; andrerseits im griechischen Geistesleben, das sowohl in seinen
Künstlern wie in seinen Weltweisen den Zeitpunkt dadurch vorbereitete, daß es
den Menschen durch Vorstellung seiner selbst als Erdenwesen erfaßte und in
seiner Philosophie das Weltwerden nicht durch äußere Bilder, sondern durch
Vorstellungen charakterisierte, die allein dem Menschen-Innern als denkendem
Bewußtsein entstammen (Thales bis Aristoteles). Das christliche Bekenntnis
brachte die Empfindung gegenüber dieser Menschheitstatsache dadurch zum Ausdruck,
daß es in den entsprechenden Zeitpunkt «Tod und Auferstehung Christi»,
das «Mysterium von Golgatha» versetzte." {{Lit|Beiträge 37/38, S 39}} [http://fvn-rs.net/PDF/Beitraege/BE-037.038-1972.pdf#page=39]
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== Literatur ==
 
* [[Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe]], Heft 37/38, ''Der Anthroposophische Seelenkalender und der Kalender 1912/13'', Dornach 1972
* [[Rudolf Steiner]]: ''Erfahrungen des Übersinnlichen. Die drei Wege der Seele zu Christus'', [[GA 143]] (1994), ISBN 3-7274-1430-8 {{Vorträge|143}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Ich]]

Version vom 3. August 2014, 21:26 Uhr

Das Buch des Lebens (hebr. סֵפֶר חִיִּים Sefer Chajim) wird mehrfach in der biblischen Überlieferung des Alten und Neuen Testaments erwähnt. Dieses himmlische Buch enthält die Namen aller Gerechten, die am Tag des Jüngsten Gerichts nicht in den Feuersee geworfen werden und dort den zweiten Tod erleiden. In der Apoklaypse des Johannes werden auch noch weitere, nicht näher bezeichnete Bücher erwähnt, die am Tag des Gerichts geöffnet werden. Aus anthroposophischer Sicht sind damit die Eintragungen in das Weltgedächtnis, die Akasha-Chronik, gemeint.

„11 Dann sah ich einen großen weißen Thron und den, der auf ihm saß; vor seinem Anblick flohen Erde und Himmel und es gab keinen Platz mehr für sie. 12 Ich sah die Toten vor dem Thron stehen, die Großen und die Kleinen. Und Bücher wurden aufgeschlagen; auch das Buch des Lebens wurde aufgeschlagen. Die Toten wurden nach ihren Werken gerichtet, nach dem, was in den Büchern aufgeschrieben war. 13 Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren; und der Tod und die Unterwelt gaben ihre Toten heraus, die in ihnen waren. Sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Werken. 14 Der Tod und die Unterwelt aber wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod: der Feuersee. 15 Wer nicht im Buch des Lebens verzeichnet war, wurde in den Feuersee geworfen.“

Offenbarung: Off 20,11-15 EU