Cherubim und Ich-Geburt: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Cherubim Blake.jpg|thumb|250px|Cherubim ([[Wikipedia:William Blake|William Blake]])]]
Die eigentliche '''Ich-Geburt''', d.h. die Geburt des [[mensch]]lichen [[Ich]] als eines eigenständigen Wesens, erfolgte Lauf der [[Menschheitsentwicklung]] auf [[Erde (Planet)|Erden]] erst durch den [[Tod]] des [[Christus]] auf [[Golgatha]], durch das [[Mysterium von Golgatha]]. Im [[individuell]]en menschlichen Lebenslauf geschieht die Ich-Geburt um das [[Einundzwanzigstes Lebensjahr|21. Lebensjahr]]. Das [[Ich-Bewusstsein]] leuchtet aber schon, wenn auch zunächst noch sehr schwach, bereits wesentlich früher auf - im individuellen Leben des [[Mensch]]en etwa um das 3. Lebensjahr.
Die '''Cherubim''' ([[Hebräische Sprache|Hebräisch]] ''cherub'' כרוב; Plural ''cherubim'', כרובים), auch als '''Geister der Harmonien''' bezeichnet, sind erhabene geistige Wesenheiten, die, wie alle Wesen der [[Erste Hierarchie|ersten Hierarchie]]den ''unmittelbaren Anblick der Gottheit'' haben unmittelbar deren Willen vollstrecken. Sie sind zugleich die eigentlichen '''Tierkreiswesenheiten'''. Dargestellt werden sie meist als geflügelte [[Tier]]wesen mit [[mensch]]lichem Antlitz, vergleichbar der [[Sphinx]]. Ihr [[Herrschaftsgebiet]] reicht weit über die Grenzen unseres [[Sonnensystem]]s hinaus und gemeinsam mit den [[Throne]]n und [[Seraphim]] gehören sie jener Region an, deren äußerer Ausdruck der [[Tierkreis]] ist.


In der [[Wikipedia:Bibel|Bibel]] werden die Cherubim mehr als 90 mal genannt, erstmals in der [[Wikipedia:Genesis|Genesis]] bei der Vertreibung von [[Adam und Eva]] aus dem [[Paradies]] {{Bibel|1 Mos|3|24}}. Sehr detailreich werden sie in der [[Thronwagen-Vision]] des [[Wikipedia:Ezechiel|Ezechiel]] geschildert.
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"An einem Freitag, am 3. April des Jahres 33, drei Uhr am
Nachmittag fand das Mysterium von Golgatha statt. Und da fand auch
statt die Geburt des Ich in dem Sinne, wie wir es oftmals charakterisiert
haben. Und es ist ganz gleichgültig, auf welchem Erdenpunkte
der Mensch lebt, oder welchem Religionsbekenntnis er angehört, das,
was durch das Mysterium von Golgatha in die Welt kam, gilt für alle
Menschen. So wie es für alle Welt gilt, daß Cäsar an einem bestimmten
Tage gestorben ist, und nicht für die Chinesen ein anderer und für die
Inder wieder ein anderer Tag dafür gilt, ebenso ist es eine einfache
Tatsache des okkulten Lebens, daß das Mysterium von Golgatha sich
an diesem Tage zugetragen hat und daß man es da zu tun hat mit der
Geburt des Ich. Das ist eine Tatsache ganz internationaler Art." {{Lit|{{G|143|163}}}}
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{{Zitat|4 Und ich sah, und siehe, es kam ein ungestümer Wind von Norden her, eine mächtige Wolke und loderndes Feuer, und Glanz war rings um sie her, und mitten im Feuer war es wie blinkendes Kupfer. 5 Und mitten darin war etwas wie vier Gestalten; die waren anzusehen wie Menschen. 6 Und jede von ihnen hatte vier Angesichter und vier Flügel. 7 Und ihre Beine standen gerade, und ihre Füße waren wie Stierfüße und glänzten wie blinkendes, glattes Kupfer. 8 Und sie hatten Menschenhände unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten; die vier hatten Angesichter und Flügel. 9 Ihre Flügel berührten einer den andern. Und wenn sie gingen, brauchten sie sich nicht umzuwenden; immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter. 10 Ihre Angesichter waren vorn gleich einem Menschen und zur rechten Seite gleich einem Löwen bei allen vieren und zur linken Seite gleich einem Stier bei allen vieren und hinten gleich einem Adler bei allen vieren. 11 Und ihre Flügel waren nach oben hin ausgebreitet; je zwei Flügel berührten einander und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib. 12 Immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter; wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie; sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden. 13 Und in der Mitte zwischen den Gestalten sah es aus, wie wenn feurige Kohlen brennen, und wie Fackeln, die zwischen den Gestalten hin und her fuhren. Das Feuer leuchtete und aus dem Feuer kamen Blitze. 14 Und die Gestalten liefen hin und her, dass es aussah wie Blitze. 15 Als ich die Gestalten sah, siehe, da stand je ein Rad auf der Erde bei den vier Gestalten, bei ihren vier Angesichtern. 16 Die Räder waren anzuschauen wie ein Türkis und waren alle vier gleich, und sie waren so gemacht, dass ein Rad im andern war. 17 Nach allen vier Seiten konnten sie gehen; sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden. 18 Und sie hatten Felgen, und ich sah, ihre Felgen waren voller Augen ringsum bei allen vier Rädern. 19 Und wenn die Gestalten gingen, so gingen auch die Räder mit, und wenn die Gestalten sich von der Erde emporhoben, so hoben die Räder sich auch empor. 20 Wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie, und die Räder hoben sich mit ihnen empor; denn es war der Geist der Gestalten in den Rädern. 21 Wenn sie gingen, so gingen diese auch; wenn sie standen, so standen diese auch; und wenn sie sich emporhoben von der Erde, so hoben sich auch die Räder mit ihnen empor; denn es war der Geist der Gestalten in den Rädern. 22 Aber über den Häuptern der Gestalten war es wie eine Himmelsfeste, wie ein Kristall, unheimlich anzusehen, oben über ihren Häuptern ausgebreitet, 23 dass unter der Feste ihre Flügel gerade ausgestreckt waren, einer an dem andern; und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib. 24 Und wenn sie gingen, hörte ich ihre Flügel rauschen wie große Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, ein Getöse wie in einem Heerlager. Wenn sie aber stillstanden, ließen sie die Flügel herabhängen 25 und es donnerte im Himmel über ihnen. Wenn sie stillstanden, ließen sie die Flügel herabhängen. 26 Und über der Feste, die über ihrem Haupt war, sah es aus wie ein Saphir, einem Thron gleich, und auf dem Thron saß einer, der aussah wie ein Mensch. 27 Und ich sah, und es war wie blinkendes Kupfer aufwärts von dem, was aussah wie seine Hüften; und abwärts von dem, was wie seine Hüften aussah, erblickte ich etwas wie Feuer und Glanz ringsumher. 28 Wie der Regenbogen steht in den Wolken, wenn es geregnet hat, so glänzte es ringsumher. So war die Herrlichkeit des HERRN anzusehen. Und als ich sie gesehen hatte, fiel ich auf mein Angesicht und hörte einen reden.|[[Wikipedia:Altes Testament|Altes Testament]]|{{B|Hes1|4-28|LUT}}}}
Was genau damit gemeint ist, wird aus dem Vorwort [[Rudolf Steiner]]s zum Kalender 1912/13 deutlich:


Die Cherubim haben die Aufgabe, die Entwicklungsziele eines [[Planetensystem]]s, die sie von der Gottheit empfangen, in [[Weisheit]] auszubauen. Es ist dies eine völlig überpersönliche Weisheit, die sie in den Jahrmillionen des Weltenwerdsens sammeln und dann in erhabener Macht verströmen.
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"Dabei ist die Annahme der
«Geisteswissenschaft» zu Grunde gelegt, welche in dem angegebenen Jahre den
Zeitpunkt sieht, in welchem in die Menschheitentwickelung die Kräfte eingetreten
sind, durch welche das Menschen-Ich sich ohne Sinnbild durch die Kräfte des
eigenen Vorstellungslebens in sich selbst erfassen und in ein Verhältnis zur Welt
bringen kann. Vor diesem Zeitpunkte brauchte der Mensch, um sich zu erfassen
und in die Welt hineinzudenken, Vorstellungen, die von der äußeren Wahrnehmung
entnommen sind. Die Vorbereitung zu diesem Zeitpunkte liegt einerseits in
der althebräischen Kultur, welche zuerst den «Gott im Innern» bildlos zur Erkenntnis
brachte; andrerseits im griechischen Geistesleben, das sowohl in seinen
Künstlern wie in seinen Weltweisen den Zeitpunkt dadurch vorbereitete, daß es
den Menschen durch Vorstellung seiner selbst als Erdenwesen erfaßte und in
seiner Philosophie das Weltwerden nicht durch äußere Bilder, sondern durch
Vorstellungen charakterisierte, die allein dem Menschen-Innern als denkendem
Bewußtsein entstammen (Thales bis Aristoteles). Das christliche Bekenntnis
brachte die Empfindung gegenüber dieser Menschheitstatsache dadurch zum Ausdruck,
daß es in den entsprechenden Zeitpunkt «Tod und Auferstehung Christi»,
das «Mysterium von Golgatha» versetzte." {{Lit|Beiträge 37/38, S 39}} [http://fvn-rs.net/PDF/Beitraege/BE-037.038-1972.pdf#page=39]
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[[Kategorie:Geistige Wesen]] [[Kategorie:Hierarchien]]
== Literatur ==
 
* [[Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe]], Heft 37/38, ''Der Anthroposophische Seelenkalender und der Kalender 1912/13'', Dornach 1972
* [[Rudolf Steiner]]: ''Erfahrungen des Übersinnlichen. Die drei Wege der Seele zu Christus'', [[GA 143]] (1994), ISBN 3-7274-1430-8 {{Vorträge|143}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Ich]]

Version vom 22. April 2020, 23:52 Uhr

Die eigentliche Ich-Geburt, d.h. die Geburt des menschlichen Ich als eines eigenständigen Wesens, erfolgte Lauf der Menschheitsentwicklung auf Erden erst durch den Tod des Christus auf Golgatha, durch das Mysterium von Golgatha. Im individuellen menschlichen Lebenslauf geschieht die Ich-Geburt um das 21. Lebensjahr. Das Ich-Bewusstsein leuchtet aber schon, wenn auch zunächst noch sehr schwach, bereits wesentlich früher auf - im individuellen Leben des Menschen etwa um das 3. Lebensjahr.

"An einem Freitag, am 3. April des Jahres 33, drei Uhr am Nachmittag fand das Mysterium von Golgatha statt. Und da fand auch statt die Geburt des Ich in dem Sinne, wie wir es oftmals charakterisiert haben. Und es ist ganz gleichgültig, auf welchem Erdenpunkte der Mensch lebt, oder welchem Religionsbekenntnis er angehört, das, was durch das Mysterium von Golgatha in die Welt kam, gilt für alle Menschen. So wie es für alle Welt gilt, daß Cäsar an einem bestimmten Tage gestorben ist, und nicht für die Chinesen ein anderer und für die Inder wieder ein anderer Tag dafür gilt, ebenso ist es eine einfache Tatsache des okkulten Lebens, daß das Mysterium von Golgatha sich an diesem Tage zugetragen hat und daß man es da zu tun hat mit der Geburt des Ich. Das ist eine Tatsache ganz internationaler Art." (Lit.: GA 143, S. 163)

Was genau damit gemeint ist, wird aus dem Vorwort Rudolf Steiners zum Kalender 1912/13 deutlich:

"Dabei ist die Annahme der «Geisteswissenschaft» zu Grunde gelegt, welche in dem angegebenen Jahre den Zeitpunkt sieht, in welchem in die Menschheitentwickelung die Kräfte eingetreten sind, durch welche das Menschen-Ich sich ohne Sinnbild durch die Kräfte des eigenen Vorstellungslebens in sich selbst erfassen und in ein Verhältnis zur Welt bringen kann. Vor diesem Zeitpunkte brauchte der Mensch, um sich zu erfassen und in die Welt hineinzudenken, Vorstellungen, die von der äußeren Wahrnehmung entnommen sind. Die Vorbereitung zu diesem Zeitpunkte liegt einerseits in der althebräischen Kultur, welche zuerst den «Gott im Innern» bildlos zur Erkenntnis brachte; andrerseits im griechischen Geistesleben, das sowohl in seinen Künstlern wie in seinen Weltweisen den Zeitpunkt dadurch vorbereitete, daß es den Menschen durch Vorstellung seiner selbst als Erdenwesen erfaßte und in seiner Philosophie das Weltwerden nicht durch äußere Bilder, sondern durch Vorstellungen charakterisierte, die allein dem Menschen-Innern als denkendem Bewußtsein entstammen (Thales bis Aristoteles). Das christliche Bekenntnis brachte die Empfindung gegenüber dieser Menschheitstatsache dadurch zum Ausdruck, daß es in den entsprechenden Zeitpunkt «Tod und Auferstehung Christi», das «Mysterium von Golgatha» versetzte." (Lit.: Beiträge 37/38, S 39) [1]

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.