Birger Priddat und Schiefer: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Birger P. Priddat''' (* [[13. Februar]] [[1950]] in [[Leuna]]) ist ein deutscher Ökonom und Philosoph. Seit August 2007 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre und Philosophie an der Wirtschaftsfakultät an der privaten [[Universität Witten/Herdecke]]. Von August 2007 bis Dezember 2008 war er [[Präsident (Verwaltung)|Präsident]] der Universität.
[[Datei:Schist.jpg|miniatur|300px|Glimmerschiefer aus dem Südosten New Yorks]]
[[Datei:Schiefer anstehend.jpg|miniatur|300px|[[Wikipedia:Anstehendes Gestein|Anstehender]] Tonschiefer aus dem [[Wikipedia:Devon (Geologie)|Unterdevon]] mit deutlich ausgebildeten Schieferflächen (nördliche Eifel).]]
[[Bild:Goetheanum1_color.jpg|thumb|300px|Der Doppelkuppelbau des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]] wurde mit norwegischem Dachschiefer gedeckt.]]


== Leben ==
'''Schiefer''' ([[Wikipedia:althochdeutsch|ahd.]] ''scivaro''; [[Wikipedia:mittelhochdeutsch|mhd.]] ''schiver(e)'' „Steinsplitter, Holzsplitter“; [[Wikipedia:mittelniederdeutsch|mnd.]] ''schiver'' „Schiefer, Schindel“) ist eine zusammenfassende Bezeichnung für [[Gestein]]e unterschiedlicher Herkunft, die sich durch ihre [[Wikipedia:Schieferung|schiefrige]] [[Struktur]] auszeichnen und dadurch sehr leicht in dünne Platten spalten lassen.


1969 ging Priddat kurz vor dem Abitur vom Herzog-Ernst-Gymnasium in Uelzen ab und ging nach Paris. Im gleichen Jahr begann er ein Kunststudium an der Akademie am Lerchenfeld in Hamburg, das er 1971 abbrach. Er arbeitete im Stahlbau (Eggers & Kerhan) und auf einer Werft ([[Blohm + Voss]]). 1974 holte er in Uelzen das Abitur nach.
== Schieferarten im Überblick ==


Von 1974 bis 1979 studierte Priddat [[Volkswirtschaftslehre]], [[Philosophie]] und [[Arbeitspsychologie]] an der [[Universität Hamburg]]. Nach einer kurzen Tätigkeit in einer Unternehmensberatung promovierte er von 1980 bis 1985 bei [[Harald Scherf]] in Hamburg. Nach weiteren Assistententätigkeiten am Institut für Finanzwissenschaft (Prof. Engelhardt) und am Institut für Politikwissenschaften (Prof. Bermbach) sowie einem Forschungsaufenthalt an der [[Universität Wien]] erhielt<ref>Referentenporträts der
Streng genommen sind Schiefer nach gegenwärtiger [[Geologie|geologischer]] Definition [[Tektonik|tektonisch]] gefaltete (deformierte) [[Metamorphite]]; durch historisch bedingte Gesteinsbezeichnungen werden aber teilweise auch gut spaltbare geschieferte [[Sedimentgestein]]e als Schiefer bezeichnet. So wurden etwa auch tektonisch nicht deformierte, feinkörnige Sedimentgesteine mit einem hohen Anteil an [[Tonminerale]]n noch bis weit ins 20. Jahrhundert unter die Schiefer eingereiht. Auch der an organischen Materialen reiche [[Wikipedia:Ölschiefer|Ölschiefer]] ist kein echter Schiefer im geologischen Sinn. Ölschiefer enthalten bis zu 20%, selten sogar bis 30% [[Wikipedia:Kerogen|Kerogen]], eine Vorstufe des [[Wikipedia:Erdöl|Erdöl]]s.
Universitätsvorlesung "Zukunftsforschung heute": [http://www.institutfutur.de/_univorlesung/_referenten_priddat.htm Prof. Dr. Birger Priddat].</ref> Priddat 1991 einen Ruf auf den Lehrstuhl für Volkswirtschaft und Philosophie der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der [[Universität Witten/Herdecke]]. Von 1995 bis 2000 war er Dekan der Fakultät.


2004 wechselte Priddat auf den Lehrstuhl für Politische Ökonomie an die neu gegründete [[Zeppelin Universität]] in Friedrichshafen, deren Präsident [[Stephan A. Jansen]] bei ihm promoviert hatte. Dort war er auch ''Head of Department for Public Management & Governance''. Im August 2007 wurde er zum Präsidenten der Universität Witten/Herdecke berufen und hatte dort den Lehrstuhl für Politische Ökonomie inne.<ref>Quelle für biographische Daten: Lebenslauf auf [http://wga.dmz.uni-wh.de/orga/html/default/kgrp-76bbf3.de.html Priddats Homepage] bei der Universität Witten/Herdecke.</ref> (Dieses Fach vertrat er  weiterhin auch in einer Gastprofessur an der [[Zeppelin Universität bis 2014]].) Im Dezember 2008 trat er als Präsident in Witten zurück..<ref>[http://www.uni-wh.de/universitaet/presse/presse-details/artikel/ruecktritt-des-praesidenten-der-universitaet-wittenherdecke/ ''Rücktritt des Präsidenten der Universität Witten/Herdecke''] (Pressemitteilung der Universität vom 18. Dezember 2008, Zugriff am 13. September 2010)</ref> Er hatte zudem eine Gastprofessur an der [[Universität Basel]] zum Thema Wirtschaft und Religion inne (bis 2013). Und eine Gastprofessur an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Seit 2013 hat er wieder den Lehrstuhl für Volkswirtschaft und Philosophie inne und ist seit Okt. 2013 Dekan der Wirtschaftsfakultät der Universität Witten/Herdecke.
Echte Schiefer sind z.B. die [[Wikipedia:Tonschiefer|Tonschiefer]], die klastische (von {{ELSalt|κλαστός}} ''klastós'' „in Stücke gebrochen“) [[Gestein]]e (''Trümmergesteine'') sind, oder [[kristall]]ine Gesteine wie [[Wikipedia:Grünschiefer|Grünschiefer]], [[Wikipedia:Glimmerschiefer|Glimmerschiefer]], [[Wikipedia:Glaukophanschiefer|Glaukophanschiefer]].


Priddat hat etliche Ämter in Gremien und Verbänden inne und ist als Berater tätig. So war er ab 2000 Berater von Bundeskanzler [[Gerhard Schröder|Schröder]] für die Themenkomplexe ''Zivilgesellschaft'' und ''New Governance'' und 2005 Mitglied der Arbeitsgruppe ''Elitenintegration'' an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. 2010 - 2012 war er Fellow der Forschungsinstitution "Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik" an der Universität Basel, in Kooperation mit dem collegium helveticum. Vom Oktober 2011 bis Oktober 2012 war er Fellow am Exzellenzcenter der [[Universität Konstanz]] (Kulturwissenschaften: subgroup Nichtwissen).
== Schieferdeckung des Ersten und Zweiten Goetheanums ==


Priddat ist Herausgeber verschiedener Schriftenreihen:
Dunkle Tonschiefer (''„Dachschiefer“'') werden oft für die Deckung von Dächern verwendet. Für die Dachdeckung des [[Erstes Goetheanum|Ersten]] und [[Zweites Goetheanum|Zweiten Goetheanums]] wurde auf Wunsch [[Rudolf Steiner]]s norwegischer Dachschiefer mit einem hohen Anteil an [[Wikipedia:Muskovit|Muskovit]]glimmer verwendet.
# ''Beiträge zur Geschichte der deutschsprachigen Ökonomie'' (mit Rieter / Hamburg) bei Metropolis / Marburg;
# ''Institutionelle und Evolutorische Ökonomik'' (mit Wegner / Wieland / Penz / Okruch / Wohlgemuth / Schefczyk), bei Metropolis/Marburg;
# ''Neue ökonomische Bibliothek'' bei [[Uni-Taschenbücher|UTB]] (Fink) / München.
# ''Beiträge zur Reorganisation des Staates'', Metropolis / Marburg
# ''[[Wirtschaftsphilosophie]]'' (mit Enkelmann), Metropolis / Marburg


== Wirken ==
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Priddats Forschungsschwerpunkte übergreifen die Geisteswissenschaften. Im Bereich der Ökonomik gehören dazu die Politische Ökonomie, [[Institutionenökonomie]], Theoriegeschichte der Ökonomie, Theorie der Arbeit, das Themenfeld Sprache und Ökonomie sowie [[Wirtschaftsphilosophie]]. Im Bereich der Politikwissenschaften forscht und lehrt er an politischer Philosophie, Politikprozessanalysen, Modernisierungsprozessen, Governance- und Netzwerk-Theorien. Außerdem arbeitet er an wissenschaftlicher Methodologie sowie Kultur, Kunst und Ökonomie im weitesten Sinne.
"Als ich bei meinem letzten Vortragszyklus in Norwegen von
Kristiania nach Bergen fuhr, konnte ich jene Schieferbrüche sehen,
die mir dazumal den Gedanken gaben, zu erstreben, den Schiefer von
dorther zu bekommen. Das ist uns gelungen, es ist tatsächlich, man
kann sagen, eine karmische Fügung. Aber wenn wir den Blick werfen
werden auf das von jenem Schiefer jetzt bedeckte Dach der Kuppeln,
mit dem Eigentümlichen, das gerade dieser Schiefer hat, der wie kein
anderer Schiefer wirkt, dann müssen wir sagen: das hat etwas von
dem Aufschließenden und zugleich Verbergenden des Seelenlebens.
Und wir werden, wenn wir die Kuppel wirklich zum Seelenleben
machen wollen, Liebe zur Geisteswissenschaft entwickeln müssen.
Denn es soll das, was im Inneren der Kuppel gemalt werden wird, uns
wirklich entgegentreten wie eine Art Spiegelbild in Farben und Formen,
eine Art Spiegelbild dessen, was uns die Geisteswissenschaft sein
kann." {{Lit|{{G|275|121}}}}
</div>


== Ehrungen und Auszeichnungen ==
<div style="margin-left:20px">
* ''2. Preis des Thyssen-Preises für Sozialwissenschaften'', 1996. Für: Rational choice, Hermeneutik und Systemtheorie. Ein Beitrag zur Subjektivierung des Akteurs auf Null, In: ''Sociologia Internationalis.'' 33. Bd., H. 2, 1995.
"Dieser Schiefer unterscheidet sich im Speziellen durch sein hohes Alter gegenüber herkömmlichem Naturschiefer (250
* ''Janssen-Cilag-Preis für Zukunftsarbeit (Medizin).'' 2000. Für: ''Ökonomie - ein Beitrag oder Widerspruch zu Gesundheit und Ethik?'' In: W. Braun, R. Schaltenbrand (Hrsg.): ''Pharmakoökonomie. Methodik, Machbarkeit und Notwendigkeit.'' Berichtsband zum 1. Symposium. Witten 1995.
Millionen Jahre älter). Er wurde vor rund 500 Millionen Jahren durch Sedimentablagerungen im Gebiet des späteren kaledonischen Gebirges gebildet (Kambriumzeit). Durch seinen hohen Anteil an Quarzen wurde dies ein sehr harter Quarzitschiefer. Das Ursprungsland ist Norwegen. Diese Zusammensetzung ist einmalig und gibt dem Schiefer durch den hohen Anteil an Muskovitglimmer seinen schönen Glanz. Die chemische Zusammensetzung ist: 62 % Quarzit, 15 % Feldspat, 15 % Muskovitglimmer,  3 % Kalkspat, 3 % Epidot, 2 % Erze. Der Abbau des Schiefers erfolgt unter Tage. Die Produk­tion dieser Schiefergrube begann 1895; die Originalgrube, die Rudolf Steiner ausgesucht hat, ist inzwischen geschlossen, da die Qualität der Schiefer nicht mehr gewährleistet werden konnte. 1920 waren dort etwa 300 Arbeiter beschäftigt (alles Handarbeit). Heute ist diese Grube geschlossen." {{Lit|Bauzeitung, S. 4}}
</div>


== Werke ==
== Siehe auch ==
=== Als Autor (Monographien) ===
* ''Das Geld und die Vernunft. Über John Lockes Versuch einer naturrechtlich begründeten Ökonomie.'' Lang, Frankfurt am Main/ Bern/ New York/ Paris 1988.
* ''Hegel als Ökonom.'' (Volkswirtschaftliche Schriften Nr. 403) Duncker & Humblot, Berlin 1990.
* ''Der ethische Ton der Allokation. Elemente der Aristotelischen Ethik und Politik in der deutschen Nationalökonomie des 19. Jahrhunderts.'' Nomos, Baden-Baden 1991.
* ''Zufall, Schicksal, Irrtum. Über Unsicherheit und Risiko in der deutschen ökonomischen Theorie vom 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert.'' Metropolis, Marburg 1993.
* ''Ökonomische Knappheit und moralischer Überschuß. Zum Verhältnis von Ökonomie und Ethik.'' (Hamburg: Verlag Steuer und Wirtschaft / jetzt) Schmidt-Verlag, Berlin 1994.
* ''Die andere Ökonomie. Über G. v. Schmollers Versuch einer 'ethisch-historischen' Ökonomie im 19. Jahrhundert.'' Metropolis, Marburg 1995.
* ''Geld, Geist, Kredit. Über einige gehaltvolle geldtheoretische Phantasien in der deutschen Nationalökonomie des 18. und 19. Jahrhunderts.'' Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, September 1997.
* ''Moralischer Konsum. 13 Lektionen über Käuflichkeit.'' Hirzel, Stuttgart/ Leipzig 1998.
* ''Theologie, Ökonomie, Macht. Eine Rekonstruktion der Ökonomie John Lockes.'' Metropolis, Marburg 1998.
* ''Produktive Kraft, sittliche Ordnung und geistige Macht. Denkstile der deutschen Nationalökonomie im 18. und 19. Jahrhundert.'' Metropolis, Marburg 1998.
* ''Arbeit an der Arbeit: Verschiedene Zukünfte der Arbeit.'' Metropolis, Marburg 2000.
* ''‚Le concert universel‘. Die Physiokratie. Eine Transformationsphilosophie des 18. Jahrhunderts.'' Metropolis, Marburg 2001.
* ''Nachlassende Bildung.'' Metropolis, Marburg 2002.
* ''Theoriegeschichte der Ökonomie.'' W. Fink (UTB), München 2002.
* ''Moral und Ökonomie.'' Parerga-Verlag, Berlin 2005.
* ''Irritierte Ordnung. Moderne Politik. Politische Ökonomie der Governance.'' VS-Verlag, Wiesbaden 2006.
* ''Unvollständige Akteure. Komplexer werdende Ökonomie.'' VS-Verlag, Wiesbaden 2005.
* ''Strukturierter Individualismus. Institutionen als ökonomische Theorie.'' Metropolis, Marburg, 2004.
* ''(mit U. Pasero) (Hrsg.): Organisation und Netzwerke: Der Fall Gender.'' VS-Verlag, Wiesbaden 2005.
* ''(mit St. Jansen) (Hrsg.): Korruption. Unaufgeklärter Kapitalismus - Multidisziplinäre Perspektiven zur Funktion und Folgen von Korruption.'' VS-Verlag, Wiesbaden 2005.
* ''(mit St. Jansen und N. Stehr) (Hrsg.): Demographie. Bewegungen einer Gesellschaft im Ruhestand. Multidisziplinäre Perspektiven zur Demographieforschung.'' VS-Verlag, Wiesbaden 2005.
* ''Gemeinwohlmodernisierung.'' Metropolis, Marburg 2006.
* ''(mit P. Koslowski) (Hrsg.): Ethik des Konsums.'' W. Fink, München 2006.
* ''Moral als Indikator und Kontext von Ökonomie.'' Metropolis, Marburg 2007.
* ''(mit St. Jansen und N. Stehr) (Hrsg.): Zukunft des Öffentlichen.'' VS-Verlag, Wiesbaden 2007.
* ''(Hrsg.): Neuroökonomie. Neue Theorien zu Konsum, Marketing und emotionalem Verhalten in der Ökonomie.'' Metropolis, Marburg 2008.
* ''(mit A. Kabalak) (Hrsg.): Wieviel Subjekt braucht die Theorie? Ökonomie / Soziologie / Philosophie.'' VS-Verlag, Wiesbaden 2007.
* ''Karl Marx. Kommunismus als Kapitalismus 2ter Ordnung: Produktion von Humankapital.'' Metropolis, Marburg 2008.
* ''(mit P. von Maravic) (Hrsg.): Öffentlich - Privat: Verwaltung als Schnittstellenmanagement.'' Metropolis, Marburg 2008.
* ''(mit A. Kabalak und E. Smirnova) (Hrsg.): Ökonomie, Sprache, Kommunikation. Neuere Einsichten zur Ökonomie.'' Metropolis, Marburg 2008.
* ''Wirtschaft durch Kultur.'' Metropolis, Marburg 2009.
* ''(mit P. Seele) (Hrsg.): Das Neue in der Ökonomie und im Management.'' Gabler, Wiesbaden 2008.
* ''Politische Ökonomie. Neue Schnittstellendynamik zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Politik.'' VS-Verlag, Wiesbaden 2009.
* ''Politik unter Einfluß. Netzwerke, Öffentlichkeiten, Beratungen, Lobby.'' VS-Verlag, Wiesbaden 2009.
* ''(Hrsg.): Nonprofit-Wirtschaft. Zwischen Staat, Wirtschaft und Gesellschaft.'' Metropolis, Marburg 2009.
* ''Organisation als Kooperation.'' VS-Verlag, Wiesbaden 2010.
* ''Kleingeld. Die verborgene Seite des Geldes.'' Kadmos, Berlin 2010.
* ''Wozu Wirtschaftsethik?'' Metropolis, Marburg 2010.
* ''(mit D. Sauerland) Freiheit aushalten. Festschrift der Wirtschaftsfakultät. Universität Witten/Herdecke.'' Metropolis, Marburg 2011.
* ''Leistungsfähigkeit der Sozialpartnerschaft in der Sozialen Marktwirtschaft. Mitbestimmung und Kooperation.'' Metropolis, Marburg 2011.
* ''(mit M. Schmidt) Korruption als Ordnung 2ter Art.'' VS-Verlag, Wiesbaden 2011.
* ''Akteure, Verträge, Netzwerke. Der kooperative Modus der Ökonomie.'' Metropolis, Marburg 2012.
* Die unmögliche Demokratie, N.Y. / Ffm.: Campus 2013.
* (Hrsg.): Institutionen, Regeln, Ordnungen, Marburg: Metropolis 2013
* Homo Dyctos.Netze, Menschen, Märkte. Über das neue Ich: market generated identities, Marburg: Metropolit 2014
* Communication and Economic Theory, Cham, Heidelberg et al.: Springer 2014
* Wir werden zu Tode geprüft. Wie man trotz Bachelor, Master & Bologna intelligent studiert, Hamburg. Murmann 2014
* Economics of Persuasion. Ökonomie zwischen Markt, Kommunikation und Überredung, Metropolis 2015


=== Als Mitautor (Monographien) ===
* {{WikipediaDE|Schiefer}}
* (mit Prof. Dr. J. Burkhard / Universität Augsburg / Historische Fakultät): ''Klassiker der deutschen Ökonomie.'' Bd. 22 der ''Bibliothek der Geschichte und Politik'' in der Edition der ''Bibliothek deutscher Klassiker'' (Hrsg. R. Koselleck) Deutscher Klassiker Verlag im Suhrkamp Verlag, Frankfurt a.M. 2000. (Taschenbuchausgabe 2009)
* (mit St. Jansen): ''Electronic Government: ein neues Potential des modernen Staates.'' Klett-Cotta, Stuttgart 2001.
* (mit Heinrich Wilms): ''Nutzen und Kosten des AGG für die Wirtschaft. Analyse des Gutachtens 'Gesetzesfolgekosten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes'.'' Nomos, Baden-Baden 2009.
* (mit K.-L. West) "Die Modernität der Industrie", Metropolis, Marburg 2012
* (mit A. Kabalak) (Hrsg.) Ungewissheit als Herausforderung für die ökonomische Theorie: Nichtwissen, Ambivalenz und Entscheidung, Metropolis 2013


=== Als Alleinherausgeber (Monographien) ===
== Literatur ==
* ''Wert, Meinung, Bedeutung. Die Tradition der subjektiven Wertlehre in der deutschen Nationalökonomie vor Menger.'' Metropolis, Marburg 1997.
#[[Johann Wolfgang von Goethe]], Dankmar Bosse (Hrsg.): ''Die Metamorphose des Granits. Substanz- und Gestaltbildung des Erdorganismus'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1994 (Hrsg.) ISBN 978-3772505485
* ''Kapitalismus, Krisen, Kultur.'' Metropolis, Marburg 2000.
#[[Walther Cloos]]: ''Lebensstufen der Erde. Beiträge zu einer organischen Gesteins- und Mineralkunde'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1984 ISBN 978-3772504853
* ''Der bewegte Staat. Formen seiner ReForm. Notizen zur „new governance“.'' Metropolis, Marburg 2000.
#Helmut Knauer: ''Erdenantlitz und Erdenstoffe'', Verlag am Goetheanum, Dornach 1961, ISBN 978-3723500705
* ''Neuroökonomie. Neue Theorien zu Konsum, Marketing und emotionalem Verhalten in der Ökonomie.'' Metropolis, Marburg 2007.
#[[Wolfhard Wimmenauer]]: ''Zwischen Feuer und Wasser: Gestalten und Prozesse im Mineralbereich'', Urachhaus Verlag, Stuttgart 1992 ISBN 978-3878389453
* ''Politikberatung: Prozesse, Logik und Ökonomie.'' Metropolis, Marburg 2009.
#[[Dankmar Bosse]]: ''Die gemeinsame Evolution von Erde und Mensch: Entwurf einer Geologie und Paläontologie der lebendigen Erde'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgat 2002, ISBN 978-3772515934
* "Diversität, Steuerung und Netzwerke. Institutionenökonomische Ausweitungen." Marburg: Metropolis 2012
#Dankmar Bosse: ''Die Lebenssphäre der Erde: Ihre Evolution in den geologischen Phänomenen, Rudolf Steiners Forschungen und in Goethes Studien'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2012. ISBN 978-3905919370
(mit Wolf Dieter Enkelmann): "Was ist?: Wirtschaftsphilosophische Erkundungen. Definitionen, Ansätze, Methoden, Erkenntnisse, Wirkungen", Marburg: Metropolis 2014
#Dankmar Bosse: ''Goethes Initiation und die Ursphäre der Erde'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1995 ISBN 978-3772500701
#Dankmar Bosse: ''Die Evolution der Minerale zwischen Kosmos und Erde: Entwurf einer Mineralogie und Kristallografie der lebendigen Erde'', Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim 2015, ISBN 978-3905919684
#[http://www.goetheanum.org/fileadmin/presse/Dokumente/BauZeitung1_web.pdf#page=4 BauZeitung 1. März 2013] - Zum norwegischen Dachschiefer: Hoher Anteil an Muskovitglimmer (Goetheanum)
#Rudolf Steiner: ''Kunst im Lichte der Mysterienweisheit'', [[GA 275]] (1990), ISBN 3-7274-2750-7 {{Vorträge|275}}


=== Mitherausgeber agora42 ===
{{GA}}
Seit Juni 2013 ist Birger P. Priddat Mitherausgeber der Zeitschrift [[agora42]]. Es sei an der Zeit, Wirtschaftsphilosophie zu betreiben. "Die Ökonomik ist eine ausgezeichnete analytische Wissenschaft – allerdings kann sie bei der Frage nach dem Sinn und Zweck des Wirtschaftens nicht weiterhelfen. Zwar liefert sie funktionale Erklärungen, jedoch fallen diese in Bezug auf komplexe Phänomene wie beispielsweise Eurokrise, Finanzkrise, Bankenregulierung, Klimabewältigung etc. so unterschiedlich aus, dass man sich fragt, ob die Ökonomen die Probleme angemessen verstehen." sagt Priddat.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.uni-wh.de/aktuelles/detailansicht/artikel/birger-p-priddat-wird-neuer-mitherausgeber-des-philosophischen-wirtschaftsmagazins-agora42// |hrsg=[[Universität Witten-Herdecke]] |titel=Birger P. Priddat gibt philosophisches Wirtschaftsmagazin agora42 mit heraus |datum=2013-07-01 |zugriff=2013-07-08}}</ref>


== Weblinks ==
[[Kategorie:Mineralreich]] [[Kategorie:Mineral]] [[Kategorie:Umwandlungsgestein|S101]]
* ''{{DNB-Portal|118172883}}
* ''[http://www.uni-wh.de/universitaet/personenverzeichnis/details/show/Employee/priddat/ Homepage von Birger Priddat] auf den Seiten der Universität Witten/Herdecke
* ''[http://www.sciencegarden.de/content/2008-03/freiheit-als-herausforderung-%E2%80%93-zw%C3%B6lf-thesen-zur-universit%C3%A4t-der-zukunft Freiheit als Herausforderung – Zwölf Thesen zur Universität der Zukunft] von Birger P. Priddat in [[sciencegarden]]
* ''[http://www.zoegu.nomos.de/fileadmin/zoegu/doc/Aufsatz_08_02.pdf Öffentliche Güter als politische Güter] (PDF; 325&nbsp;kB) von Birger P. Priddat
* ''[http://www.lettre.de/beitrag/priddat-birger_wozu-reich-sein ''Wozu reich sein? Vermögen, Stiftungen, Staat - Die Grundmuster legitimen Reichtums''], in: Lettre International, LI98, Herbst 2012 (Auszug)
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{SORTIERUNG:Priddat, Birger}}
[[Kategorie:Wirtschaftswissenschaftler]]
[[Kategorie:Wirtschaftstheoretiker]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1950]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 26. August 2017, 03:25 Uhr

Glimmerschiefer aus dem Südosten New Yorks
Anstehender Tonschiefer aus dem Unterdevon mit deutlich ausgebildeten Schieferflächen (nördliche Eifel).
Der Doppelkuppelbau des ersten Goetheanums wurde mit norwegischem Dachschiefer gedeckt.

Schiefer (ahd. scivaro; mhd. schiver(e) „Steinsplitter, Holzsplitter“; mnd. schiver „Schiefer, Schindel“) ist eine zusammenfassende Bezeichnung für Gesteine unterschiedlicher Herkunft, die sich durch ihre schiefrige Struktur auszeichnen und dadurch sehr leicht in dünne Platten spalten lassen.

Schieferarten im Überblick

Streng genommen sind Schiefer nach gegenwärtiger geologischer Definition tektonisch gefaltete (deformierte) Metamorphite; durch historisch bedingte Gesteinsbezeichnungen werden aber teilweise auch gut spaltbare geschieferte Sedimentgesteine als Schiefer bezeichnet. So wurden etwa auch tektonisch nicht deformierte, feinkörnige Sedimentgesteine mit einem hohen Anteil an Tonmineralen noch bis weit ins 20. Jahrhundert unter die Schiefer eingereiht. Auch der an organischen Materialen reiche Ölschiefer ist kein echter Schiefer im geologischen Sinn. Ölschiefer enthalten bis zu 20%, selten sogar bis 30% Kerogen, eine Vorstufe des Erdöls.

Echte Schiefer sind z.B. die Tonschiefer, die klastische (von griech. κλαστός klastós „in Stücke gebrochen“) Gesteine (Trümmergesteine) sind, oder kristalline Gesteine wie Grünschiefer, Glimmerschiefer, Glaukophanschiefer.

Schieferdeckung des Ersten und Zweiten Goetheanums

Dunkle Tonschiefer („Dachschiefer“) werden oft für die Deckung von Dächern verwendet. Für die Dachdeckung des Ersten und Zweiten Goetheanums wurde auf Wunsch Rudolf Steiners norwegischer Dachschiefer mit einem hohen Anteil an Muskovitglimmer verwendet.

"Als ich bei meinem letzten Vortragszyklus in Norwegen von Kristiania nach Bergen fuhr, konnte ich jene Schieferbrüche sehen, die mir dazumal den Gedanken gaben, zu erstreben, den Schiefer von dorther zu bekommen. Das ist uns gelungen, es ist tatsächlich, man kann sagen, eine karmische Fügung. Aber wenn wir den Blick werfen werden auf das von jenem Schiefer jetzt bedeckte Dach der Kuppeln, mit dem Eigentümlichen, das gerade dieser Schiefer hat, der wie kein anderer Schiefer wirkt, dann müssen wir sagen: das hat etwas von dem Aufschließenden und zugleich Verbergenden des Seelenlebens. Und wir werden, wenn wir die Kuppel wirklich zum Seelenleben machen wollen, Liebe zur Geisteswissenschaft entwickeln müssen. Denn es soll das, was im Inneren der Kuppel gemalt werden wird, uns wirklich entgegentreten wie eine Art Spiegelbild in Farben und Formen, eine Art Spiegelbild dessen, was uns die Geisteswissenschaft sein kann." (Lit.: GA 275, S. 121)

"Dieser Schiefer unterscheidet sich im Speziellen durch sein hohes Alter gegenüber herkömmlichem Naturschiefer (250 Millionen Jahre älter). Er wurde vor rund 500 Millionen Jahren durch Sedimentablagerungen im Gebiet des späteren kaledonischen Gebirges gebildet (Kambriumzeit). Durch seinen hohen Anteil an Quarzen wurde dies ein sehr harter Quarzitschiefer. Das Ursprungsland ist Norwegen. Diese Zusammensetzung ist einmalig und gibt dem Schiefer durch den hohen Anteil an Muskovitglimmer seinen schönen Glanz. Die chemische Zusammensetzung ist: 62 % Quarzit, 15 % Feldspat, 15 % Muskovitglimmer, 3 % Kalkspat, 3 % Epidot, 2 % Erze. Der Abbau des Schiefers erfolgt unter Tage. Die Produk­tion dieser Schiefergrube begann 1895; die Originalgrube, die Rudolf Steiner ausgesucht hat, ist inzwischen geschlossen, da die Qualität der Schiefer nicht mehr gewährleistet werden konnte. 1920 waren dort etwa 300 Arbeiter beschäftigt (alles Handarbeit). Heute ist diese Grube geschlossen." (Lit.: Bauzeitung, S. 4)

Siehe auch

Literatur

  1. Johann Wolfgang von Goethe, Dankmar Bosse (Hrsg.): Die Metamorphose des Granits. Substanz- und Gestaltbildung des Erdorganismus, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1994 (Hrsg.) ISBN 978-3772505485
  2. Walther Cloos: Lebensstufen der Erde. Beiträge zu einer organischen Gesteins- und Mineralkunde, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1984 ISBN 978-3772504853
  3. Helmut Knauer: Erdenantlitz und Erdenstoffe, Verlag am Goetheanum, Dornach 1961, ISBN 978-3723500705
  4. Wolfhard Wimmenauer: Zwischen Feuer und Wasser: Gestalten und Prozesse im Mineralbereich, Urachhaus Verlag, Stuttgart 1992 ISBN 978-3878389453
  5. Dankmar Bosse: Die gemeinsame Evolution von Erde und Mensch: Entwurf einer Geologie und Paläontologie der lebendigen Erde, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgat 2002, ISBN 978-3772515934
  6. Dankmar Bosse: Die Lebenssphäre der Erde: Ihre Evolution in den geologischen Phänomenen, Rudolf Steiners Forschungen und in Goethes Studien, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2012. ISBN 978-3905919370
  7. Dankmar Bosse: Goethes Initiation und die Ursphäre der Erde, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1995 ISBN 978-3772500701
  8. Dankmar Bosse: Die Evolution der Minerale zwischen Kosmos und Erde: Entwurf einer Mineralogie und Kristallografie der lebendigen Erde, Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim 2015, ISBN 978-3905919684
  9. BauZeitung 1. März 2013 - Zum norwegischen Dachschiefer: Hoher Anteil an Muskovitglimmer (Goetheanum)
  10. Rudolf Steiner: Kunst im Lichte der Mysterienweisheit, GA 275 (1990), ISBN 3-7274-2750-7 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.