Elektrizität und Evidenztheorie der Wahrheit: Unterschied zwischen den Seiten

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Vertreter einer '''Evidenztheorie der Wahrheit''' sind [[René Descartes]], [[Baruch Spinoza]], [[Franz Brentano]] und [[Edmund Husserl]].
In der [[Natur]] offenbart sich die '''Elektrizität''' (von [[Wikipedia:griechisch|griech.]] ήλεκτρον (elektron) „[[Wikipedia:Bernstein|Bernstein]]“) am unmittelbarsten und spektakulärsten im [[Phänomen]] des [[Blitz]]es. In [[Seele|beseelten]] [[Lebewesen]] sind elektrische Erscheinungen mit der [[Nerven]]- und [[Muskel]]tätigkeit verbunden. Manche [[Fische]], wie beispielsweise der [[Wikipedia:Zitterrochen|Zitterrochen]] und der [[Wikipedia:Zitteraal|Zitteraal]]), können hohe elektrische Spannungen bis zu einigen 100 [[Wikipedia:Volt|Volt]] aufbauen und Stromstösse mit bis zu ettlichen [[Wikipedia:Ampere|Ampere]] Stärke austeilen.


In der [[Wikipedia:Physik|Physik]] werden unter dem [[Begriff]] '''Elektrizität''' ganz allgemein all jene Erscheinungen zusammengefasst, die ihre Ursache in ruhenden [[Wikipedia:elektrische Ladung|elektrischen Ladungen]] oder bewegten Ladungen ([[Wikipedia:Elektrischer Strom|Elektrischer Strom]]) und den damit verbundenen [[Wikipedia:Elektrisches Feld|elektrischen]] und [[Wikipedia:Magnetisches Feld|magnetischen Feldern]] haben.  
====== Franz Brentano ======
 
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Als [[Materie|materielle]] Träger der elektrischen Ladung gelten heute vor allem [[Wikipedia:negativ|negativ]] geladene [[Wikipedia:Elektronen|Elektronen]] und [[Wikipedia:positiv|positiv]] geladene [[Wikipedia:Protonen|Protonen]] bzw. [[Wikipedia:Ion|Ionen]]. Gleichnamige Ladungen stoßen einander ab, ungleichnamige Ladungen ziehen sich an. Ruhende oder bewegte elektrische Ladungen sind die Quellen des elektrischen Feldes, bewegte Ladungen darüber hinaus die Ursache magnetischer Felder. Durch periodisch schwingende elektrische Ladung werden [[Wikipedia:Elektromagnetische Welle|Elektromagnetische Wellen]] erregt, die sich nach ihrer Entstehung unabhängig von den Ladungsträgern im [[Raum]] (als sog. [[Wikipedia:Photon|Photonen]]) ausbreiten und gegebenenfalls mit der [[Materie]] in Wechselwirkung treten. Die Ausbreitung von [[Licht]] im Raum ist mit solchen elektromagnetischen Erscheinungen verbunden.  
"Daß Descartes die Evidenz nicht aufgefallen sei, daß er den Unterschied zwischen Einsicht und blindem Urteil nicht bemerkt habe, kann man hienach gewiß nicht sagen. Aber er, der die Klasse des [[Urteil]]s von der des Vorstellens scheidet, läßt doch den auszeichnenden Charakter der Evidenz, den die einsichtigen Urteile haben, in der Klasse des Vorstellens zurück. Sie soll in einer besonderen Auszeichnung der [[Perzeption]], d.i. der Vorstellung, bestehn, die dem Urteil zugrunde liegt. Ja Descartes geht soweit, dieses Vorstellen geradezu ein 'cognoscere', ein 'Erkennen' zu nennen. Ein Erkennen also und doch kein Urteilen! - Das sind rudimentäre Glieder, welche uns nach dem Fortschritt, den die Lehre vom Urteil durch Descartes gemacht, an eine überwundene Stufe der Psychologie erinnern; (...) [Glieder, die] (...) in keiner Weise angepaßt, in höchstem Maße störend werden, ja alle ferneren Bemühungen Descartes' für die Erkenntnistheorie erfolglos machen. Er bleibt, um mit Leibniz zu sprechen, "im Vorzimmer der Wahrheit". Nur so wird Descartes' clara et distincta perceptio, von welcher selbst man so schwer eine deutliche und klare Vorstellung gewinnt, in ihrer eigentümlichen Zwitterhaftigkeit vollkommen verständlich. ''Zu helfen ist hier nur, wenn man das, was die Einsicht gegenüber anderen Urteilen auszeichnet, als innere Eigentümlichkeit in dem Akte des Einsehens selber sucht''.
 
Der Stromfluss wird in [[Wikipedia:Festkörperphysik|Festkörpern]] durch die Bewegung freier Elektronen, in Flüssigkeiten und Gasen durch Ionenbewegung bewirkt. Bei den [[Wikipedia:Festkörperphysik|Festkörpern]] unterscheidet man zwischen elektrischen [[Wikipedia:Leiter_(Physik)|Leiter]]n, [[Wikipedia:Nichtleiter|Nichtleitern]] und [[Wikipedia:Halbleiter|Halbleitern]].
 
Aus geisteswissenschaftlicher Sicht ist nach [[Rudolf Steiner]] Elekrtizität als [[Licht]] im untermateriellen Zustand zu begreifen:


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Freilich haben manche, die hier suchten, sie dennoch nicht gefunden." (Lit.: Wahrheit und Evidenz, S. 62, Hervh.i.Orig.)
"Elektrizität ist Licht in untermateriellem Zustand. Da ist das Licht in der schwersten Weise zusammengepreßt. Dem Licht muß man auch Innerlichkeit zusprechen, es ist in jedem Punkte es selbst. Wärme kann sich in drei Richtungen des Raumes ausdehnen, beim Licht müssen wir von einer vierten sprechen: Es ist vierfach ausgedehnt; es hat Innerlichkeit als viertes." {{Lit|GA 130, S 103}}
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Elekrtizität ist [[ahriman]]isch gewordenes Licht, das aus uralten Zeiten stammt {{Lit|GA 224, S 169}}.
== Elektrizität, Materie und menschliche Gedanken ==
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"Letztes Mal habe ich Ihnen aus einer Rede des englischen Premierministers Balfour<ref name=Balfour>In der von Steiner erwähnten Rede  [[Wikipedia:Arthur Balfour|Balfours]] heißt es:
"Bei Evidenz ist Irrtum ausgeschlossen.


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Bei Evidenz ist Zweifel ausgeschlossen, aber weder Freiheit von [[Irrtum]], noch Freiheit von [[Zweifel]] machen das Urteil zu einem evidenten Urteil, sondern eine Eigentümlichkeit, die es als richtig charakterisiert." (e.d., S. 144)
"Wir stehen vor einer ganz außerordentlichen Umwälzung. Vor zweihundert Jahren
schien Elektrizität nichts weiter als ein Gelehrtenspielzeug. Und heute wird sie schon von vielen für das Wesen der Dinge angesehen, deren sinnlich wahrnehmbarer Ausdruck die Materie ist. Kaum ein Jahrhundert ist vergangen, seit auch der Äther von ernster Seite einen Platz im Weltall zugewiesen erhielt. Und gegenwärtig wird schon die Möglichkeit diskutiert, daß er geradezu der Urstoff ist, aus welchem sich die ganze Welt zusammensetzt. Auch die weiteren, aus dieser Auffassung des Weltalis sich ergebenden Schlüsse lauten nicht minder frappierend. Man hielt beispielsweise Masse bis her für eine Grundeigenschaft der Materie, die sich weder erklären ließ, noch der Erklärung bedurfte; die ihrem Wesen nach unveränderlich war, weder Zuwachs noch Einbuße er fuhr, mochte welche Kraft immer auf sie einwirken; und die untrennbar jedem, auch dem kleinsten Teil der Materie, anhaftete, ohne Rücksicht auf dessen Gestalt, Volumen, chemi sche oder physische Beschaffenheit.
 
Akzeptiert man aber die neue Theorie, dann müssen auch diese Doktrinen berichtigt werden. Masse wird dann nicht nur einer Erklärung fähig, sondern diese findet sich vielmehr ohne Verzug. Masse ist keine der Materie anhaftende Ureigenschaft. Sie entspringt vielmehr, wie bereits gesagt, den Wechselbeziehungen, die zwischen den elektrischen Monaden, aus denen sich die Materie zusammensetzt, und dem Ather bestehen, in den erstere wie in ein Bad getaucht sind. Sie ist keineswegs unveränderlich. Im Gegenteil ist sie, wenn sie überaus rasch fortbewegt wird, bei jedem Wechsel in ihrer Geschwindigkeit Veränderungen unterworfen. - Die elektrische Theorie, die wir besprochen haben, führt uns . . . auf ein völlig neues Gebiet . . . . Sie löst . . . die Materie, mag sie nun molare oder molekulare Gestalt besitzen, in etwas auf, was gar nicht mehr Materie ist. Das Atom ist jetzt nichts weiter als der relativ weite Raum, in dem winzige Monaden ihren geordneten Kreislauf vollziehen; die Monaden selbst gelten nicht mehr als Substanzeinheiten, sondern als elektrische Einheiten, so daß diese Theorie die Materie nicht nur erklärt, sondern sie
sofort hinwegexpliziert." (Balfour: «Unsere heutige Weltanschauung», Leipzig, Verlag Johann Ambrosius Barth. Seite 15 f. und 27.)
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</ref> vorgelesen. Es ist da bereits aufmerksam darauf gemacht, daß gewisse Dinge heute physikalische Wahrheiten sind, die uralte okkulte Erkenntnisse sind. Wenn Sie in Blavatskys «Geheimlehre» nachlesen, werden Sie dort eine Stelle finden über die Elektrizität, welche buchstäblich dasselbe besagt wie das, worauf die Physiker jetzt nach und nach kommen. Was Sie aber finden, ist eine bloße Ahnung von dem, um was es sich handelt. Es handelt sich um das physikalische Atom. Bis vor vier, fünf Jahren ist von aller äußeren - nicht der okkultistischen - Wissenschaft dieses verkannt worden. Man hat es für eine raumerfüllende Masse gehalten. Heute fängt man an, dieses physikalische Atom als dasjenige zu erkennen, was es wirklich ist. Man kommt darauf, daß dieses physikalische Atom sich so verhält zur Kraft der Elektrizität, wie sich ein Klumpen Eis verhält zum Wasser, aus dem es gefroren ist. Wenn Sie sich Wasser vorstellen, das zu Eis gefriert, so ist das Eis auch Wasser. Und so ist das physikalische Atom nichts anderes als gefrorene Elektrizität. Wenn Sie dies ganz begreifen und die Mitteilungen, die bis vor wenigen Jahren in sämtlichen wissenschaftlichen Schriften über die Atome enthalten waren, durchgehen und sie für Blech ansehen, dann werden Sie ungefähr die richtige Vorstellung gewinnen. Erst seit dieser kurzen Zeit kann sich die Physik eine Vorstellung bilden von dem, was das physikalische Atom ist. Es verhält sich nämlich wie ein Eisklumpen zu der Wassermenge, aus der er gefroren ist. Das physikalische Atom ist kondensierte Elektrizität. Die Rede von Balfour betrachte ich als etwas außerordentlich Wichtiges...
Die Tatsache ist bei den Okkultisten schon seit Jahrtausenden bekannt. Nun fängt man an zu wissen, daß das physikalische Atom kondensierte Elektrizität ist. Aber es handelt sich noch um ein zweites: zu wissen, was Elektrizität selber ist. Das ist noch unbekannt. Sie wissen nämlich eines nicht: wo das Wesen der Elektrizität gesucht werden muß. Dieses Wesen der Elektrizität kann nicht gefunden werden durch irgendwelche äußere Experimente oder durch äußere Anschauung. Das Geheimnis, welches gefunden werden wird, ist, daß Elektrizität genau dasselbe ist - wenn man auf einem gewissen Plan zu beobachten versteht -, was der menschliche Gedanke ist. Der menschliche Gedanke ist dasselbe Wesen wie die Elektrizität: das eine Mal von innen, das andere Mal von außen betrachtet.


Wer nun weiß, was Elektrizität ist, der weiß, daß etwas in ihm lebt, das in gefrorenem Zustande das Atom bildet. Hier haben Sie die Brücke vom menschlichen Gedanken zum Atom. Man wird die Bausteine der physischen Welt kennenlernen, es sind kleine kondensierte Monaden, kondensierte Elektrizität. In dem Augenblicke, wo die Menschen diese elementarste okkulte Wahrheit von Gedanke, Elektrizität und Atom erkannt haben werden, in dem Augenblicke werden sie etwas erkennen, was das Wichtigste sein wird für die Zukunft und für die ganze sechste Unterrasse. Sie werden mit den Atomen bauen können durch die Kraft des Gedankens.
Brentano wendet gegen die schon von [[Aristoteles]] vertretene Auffassung, eine Aussage oder ein Urteil sei dann wahr, wenn es mit dem Gegenstand übereinstimme ([[Korrespondenztheorie der Wahrheit|Korrespondenztheorie]]), ein, daß diese Wahrheitsdefinition in einen unendlichen Regreß führen würde. Denn um die Übereinstimmung feststellen zu können, muß der Gegenstand, und was ihm im Bewußtsein entsprechen soll, bereits erkannt sein.  
" {{Lit|GA 93, S 112f}}
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== Wirkung auf den Menschen ==


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"Die elektrischen Leitungen induzieren fortwährend Strömungen in uns. Das alles nimmt der Menschheit den physischen Leib weg, macht den physischen Leib so, daß die Seele gar nicht hineinkommt. In der Zeit als es keine elektrischen Ströme gab, nicht die Luft durchschwirrt war von elektrischen Leitungen (und Felder), da war es leichter Mensch zu sein. Denn da waren nicht fortwährend diese ahrimanischen Kräfte da, die einem den Leib wegnehmen, wenn man auch wacht. Da war es auch nicht nötig, daß sich die Leute so anstrengen, um zum Geist zu kommen. Denn wenn wir hineinkommen in uns, kommen wir eigentlich erst zum Geist. Daher ist es
"Auf die Frage, was unter Wahrheit zu verstehen sei, antwortet man sehr gewöhnlich, man verstehe darunter die Übereinstimmung des Verstandes mit der Sache ... [es kann aber] unmöglich eine Übereinstimmung erkannt werden, wenn nicht jedes der beiden, um deren Übereinstimmung es sich handelt, von uns erkannt ist. (...) Die wahre Garantie für die Wahrheit eines Urteils liegt in der Evidenz, die es entweder unmittelbar besitzt oder mittels des Beweises durch die Verbindung mit anderen Urteilen, welche unmittelbar evident sind, erlangt." (e.d., S. 137)
nötig, heute viel stärkere geistige Kapazität aufzuwenden, um überhaupt Mensch zu sein, als es noch vor hundert Jahren war." {{Lit|GA 224, S 109}}
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== Siehe auch ==
== Anmerkungen ==
*[[Korrespondenztheorie der Wahrheit]]
 
*[[Kohärenztheorie der Wahrheit]]
<references/>
*[[Wahrheit]]
*[[Wahrheitskriterium]]


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991)
*[[Franz Brentano]]: ''Wahrheit und Evidenz. Erkenntnistheoretische Abhandlungen und Briefe'', Felix Meiner Verlag, 2013, ISBN 3787300201, ''(Verlagsauskunft: "Brentanos Reflexionen über das Verhältnis von Wahrheit und Evidenz wurden erst 1930 herausgegeben. Ihre Kenntnis ist unentbehrlich für das Verständnis seines Verhältnisses zu den an ihn anknüpfenden Denkern, insbesondere zu Husserl.")''
#Rudolf Steiner: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1987), Basel, 1. Oktober 1911 (aus der an den Vortrag sich anschließenden Fragenbeantwortung)
#Rudolf Steiner: ''Die menschliche Seele in ihrem Zusammenhang mit göttlichgeistigen Individualitäten. Die Verinnerlichung der Jahresfeste'', [[GA 224]] (1992)


{{GA}}
== Weblinks ==
* {{UTB-Philosophie|Thomas Blume|314|Evidenz}}
* {{UTB-Philosophie|Thomas Blume|189|Clare et distincte}} (Descartes, Hinweis auf Husserl)


[[Kategorie:Naturwissenschaft]]
[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Erkenntnistheorie]][[Kategorie:Wissenschaftstheorie]]
{{wikipedia}}

Version vom 15. Juli 2015, 21:05 Uhr

Vertreter einer Evidenztheorie der Wahrheit sind René Descartes, Baruch Spinoza, Franz Brentano und Edmund Husserl.

Franz Brentano

"Daß Descartes die Evidenz nicht aufgefallen sei, daß er den Unterschied zwischen Einsicht und blindem Urteil nicht bemerkt habe, kann man hienach gewiß nicht sagen. Aber er, der die Klasse des Urteils von der des Vorstellens scheidet, läßt doch den auszeichnenden Charakter der Evidenz, den die einsichtigen Urteile haben, in der Klasse des Vorstellens zurück. Sie soll in einer besonderen Auszeichnung der Perzeption, d.i. der Vorstellung, bestehn, die dem Urteil zugrunde liegt. Ja Descartes geht soweit, dieses Vorstellen geradezu ein 'cognoscere', ein 'Erkennen' zu nennen. Ein Erkennen also und doch kein Urteilen! - Das sind rudimentäre Glieder, welche uns nach dem Fortschritt, den die Lehre vom Urteil durch Descartes gemacht, an eine überwundene Stufe der Psychologie erinnern; (...) [Glieder, die] (...) in keiner Weise angepaßt, in höchstem Maße störend werden, ja alle ferneren Bemühungen Descartes' für die Erkenntnistheorie erfolglos machen. Er bleibt, um mit Leibniz zu sprechen, "im Vorzimmer der Wahrheit". Nur so wird Descartes' clara et distincta perceptio, von welcher selbst man so schwer eine deutliche und klare Vorstellung gewinnt, in ihrer eigentümlichen Zwitterhaftigkeit vollkommen verständlich. Zu helfen ist hier nur, wenn man das, was die Einsicht gegenüber anderen Urteilen auszeichnet, als innere Eigentümlichkeit in dem Akte des Einsehens selber sucht.

Freilich haben manche, die hier suchten, sie dennoch nicht gefunden." (Lit.: Wahrheit und Evidenz, S. 62, Hervh.i.Orig.)

"Bei Evidenz ist Irrtum ausgeschlossen.

Bei Evidenz ist Zweifel ausgeschlossen, aber weder Freiheit von Irrtum, noch Freiheit von Zweifel machen das Urteil zu einem evidenten Urteil, sondern eine Eigentümlichkeit, die es als richtig charakterisiert." (e.d., S. 144)

Brentano wendet gegen die schon von Aristoteles vertretene Auffassung, eine Aussage oder ein Urteil sei dann wahr, wenn es mit dem Gegenstand übereinstimme (Korrespondenztheorie), ein, daß diese Wahrheitsdefinition in einen unendlichen Regreß führen würde. Denn um die Übereinstimmung feststellen zu können, muß der Gegenstand, und was ihm im Bewußtsein entsprechen soll, bereits erkannt sein.

"Auf die Frage, was unter Wahrheit zu verstehen sei, antwortet man sehr gewöhnlich, man verstehe darunter die Übereinstimmung des Verstandes mit der Sache ... [es kann aber] unmöglich eine Übereinstimmung erkannt werden, wenn nicht jedes der beiden, um deren Übereinstimmung es sich handelt, von uns erkannt ist. (...) Die wahre Garantie für die Wahrheit eines Urteils liegt in der Evidenz, die es entweder unmittelbar besitzt oder mittels des Beweises durch die Verbindung mit anderen Urteilen, welche unmittelbar evident sind, erlangt." (e.d., S. 137)

Siehe auch

Literatur

  • Franz Brentano: Wahrheit und Evidenz. Erkenntnistheoretische Abhandlungen und Briefe, Felix Meiner Verlag, 2013, ISBN 3787300201, (Verlagsauskunft: "Brentanos Reflexionen über das Verhältnis von Wahrheit und Evidenz wurden erst 1930 herausgegeben. Ihre Kenntnis ist unentbehrlich für das Verständnis seines Verhältnisses zu den an ihn anknüpfenden Denkern, insbesondere zu Husserl.")

Weblinks

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