Ur-Akkadier und Evidenztheorie der Wahrheit: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Ur-Akkadier''' waren nach den Angaben [[Rudolf Steiner]]s die sechste Unterrasse auf der alten [[Atlantis]]. Die vorangegangene fünfte Unterrasse, die [[Ur-Semiten]], hatten begonnen, das kombinierende [[Denken]] zu entwickeln, was aber auf auf Kosten der damals noch sehr verbreiteten Herrschaft über die [[Lebenskraft]] ging.  
Vertreter einer '''Evidenztheorie der Wahrheit''' sind [[René Descartes]], [[Baruch Spinoza]], [[Franz Brentano]] und [[Edmund Husserl]].


====== Franz Brentano ======
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"Die Menschen der sechsten Unterrasse (der Akkadier) bildeten die Denkkraft noch weiter aus als die fünfte. Sie unterschieden sich von den sogenannten Ursemiten dadurch, daß sie die angeführte Fähigkeit in einem umfassenderen Sinne zur Anwendung brachten als jene. - Es ist gesagt worden, daß die Ausbildung der Denkkraft zwar die Ansprüche der eigensüchtigen Persönlichkeit nicht zu den verheerenden Wirkungen kommen ließ, die bei den früheren Rassen möglich waren, daß aber diese Ansprüche durch sie nicht vernichtet wurden. Die Ursemiten regelten zunächst ihre persönlichen Verhältnisse so, wie es ihnen ihre Denkkraft eingab. An die Stelle der bloßen Begierden und Gelüste trat die Klugheit. Andere Lebensverhältnisse traten auf. Waren vorhergehende Rassen geneigt, den als Führer anzuerkennen, dessen Taten tief in das Gedächtnis sich eingeprägt hatten oder der auf ein Leben reicher Erinnerung zurückblicken konnte, so wurde jetzt solche Rolle dem Klugen zuerkannt. Und war vordem das maßgebend, was in guter Erinnerung lebte, so betrachtete man jetzt das als das Beste, was dem Gedanken am besten einleuchtete. Unter dem Einflusse des Gedächtnisses hielt man ehedem so lange an einer Sache fest, bis man sie als unzureichend erfand, und dann ergab sich im letzteren Falle von selbst, daß derjenige mit einer Neuerung durchdrang, welcher einem Mangel abzuhelfen in der Lage war. Unter der Wirkung der Denkkraft aber entwickelte sich eine Neuerungssucht und Veränderungslust. Jeder wollte durchsetzen, was seine Klugheit ihm eingab. Unruhige Zustände beginnen daher unter der fünften Unterrasse, und sie führen in der sechsten dazu, daß man das Bedürfnis empfand, das eigensinnige Denken des Einzelnen unter allgemeine Gesetze zu bringen. Der Glanz in den Staaten der dritten Unterrasse beruhte darauf, daß gemeinsame Erinnerungen Ordnung und Harmonie bewirkten. In der sechsten mußte durch ausgedachte Gesetze diese Ordnung bewirkt werden. So hat man in dieser sechsten Unterrasse den Ursprung von Rechts- und Gesetzesordnungen zu suchen.
"Daß Descartes die Evidenz nicht aufgefallen sei, daß er den Unterschied zwischen Einsicht und blindem Urteil nicht bemerkt habe, kann man hienach gewiß nicht sagen. Aber er, der die Klasse des [[Urteil]]s von der des Vorstellens scheidet, läßt doch den auszeichnenden Charakter der Evidenz, den die einsichtigen Urteile haben, in der Klasse des Vorstellens zurück. Sie soll in einer besonderen Auszeichnung der [[Perzeption]], d.i. der Vorstellung, bestehn, die dem Urteil zugrunde liegt. Ja Descartes geht soweit, dieses Vorstellen geradezu ein 'cognoscere', ein 'Erkennen' zu nennen. Ein Erkennen also und doch kein Urteilen! - Das sind rudimentäre Glieder, welche uns nach dem Fortschritt, den die Lehre vom Urteil durch Descartes gemacht, an eine überwundene Stufe der Psychologie erinnern; (...) [Glieder, die] (...) in keiner Weise angepaßt, in höchstem Maße störend werden, ja alle ferneren Bemühungen Descartes' für die Erkenntnistheorie erfolglos machen. Er bleibt, um mit Leibniz zu sprechen, "im Vorzimmer der Wahrheit". Nur so wird Descartes' clara et distincta perceptio, von welcher selbst man so schwer eine deutliche und klare Vorstellung gewinnt, in ihrer eigentümlichen Zwitterhaftigkeit vollkommen verständlich. ''Zu helfen ist hier nur, wenn man das, was die Einsicht gegenüber anderen Urteilen auszeichnet, als innere Eigentümlichkeit in dem Akte des Einsehens selber sucht''.


- Und während der dritten Unterrasse geschah die Absonderung einer Menschengruppe nur, wenn sie gewissermaßen dadurch aus ihrem Gemeinwesen hinausgedrängt wurde, weil sie sich innerhalb der durch Erinnerung vorhandenen Zustände nicht mehr wohl fühlte. In der sechsten war das wesentlich anders. Die berechnende Denkkraft suchte das Neue als solches, sie spornte zu Unternehmungen und Neugründungen. Daher waren die Akkadier ein unternehmungslustiges Volk, zur Kolonisation geneigt. Insbesondere mußte der Handel der jung aufkeimenden Denk- und Urteilskraft Nahrung geben." {{Lit|GA 11}}
Freilich haben manche, die hier suchten, sie dennoch nicht gefunden." (Lit.: Wahrheit und Evidenz, S. 62, Hervh.i.Orig.)
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"Bei Evidenz ist Irrtum ausgeschlossen.
Bei Evidenz ist Zweifel ausgeschlossen, aber weder Freiheit von [[Irrtum]], noch Freiheit von [[Zweifel]] machen das Urteil zu einem evidenten Urteil, sondern eine Eigentümlichkeit, die es als richtig charakterisiert." (e.d., S. 144)
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Brentano wendet gegen die schon von [[Aristoteles]] vertretene Auffassung, eine Aussage oder ein Urteil sei dann wahr, wenn es mit dem Gegenstand übereinstimme ([[Korrespondenztheorie der Wahrheit|Korrespondenztheorie]]), ein, daß diese Wahrheitsdefinition in einen unendlichen Regreß führen würde. Denn um die Übereinstimmung feststellen zu können, muß der Gegenstand, und was ihm im Bewußtsein entsprechen soll, bereits erkannt sein.


==Literatur==
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#Rudolf Steiner: ''Aus der Akasha-Chronik'', [[GA 11]] (1904 - 1908), Kapitel ''Unsere atlantischen Vorfahren''
"Auf die Frage, was unter Wahrheit zu verstehen sei, antwortet man sehr gewöhnlich, man verstehe darunter die Übereinstimmung des Verstandes mit der Sache ... [es kann aber] unmöglich eine Übereinstimmung erkannt werden, wenn nicht jedes der beiden, um deren Übereinstimmung es sich handelt, von uns erkannt ist. (...) Die wahre Garantie für die Wahrheit eines Urteils liegt in der Evidenz, die es entweder unmittelbar besitzt oder mittels des Beweises durch die Verbindung mit anderen Urteilen, welche unmittelbar evident sind, erlangt." (e.d., S. 137)
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== Siehe auch ==
*[[Korrespondenztheorie der Wahrheit]]
*[[Kohärenztheorie der Wahrheit]]
*[[Wahrheit]]
*[[Wahrheitskriterium]]


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== Literatur ==
*[[Franz Brentano]]: ''Wahrheit und Evidenz. Erkenntnistheoretische Abhandlungen und Briefe'', Felix Meiner Verlag, 2013, ISBN 3787300201, ''(Verlagsauskunft: "Brentanos Reflexionen über das Verhältnis von Wahrheit und Evidenz wurden erst 1930 herausgegeben. Ihre Kenntnis ist unentbehrlich für das Verständnis seines Verhältnisses zu den an ihn anknüpfenden Denkern, insbesondere zu Husserl.")''


== Weblinks ==
== Weblinks ==
#[http://www.anthroposophie.net/steiner/ga/bib_steiner_ga_011.htm Aus der Akasha-Chronik] - der gesamte Text online.
* {{UTB-Philosophie|Thomas Blume|314|Evidenz}}
* {{UTB-Philosophie|Thomas Blume|189|Clare et distincte}} (Descartes, Hinweis auf Husserl)


[[Kategorie:Erdentwicklung]] [[Kategorie:Rassen]]
[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Erkenntnistheorie]][[Kategorie:Wissenschaftstheorie]]
{{wikipedia}}

Version vom 15. Juli 2015, 20:05 Uhr

Vertreter einer Evidenztheorie der Wahrheit sind René Descartes, Baruch Spinoza, Franz Brentano und Edmund Husserl.

Franz Brentano

"Daß Descartes die Evidenz nicht aufgefallen sei, daß er den Unterschied zwischen Einsicht und blindem Urteil nicht bemerkt habe, kann man hienach gewiß nicht sagen. Aber er, der die Klasse des Urteils von der des Vorstellens scheidet, läßt doch den auszeichnenden Charakter der Evidenz, den die einsichtigen Urteile haben, in der Klasse des Vorstellens zurück. Sie soll in einer besonderen Auszeichnung der Perzeption, d.i. der Vorstellung, bestehn, die dem Urteil zugrunde liegt. Ja Descartes geht soweit, dieses Vorstellen geradezu ein 'cognoscere', ein 'Erkennen' zu nennen. Ein Erkennen also und doch kein Urteilen! - Das sind rudimentäre Glieder, welche uns nach dem Fortschritt, den die Lehre vom Urteil durch Descartes gemacht, an eine überwundene Stufe der Psychologie erinnern; (...) [Glieder, die] (...) in keiner Weise angepaßt, in höchstem Maße störend werden, ja alle ferneren Bemühungen Descartes' für die Erkenntnistheorie erfolglos machen. Er bleibt, um mit Leibniz zu sprechen, "im Vorzimmer der Wahrheit". Nur so wird Descartes' clara et distincta perceptio, von welcher selbst man so schwer eine deutliche und klare Vorstellung gewinnt, in ihrer eigentümlichen Zwitterhaftigkeit vollkommen verständlich. Zu helfen ist hier nur, wenn man das, was die Einsicht gegenüber anderen Urteilen auszeichnet, als innere Eigentümlichkeit in dem Akte des Einsehens selber sucht.

Freilich haben manche, die hier suchten, sie dennoch nicht gefunden." (Lit.: Wahrheit und Evidenz, S. 62, Hervh.i.Orig.)

"Bei Evidenz ist Irrtum ausgeschlossen.

Bei Evidenz ist Zweifel ausgeschlossen, aber weder Freiheit von Irrtum, noch Freiheit von Zweifel machen das Urteil zu einem evidenten Urteil, sondern eine Eigentümlichkeit, die es als richtig charakterisiert." (e.d., S. 144)

Brentano wendet gegen die schon von Aristoteles vertretene Auffassung, eine Aussage oder ein Urteil sei dann wahr, wenn es mit dem Gegenstand übereinstimme (Korrespondenztheorie), ein, daß diese Wahrheitsdefinition in einen unendlichen Regreß führen würde. Denn um die Übereinstimmung feststellen zu können, muß der Gegenstand, und was ihm im Bewußtsein entsprechen soll, bereits erkannt sein.

"Auf die Frage, was unter Wahrheit zu verstehen sei, antwortet man sehr gewöhnlich, man verstehe darunter die Übereinstimmung des Verstandes mit der Sache ... [es kann aber] unmöglich eine Übereinstimmung erkannt werden, wenn nicht jedes der beiden, um deren Übereinstimmung es sich handelt, von uns erkannt ist. (...) Die wahre Garantie für die Wahrheit eines Urteils liegt in der Evidenz, die es entweder unmittelbar besitzt oder mittels des Beweises durch die Verbindung mit anderen Urteilen, welche unmittelbar evident sind, erlangt." (e.d., S. 137)

Siehe auch

Literatur

  • Franz Brentano: Wahrheit und Evidenz. Erkenntnistheoretische Abhandlungen und Briefe, Felix Meiner Verlag, 2013, ISBN 3787300201, (Verlagsauskunft: "Brentanos Reflexionen über das Verhältnis von Wahrheit und Evidenz wurden erst 1930 herausgegeben. Ihre Kenntnis ist unentbehrlich für das Verständnis seines Verhältnisses zu den an ihn anknüpfenden Denkern, insbesondere zu Husserl.")

Weblinks

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