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| Die '''Taufe''' (von [[Wikipedia:Althochdeutsch|ahd.]] ''toufen''; [[Wikipedia:Gotisches Sprache|got]] ''daupjan''; {{ELSalt|βαπτίζειν}}, ''baptízein'' = „eintauchen, untertauchen“) ist ein [[christlich]]es [[Sakrament]], durch das der Täufling, der dabei mit [[Wasser]] übergossen oder in Wasser untergetaucht wird, in die christliche Gemeinschaft eintritt. Die Taufe geht auf die [[Wasserprobe]] der alten [[Mysterien]] zurück. Durch das Untertauchen wurde der Mysterienschüler dem Ertrinken nahe gebracht, wodurch sich der [[Ätherleib]] lockerte und eine Rückschau auf das [[Lebenspanorama]] des bisherigen Erdenlebens möglich wurde, wie es normalerweise nur unmittelbar nach dem [[Tod]] erlebt werden kann. | | Die '''Komplexität''' ([[Latein|lat.]] ‚zusammengeflochten‘; aus ''cum'' ‚mit, zusammen‘ und ''plectilis'' ‚geflochten‘) eines [[System]]s steigt mit der Anzahl seiner Teile und der zwischen ihnen stattfindenden Wechselwirkungen, sowie mit der Dynamik und Funktionalität dieser Wechselwirkungen. Die Eigenschaften eines [[Komplexes System|komplexen Systems]], das aus einer Vielzahl miteinander verbundener und wechselwirkender Teile besteht, sind nicht vollständig aus den Eigenschaften seiner Komponenten ableitbar und damit auch nicht vorhersagbar. |
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| <div style="margin-left:20px">
| | [[Kategorie:Systemtheorie]] [[Kategorie:Soziologische Systemtheorie]] |
| "In späteren Zeiten, noch
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| zur Zeit des Mysteriums von Golgatha und darüber hinaus, wurde
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| ja zum Beispiel der Akt der Taufe zumeist so vollzogen, daß er in
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| der Tat noch eine Verrichtung am Menschen selber war. Die Täuflinge
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| wurden [ins Wasser] untergetaucht und dadurch in dieselbe
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| Lage gebracht wie ein Ertrinkender, dem in einer rückwärtslaufenden
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| Perspektive seine Lebensvorgänge am geistigen Blick vorüberziehen.
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| Das gehörte in früheren Zeiten zu der Taufe, daß dem Menschen
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| das vergangene Leben vor die Seele gebracht wurde, daß er
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| also in einer gewissen Weise geistig sehen lernte. Später ist dann das
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| Sakrament der Taufe [zeitlich] zurückverlegt worden, da konnte es
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| natürlich nicht in dieser Weise vollzogen werden, da wurde es nur
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| noch als Zeichen gemacht." {{Lit|{{G|343a|294}}}}
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| </div>
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| "Die
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| Taufe bedeutete ursprünglich eine der ersten Stufen, durch
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| die der Mensch allmählich zu den höheren Erkenntnissen
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| hinaufkam. Sie war als sogenannte Wasserprobe in den alten
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| Mysterien vorhanden. Sie gehörte zu den zeremoniellen
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| Handlungen, welche verknüpft waren damit, daß die Menschen
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| stufenweise zu den höchsten Weisheiten hinaufgeführt
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| wurden. Diese alten Mysterien waren nichts anderes als
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| Kultstätten und Weisheitsschulen. Die Taufe war die erste
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| Probe für die Einweihung. Sie war nicht bloß eine äußere
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| Form, sondern verknüpft mit bestimmten Erkenntnisgraden.
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| Der Täufling mußte gewisse Tugenden in sich ausgebildet
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| haben; dann wurde ihm die Taufe erteilt. Vor allen
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| Dingen wurde von den Täuflingen der alten Mysterienreligionen
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| verlangt, daß sie das im Leben sich erworben haben,
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| was man festes Selbstvertrauen nennt, die Möglichkeit, sich
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| immer auf sich selbst zu verlassen. Diese Charaktereigenschaft
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| hing damit zusammen, daß man in den tieferen
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| Mysterienreligionen das Reich Gottes inwendig im Menschen
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| gesucht hat, und daß man nur denjenigen zugestanden
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| hat, daß sie der höheren Gemeinschaft angehören, welche in
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| sich selbst Richtung und Ziel gefunden haben, welche also
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| sich selbst vertrauen durften. Für diese war dann die innere
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| Umwandlung der Schlußstein eines Lehrplanes.
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| Das war in den Mysterien der Fall. Dann kam das Christentum
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| und stellte das, was in den Mysterien gelehrt worden
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| war, als eine Wahrheit für die ganze Menschheit hin.
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| Das ist eine ganz bedeutsame mystische Tatsache, daß jetzt
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| nicht nur diejenigen selig werden können, welche in die
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| Mysterien eingeweiht werden, sondern auch diejenigen, welche
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| nur glauben. Damit wurde die Taufe zu einem sogenannten
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| Sakramente der Kirche. Diese Taufe ist die Fortsetzung
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| eines uralten zeremoniellen Gebrauches, der Wasserprobe
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| in den Mysterien. Hier ist ein Punkt, wo wir an
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| spirituelles Wissen glauben müssen oder nicht weiterkommen.
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| Die Handlungen, die vollzogen werden bei der Eingliederung
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| in die Gemeinschaft, sind so, daß damit etwas
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| Spirituelles verknüpft ist, das nicht bloß äußere Formalität
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| ist, sondern etwas ist, was mit dem ganzen spirituellen
| |
| Leben der Gemeinschaft zusammenhängt, so daß tatsächlich
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| - vom spirituellen Gesichtspunkte aus - mit dem Täufling
| |
| etwas geschieht. Für denjenigen, der Materialist ist, ist dies
| |
| eine ganz phantastische Sache. Aber für den, der etwas von
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| den höheren Planen des Daseins weiß, ist es auch eine
| |
| Tatsache." {{Lit|{{G|53|89ff}}}}
| |
| </div>
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| == Die Bedeutung von Wasser, Salz und Asche für das Taufritual ==
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| [[Datei:GA 343a 5.10.1921 Tafel 11.jpg|mini|400px|Tafel 11]]
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| {{GZ|Nun hat man zu der Taufhandlung vorzubereiten drei kleine Gefäße,
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| die eigentlich die folgende Form haben sollten von der Seite
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| gesehen (es wird an die Tafel gezeichnet), so daß man sie so anordnen
| |
| kann auf einem Tischchen. In diesen drei Gefäßen hat man
| |
| etwas Wasser, Salz und Asche. Die Imagination ergibt, daß man
| |
| eigentlich reine Holzasche verwenden sollte. Das Tischchen - ich
| |
| werde später über diese Dinge noch zu sprechen haben —, auf dem
| |
| diese Gefäße stehen, ist am besten mit einem blauen Teppich oder
| |
| dergleichen belegt. Die drei Gefäße stehen dann auf einem roten
| |
| Deckchen und sind so angeordnet, wie ich es hier gezeichnet habe.
| |
| Und man bereitet nun die Sache so zu, daß man in diesem Gefäß
| |
| hier Wasser hat (siehe Tafel), in diesem Gefäß hier Salz, in diesem
| |
| Gefäß hier Asche. So konnte ich es bis jetzt herausbringen.
| |
| Nun müssen wir, um das zu verstehen, uns eben klar sein, was
| |
| für reale Vorstellungen sich anknüpfen müssen, wenn wir durch die
| |
| Imagination ein Verhältnis bekommen zu Salz, Wasser, Asche. Mit
| |
| dem Wasser verbindet sich in der Imagination die Vorstellung des
| |
| Wiederherstellens, des Wiederherstellens von irgend etwas, das in
| |
| einem ablaufenden Prozeß seine eigentliche Wesenheit verloren hat,
| |
| wodurch das Wasser also seine Mittlerwesenheit im Weltenprozeß
| |
| offenbaren kann. Dieses Wasser ist rein zu nehmen, am besten wird
| |
| destilliertes Wasser verwendet. Das Wasser löst das Salz auf. In
| |
| jedem Salzprozeß, also immer, wenn sich Salz irgendwo absetzt -
| |
| und wir können hier durchaus den allgemeinen Namen Salz gebrauchen
| |
| für alles dasjenige, was sich in dieser Weise absetzt -, also
| |
| immer, wenn sich Salz absetzt, so bedeutet das, daß das Salz an die
| |
| Umwelt auch einen geistig-ätherischen Inhalt abgibt. Also das Salz,
| |
| das aufgelöst ist im Flüssigen, im Wasser, das ist, wie man weiß
| |
| durch die Imagination, weisheithaltend. Das aufgelöste Salz ist weisheithaltend.
| |
| Indem das Salz koaguliert, indem das Salz sich absetzt,
| |
| verdunstet gewissermaßen die reale Weisheit in die Umgebung und
| |
| das Salz wird weisheitsleer. Das alles müssen Sie mehr an den Prozeß
| |
| als an die Substanz geknüpft denken, denn das ist ein Prozeß,
| |
| der im eminentesten Sinne im eigenen menschlichen Organismus
| |
| vor sich geht; und wenn Sie denken, wenn Sie also Gedanken entwickeln,
| |
| so werden Sie nur dadurch mit Gedanken erfüllt, daß sich
| |
| in Ihnen Salz ablagert. Es lagert sich um so mehr Salz ab, je dichter
| |
| die Gedankenentwickelung ist.
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| | |
| Ein ungeheures Licht fällt von dieser Wahrheit auf die ganze
| |
| Physiologie des menschlichen Leibes. Es kann damit durchaus auch
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| so sein, daß Sie an dieser Weisheitsentwickelung, die da stattfindet,
| |
| nicht subjektiv mit dem Bewußtsein teilnehmen. Wenn Sie Salz entwickeln
| |
| zum Beispiel im Traum, selbst im dumpfen Traum, der von
| |
| dem menschlichen Bewußtsein schon als Schlaf empfunden wird,
| |
| dann bedeutet diese Salzablagerung durchaus Erfüllung mit Weisheit,
| |
| und Weisheit ist auf dieser Stufe des Erkennens alles dasjenige
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| zu nennen, was das geistige Korrelat der Wachstumserscheinungen
| |
| ist. Wenn Sie also auf die Pflanzendecke der Erde hinschauen und
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| Sie lassen auf sich das Wachstum der Pflanzen wirken, so bedeutet
| |
| das vom Erdenwesen aus angesehen einen fortwährenden Salzprozeß
| |
| oder Versalzungsprozeß in der Pflanze und ein Ausströmen von
| |
| Weisheit. Während das physische Anschauen den Wachstumsprozeß
| |
| wahrnimmt, sollte das geistige Anschauen in diesem Wachstum
| |
| einen Prozeß sehen, wo gewissermaßen das Geistige frei wird, während
| |
| es früher in dem Salz gebunden war.
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| | |
| «Ihr seid das Salz der Erde.» Solche Dinge stehen schon in den
| |
| religiösen Urkunden, und ich bitte Sie- durchaus Ihre Aufmerksamkeit
| |
| darauf zu lenken, daß jede bloß abstrakte Erklärung von «Ihr
| |
| seid das Salz der Erde» nicht den Sinn trifft; der ist ursprünglich
| |
| ganz konkret gemeint.
| |
| | |
| So handelt es sich darum, diesen Salzungsprozeß zu verstehen
| |
| und nun zu wissen, daß in dem Augenblicke, wo man Salz hat und
| |
| es wiederum auflöst, die Wassersubstanz durchzogen wird von Regenerationskräften.
| |
| Stellen Sie dagegen dasjenige, was nun im reinen Sinne Asche
| |
| geworden ist; es ist hervorgegangen nicht aus einem Koagulationsprozeß,
| |
| nicht aus einem Absetzungsprozeß, sondern es ist hervorgegangen
| |
| aus dem Feuerprozeß; es ist das der entgegengesetzte
| |
| Prozeß. Hervorgegangen aus dem Feuerprozeß ist auch das, was
| |
| von Seiten des Materiellen dem Geistigen sein materielles Wirkensfeld
| |
| gibt.
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| | |
| Sie verstehen das am besten, wenn Sie sich denken, Sie haben
| |
| etwas Wasser, geben auf der einen Seite Salz hinein, auf der anderen
| |
| Seite Asche - was geschieht, das ist jetzt ein Prozeß der außerirdischen
| |
| Welt, während unsere chemischen Prozesse sich nur beziehen
| |
| auf die irdische Welt. Gebe ich etwas Salz auf der einen Seite, etwas
| |
| Asche auf der anderen Seite, so erzeuge ich Wachstumskraft, das
| |
| heißt: wirkenden Geist. Durch die Asche, die ich einströmen lasse,
| |
| gebe ich dasjenige hinein, was sich immer verbinden muß mit dem
| |
| Auflösen des Salzes; das muß sich immer verbinden, um dem Geiste
| |
| die Möglichkeit zu geben, materiell zu sein.|343a|370ff}}
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| Die in der [[Erde (Planet)|Erde]] auch nach der [[Abtrennung des Mondes]] verbliebenen Mondenkräfte wirken durch den Salzgehalt der Erde. Durch das [[Salz]] wird die Erde in der Winterzeit durchgeistigt. Durch die [[merkur]]iale Qualität des [[Wasser]]s wird die durchgeistigte Erdenmaterie ins [[Leben]]dige übergeführt. Die Asche, die im Sommer durch den [[Schwefelprozess]] in den [[Pflanzen]] gebildet wird und in die Erde fällt, sorgt dafür, dass sich dieses Leben nicht auf mondenhafte, sondern auf erdenhafte Weise entfaltet.
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| {{GZ|Diese Mondenkräfte werden vorzugsweise in der Erde dadurch
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| tätig, daß die Erde das Salz in sich birgt. So daß wir unmittelbar unter
| |
| der Oberfläche der Erde, gerade in dem sich Befestigenden unter der
| |
| Schneedecke, die ja schon auf der einen Seite nach dem Quecksilberigen
| |
| strebt, nach unten hin aber übergeht in das Salzartige, so daß wir
| |
| da in alledem Erdenmaterie haben, Salz, durchsetzt von Geistigkeit.
| |
| Die Erde wird wirklich zur Winterzeit in sich geistig durch ihren
| |
| Salzgehalt, der sich da besonders konsolidiert.
| |
| | |
| Das Wasser, das heißt eigentlich das kosmische Quecksilber, das
| |
| nimmt auf die innere Tendenz, sich in Kugelform zu bilden. Da tritt
| |
| dann überall diese innere Tendenz hervor, sich als Kugel zu bilden.
| |
| Und dadurch, daß das geschieht, ist die Erde in dieser Tiefwinterzeit
| |
| befähigt, nun nicht bloß zu erstarren im Salze und dieses erstarrte Salz
| |
| mit Geist zu durchziehen, sondern sie ist befähigt, dieses durchgeistigte
| |
| Materielle zu verlebendigen, ins Lebendige überzuführen.
| |
| Die Erde lebt unter ihrer Oberfläche im Ganzen auf zur Tiefwinterzeit. Im Geist- und Salzprinzip ist durch das Quecksilberprinzip überall
| |
| regsam die Tendenz, lebendig zu werden. Es ist während des Winters
| |
| eine ungeheure Erkraftung der Erde, unter ihrer Oberfläche Leben
| |
| zu entfalten.
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| | |
| Aber dieses Leben würde ein Mondenleben werden, denn vorzugsweise
| |
| die Mondenkräfte, wie ich gesagt habe, sind darinnen tätig.
| |
| Dadurch aber, daß die Asche heruntergefallen ist von den Samen, daß
| |
| das alles, was ich jetzt beschrieben habe, imprägniert ist mit der Asche,
| |
| dadurch ist dasjenige in dem Ganzen drinnen, was diese ganze Bildung
| |
| für die Erde in Anspruch nimmt.
| |
| | |
| Die Pflanze hat hinaufgestrebt in den Sulfurisierungsprozeß; aus
| |
| diesem Sulfurisierungsprozeß ist die Asche heruntergefallen. Das ist
| |
| dasjenige, was die Pflanze, nachdem sie hinaufgestrebt hat in das, ich
| |
| möchte sagen Ätherisch-Geistige, wieder zurückführt zur Erde. So
| |
| daß wir da zur Tiefwinterzeit auf der Erdenoberfläche die Tendenz
| |
| haben, Geist in sich aufzunehmen, sich zu verlebendigen, aber das
| |
| Mondenhafte ins Erdenhafte umzusetzen. Der Mond wird hier gezwungen
| |
| durch die Erdenaschenreste dessen, was da heruntergefallen
| |
| ist, nicht auf mondenhafte, sondern auf erdenhafte Weise das Lebendige
| |
| zu entfalten.|229|31f}}
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| == Siehe auch ==
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| * {{WikipediaDE|Taufe}}
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| == Literatur ==
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| * [[Rudolf Steiner]]: ''Ursprung und Ziel des Menschen'', [[GA 53]] (1981), ISBN 3-7274-0532-5 {{Vorträge|053}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Das Miterleben des Jahreslaufes in vier kosmischen Imaginationen'', [[GA 229]] (1999), ISBN 3-7274-2290-4 {{Vorträge|229}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, II'', [[GA 343]] (1993), ISBN 3-7274-3430-9 {{Vorträge|343a}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, II. Dokumentarische Ergänzungen'' [[GA 343]]{{Vorträge|343b}}
| |
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Taufe|!]] | |
| [[en:Baptism]]
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| {{Wikipedia}}
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