Zweifel

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Der Zweifel (mhd. zwîvel; ahd. zwîval aus germ. twîfla, „doppelt, gespalten, zweifach, zwiefältig“; griech. σκέψις sképsis;lat. dubitatio) ist ein unentschiedenes Schwanken zwischen mehreren Denk- oder Handlungsalternativen, das ein sicheres und eindeutiges Urteil verhindert. Von Descartes wurde der vom selbstbewussten Ich ausgehende methodische Zweifel zur philosophischen Denkmethode erhoben.

"Eigentlich kann es eine tiefere moderne Seele gar nicht geben, die nicht durch den nagenden Zweifel durchgeht. Kennengelernt sollte die moderne Seele diesen nagenden Zweifel haben! Dann wird sie erst mit starken Kräften einmünden in jenes spirituelle Wissen, das für die Bewußtseinsseele das eigentlich ist, und das sich erst aus der Bewußtseinsseele ergießen muß in die Verstandes- oder Gemütsseele, um dort Herr zu werden. Daher müssen wir in vernünftiger Weise zu durchdringen suchen, was unserer Bewußtseinsseele dargereicht wird aus dem okkulten Wissen. Dadurch werden wir in unserem Innern ein solches Selbst heranziehen, das innerhalb des Innern ein wirklicher Herr und Herrscher ist. Dann stehen wir, wenn wir das moderne Mysterienwesen kennenlernen, uns selbst gegenüber." (Lit.: GA 144, S. 80)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Mysterien des Morgenlandes und des Christentums, GA 144, Dornach 1985