Franz von Baader und Eridanus: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Franz Xaver von Baader.jpg|thumb|Franz von Baader, Ölgemälde im Besitz der [[Wikipedia:Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]] (Foto: BAdW)]]
[[Datei:Johannes Hevelius - Prodromus Astronomia - Volume III "Firmamentum Sobiescianum, sive uranographia" - Tavola PP - Eridanus Phoenix et Toucan.jpg|mini|250px|Das Sternbild Eridanus]]
'''Benedict Franz Xaver von Baader''' (* [[Wikipedia:27. März|27. März]] [[Wikipedia:1765|1765]] in [[Wikipedia:München|München]]; [[Wikipedia:23. Mai|23. Mai]] [[Wikipedia:1841|1841]] ebenda) war ein deutscher Arzt, Bergbauingenieur und Philosoph. Er war ein Bruder von [[Wikipedia:Joseph von Baader|Joseph von Baader]].
[[File:25 Orionis location.png|mini|250px|Das Sternbild Orion; rechts unten beim Stern [[Wikipedia:Rigel|Rigel]] beginnt der Lauf des Eridanus]]


== Biographie ==
Der Fluss '''Eridanus''' ([[Latein|lat.]]) oder '''Eridanos''' ({{ELSalt|Ἠριδανός}}) ist ein [[Mythologie|mythologischer]] Fluss und zugleich eines der ausgedehntesten [[Sternbild]]er des [[Wikipedia:Nachthimmel|Nachthimmel]]s und zieht sich südlich des [[Wikipedia:Orion (Sternbild)|Orion]], das im [[Altes Ägypten|Alten Ägypten]] als Sternbild des [[Osiris]] galt, bis tief in den [[Wikipedia:Südhimmel|Südhimmel]] hinein.  
Der Sohn eines kurfürstlichen Leibarztes studierte von 1781 bis 1784 in [[Wikipedia:Ingolstadt|Ingolstadt]] und [[Wikipedia:Wien|Wien]] Medizin und Naturwissenschaften. Nachdem er sich als Arzt in München niedergelassen hatte, gab er den Beruf 1786 wieder auf. Ab 1788 studierte er dann an der [[Wikipedia:Bergakademie Freiberg|Bergakademie Freiberg]] und wurde Bergbauingenieur. 1792 bis 1796 arbeitete Baader in Bergwerken auf der britischen Insel. 1799 wurde er in München zum Bergrat, 1801 zum Oberbergrat und 1807 zum Oberstbergrat berufen. 1801 heiratete er Franziska von Reisky, mit der er zwei Kinder hatte. Franz von Baader  gründete 1805 die [[Wikipedia:Salin-Tafelglasfabrik|Salin-Tafelglasfabrik]] im ostbayrischen Lambach (Ortsteil von [[Wikipedia:Lamer Winkel|Lam]] am „Gläsernen Steig“) – Franz-von-Baader Gedenkstein. Baader gelang ein erfolgreiches Glasschmelzverfahren. 1808 wurde er ordentliches Mitglied der [[Wikipedia:Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]]. In München veröffentlicht Baader 1835 eine Schrift über die Lage des [[Wikipedia:Proletariat|Proletariat]]s und zählt damit zu den Pionieren der Sozialreformatik.


== Philosophie ==
Der Eridanus wurde von den Ägyptern auch als der ''Strom des Lebens'' bezeichnet und bildete die Grenze zwischen dem [[Diesseits]] und [[Duat]], dem Reich der [[Tote]]n. Der ägyptische Totengott [[Anubis]] geleitete die Verstorbenen bei ihrer [[Jenseits]]fahrt über den Eridanus.  
Seine späteren philosophischen Schriften wurden allgemein geschätzt. Baaders Theorien und sein [[Jakob Böhme|Böhme]]-Bild haben insbesondere auf [[Friedrich Wilhelm Joseph Schelling|Schellings]] Naturphilosophie eingewirkt, der ihm anfangs sehr verbunden war. Im Alter entwickelte sich ein Streit zwischen beiden. Baader zählt zu den zentralen Personen der [[Wikipedia:Münchener Romantik|Münchener Romantik]]. So beteiligt er sich am Kreis um [[Wikipedia:Joseph Görres|Joseph Görres]], dem auch der Katholik [[Wikipedia:Ignaz von Döllinger|Ignaz von Döllinger]] zeitweilig zugehört hat. Ab 1826 war Baader auch Honorarprofessor für [[Wikipedia:Philosophie|Philosophie]] der neu gegründeten [[Wikipedia:Universität München|Universität München]]. Er hielt religionsphilosophische und erkenntnistheoretische Vorlesungen sowie über den Naturphilosophen [[Jakob Böhme]].  


Baader stand der religiösen Bewegung um [[Wikipedia:Johann Michael Sailer|Johann Michael Sailer]] und [[Wikipedia:Johann Evangelista Goßner|Johann Evangelista Goßner]] nahe, die sich u.a. mit neuen Formen der [[Wikipedia:Ökumene|Ökumene]] auseinandersetzten. "Es könnte leicht von München aus wieder gut gemacht werden, was von Wittenberg aus verdorben war." (Werke, Bd. XV, S. 516) Anlässlich des [[Wikipedia:Kölner Kirchenstreit|Kölner Kirchenstreit]]es positionierte sich Baader als vehementer Gegner des kirchlichen Absolutismus, worauf ihm der bayerische Innenminister [[Wikipedia:Karl von Abel|Karl von Abel]] 1838 Vorlesungen in Religionsphilosophie verbot.
Nach der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] war der Eridanos ein Fluss am Ende der Welt, der von dem gleichnamigen [[Flussgott]] Eridanos beherrscht wurde, der ein Sohn des [[Okeanos]] und der [[Tethys]] war. Der [[Mythos]] erzählt, dass [[Wikipedia:Phaethon (Mythologie)|Phaethon]], der Sohn des [[Helios]], mit dem [[Sonnenwagen]] der [[Wikipedia:Erde (Planet)|Erde]] zu nahe kam und diese zu verbrennen drohte, bis [[Zeus]] den unvorsichtigen Phaethon in den Eridanos stürzte.


Bedeutsam ist auch der Ausspruch ''[[cogitor, ergo sum]]'', den Baader dem berühmten Satz ''[[cogito, ergo sum]]'' von [[René Descartes]] entgegenhielt<ref>Roland Pietsch: ''Franz von Baader’s Criticism of Modern Rationalism:  A Brief Overview'', in: ''Sophia Perennis'', Vol. 2, Number 2, Spring  2010 [http://ensani.ir/file/download/article/20120507102025-9055-57.pdf pdf]</ref>.
Nach der [[Wikipedia:Aeneis|Aeneis]] des [[Wikipedia:Vergil|Vergil]] ist der Eridanos ein Fluss der [[Unterwelt der griechischen Mythologie|Unterwelt]].<ref>Vergil ''Aeneis'' 6.659</ref>


== Ausgaben ==
== Siehe auch ==
*''Franz von Baader’s sämmtliche Werke''. 16 Bände. Hrsg. durch einen Verein von Freunden des Verewigten. H. Bethmann, Leipzig 1851-1860 ([http://gallica.bnf.fr/notice?N=FRBNF30043567&UC=o vollständiges Digitalisat])
<!--[[Datei:Rubens Fall of Phaeton.jpg|miniatur|left|250px|[[Wikipedia:Peter Paul Rubens|Peter Paul Rubens]]: ''Der Sturz des Phaethon'', um 1604/1605 ([[Wikipedia:National Gallery of Art|National Gallery of Art]], Washington D. C.)]]-->
* ''Schriften Franz von Baaders. Ausgewählt und herausgegeben von [[Wikipedia:Max Pulver|Max Pulver]]''.Insel, Leipzig 1921
* {{WikipediaDE|Eridanus (Mythologie)}}
* {{WikipediaDE|Eridanus (Sternbild)}}


== Einzelnachweise ==
== Anmerkungen ==


<references />
<references/>


{{DEFAULTSORT:Baader, Franz von}}
[[Kategorie:Mythologie]] [[Kategorie:Ägyptische Mythologie]] [[Kategorie:Griechische Mythologie]]
[[Kategorie:Philosoph (Aufklärung)]]
[[Kategorie:Philosoph (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Naturwissenschaftler]]
[[Kategorie:Naturforscher]]
[[Kategorie:Bergbauingenieur]]
[[Kategorie:Mediziner (Aufklärung)]]
[[Kategorie:Mediziner (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Autor (Philosophie)]]
[[Kategorie:Franz von Baader|!]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Geboren 1765]]
[[Kategorie:Gestorben 1841]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 18. Februar 2017, 09:12 Uhr

Das Sternbild Eridanus
Das Sternbild Orion; rechts unten beim Stern Rigel beginnt der Lauf des Eridanus

Der Fluss Eridanus (lat.) oder Eridanos (griech. Ἠριδανός) ist ein mythologischer Fluss und zugleich eines der ausgedehntesten Sternbilder des Nachthimmels und zieht sich südlich des Orion, das im Alten Ägypten als Sternbild des Osiris galt, bis tief in den Südhimmel hinein.

Der Eridanus wurde von den Ägyptern auch als der Strom des Lebens bezeichnet und bildete die Grenze zwischen dem Diesseits und Duat, dem Reich der Toten. Der ägyptische Totengott Anubis geleitete die Verstorbenen bei ihrer Jenseitsfahrt über den Eridanus.

Nach der griechischen Mythologie war der Eridanos ein Fluss am Ende der Welt, der von dem gleichnamigen Flussgott Eridanos beherrscht wurde, der ein Sohn des Okeanos und der Tethys war. Der Mythos erzählt, dass Phaethon, der Sohn des Helios, mit dem Sonnenwagen der Erde zu nahe kam und diese zu verbrennen drohte, bis Zeus den unvorsichtigen Phaethon in den Eridanos stürzte.

Nach der Aeneis des Vergil ist der Eridanos ein Fluss der Unterwelt.[1]

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Vergil Aeneis 6.659