Louis Claude de Saint-Martin und Eridanus: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Johannes Hevelius - Prodromus Astronomia - Volume III "Firmamentum Sobiescianum, sive uranographia" - Tavola PP - Eridanus Phoenix et Toucan.jpg|mini|250px|Das Sternbild Eridanus]]
[[File:25 Orionis location.png|mini|250px|Das Sternbild Orion; rechts unten beim Stern [[Wikipedia:Rigel|Rigel]] beginnt der Lauf des Eridanus]]


'''Louis Claude de Saint-Martin''' (* [[Wikipedia:18. Januar|18. Januar]] [[Wikipedia:1743|1743]] in [[Wikipedia:Amboise|Amboise]], [[Wikipedia:Touraine|Touraine]], heute Département [[Wikipedia:Indre-et-Loire|Indre-et-Loire]]; † [[Wikipedia:13. Oktober|13. Oktober]] [[Wikipedia:1803|1803]] in Aulnay, heute zu [[Wikipedia:Châtenay-Malabry|Châtenay-Malabry]], Département [[Wikipedia:Hauts-de-Seine|Hauts-de-Seine]]), ''"Le Philosophe Inconnu"'', war ein [[Wikipedia:Frankreich|französischer]] [[Freimaurerei|Freimaurer]], [[Wikipedia:Philosoph|Philosoph]], [[Theosoph]] und [[Mystiker]].
Der Fluss '''Eridanus''' ([[Latein|lat.]]) oder '''Eridanos''' ({{ELSalt|Ἠριδανός}}) ist ein [[Mythologie|mythologischer]] Fluss und zugleich eines der ausgedehntesten [[Sternbild]]er des [[Wikipedia:Nachthimmel|Nachthimmel]]s und zieht sich südlich des [[Wikipedia:Orion (Sternbild)|Orion]], das im [[Altes Ägypten|Alten Ägypten]] als Sternbild des [[Osiris]] galt, bis tief in den [[Wikipedia:Südhimmel|Südhimmel]] hinein.  


== Leben ==
Der Eridanus wurde von den Ägyptern auch als der ''Strom des Lebens'' bezeichnet und bildete die Grenze zwischen dem [[Diesseits]] und [[Duat]], dem Reich der [[Tote]]n. Der ägyptische Totengott [[Anubis]] geleitete die Verstorbenen bei ihrer [[Jenseits]]fahrt über den Eridanus.  
Louis Claude de Saint-Martin wurde in eine verarmte adlige Familie geboren und war in seiner Kindheit oft krank. Er besuchte eine [[Jesuiten]]schule und wurde später von seinem Vater in die rechtswissenschaftliche Hochschule von [[Wikipedia:Orléans|Orléans]] gezwungen. Sein Vater erhoffte sich, dass Louis Claude eine Karriere im öffentlichen Dienst anstreben würde, um so das verlorengegangene Familienvermögen wieder zu erlangen. Nachdem Saint-Martin ein halbes Jahr als Rechtsanwalt gearbeitet hatte, widersetzte er sich seinem Vater und erzwang dessen Einverständnis, eine militärische Laufbahn einschlagen zu dürfen. Er erhielt ein Offizierspatent im Regiment de Foix, das zuerst in [[Wikipedia:Tours|Tours]], später in [[Wikipedia:Bordeaux|Bordeaux]] stationiert war.


[[Datei:Gilles louis chretien.jpg|links|miniatur|Porträt ([[Wikipedia:Physionotrace|Physionotrace]]) des Philosophen von [[Wikipedia:Gilles-Louis Chrétien|Gilles-Louis Chrétien]], nach 1786]]
Nach der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] war der Eridanos ein Fluss am Ende der Welt, der von dem gleichnamigen [[Flussgott]] Eridanos beherrscht wurde, der ein Sohn des [[Okeanos]] und der [[Tethys]] war. Der [[Mythos]] erzählt, dass [[Wikipedia:Phaethon (Mythologie)|Phaethon]], der Sohn des [[Helios]], mit dem [[Sonnenwagen]] der [[Wikipedia:Erde (Planet)|Erde]] zu nahe kam und diese zu verbrennen drohte, bis [[Zeus]] den unvorsichtigen Phaethon in den Eridanos stürzte.
Der größte Teil des Offizierskorps bestand aus Freimaurern des Ordens der ''[[Wikipedia:Elus Coëns|Elus Coëns]]'' von [[Wikipedia:Martinez de Pasqually|Martinez de Pasqually]]. Ein Grenadiershauptmann stellte Saint-Martin de Pasqually vor, dessen Privatsekretär er wurde. Im Jahre 1765 wurde Louis Claude von den ''Elus Coëns'' aufgenommen, was er später als Wendepunkt seines Lebens bezeichnete. Um 1770 hatte er in Frankreich unter Pasqually ein System der sogenannten ''[[Illuminisme]]'' verbreitet, das – im Gegensatz zum deutschen [[Illuminatenorden]] − [[Spiritualismus|spiritualistische]] und [[Wikipedia:Zeitalter der Aufklärung|gegenaufklärerische]] Ziele anstrebte und den [[Rosenkreuzer|Gold- und Rosenkreuzern]] nahestand<!--vgl.: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=9146&ausgabe=200603-->.


1768 wurde Saint-Martin ''[[Wikipedia:Meister vom Stuhl|Meister vom Stuhl]]'' der Loge in Bordeaux. Er beendete 1771 seine Militärlaufbahn, um als Sekretär von Pasqually zu arbeiten. Als 1772 Pasqually nach [[Wikipedia:Haiti|Haiti]] übersiedelte, wurde Saint-Martin zum eigentlichen Verwalter des Ordens, nach dem Tode von Pasqually im Jahre 1774 auch offiziell.
Nach der [[Wikipedia:Aeneis|Aeneis]] des [[Wikipedia:Vergil|Vergil]] ist der Eridanos ein Fluss der [[Unterwelt der griechischen Mythologie|Unterwelt]].<ref>Vergil ''Aeneis'' 6.659</ref>


1773 zog Saint-Martin nach [[Wikipedia:Lyon|Lyon]], wo er sein erstes Buch ''Des erreurs et de la vérité'' veröffentlichte, welches durch seine rätselhafte und symbolische Sprache ein großer Erfolg in Freimaurer- und [[Magie|magischen]] Kreisen wurde. Der Erfolg des Buches verschaffte Saint-Martin Zugang zu den höheren Gesellschaftsschichten, wo er sich durch seine Intelligenz und seinen Charme die Unterstützung einflussreicher Gönner sichern konnte. 1782 erschien auf Drängen seiner Freunde sein zweites Buch mit dem Titel ''Tableau naturel des raports qui existent entre Dieu, l'homme et l'universe''.
== Siehe auch ==
<!--[[Datei:Rubens Fall of Phaeton.jpg|miniatur|left|250px|[[Wikipedia:Peter Paul Rubens|Peter Paul Rubens]]: ''Der Sturz des Phaethon'', um 1604/1605 ([[Wikipedia:National Gallery of Art|National Gallery of Art]], Washington D. C.)]]-->
* {{WikipediaDE|Eridanus (Mythologie)}}
* {{WikipediaDE|Eridanus (Sternbild)}}


1784 begann er sich für den [[Wikipedia:Mesmerismus|Mesmerismus]] zu interessieren und trat [[Wikipedia:Franz Anton Mesmer|Franz Anton Mesmer]]s Loge bei. Aber bald schon verließ ihn das Interesse am Mesmerismus, und er beschäftigte sich wieder vermehrt mit der spirituellen Suche. Auf einer Reise durch [[Wikipedia:England|England]], [[Wikipedia:Deutschland|Deutschland]], die [[Wikipedia:Schweiz|Schweiz]] und [[Wikipedia:Italien|Italien]] stieß er auf das Gedankengut von [[Jakob Böhme]], von dem er auch etliche Werke ins Französische übersetzte. Durch seine Beschäftigung mit Böhme entfremdete er sich dem freimaurerischen Gedankengut. 1790 legte er alle maurischen Ämter nieder.
== Anmerkungen ==


1792, im Todesjahr seines Vaters, kehrte Saint-Martin nach Amboise zurück, wo er den restlichen Teil seines Lebens hauptsächlich mit Übersetzungen zubrachte. Er starb während seines Besuchs bei einem Freund.
<references/>


== Werke (Auswahl) ==
[[Kategorie:Mythologie]] [[Kategorie:Ägyptische Mythologie]] [[Kategorie:Griechische Mythologie]]
* ''Des erreurs et de la vérité''. 1773.
* ''Tableau Naturel des Rapports qui existent entre Dieu, l'Homme et l'Universe''. 1782.
 
== Literatur ==
* John Michael Greer u.a.: ''Enzyklopädie der Geheimlehren'' („The new encyclopedia of the occult“). Ansata Verlag, München 2005, ISBN 3-7787-7270-8.
* [[Wikipedia:Rahel Varnhagen von Ense|Rahel Varnhagen von Ense]], [[Wikipedia:Karl August Varnhagen von Ense|Karl August Varnhagen von Ense]]: ''[[Wikipedia:Angelus Silesius|Angelus Silesius]] und Saint-Martin''. Ferdinand Dümmlers Buchhandlung, Berlin ³1849.
* [[Wikipedia:Gerhard Wehr|Gerhard Wehr]]: ''Louis Claude de Saint-Martin. Der „unbekannte Philosoph“''. Zerling, Berlin 1995, ISBN 3-88468-062-5 (Reihe Biographie; 4).
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Louis-Claude de Saint-Martin}}
 
{{Normdaten|PND=118604929|LCCN=n/50/27102|VIAF=13100011}}
 
{{DEFAULTSORT:Saintmartin, Louis Claude De}}
[[Kategorie:Freimaurer]]
[[Kategorie:Theosoph]]
[[Kategorie:Geboren 1743]]
[[Kategorie:Gestorben 1803]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Personendaten
|NAME=Saint-Martin, Louis Claude de
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=französischer Freimaurer, Philosoph und Mystiker
|GEBURTSDATUM=18. Januar 1743
|GEBURTSORT=[[Amboise]], [[Touraine]], [[Frankreich]]
|STERBEDATUM=13. Oktober 1803
|STERBEORT=[[Châtenay-Malabry|Aulnay]], Département [[Hauts-de-Seine]], [[Frankreich]] (heute: [[Châtenay-Malabry]])
}}
 
{{Wikipedia}}

Version vom 18. Februar 2017, 08:12 Uhr

Das Sternbild Eridanus
Das Sternbild Orion; rechts unten beim Stern Rigel beginnt der Lauf des Eridanus

Der Fluss Eridanus (lat.) oder Eridanos (griech. Ἠριδανός) ist ein mythologischer Fluss und zugleich eines der ausgedehntesten Sternbilder des Nachthimmels und zieht sich südlich des Orion, das im Alten Ägypten als Sternbild des Osiris galt, bis tief in den Südhimmel hinein.

Der Eridanus wurde von den Ägyptern auch als der Strom des Lebens bezeichnet und bildete die Grenze zwischen dem Diesseits und Duat, dem Reich der Toten. Der ägyptische Totengott Anubis geleitete die Verstorbenen bei ihrer Jenseitsfahrt über den Eridanus.

Nach der griechischen Mythologie war der Eridanos ein Fluss am Ende der Welt, der von dem gleichnamigen Flussgott Eridanos beherrscht wurde, der ein Sohn des Okeanos und der Tethys war. Der Mythos erzählt, dass Phaethon, der Sohn des Helios, mit dem Sonnenwagen der Erde zu nahe kam und diese zu verbrennen drohte, bis Zeus den unvorsichtigen Phaethon in den Eridanos stürzte.

Nach der Aeneis des Vergil ist der Eridanos ein Fluss der Unterwelt.[1]

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Vergil Aeneis 6.659