Franz Hartmann und GA 119: Unterschied zwischen den Seiten

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Dr. '''Franz Hartmann''' (* [[22. November]] [[1838]] in [[Donauwörth]], [[Bayern]]; † [[7. August]] [[1912]] in [[Kempten im Allgäu]]) war ein deutscher [[Theosophie|Theosoph]], [[Freimaurerei|Freimaurer]], [[Rosenkreuzer]] und Autor von [[Esoterik|esoterischen]] Werken.
== Makrokosmos und Mikrokosmos ==


== Leben ==
=== Die große und die kleine Welt. Seelenfragen, Lebensfragen, Geistesfragen ===
=== Kindheit und Jugend ===
Franz Hartmann wurde am 22. November 1838 in Donauwörth als Sohn von ''Karl Hartmann'' und dessen Frau ''Elise von Stack'' geboren. Kurz nach seiner Geburt übersiedelte die Familie nach Kempten im Allgäu, da der Vater, ein [[Allgemeinmedizin|praktischer Arzt]], dort eine Stelle als königlich bayerischer [[Gerichtsarzt]] angenommen hatte. Nach seiner Kindheit, Jugend und Schulbesuch in Kempten, meldete er sich 1859 als Freiwilliger zur [[Bayerische Armee|bayerischen Armee]] beim 1. Königlich-bayerischen-[[Artillerie]]regiment in [[Würzburg]]. Doch bereits ein Jahr später quittierte er den Dienst beim Militär und begann sich an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München|Ludwig-Maximilians-Universität]] in [[München]] auf sein [[Staatsexamen]] vorzubereiten. Nach der Prüfung 1862 begann er mit dem Studium der [[Pharmakologie]], um [[Apotheker]] zu werden.


=== Erfahrungen in den USA ===
Elf Vorträge, Wien 21. bis 31. März 1910, mit einem vorangehenden öffentlichen Vortrag, Wien 19. März 1910, mit  Notizbucheintragungen zu 2 Vorträgen (Faksimile) ([[Zyklus 11]]).
Noch vor Abschluss seines Studiums machte Hartmann 1865 eine Ferienreise nach [[Frankreich]] und, als ihm in [[Le Havre]] die Stelle eines [[Schiffsarzt]]es auf einem [[USA|US-amerikanischen]] [[Frachtschiff|Paketboot]] angeboten wurde, sagte er aus purer Abenteuerlust zu. So gelangte er in die USA, wo er sich schließlich in [[Saint Louis]] niederließ. Hier beendete er sein Studium, praktizierte als [[Augenheilkunde|Augenarzt]] und erwarb die amerikanische [[Staatsbürgerschaft]]. 1870 wurde ihm das ruhige Leben dort zu langweilig, er gab seine gut gehende Praxis auf und begann eine ausgedehnte Reisetätigkeit. In [[Mexiko]] lebte er einige Zeit in [[Córdoba (Veracruz)|Córdoba]] und [[Orizaba]], studierte die [[Indianer|indianische]] Kultur bei verschiedenen Stämmen und praktizierte 1871 wieder als Arzt in [[New Orleans]]. 1872 ließ er sich im US-[[Bundesstaat]] [[Texas]] nieder, kaufte eine Farm und heiratete. Doch bereits sieben Monate später starb seine Frau, woraufhin Hartmann die Farm wieder verkaufte und erneut zu reisen begann. Kreuz und quer durchstreifte er die USA, lernte bei Indianern, untersuchte zahlreiche [[Parapsychologie|parapsychologische]] Phänomene und beschäftigte sich mit den Anschauungen verschiedenster Religionen bis er 1879 in [[Georgetown (Colorado)|Georgetown]] im Bundesstaat [[Colorado]] wieder als Arzt praktizierte. 1882 wurde Hartmann dort zum [[Gerichtsarzt]] bestellt. Hier trat er auch der [[Alte Freie und Angenommene Maurer|AFAM]]-[[Freimaurerloge]] ''Georgetown No. 12'' bei.


=== Der Theosoph ===
Zwei unterschiedliche Initiationswege – der Weg der mystischen Versenkung und der Weg
==== In den USA und Indien ====
der Ekstase – werden in diesen Vorträgen geschildert und gleichzeitig die mit diesen Wegen
Infolge seiner [[Esoterik|esoterischen]] Interessen lernte er 1882 [[Helena Blavatsky]]s Buch [[Isis entschleiert]] kennen und schätzen, und, nach einem weiteren Umzug nach New Orleans, wurde er Anfang 1883 Mitglied der dortigen Loge der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]] (TG). Dem Wunsch folgend, Blavatsky persönlich kennen zu lernen, suchte Hartmann brieflichen Kontakt mit ihr und daraus folgend dann auch mit [[Henry Steel Olcott]]. Von diesem wurde er eingeladen, nach [[Indien]], ins Hauptquartier der TG, nach [[Adyar]] bei [[Madras]] zu kommen. Am 11. Oktober 1883 schiffte er sich in [[San Francisco]] ein und, nach Zwischenstopps in [[Japan]] und [[China]], erreichte er am 4. Dezember Madras. Dem Beispiel einiger führenden Theosophen in Adyar folgend, trat Hartmann am 26. Dezember 1883 zum [[Buddhismus]] über. Innerhalb kürzester Zeit wurde er engster Vertrauter von Blavatsky, Olcott sowie [[Subba Row]] und schließlich administrativer Leiter der TG-Zentrale. Hartmann setzte sich intensiv mit den Lehren der [[Theosophie]] auseinander, vertiefte sich in die Philosophie von Buddhismus und [[Hinduismus]] und beschäftigte sich mit den verschiedenen Ausprägungen des [[Yoga]]. Während Blavatsky, die Hartmann gerne „dirty Franz“ nannte, und Olcott von Februar bis Dezember 1884 auf einer Europareise von Adyar abwesend waren, begann die umstrittene [[Coulomb-Affäre]] Wellen zu schlagen, diese zog sowohl den Ruf Blavatskys als auch der TG in Mitleidenschaft. Hartmann, als Mitglied des Kontrollrates der TG in Adyar, versuchte Blavatsky zu verteidigen, kam dadurch in Konflikt mit den aufgebrachten Anhängern der TG und der durch den Bericht ungünstig beeinflussten öffentlichen Meinung. Dies torpedierte die Ausübung der leitenden Funktion Hartmann's bei der Adyar-TG und machte seinen weiteren Aufenthalt in Indien unmöglich. Gemeinsam mit Blavatsky, deren Bleiben in Indien durch diese Vorfälle ebenfalls nicht mehr erwünscht war, verließ er im Frühjahr 1885 das Land (zwischen 26. März und 7. April, es gibt unterschiedliche Angaben über den Abreisetermin), um nie mehr dorthin zurückzukehren. In [[Neapel]] angekommen, trennte er sich nach einigen Tagen endgültig, doch in bestem Einvernehmen, von Blavatsky, um nach [[Kempten im Allgäu|Kempten]] zu fahren, wo er am 20. Mai 1885 eintraf.
verbundenen Gefahren dargestellt.


==== In Deutschland ====
=== Inhalt (Auswahl) ===  
In diesem Jahr 1885 trat er der theosophischen [[Loge Germania]] bei, diese zeigte jedoch, durch den mittlerweile auch in Deutschland bekannt gewordene [[Coulomb-Affäre]], bereits ernste Auflösungserscheinungen und war dadurch nicht mehr in der Lage, die theosophische Idee wirksam zu verbreiten. So reifte in Hartmann der Gedanke, eine „neue“ deutsche TG zu gründen. Diese sollte unbelastet vom ruinierten Ruf der Adyar-TG entstehen, und durch [[Katherine Tingley]], die designierte Präsidentin der [[Theosophische Gesellschaft in Amerika|Theosophischen Gesellschaft in Amerika]] bot sich ihm 1896 diese Gelegenheit. Tingley besuchte in diesem Jahr auf ihrer Werbe-Weltreise für die (amerikanische) Theosophie auch Deutschland. Schon vorher hatte Hartmann [[Paul Raatz]] kennengelernt, und unter dessen Führung wurde am 24. Juni 1896 in [[Berlin]] die [[Theosophische Gesellschaft in Europa (Deutschland)]] (TGE) gegründet. Auf der ersten Hauptversammlung am 30. August 1896 wurde Hartmann unter Anwesenheit von Katherine Tingley, zum Präsidenten der neuen Gesellschaft gewählt, [[Theodor Reuss]] wurde Vizepräsident. Nach gut einem Jahr, am 3. September 1897, trennte sich Hartmann jedoch wieder von der TGE, um am selben Tag in [[München]] die [[Internationale Theosophische Verbrüderung]] (I.T.V.) zu gründen. Diese sollte als übergeordnete Organisation alle theosophischen Logen vereinigen. Hartmann war ein Jahr lang selbst Präsident der I.T.V., dann übergab er 1898 dieses Amt an [[Hermann Rudolph]] (1865-1946). Unter dem Dach der I.T.V. gründete Hartmann 1898 in [[Leipzig]] die [[Theosophische Gesellschaft in Deutschland]] (TGD), deren Mitglieder in Folge oft als „Hartmannianer“ bezeichnet wurden, da deren theosophische Richtung von ihrem Gründer geprägt war. Diese Gesellschaft besteht bis heute (2005).


==== In Österreich ====
Der Kreislauf des Menschen durch die Sinnen-, Seelen- und Geisteswelt
Hartmann kannte seit Mitte der 1880-er-Jahre den vielseitig gebildeten und [[Esoterik|esoterisch]] interessierten [[Friedrich Eckstein]] in [[Wien]], dieser hatte die Theosophie bereits früher kennengelernt und war 1884 mit Blavatsky und Olcott in [[England]] zusammengetroffen. Hartmann fand hier einen Geistesverwandten und machte ihn, und später auch seine Frau [[Bertha Diener]], neben der Theosophie mit verschiedenen [[Yoga]]techniken bekannt. Eckstein wiederum war eng mit [[Sigmund Freud]] befreundet, der auf diese Weise die Theosophie und Yoga kennenlernte. Zu Eckstein's Bekanntenkreis gehörte auch der zu dieser Zeit in Wien studierende [[Rudolf Steiner]], der durch diese Quelle erstmals mit der Theosophie in Berührung kam. Eckstein, bekannt mit zahlreichen „Größen“ der Zeit um die Jahrhundertwende (19./20.), vermittelte dieses theosophische Gedankengut auch u.a. an [[Anton Bruckner]], [[Hugo von Hofmannsthal]], [[Karl Kraus]], [[Adolf Loos]], [[Robert Musil]], [[Rainer Maria Rilke]], [[Felix Salten]], [[Arthur Schnitzler]], [[Franz Werfel]], [[Hugo Wolf]] und [[Leo Trotzki]].
(öffentlicher Vortrag) / Der schlafende und der wachende Mensch in seiner Beziehung zu den
Als Eckstein, durch eine von [[Helena Blavatsky]] 1886 ausgestellte Stiftungsurkunde ermächtigt, eine ''Wiener Theosophische Gesellschaft'' gründete, wurde Hartmann als Präsident gewählt. In dieser Loge verkehrte auch Rudolf Steiner, besonders angezogen durch das TG-Mitglied [[Marie Lang]].
Planeten / Der innere Weg des Mystikers. Das Miterleben des Jahreskreislaufes / Die menschlichen
Seelenkräfte und ihre Entsprechungen im Kosmos / Die Führung des Schülers in den
Osiris- und Isis-Mysterien / Einweihungserlebnisse in den nordischen Mysterien / Die vier
Bereiche der höheren Welten / Sinneswahrnehmungen und Nervensystem als Spiegelung
makrokosmischer Zusammenhänge. Symbole der Rosenkreuzer / Umwandlung von Seelenkräften
und Entwickelungsstufen physischer Organe


1903 kam Hartmann über die okkulte Zeitschrift ''Gnosis'' (1904 mit [[Rudolf Steiner]]s Zeitschrift ''Luzifer'' zur [[Lucifer-Gnosis]] vereinigt), in Kontakt mit [[Guido von List]], welcher dort einen Artikel über die „arische Ursprache“ veröffentlicht hatte. Hartmann stellte den Kontakt zur Wiener- und zur deutschen-TG (TGD) her und machte List mit der Theosophie bekannt. List, ein [[Vordenker des Nationalsozialismus]], übernahm aus dieser Beziehung u.a. die [[Wurzelrassenhypothese]] von [[Helena Blavatsky]] und gebrauchte sie für seine [[Ariosophie]]. Aus dieser Bekanntschaft entwickelte Hartmann zumindest ein Naheverhältnis zur [[Guido-von-List-Gesellschaft]]. In diesem Zusammenhang stehen auch die Kontakte Hartmanns zum 1907 von [[Jörg Lanz von Liebenfels]] gegründeten ''Ordo Novi Templi''.
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Makrokosmos und Mikrokosmos'', [[GA 119]] (1988), ISBN 3-7274-1192-9 {{Vorträge|119}}


[[Karl Kellner (Okkultist)|Karl Kellner]], ein Wiener Papier-Industrieller, kam durch Hartmann mit der Theosophie und Yoga in Berührung. Zusammen entwickelten sie in den 1890-er-Jahren das ''Lignosulfit-Inhalationsverfahren'' gegen [[Keuchhusten]] und [[Tuberkulose]]. Hartmann konnte, durch Vermittlung Kellners, eine gut bezahlte Anstellung im ''Sanatorium Lahmann'', im österreichischen [[Hallein]], bekommen, wo er dieses Verfahren mit Erfolg u.a. an [[Gustav Meyrink]] anwandte. Für Hartmann, der die meiste Zeit seines Lebens unter chronischem Geldmangel litt, war diese Stelle vor allem in finanzieller Hinsicht interessant, sicherte diese ihm doch ein regelmäßiges Einkommen. 1895 war Kellner im [[USA|US-amerikanischen]] [[Chicago]] Mitbegründer des [[Hermetik|hermetischen]] Ordens [[Hermetic Brotherhood of Light|Hermetische Bruderschaft des Lichts]]. Als Ableger dieser Organisation riefen Kellner, Hartmann und [[Heinrich Klein]] im selben Jahr in Wien eine geheime und eher lose zusammenhängende Gruppe ins Leben. Aus dieser ging 1903 der nun offiziell gegründete [[Ordo Templi Orientis]] (OTO) mit Hartmann als Mitbegründer hervor. Doch bereits ein Jahr später, etwa ab 1904, begann sich Hartmann, wegen des zunehmenden Einflusses von [[Theodor Reuss]], davon zu distanzieren. Der Grund war, dass sich das von Hartmann propagierte [[Raja-Yoga]] im OTO nicht durchsetzte, vielmehr bald das von Reuss favorisierte [[Hatha-Yoga|Hatha-]] und [[Kundalini|Kundalini-Yoga]], vermischt mit [[Freimaurerei|freimaurerischen]] Elementen, dominierte.
{{GA}}


=== In Geheimgesellschaften und Geheimbünden ===
[[Kategorie:GA]] [[Kategorie:GA (Mitgliedervorträge)]] [[Kategorie:GA (Zyklus)]] [[Kategorie:Gesamtausgabe]]
Ebenso war Hartmann Mitglied der [[Rosenkreuzer#Ab dem 19. Jahrhundert|Societas Rosicruciana in Anglia (SRIA)]], der [[England|englischen]] Rosenkreuzer-Gesellschaft, sowie Mitglied im 1896 von [[Leopold Engel]] in Berlin gegründeten ''Weltbund der Illuminaten'' (manchmal auch ''Weltliga der Illuminaten'').
[[en:GA 119]]
 
Es wird vermutet, dass Hartmann 1889 zusammen mit [[Constance Wachtmeister]], ''Alfredo Pioda'' und ''R. Thurmann'', am [[Monte Verità]], im [[Schweiz|schweizerischen]] [[Ascona]], eine Art „theosophisches Laienkloster“, gegründet hatte. Dies sollte die Verwirklichung einer in seinen Büchern beschriebenen Idee sein. Nach [[Rosenkreuzer]]ischen Vorbild betrieben, wurde dieser Orden ''Fraternitas'' genannt. Weiters wird vermutet, dass Hartmann, zusammen mit [[Leopold Engel]], in [[Dresden]] den ''Esoterischen Orden von Rosenkreuz'' gegründet haben soll, welcher 1905 von [[Theodor Reuss]] übernommen wurde. ''Horst E. Miers'' zufolge, scheint dieser der spätere „innere Kreis“ des OTO geworden zu sein.
 
=== Der Schriftsteller ===
Franz Hartmann galt als Meister der Sprache. Selbst schwierige Zusammenhänge vermochte er in einfachen und leicht verständlichen Worten darzulegen. Seinen Worten zufolge, wollte er niemals Schriftsteller werden, sondern begann zum „Selbstunterricht“ zu schreiben, anfangs in [[Englische Sprache|englisch]], erst später in deutsch. Sein Hauptwerk war die Zeitschrift [[Lotosblüten (Zeitschrift)|Lotosblüten]], die er 13 Jahre lang herausgab und wo er den größten Teil der Artikel selbst schrieb. Viele dieser Aufsätze wurden später in Buchform veröffentlicht. Daneben publizierte er u.a. auch in den Zeitschriften [[Sphinx (Zeitschrift)|Sphinx]] und [[Neue Metaphysische Rundschau]]. Neben den [[Christliche Mystik|christlichen Mystikern]] schrieb er über [[Yoga]], die [[Veda|Veden]], [[Upanishaden]] und die [[Bhagavad Gita]]. [[Okkultismus]] und [[Magie]] gehörte ebenso zu seinem Repertoire wie Themen aus der Theosophie. Hartmann betätigte sich auch als Übersetzer, so z.B. der Bhagavad Gita. Seine Übersetzung des [[Daodejing|Tao Te King]] aus dem [[Chinesische Sprachen|chinesischen]] wird allerdings bezweifelt, da unbekannt ist, wann und wo er diese Sprache erlernt hätte.
 
==Tod==
Hartmann bereiste seit 1885 praktisch nur mehr die deutschsprachigen Länder und England, diese jedoch umso häufiger, dabei hielt er zahlreiche Vorträge, in erster Linie für die Theosophie. Er starb am 7. August 1912 in [[Kempten im Allgäu]], wo er auch begraben wurde. Der Tod ereilte ihn während der Heimfahrt von einer Vortragsreise zu seinem letzten Wohnsitz in [[Algund]] bei [[Meran]].
 
==Kritik==
Hartmann kann als einer der wichtigsten Wegbereiter der Theosophie im deutschsprachigen Raum angesehen werden. Neben seinen vielen Kontakten erreichte er durch zahlreiche Vorträge und Publikationen ein grosses und vor allem einflussreiches Publikum. Die von ihm gegründete [[Theosophische Gesellschaft in Deutschland]] (TGD) stand lange Jahre in direkter Konkurrenz zu der von [[Rudolf Steiner]] geführten [[Deutsche Sektion der Theosophischen Gesellschaft|Deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft]]. Er schuf Verbindungen zwischen der religiös-mystischen Welt Indiens und Europas, und trug damit wesentlich zur Verbreitung [[Östliche Philosophie|östlicher Philosophien]] im Westen bei. Andererseits steht Hartmanns Werk im Widerspruch zu den traditionellen [[Liste der christlichen Konfessionen|christlichen Konfessionen]] und wird deshalb auch von diesen abgelehnt.
 
==Werke (Auswahl)==
* [[Lotosblüten (Zeitschrift)|Lotosblüten]], als Herausgeber 1893-1900 und 1908-1912
* ''Andere Dimensionen des Denkens, Wissen und Erkenntnis, eine Einführung in die Geheimwissenschaft''. Manas, Stuttgart 1984; ISBN 3-89071-004-2
* ''Das Evangelium Buddhas, sein Leben und seine Lehre''. Ullrich, Calw 1994; ISBN 3-924411-52-2
* ''Die Erkenntnislehre der Bhagavad-gita, im Lichte der Geheimlehre betrachtet''. Lang, Kolbermoor 1999; ISBN 3-930664-06-2
* ''Die Mystik in Goethes "Faust", Eine Betrachtung''. Theosophisches Verlagshaus, Leipzig 1918
* ''Die Symbole der Bibel und der Kirche, ihre esoterische Bedeutung''. Schatzkammerverlag, Calw 1966
* ''Grundriss der Geheimlehre von H. P. Blavatsky''. Schatzkammerverlag, Calw 1980
* ''Karma oder Wissen, Wirken und Werden, mit praktischen Anweisungen über die okkulte Wissenschaft für alle, die nicht nur wissen, sondern auch werden wollen''. Lang, Kolbermoor 1999; ISBN 3-930664-00-3
* ''Theophrastus Paracelsus als Mystiker''. Theosophisches Verlagshaus, Leipzig 1930
* ''Unter den Adepten und Rosenkreuzern''. Schikowski, Berlin 1986
* ''Was ist Yoga?''. Schatzkammerverlag, Calw 1962
* Fährmann, Johannes (Hrsg.): ''Franz Hartmanns ausgewählte theosophische Werke, 10 Bände''. Schatzkammerverlag, Buenos Aires und Calw 1954-1992
 
==Literatur==
* Einbeck, Walter (Hrsg.): ''Zum Gedächtnis an Dr. Franz Hartmann (1838-1912)''. Theosophischer Kultur-Verlag, Leipzig 1925
* Hartmann, Franz: ''Autobiographische Schriften''. Ullrich, Calw (Jahrgang unbekannt); ISBN 3-924411-44-1
* Priem, Georg: ''Franz Hartmann, sein Leben und Wirken, Eine Gedenkschrift zur Erinnerung an den Gründer der Internationalen Theosophischen Verbrüderung''. Theosophischer Kultur-Verlag, Leipzig 1912
 
== Weblinks ==
* {{PND|118546287}}
* {{BBKL|http://www.bautz.de/bbkl/h/hartmann_f.shtml}}
 
=== Biographien ===
* [http://www.magieausbildung.de/Biographien/h/franz_hartmann/hartmann.htm Ausführliche Biografie]
* [http://www.theosophische-informationsstelle.de/Hartmann/body_hartmann.html Biografie und Bild bei der Theosophischen Informationsstelle]
* [http://www.philos-website.de/index_g.htm?autoren/hartmann-franz_g.htm~main2 Franz Hartmann] Kurze Biografie sowie Zitate und Gedanken Hartmanns (im Index unter „Hartmann, Franz“)
 
=== Mitgliedschaften ===
* [http://user.cyberlink.ch/~koenig/sunrise/carl.htm Zusammenhänge zwischen Karl Kellner und Hartmann]
* [http://user.cyberlink.ch/~koenig/sunrise/hartmann.htm Hartmann war nie Mitglied im OTO, wird hier behauptet] (englisch)
* [http://www.hermetic.com/sabazius/hartmann.htm Kurze Biografie und Bild und Zusammenhänge mit dem OTO] (englisch)
* [http://www.georgetown12.org/ Die Website seiner Freimaurerloge]
 
[[Kategorie:Mann|Hartmann, Franz]]
[[Kategorie:Deutscher|Hartmann, Franz]]
[[Kategorie:Theosoph|Hartmann, Franz]]
[[Kategorie:Rosenkreuzer|Hartmann, Franz]]
[[Kategorie:Autor|Hartmann, Franz]]
[[Kategorie:Geboren 1838|Hartmann, Franz]]
[[Kategorie:Gestorben 1912|Hartmann, Franz]]
[[Kategorie:Freimaurer|Hartmann, Franz]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 16. Juli 2021, 10:37 Uhr

Makrokosmos und Mikrokosmos

Die große und die kleine Welt. Seelenfragen, Lebensfragen, Geistesfragen

Elf Vorträge, Wien 21. bis 31. März 1910, mit einem vorangehenden öffentlichen Vortrag, Wien 19. März 1910, mit Notizbucheintragungen zu 2 Vorträgen (Faksimile) (Zyklus 11).

Zwei unterschiedliche Initiationswege – der Weg der mystischen Versenkung und der Weg der Ekstase – werden in diesen Vorträgen geschildert und gleichzeitig die mit diesen Wegen verbundenen Gefahren dargestellt.

Inhalt (Auswahl)

Der Kreislauf des Menschen durch die Sinnen-, Seelen- und Geisteswelt (öffentlicher Vortrag) / Der schlafende und der wachende Mensch in seiner Beziehung zu den Planeten / Der innere Weg des Mystikers. Das Miterleben des Jahreskreislaufes / Die menschlichen Seelenkräfte und ihre Entsprechungen im Kosmos / Die Führung des Schülers in den Osiris- und Isis-Mysterien / Einweihungserlebnisse in den nordischen Mysterien / Die vier Bereiche der höheren Welten / Sinneswahrnehmungen und Nervensystem als Spiegelung makrokosmischer Zusammenhänge. Symbole der Rosenkreuzer / Umwandlung von Seelenkräften und Entwickelungsstufen physischer Organe

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.