Kopf und Anthropos: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
Der '''Kopf''' ([[Latein|lat.]] ''caput''; {{ELSalt|κεφαλή}} ''kephalē''; {{HeS|רֹאשׁ|Rosh}}), auch '''Haupt''' genannt, ist im [[Dreigliederung des menschlichen Organismus|dreigliedrigen menschlichen Organismus]] das Zentrum des [[Nerven-Sinnes-System]]s. Seine äußere [[Gestalt]], die durch die [[Form]] des [[Knochen|knöchernen]] [[Schädel]]s bestimmt wird, ist ein Ergebnis des vorigen [[irdisch]]en [[Inkarnation]].
Als '''Anthropos''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] ἄνθρωπος, von ''anti'' und ''tropos'', wörtlich: ''der entgegen Gewendete''), bezeichneten die [[Griechisch-Lateinische Kultur|Griechen]] der [[Wikipedia:Antike|Antike]] den aufgerichteten, aufrecht schreitenden [[Mensch]]en. Der Mensch, der sich gerade durch seine aufrechte Haltung, die er seiner [[Aufrichtekraft]], die aus dem [[Ich]] entspringt, zu verdanken hat, am deutlichsten vom [[Tier]] unterscheidet, spannt so gleichsam sein [[Wesen]] zwischen Erde und Himmel auf und empfängt von beiden Seiten, von der [[Sinnliche Welt|sinnlichen]] und von der [[Geistige Welt|geistigen Welt]], die Impulse, die seine verstandesbegabte Seele erfüllen und die er durch die Kraft seines individuellen Ichs aktiv und eigenständig miteinander verbinden muss. Der Anthropos löst sich aus der [[Natur]] heraus, überwindet die Naturinstinkte, und tritt zugleich auch der Götterwelt als eigenständiges, ja sogar aufständiges, den Göttern trotzendes Wesen entgegen, das sich in seiner Seele einen eigenen, auf den [[Verstand]] gegründeten festen Standpunkt schafft, von dem aus er die Welt betrachtet und beurteilt. Es wird damit auf die Entwicklung der [[Verstandesseele]] hingewiesen, die ihre Blütezeit in der [[Griechisch-Römische Zeit|griechisch-römischen Kultur]] entfaltete.
 
Dem [[Hellsehen|hellsichtigen Schauen]] zeigt sich der Kopf als [[Medusenhaupt]]:
 
{{GZ|Für das HeUsehertum ist aber ein Kopf etwas
ganz anderes, als was er uns beim gewöhnüchen Menschen entgegentritt.
Denn für den HeUseher ist das Gehirn etwas, was wie schlangenartig
züngelnd aus dem Kopfe sich heraushebt. Jeder Kopf ist nämüch
ein Medusenhaupt. Das ist etwas sehr Reales. Und das ist der Unterschied
des menschüchen Hauptes gegenüber dem anderen Körper,
daß der Mensch in bezug auf den anderen Körper erst durch eine
weiterschreitende Evolution das erreichen wird, was beim Kopfe das
gewöhnliche äußere Denken ist. Darin liegt sogar in gewisser Beziehung
die Stärke des Denkens, daß der Mensch in die Lage kommt,
mögUchst bis in die feineren, unsichtbaren Bewegungen, die Nervenbewegungen,
das Gehirn zur Ruhe bringen zu können, während er
denkt. Dadurch, daß er das Gehirn ruhig haben kann, wenn er denkt,
ruhig haben kann bis in die feineren Bewegungen, die sozusagen die
Nervenbewegungen sind, werden die Gedanken feiner, ruhiger,
logischer.|141|113f}}
 
In der [[Apokalypse des Johannes]] ist der Kopf aber auch ein [[Symbol]] für das, was im [[Mensch]]en [[ätherisch]] als [[Organ]] veranlagten ist:


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Das, was vom Ätherischen
"Man muß innerhalb
aus im Menschen veranlagt wird, nennt man in der Sprache der
der theosophischen Weltanschauung wieder etwas fühlen von dem,
apokalyptischen Mysterien «Kopf». Damit meint man also das, was
was der von alter Theosophie berührte griechische Geist schon in das
dem hellseherischen Bück vorzugsweise als Kopf erscheint. Dasjenige
Wort Anthropos -- Mensch - legte. Der zu den Höhen Blickende -
aber, was physisch im Menschen bewirkt wird durch irgendein
so konnte man es, wenn man es richtig übersetzen wollte, in unsere gegenwärtige
Glied des Ätherleibes, das nennt man ein «[[Horn]]». Ein «Horn»
Ausdrucksweise übersetzen. «Der-zu-den-Höhen-Blickende» ist zu gleicher Zeit die Definition des Menschen, die in dem griechischen
ist in der Sprache der Mysterien also eine sehr geheimnisvolle Sache.
Worte Anthropos zum Ausdrucke kommt, das heißt: der in
Dasjenige, was zum Beispiel im Menschen physisch bewirkt worden
den Höhen des Lebens seinen Ursprung Suchende, und der seine eigenen
ist dadurch, daß er einmal durchgegangen ist durch diejenige
Gründe nur in den Höhen des Lebens Findende, das ist der Mensch
Rasse der atlantischen Zeit, in welcher typisch der Löwe als Gruppenseele
nach dem Gefühle der griechischen Welt." {{Lit|{{G|137|11}}}}
da war, das nennt man ein Horn. Also das Physische, das
von irgendeinem Glied des Ätherleibes herkommt, nennt man ein
«Horn». Ein Horn ist zum Beispiel das Organ, welches der äußere
physische Ausdruck für irgend etwas Ätherisches ist.
 
Nun will ich Ihnen konkret sprechen. Alle physischen Organe
des Menschen sind eigentlich verdichtete Ätherorgane, sind aus dem
verdichteten Ätherleib hervorgegangen. Betrachten wir das menschliche
Herz. Es ist heute ein physisches Organ, aber es ist aus einem
Ätherorgan heraus verdichtet. Dieses heutige menschliche Herz hat
seine Anlage erhalten damals, als der Mensch durch die Gruppenseelenhaftigkeit
hindurchgegangen ist, die mit dem Löwen bezeichnet
wird. Also ist das Herz das «Horn» des Löwenkopfes, denn
als der Ätherleib so weit war, daß der Mensch erschien mit der
Gruppenseele, die im Löwenkopf symbolisiert wird, da hat sich die
Anlage gebildet, die später das physische Herz wurde. Aus dieser
Anlage des Löwenmenschen entstand die heutige menschliche physische
Herzanlage. Während wir also den Ätherleib zurückführen
in seiner Entstehung auf die Verwandlung eines «Kopfes» in den
anderen, auf das Hinzufügen des einen Kopfes zum anderen, fassen
wir den menschlich physischen Leib auf als das Hinzufügen
eines «Hornes» zum andern. Tatsächlich besteht der menschliche
Ätherleib aus «Köpfen», der menschliche physische Leib aus «Hörnern». Das ist die Sprache der Mysterien. Alle Organe des Menschen
sind aus dem Ätherleib herausgebildet, sind also lauter
«Hörner»." {{Lit|{{G|104|188f}}}}
</div>
</div>


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Die Apokalypse des Johannes'', [[GA 104]] (1985), ISBN 3-7274-1040-X {{Vorträge|104}}
 
#Rudolf Steiner: ''Das Leben zwischen dem Tode und der neuen Geburt im Verhältnis zu den kosmischen Tatsachen'', [[GA 141]] (1997), ISBN 3-7274-1410-3 {{Vorträge|141}}
#Rudolf Steiner: ''Der Mensch im Lichte von Okkultismus, Theosophie und Philosophie'', [[GA 137]] (1993), ISBN 3-7274-1371-9 {{Vorträge|137}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Organismus]] [[Kategorie:Anatomie]] [[kategorie:Kopf]]
[[Kategorie:Geistige Wesen]] [[Kategorie:Hierarchien]] [[Kategorie:Mensch]]

Version vom 24. Mai 2011, 01:42 Uhr

Als Anthropos (griech. ἄνθρωπος, von anti und tropos, wörtlich: der entgegen Gewendete), bezeichneten die Griechen der Antike den aufgerichteten, aufrecht schreitenden Menschen. Der Mensch, der sich gerade durch seine aufrechte Haltung, die er seiner Aufrichtekraft, die aus dem Ich entspringt, zu verdanken hat, am deutlichsten vom Tier unterscheidet, spannt so gleichsam sein Wesen zwischen Erde und Himmel auf und empfängt von beiden Seiten, von der sinnlichen und von der geistigen Welt, die Impulse, die seine verstandesbegabte Seele erfüllen und die er durch die Kraft seines individuellen Ichs aktiv und eigenständig miteinander verbinden muss. Der Anthropos löst sich aus der Natur heraus, überwindet die Naturinstinkte, und tritt zugleich auch der Götterwelt als eigenständiges, ja sogar aufständiges, den Göttern trotzendes Wesen entgegen, das sich in seiner Seele einen eigenen, auf den Verstand gegründeten festen Standpunkt schafft, von dem aus er die Welt betrachtet und beurteilt. Es wird damit auf die Entwicklung der Verstandesseele hingewiesen, die ihre Blütezeit in der griechisch-römischen Kultur entfaltete.

"Man muß innerhalb der theosophischen Weltanschauung wieder etwas fühlen von dem, was der von alter Theosophie berührte griechische Geist schon in das Wort Anthropos -- Mensch - legte. Der zu den Höhen Blickende - so konnte man es, wenn man es richtig übersetzen wollte, in unsere gegenwärtige Ausdrucksweise übersetzen. «Der-zu-den-Höhen-Blickende» ist zu gleicher Zeit die Definition des Menschen, die in dem griechischen Worte Anthropos zum Ausdrucke kommt, das heißt: der in den Höhen des Lebens seinen Ursprung Suchende, und der seine eigenen Gründe nur in den Höhen des Lebens Findende, das ist der Mensch nach dem Gefühle der griechischen Welt." (Lit.: GA 137, S. 11)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Der Mensch im Lichte von Okkultismus, Theosophie und Philosophie, GA 137 (1993), ISBN 3-7274-1371-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.