Anthropos: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Anthropos''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] ἄνθρωπος, von ''anti'' und ''tropos'', wörtlich: ''der entgegen Gewendete''), bezeichneten die [[Griechisch-Lateinische Kultur|Griechen]] der [[Wikipedia:Antike|Antike]] den aufgerichteten, aufrecht schreitenden [[Mensch]]en. Der Mensch, der sich gerade durch seine aufrechte Haltung, die er seiner [[Aufrichtekraft]], die aus dem [[Ich]] entspringt, zu verdanken hat, am deutlichsten vom [[Tier]] unterscheidet, spannt so gleichsam sein [[Wesen]] zwischen Erde und Himmel auf und empfängt von beiden Seiten, von der [[Sinnliche Welt|sinnlichen]] und von der [[Geistige Welt|geistigen Welt]], die Impulse, die seine verstandesbegabte Seele erfüllen und die er durch die Kraft seines individuellen Ichs aktiv und eigenständig miteinander verbinden muss. Der Anthropos löst sich aus der [[Natur]] heraus, überwindet die Naturinstinkte, und tritt zugleich auch der Götterwelt als eigenständiges, ja sogar aufständiges, den [[Götter]]n trotzendes Wesen entgegen, das sich in seiner Seele einen eigenen, auf den [[Verstand]] gegründeten festen Standpunkt schafft, von dem aus er die Welt betrachtet und beurteilt. Es wird damit auf die Entwicklung der [[Verstandesseele]] hingewiesen, die ihre Blütezeit in der [[Griechisch-Römische Zeit|griechisch-römischen Kultur]] entfaltete.
Als '''Anthropos''' ({{ELSalt|ἄνθρωπος}}, von ''anti'' und ''tropos'', wörtlich: ''der entgegen Gewendete''), bezeichneten die [[Griechisch-Lateinische Kultur|Griechen]] der [[Wikipedia:Antike|Antike]] den aufgerichteten, aufrecht schreitenden [[Mensch]]en. Der Mensch, der sich gerade durch seine aufrechte Haltung, die er seiner [[Aufrichtekraft]], die aus dem [[Ich]] entspringt, zu verdanken hat, am deutlichsten vom [[Tier]] unterscheidet, spannt so gleichsam sein [[Wesen]] zwischen Erde und Himmel auf und empfängt von beiden Seiten, von der [[Sinnliche Welt|sinnlichen]] und von der [[Geistige Welt|geistigen Welt]], die Impulse, die seine verstandesbegabte Seele erfüllen und die er durch die Kraft seines individuellen Ichs aktiv und eigenständig miteinander verbinden muss. Der Anthropos löst sich aus der [[Natur]] heraus, überwindet die Naturinstinkte, und tritt zugleich auch der Götterwelt als eigenständiges, ja sogar aufständiges, den [[Götter]]n trotzendes Wesen entgegen, das sich in seiner Seele einen eigenen, auf den [[Verstand]] gegründeten festen Standpunkt schafft, von dem aus er die Welt betrachtet und beurteilt. Es wird damit auf die Entwicklung der [[Verstandesseele]] hingewiesen, die ihre Blütezeit in der [[Griechisch-Römische Zeit|griechisch-römischen Kultur]] entfaltete.


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Version vom 15. Juli 2014, 08:21 Uhr

Als Anthropos (griech. ἄνθρωπος, von anti und tropos, wörtlich: der entgegen Gewendete), bezeichneten die Griechen der Antike den aufgerichteten, aufrecht schreitenden Menschen. Der Mensch, der sich gerade durch seine aufrechte Haltung, die er seiner Aufrichtekraft, die aus dem Ich entspringt, zu verdanken hat, am deutlichsten vom Tier unterscheidet, spannt so gleichsam sein Wesen zwischen Erde und Himmel auf und empfängt von beiden Seiten, von der sinnlichen und von der geistigen Welt, die Impulse, die seine verstandesbegabte Seele erfüllen und die er durch die Kraft seines individuellen Ichs aktiv und eigenständig miteinander verbinden muss. Der Anthropos löst sich aus der Natur heraus, überwindet die Naturinstinkte, und tritt zugleich auch der Götterwelt als eigenständiges, ja sogar aufständiges, den Göttern trotzendes Wesen entgegen, das sich in seiner Seele einen eigenen, auf den Verstand gegründeten festen Standpunkt schafft, von dem aus er die Welt betrachtet und beurteilt. Es wird damit auf die Entwicklung der Verstandesseele hingewiesen, die ihre Blütezeit in der griechisch-römischen Kultur entfaltete.

"Man muß innerhalb der theosophischen Weltanschauung wieder etwas fühlen von dem, was der von alter Theosophie berührte griechische Geist schon in das Wort Anthropos -- Mensch - legte. Der zu den Höhen Blickende - so konnte man es, wenn man es richtig übersetzen wollte, in unsere gegenwärtige Ausdrucksweise übersetzen. «Der-zu-den-Höhen-Blickende» ist zu gleicher Zeit die Definition des Menschen, die in dem griechischen Worte Anthropos zum Ausdrucke kommt, das heißt: der in den Höhen des Lebens seinen Ursprung Suchende, und der seine eigenen Gründe nur in den Höhen des Lebens Findende, das ist der Mensch nach dem Gefühle der griechischen Welt." (Lit.: GA 137, S. 11)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Der Mensch im Lichte von Okkultismus, Theosophie und Philosophie, GA 137 (1993), ISBN 3-7274-1371-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.