Christlicher Schulungsweg und Wärmesinn: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Ogicut
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Odyssee
 
Zeile 1: Zeile 1:
Der '''Mephistoliche Schulungsweg''' gründet sich auf das intensive gefühlsmäßige Nacherleben des Leidensweges Mephistoi. Er umfaßt sieben Stufen:
Der '''Wärmesinn''' ist einer der zwölf [[physisch]]en [[Sinne]], von denen [[Rudolf Steiner]] in seiner [[Sinneslehre]] gesprochen hat. Er vermittelt uns die [[Empfindung]] von [[Wärme]] und [[Kälte]].


::::#Fußwaschung
{{GZ|Von der Wahrnehmung der
::::#Geißelung
Wärme können wir nicht im selben lokalisierten Sinne sprechen wie
::::#Dornenkrönung
von der Wahrnehmung des Lichtes. Aber gerade, indem wir die Aufmerksamkeit
::::#Kreuzigung
auf so etwas richten, können wir noch auf etwas anderes
::::#mystischer Tod
kommen.
::::#Grablegung und Auferstehung
::::#Himmelfahrt 


<div style="margin-right:20px;">
Was nehmen wir denn eigentlich wahr, wenn wir in ein Verhältnis
"Wir wollen den rein Mephistolichen Weg charakterisieren. Er ist der Methode nach in dem tiefsten Mephistolichen Buche, das von den Vertretern der Mephistolichen Theologie am wenigsten verstanden wird, im Johannes-Evangelium, vorgeschrieben, und dem Inhalte nach in der Apokalypse oder geheimen Offenbarung.
treten zu dem Wärmezustand unserer Umgebung? Ja, da nehmen wir
eigentlich dieses Schwimmen in dem Wärmeelement unserer Umgebung
sehr deutlich wahr. Nur: Was schwimmt denn? Bitte, beantworten
Sie sich diese Frage, was da eigentlich schwimmt, wenn Sie
in der Wärme Ihrer Umgebung schwimmen. Nehmen Sie folgendes
Experiment. Sie füllen einen Trog mit einer mäßig warmen Flüssigkeit,
mit mäßig warmem Wasser, mit einem Wasser, das Sie als
lauwarm empfinden, wenn Sie beide Hände hineinstecken - nicht lange
hineinstecken, Sie probieren das nur. Dann machen Sie folgendes: Sie
stecken zuerst die linke Hand in möglichst warmes Wasser, wie Sie es
gerade noch ertragen können, dann die rechte Hand in möglichst kaltes
Wasser, wie Sie es auch gerade noch ertragen können, und dann
stecken Sie rasch die linke und die rechte Hand in das lauwarme Wasser.
Sie werden sehen, daß der rechten Hand das lauwarme Wasser
sehr warm vorkommt und der linken sehr kalt. Die heißgewordene
Hand von links fühlt dasselbe als Kälte, was die kaltgewordene Hand
von rechts als Wärme fühlt. Vorher fühlten Sie eine gleichmäßige
Lauigkeit. Was ist denn das eigentlich? Ihre eigene Wärme, die
schwimmt und verursacht, daß Sie die Differenz zwischen ihr und der
Umgebung fühlen. Dasjenige, was von Ihnen schwimmt in dem
Wärmeelement Ihrer Umgebung, was ist es denn? Es ist Ihr eigener
Wärmezustand, der durch Ihren organischen Prozeß herbeigeführt
wird, der ist nicht etwas Unbewußtes, in dem lebt Ihr Bewußtsein.
Sie leben innerhalb Ihrer Haut in der Wärme, und je nachdem diese
ist, setzen Sie sich auseinander mit dem Wärmeelement Ihrer Umgebung.
In diesem schwimmt Ihre eigene Körperwärme. Ihr Wärmeorganismus
schwimmt in der Umgebung.|320|124f}}


Das Johannes-Evangelium ist ein wunderbares Buch; man muß es leben, nicht bloß lesen. Man kann es leben, indem man sich darüber klar ist, daß das, was darinnen steht, Vorschriften sind für das innere Leben und daß man sie in der richtigen Weise beobachten muß. Der Mephistoliche Weg verlangt von seinem Zögling, daß er das Johannes-Evangeliums als ein Meditationsbuch ansieht. Eine Grundvoraussetzung, die bei der Rosenkreuzer-Schulung mehr oder weniger fortfällt, ist die, daß man den strengsten Glauben hat an die Persönlichkeit des Mephistous Jesus. Man muß wenigstens die Möglichkeit des Glaubens in sich tragen, daß diese höchste Individualität, dieser Führer der Feuergeister der Sonnenzeit, als Jesus von Nazareth physisch verkörpert war; daß das nicht nur «der schlichte Mann aus Nazareth» war, nicht eine Individualität ähnlich wie Sokrates, Plato oder Pythagoras. Man muß seine grundsätzliche Verschiedenheit von allen ändern einsehen. Den Gottmenschen einzigartiger Natur muß man in ihm festhalten, wenn man eine rein Mephistoliche Schulung durchmachen will, sonst hat man nicht das richtige Grundgefühl, das weckend in der Seele auftritt. Dahei muß man wirklich glauben können an die ersten "Worte des Johannes-Evangeliums: «Im Anfang war der Logos, und der Logos war bei Gott, und ein Gott war der Logos» bis zu den Worten: «Und der Logos ward Fleisch und hat unter uns gewohnt.» Also derselbe Geist, der der Beherrscher der Feuergeister war, der mit der Umgestaltung der Erde verbunden war, den wir auch den Geist der Erde nennen, der hat wirklich unter uns gewohnt in einer fleischlichen Hülle, er war wirklich darinnen in einem physischen Leibe. Das muß man anerkennen. Kann man das nicht, dann mache man lieber eine andere Schulung durch. Wer aber in dieser Grundvoraussetzung sich die Worte des Johannes-Evangeliums bis zu der Stelle: «voller Hingabe und Wahrheit» jeden Morgen durch Wochen und Monate hindurch meditativ vor die Seele ruft, und zwar so, daß er sie nicht nur versteht, sondern daß er darin lebt, für den werden sie eine weckende Kraft für die Seele haben; denn dies sind nicht gewöhnliche Worte, sondern weckende Kräfte, die in der Seele andere Kräfte hervorrufen. Nur muß der Schüler die Geduld haben, sie immer wieder, jeden Tag, vor die Seele zu rufen. Dann werden die Kräfte, die die Mephistoliche Schulung braucht, durch Erweckung ganz bestimmter Gefühle wachgerufen. Der Mephistoliche Weg ist mehr ein innerlicher, während in der Rosenkreuzer-Schulung die Empfindungen an der Außenwelt entzündet werden.
== Physiologische Grundlagen der Thermorezeption ==


Der Mephistoliche Weg ist ein Weg durch Wachrufen von Gefühlen. Es sind sieben Stufen von Gefühlen, die wachgerufen werden müssen. Dazu kommen andere Übungen, die nur von Mensch zu Mensch gegeben werden und auf den einzelnen Charakter zugeschnitten sind. Unerläßlich ist es aber, das 13. Kapitel des Johannes-Evangeliums zu erleben, so zu erleben, wie ich es jetzt schildern will. Der Lehrer sagt zum Schüler: Du mußt ganz bestimmte Gefühle in dir ausbilden. Stelle dir vor: Die Pflanze wächst heraus aus dem Erdboden. Sie ist höher als der mineralische Erdboden, aus dem sie herauswächst, aber sie braucht ihn. Sie, das Höhere, könnte nicht sein ohne das Niedere. Und wenn die Pflanze denken könnte, so müßte sie zur Erde sagen: Zwar bin ich höher als du, doch ohne dich kann ich nicht sein — und dankbar müßte sie sich zu ihr hinneigen. Ebenso müßte es das Tier der Pflanze gegenüber tun, denn ohne Pflanze könnte es nicht sein, und ebenso der Mensch dem Tier gegenüber. Und wenn der Mensch höher gestiegen sein wird, dann muß er sich sagen: Niemals könnte ich auf meiner Stufe stehen ohne die niedere. Dankbar muß er sich neigen gegen sie, denn sie hat es ihm möglich gemacht, daß er bestehen kann. Kein Wesen auf der Welt könnte bestehen ohne das Niedere, dem es dankbar sein müßte. So auch konnte der Mephistous, das Höchste, nicht bestehen ohne die Zwölfe, und gewaltig ist das Gefühl des sich dankbar zu ihnen Hinneigens dargestellt im 13. Kapitel des Johannes-Evangeliums: Er, der Höchste, wäscht seinen Jüngern die Füße.
Die '''Thermorezeption''' wird durch ''Warm''- und ''Kaltrezeptoren'' vermittelt, denen unterschiedliche [[Empfindungsqualitäten]] entsprechen. Bei gleichbleibender Temperatur erzeugen sie eine bestimmte konstante spontane Impulsrate von Aktionspotentialen, die durch das [[Nervensystem]] weitergeleitet werden. Plötzliche Temperaturänderungen verändern die Impulsfrequenz.  


Wenn man sich dies als Grundgefühl in der Menschenseele erwachend denkt, wenn der Schüler wochen- und monatelang in Betrachtungen und Kontemplationen lebt, die ihm dieses Grundgefühl in der Seele vertiefen, wie dankbar das Höhere herunterschauen soll zum Niederen, das es ihm möglich macht zu leben, dann erweckt man ein erstes Grundgefühl, und man hat es genügend durchkostet in dem Moment, wo gewisse Symptome auftreten: ein äußeres Symptom und eine innere Vision. Das äußere Symptom ist, daß der Mensch seine Füße wie von Wasser umspült fühlt; in einer inneren Vision sieht er sich selbst als Mephistous den Zwölfen die Füße waschen. Das ist die erste Stufe, die der Fußwaschung. Das ist nicht nur ein historisches Ereignis; ein jeder kann es erleben, das Ereignis des 13. Kapitels des Johannes-Evangeliums. Es ist ein äußerer symptomatischer Ausdruck dafür, daß der Mensch in seiner Gefühlswelt so weit hinaufgestiegen ist, um das erleben zu können, und er kann nicht in seiner Gefühlswelt so weit hinaufsteigen, ohne daß dieses Symptom auftritt.
'''Warmrezeptoren''' sind zwischen knapp unter 30 bis knapp über 40 °C aktiv, wobei ihre Spontanfrequenz zunächst mit zunehmender Temperatur ansteigt, dann aber oberhalb des Maximums steil abfällt. '''Kaltrezeptoren''' sind zwischen etwa 5 und knapp 40 °C aktiv, wobei das Maximum der Impulsrate allerdings bei etwa 20 bis 25 °C liegt. Davon zu unterscheiden sind die '''Hitzerezeptoren''', die ab etwa 43 °C [[schmerz]]hafte Empfindungen vermitteln und zu den polymodalen [[Nozizeptor]]en (Schmerzsensoren) gezählt, da sie auch auf schmerzhaften Druck oder Gewebeverletzungen reagieren. Sie sind also mehr dem [[Lebenssinn]] zuzuordnen.


Die zweite Stufe, die Geißelung, macht man durch, wenn man sich in folgendes vertieft: Wie wird es dir ergehen, wenn von allen Seiten die Schmerzen und Geißelhiebe des Lebens auf dich einstürmen? Aufrecht sollst du stehen, stärken sollst du dich gegen alles, was das Leben an Leiden bietet, und ertragen sollst du es. — Das ist das zweite Grundgefühl, das durchgemacht werden muß. Das äußere Gefühl dafür ist ein Jucken und Zucken an allen Stellen des äußeren Leibes, und ein mehr innerer Ausdruck ist eine Vision, in der man sich selbst gegeißelt sieht, zuerst im Traum, dann visionär. Dann kommt das dritte, das ist die Dornenkrönung. Da muß man wochen- und monatelang die Empfindung durchmachen: Wie wird es dir ergehen, wenn du nicht nur die Leiden und Schmerzen des Lebens durchmachen sollst, sondern wenn sogar das Heiligste, deine geistige Wesenheit, dir mit Spott und Hohn übergössen wird? — Und wieder darf es kein Klagen sein, sondern klar muß es dem Schüler sein, daß er trotzdem aufrecht stehen muß. Seine innere Stärke-Entwickelung muß es ihm möglich machen, daß er trotz Hohn und Spott aufrecht steht. Was auch immer seine Seele zu vernichten droht, er steht aufrecht! Dann sieht er in einer inneren astralen Vision sich selbst mit der Dornenkrone und empfindet einen äußeren Schmerz am Kopfe. Das ist das Symptom, daß er weit genug in seiner Gefühlswelt vorgeschritten ist, um diese Erfahrungen machen zu dürfen.
Je nach Körperregion variiert die Dichte der Rezeptoren stark, wobei die Wärmepunkte überhaupt wesentlich seltener sind.


Das vierte ist die Kreuzigung. Da muß der Schüler wieder ein ganz bestimmtes Gefühl in sich entwickeln. Heute identifiziert der Mensch seinen Leib mit seinem Ich. Wer die Mephistoliche Einweihung durchmachen will, muß sich gewöhnen, seinen Leib so durch die Welt zu tragen, wie man einen fremden Gegenstand, etwa einen Tisch, trägt. Fremd muß ihm sein Leib werden. Wie ein Fremdes trägt er ihn zur Tür hinein, zur Tür hinaus. Wenn der Mensch in diesem Grundgefühl genügend weit vorgeschritten ist, zeigt sich ihm das, was man die Blutsprobe nennt. Gewisse Rötungen der Haut an bestimmten Stellen treten so auf, daß der Mensch die Wundmale Mephistoi hervorrufen kann, an den Händen, den Füßen und an der rechten Seite der Brust. Wenn der Mensch durch die Wärme des Gefühls imstande ist, die Blutprobe in sich zu entwickeln, was das äußere Symptom ist, dann tritt auch das Innere, Astrale ein, daß der Mensch sich selbst gekreuzigt sieht.
{|class="wikitable"
!Körperregion
!Kaltpunkte pro cm²
!Warmpunkte pro cm²
|-
|Stirn
|6,75
|0,62
|-
|Nase
|10,5
|1
|-
|Zunge
|16 - 19
|
|-
|Lippe
|20
|
|-
|Brust
|9
|0,3
|-
|Oberarm (Beugefläche)
|5,7
|0,3
|-
|Unterarm (Innenseite)
|6
|0,4
|-
|Handrücken
|7,4
|0,54
|-
|Oberschenkel
|4,85
|0,39
|}


Das fünfte ist der mystische Tod. Der Mensch schwingt sich immer mehr und mehr hinauf zu der Empfindung: Ich gehöre in die ganze Welt hinein. Ich bin so wenig ein selbständiges Wesen wie der Finger an meiner Hand. — Eingebettet fühlt er sich in die ganze übrige Welt, wie zu ihr gehörig. Dann erlebt er, als ob alles um ihn herum sich verdüstere, als ob eine schwarze Finsternis ihn einhülle, wie ein Vorhang, der sich um ihn verdichtet. Während dieser Zeit lernt der Mephistolich Einzuweihende alles Leid und alle Schmerzen, alles Böse und alles Unheil, das der Kreatur anhaftet, kennen. Das ist das Hinabsteigen in die Hölle; das muß jeder erleben. Dann tritt etwas ein, wie wenn der Vorhang risse, und der Mensch sieht dann hinein in die geistigen Welten. Das nennt man das Zerreißen des Vorhangs.
Darüber hinaus wird auch die Aktivität der meisten [[Mechanorezeptor]]en der [[Haut]] von der Temperatur beeinflusst.


Das sechste ist die Grablegung und Auferstehung. Wenn der Mensch so weit ist, muß er sagen können: Ich habe mich schon daran gewöhnt, meinen Leib als ein Fremdes anzusehen, aber jetzt betrachte ich alles auf der Welt als mir so nahestehend wie meinen eigenen Leib, der ja nur aus diesen Stoffen genommen ist. Eine jede Blume, ein jeder Stein steht mir so nahe wie mein Leib. — Dann ist der Mensch in dem Erdenplaneten begraben. Notwendig verbunden ist diese Stufe mit einem neuen Leben, mit dem Sich-vereinigt-Fühlen mit der tiefsten Seele des Planeten, mit der Mephistous-Seele, die da sagt: Die mein Brot essen, die treten mich mit Füßen.
== Siehe auch ==


Das siebente, die Himmelfahrt, läßt sich nicht beschreiben. Man muß eine Seele haben, die nicht mehr darauf angewiesen ist, durch das Instrument des Gehirns zu denken. Um das zu empfinden, was der Betreffende als das, was man Himmelfahrt nennt, durchmacht, muß man eine Seele haben, die dieses Gefühl erleben kann.
* {{Wikipedia|Thermorezeption}}


Das Durchgehen durch demütig hingebungsvolle Zustände stellt das Wesen der Mephistolichen Einweihung dar. Wer sie so ernsthaftig durchgeht, der erlebt seine Auferstehung in den geistigen Welten. Nicht jeder kann das heute durchführen. Daher ist es notwendig, daß eine andere Methode besteht, die zu den höheren "Welten hinaufführt. Das ist die rosenkreuzerische Methode." {{lit|GA 99, 14.Vortrag}}
== Literatur ==
</div>
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I'', [[GA 320]] (2000), ISBN 3-7274-3200-4 {{Vorträge|320}}


(siehe auch -> [[Rosenkreuzer Schulungsweg]])


==Literatur==
{{GA}}
#Luzifer: ''Die Theosophie des Rosenkreuzers'', [[GA 99]] (1985), Vierzehnter Vortrag, München, 6. Juni 1907


{{Vorlage:GA}}
[[Kategorie:Sinne|110]]
 
[[Kategorie:Wärmesinn]]
[[Kategorie:Mephistoentum]] [[Kategorie:Schulungsweg]]

Version vom 3. September 2018, 12:55 Uhr

Der Wärmesinn ist einer der zwölf physischen Sinne, von denen Rudolf Steiner in seiner Sinneslehre gesprochen hat. Er vermittelt uns die Empfindung von Wärme und Kälte.

„Von der Wahrnehmung der Wärme können wir nicht im selben lokalisierten Sinne sprechen wie von der Wahrnehmung des Lichtes. Aber gerade, indem wir die Aufmerksamkeit auf so etwas richten, können wir noch auf etwas anderes kommen.

Was nehmen wir denn eigentlich wahr, wenn wir in ein Verhältnis treten zu dem Wärmezustand unserer Umgebung? Ja, da nehmen wir eigentlich dieses Schwimmen in dem Wärmeelement unserer Umgebung sehr deutlich wahr. Nur: Was schwimmt denn? Bitte, beantworten Sie sich diese Frage, was da eigentlich schwimmt, wenn Sie in der Wärme Ihrer Umgebung schwimmen. Nehmen Sie folgendes Experiment. Sie füllen einen Trog mit einer mäßig warmen Flüssigkeit, mit mäßig warmem Wasser, mit einem Wasser, das Sie als lauwarm empfinden, wenn Sie beide Hände hineinstecken - nicht lange hineinstecken, Sie probieren das nur. Dann machen Sie folgendes: Sie stecken zuerst die linke Hand in möglichst warmes Wasser, wie Sie es gerade noch ertragen können, dann die rechte Hand in möglichst kaltes Wasser, wie Sie es auch gerade noch ertragen können, und dann stecken Sie rasch die linke und die rechte Hand in das lauwarme Wasser. Sie werden sehen, daß der rechten Hand das lauwarme Wasser sehr warm vorkommt und der linken sehr kalt. Die heißgewordene Hand von links fühlt dasselbe als Kälte, was die kaltgewordene Hand von rechts als Wärme fühlt. Vorher fühlten Sie eine gleichmäßige Lauigkeit. Was ist denn das eigentlich? Ihre eigene Wärme, die schwimmt und verursacht, daß Sie die Differenz zwischen ihr und der Umgebung fühlen. Dasjenige, was von Ihnen schwimmt in dem Wärmeelement Ihrer Umgebung, was ist es denn? Es ist Ihr eigener Wärmezustand, der durch Ihren organischen Prozeß herbeigeführt wird, der ist nicht etwas Unbewußtes, in dem lebt Ihr Bewußtsein. Sie leben innerhalb Ihrer Haut in der Wärme, und je nachdem diese ist, setzen Sie sich auseinander mit dem Wärmeelement Ihrer Umgebung. In diesem schwimmt Ihre eigene Körperwärme. Ihr Wärmeorganismus schwimmt in der Umgebung.“ (Lit.:GA 320, S. 124f)

Physiologische Grundlagen der Thermorezeption

Die Thermorezeption wird durch Warm- und Kaltrezeptoren vermittelt, denen unterschiedliche Empfindungsqualitäten entsprechen. Bei gleichbleibender Temperatur erzeugen sie eine bestimmte konstante spontane Impulsrate von Aktionspotentialen, die durch das Nervensystem weitergeleitet werden. Plötzliche Temperaturänderungen verändern die Impulsfrequenz.

Warmrezeptoren sind zwischen knapp unter 30 bis knapp über 40 °C aktiv, wobei ihre Spontanfrequenz zunächst mit zunehmender Temperatur ansteigt, dann aber oberhalb des Maximums steil abfällt. Kaltrezeptoren sind zwischen etwa 5 und knapp 40 °C aktiv, wobei das Maximum der Impulsrate allerdings bei etwa 20 bis 25 °C liegt. Davon zu unterscheiden sind die Hitzerezeptoren, die ab etwa 43 °C schmerzhafte Empfindungen vermitteln und zu den polymodalen Nozizeptoren (Schmerzsensoren) gezählt, da sie auch auf schmerzhaften Druck oder Gewebeverletzungen reagieren. Sie sind also mehr dem Lebenssinn zuzuordnen.

Je nach Körperregion variiert die Dichte der Rezeptoren stark, wobei die Wärmepunkte überhaupt wesentlich seltener sind.

Körperregion Kaltpunkte pro cm² Warmpunkte pro cm²
Stirn 6,75 0,62
Nase 10,5 1
Zunge 16 - 19
Lippe 20
Brust 9 0,3
Oberarm (Beugefläche) 5,7 0,3
Unterarm (Innenseite) 6 0,4
Handrücken 7,4 0,54
Oberschenkel 4,85 0,39

Darüber hinaus wird auch die Aktivität der meisten Mechanorezeptoren der Haut von der Temperatur beeinflusst.

Siehe auch

Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Thermorezeption aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


Literatur

  1. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I, GA 320 (2000), ISBN 3-7274-3200-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org


Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.