Lorenzo Ravagli und Krankheitserreger: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Lorenzo Ravagli''' (geb. 1957 in Basel) ist ein führender Schweizer [[Anthroposophie]]vordenker und Journalist und wohnt in München. Ravagli ist seit 1993 Publizist und Herausgeber des ''Jahrbuchs für anthroposophische Kritik''. Er ist auch Redakteur der Zeitschrift ''Erziehungskunst – Zeitschrift zur Pädagogik Rudolf Steiners''.
'''Krankheitserreger''', auch '''Krankheitskeime''' oder kurz '''Keime''' genannt, sind [[Mikroorganismen]] oder [[subzelluläre Erreger]], die in anderen Organismen gesundheitsschädigende Abläufe verursachen.<ref>Beispielsweise definiert das Infektionsschutzgesetz in [https://www.gesetze-im-internet.de/ifsg/__2.html § 2 Begriffsbestimmungen] ''Krankheitserreger'' als „ein vermehrungsfähiges Agens (Virus, Bakterium, Pilz, Parasit) oder ein sonstiges <u>biologisches</u> transmissibles Agens, das bei Menschen eine <u>Infektion oder übertragbare Krankheit</u> verursachen kann“ (Unterstreichungen hinzugefügt).</ref> Krankheitserreger können [[Algen]], [[Bakterien]], [[Parasit]]en, [[Pilze]], [[Prion]]en, [[Protisten]], [[Viren]] oder [[Viroid]]e sein.


''Lorenzo Ravagli'' wurde für seine Versuche bekannt, [[Rudolf Steiner]] gegen Vorwürfe des Rassismus und Antisemitismus in Schutz zu nehmen.
== Pathogene ==


Nach ''Lorenzo Ravagli'' hat [[Rudolf Steiner]] zeitlebens Rassismus und Antisemitismus vehement verurteilt und ist selbst von Antisemiten verfolgt worden. So hat z.B. die völkische Thule-Gesellschaft gegen ihn einen Attentatsversuch in München im Hotel "Vier Jahreszeiten" unternommen.
Der Begriff '''Pathogen''' (von {{ELSalt|πάθος}} ''pathos'' „Leiden, Krankheit“ und {{lang|grc|γένεσις}} ''genesis'' „Erzeugung, Geburt“) wird oft gleichbedeutend verwendet, hat aber ähnlich wie das Adjektiv ''pathogen'' eine allgemeinere Bedeutung. Auch schädliche [[Stoff (Chemie)|Stoffe]] ([[Toxin]]e bzw. [[Gift]]e) und [[ionisierende Strahlung]] können im Sinne von „Krankheitsauslöser“ als Pathogene bezeichnet werden.<ref>DocCheck Flexikon: [http://flexikon.doccheck.com/de/Pathogen ''Pathogen'']</ref><ref>Vgl. Duden online: [http://www.duden.de/rechtschreibung/pathogen ''pathogen'']</ref> Die '''Pathogenität''' oder '''Virulenz''' eines Pathogens hängt von dessen [[Toxizität]] und Aggressivität, also von dessen Fähigkeit, in den Organismus einzudringen, dort zu verbleiben und sich zu vermehren, ab.<ref name="Casadevall">A. Casadevall, L. A. Pirofski: ''Host‐Pathogen Interactions: The Attributes of Virulence.'' In: ''[[w:J Infect Dis|J Infect Dis]].'' 184(3)337-344 (2001). PMID 11443560. [http://jid.oxfordjournals.org/content/184/3/337.full.pdf+html PDF]</ref> Entscheidend ist aber vor allem auch die [[Konstitution]] des befallenen [[Organismus]]. Hier sind laut [[Rudolf Steiner]] die tieferen Ursachen pathogener Erkrankungen zu suchen, die den Krankheitserregern erst die Möglichkeit geben, sich zu entfalten.


{{GZ|Derjenige, welcher genötigt ist durch seine Erkenntnisse, darauf aufmerksam zu machen, daß für Krankheiten, in deren Begleitung Bazillen oder Bakterien auftreten, als primäre Ursachen tiefere Ursachen vorhanden sind als eben das Auftreten der Bazillen, der behauptet ja noch nicht, daß die Bazillen nicht da seien. Es ist durchaus etwas anderes, zu behaupten, die Bazillen sind da und sie treten im Gefolge der Krankheit auf, als die primäre Ursache bei den Bazillen zu suchen. Dasjenige, was nach dieser Richtung zu sagen ist, habe ich gerade bei diesem Kursus für Ärzte, der jetzt gehalten wird, in ausführlicher Weise entwickelt [...] Es ist diese menschliche Konstitution nicht eine so einfache Sache, wie man sich oftmals vorstellt. Der Mensch ist nun einmal ein vielgliedriges Wesen. Ich habe in meinem Buche «Von Seelenrätseln» anfänglich dargestellt, daß der Mensch ein dreigliedriges Wesen ist, ein Wesen, das man nennen kann erstens den Nerven-Sinnes-Menschen, zweitens den rhythmischen Menschen, drittens den Stoffwechsel-Menschen. Das ist nun einmal der Mensch. Und diese drei Glieder der menschlichen Natur wirken ineinander; und sie dürfen nicht, wenn der Mensch gesund sein soll, anders ineinanderwirken, als daß in einer gewissen Weise zugleich eine Trennung der Gebiete da ist. So zum Beispiel darf der Nerven-Sinnes-Mensch, der mehr ist als das, was sich die heutige Physiologie vorstellt, nicht ohne weiteres seine Wirkungen auf den Stoffwechsel-Menschen anders übertragen, als daß diese Wirkungen vermittelt werden durch die rhythmischen Bewegungen der Zirkulations- und Atmungsvorgänge, die ja bis in die äußerste Peripherie des Organismus sich hineinerstrecken. Dieses Zusammenwirken, das kann aber in einer gewissen Weise unterbrochen werden.


== Werke (Auswahl) ==
[...] es ist zum Beispiel durchaus so, daß im menschlichen Unterleib Prozesse ablaufen, welche eingegliedert sind in den ganzen Organismus. Sind sie in den ganzen Organismus eingegliedert, dann wirken sie in der richtigen Weise. Werden sie durch irgendwelche Vorgänge entweder direkt im Unterleib erhöht, so daß sie dort reger werden, oder werden die entsprechenden Vorgänge - denn solche entsprechende Vorgänge sind immer da - im menschlichen Haupte oder in der menschlichen Lunge in ihrer Intensität kleiner, dann tritt etwas sehr Eigentümliches ein. Dann zeigt sich, daß der menschliche Organismus zu seinem normalen Leben in sich Prozesse entwickeln muß, die gerade nur bis zu einem gewissen Maße hin sich entwickeln dürfen, damit sie den ganzen Menschen in Anspruch nehmen. Wird der Prozeß erhöht, dann lokalisiert er sich, und dann tritt zum Beispiel im Unterleib des Menschen ein Prozeß auf, wodurch nicht in der richtigen Weise getrennt ist dasjenige, was im Menschenhaupte oder in der Lunge vor sich geht und was gewissen Prozessen im Unterleib entspricht. Es entsprechen sich immer die Prozesse so, daß sie einander parallel gehen. Dadurch aber wird das, was nur bis zu einem gewissen Maße im Menschen vorhanden sein darf, damit es seine Vitalität, die geist- und seelengetragene Vitalität, unterhält, gewissermaßen über ein gewisses Niveau hinaufgebracht. Dann wird das die Atmosphäre, möchte ich sagen, für allerlei Niederorganismen, für allerlei kleine Organismen, dann können sich diese kleinen Organismen da entfalten. Dasjenige, was das Schaffenselement der kleinen Organismen ist, das ist immer im Menschen drinnen, ist nur über den ganzen Organismus ausgedehnt. Wird es konzentriert, dann ist es Lebensboden für Kleinorganismen, Mikroben; da finden diese einen Boden drin. Aber die Ursache, warum sie da gedeihen können, die ist in überaus feinen Vorgängen im Organismus zu suchen, die sich dann als das Primäre
herausstellen.|73a|233ff}}


* Hans-Jürgen Bader / Lorenzo Ravagli: ''Rassenideale sind der Niedergang der Menschheit. Anthroposophie und der Rassismusvorwurf'', Urachhaus Vlg., Stuttgart 2002
== Mikroorganismen ==
* Hans-Jürgen Bader / Manfred Leist / Lorenzo Ravagli: ''Rassenideale sind der Niedergang der Menschheit. Anthroposophie und der Antisemitismusvorwurf'', Urachhaus Vlg., Stuttgart 2002
* Lorenzo Ravagli: ''Unter Hammer und Hakenkreuz. Der völkisch-nationalsozialistische Kampf gegen die Anthroposophie'', 2004
* Lorenzo Ravagli: ''Die geheime Botschaft der Joanne K. Rowling'', Urachhaus Vlg., Stuttgart 2010
* Lorenzo Ravagli: ''Zanders Erzählungen: Eine kritische Analyse des Werkes »Anthroposophie in Deutschland«'', Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2009


{{Hauptartikel|Mikroorganismus}}


Die schädliche Wirkung von [[Mikroorganismus|Mikroorganismen]] beruht auf drei Mechanismen:
* Sie schädigen das Gewebe durch [[Phagozytose]], d.&nbsp;h., sie ernähren sich von Körperzellen.
* Sie verursachen eine sehr heftige [[Immunreaktion]], vor allem hohes Fieber, das tödlich enden kann.
* Sie sondern aktiv Stoffe ab, die den Körper schädigen, oder sie enthalten solche; diese werden freigesetzt, wenn der Mikroorganismus abstirbt.


[[Kategorie:Autor]][[Kategorie:Anthroposoph]][[Kategorie:Publizist]][[Kategorie:Mann]]
[[Bakterien]] schädigen den befallenen Organismus durch die Absonderung von [[Toxin]]en (Giftstoffen):
* '''Exotoxine''' werden von lebenden Bakterien abgegeben und sind meist [[Protein]]e. Sie sind z.&nbsp;B. an der Entstehung von [[w:Cholera|Cholera]], [[w:Keuchhusten|Keuchhusten]], [[w:Diphtherie|Diphtherie]], [[w:Tetanus|Tetanus]] und [[w:Scharlach|Scharlach]] beteiligt.<ref name="med_MB">{{Literatur| Herausgeber= Helmut Hahn, Stefan H. E. Kaufmann, Thomas F. Schulz, Sebastian Suerbaum | Titel= Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie | Auflage= 6.| Verlag= Springer Verlag | Ort= Heidelberg | Jahr= 2009 | ISBN= 978-3-540-46359-7}}</ref>
* '''Endotoxine''' sind sind hochmolekulare [[Lipopolysaccharide]] aus der [[Zellwand]] der Bakterien und werden freigesetzt, sobald diese absterben, wie es etwa bei [[w:Typhus|Typhus]] und [[w:Salmonellose|Salmonellose]]n geschieht.
 
Anhand ihrer Gefährlichkeit für den Menschen werden Krankheitserreger durch die [[w:Biostoffverordnung|Biostoffverordnung]] in vier [[w:Biologische Schutzstufe#Risikogruppen|Risikogruppen]] eingeteilt.
 
== Subzelluläre Erreger ==
{{Hauptartikel|Subzelluläre Erreger}}
Subzelluläre Erreger sind obligat intrazelluläre Parasiten. Sie unterscheiden sich von normalen [[Gift]]en dadurch, dass sie sich in [[Wirtszelle]]n durch [[Replikation]] vermehren; beziehungsweise im Fall der Prionen durch die Übertragung ihrer Struktur auf andere Prionen.
 
'''Pathogene Viren'''
 
Pathogene [[Viren]] koppeln an Oberflächenmolekülen der [[Wirtszelle]]n an und schleusen ihr Erbgut in diese ein. Dieses dringt bis in den Zellkern vor und verändert die zelleigene DNA. Es erfolgt eine u. U. massive [[Replikation]] des Virus-Körpers (Genom und Proteine) in der befallenen Zelle durch die vorhandenen Zellorganellen.
 
'''Viroide'''
 
[[Viroid]]e bestehen ausschließlich aus nur einem ringförmig geschlossenen Einzelstrang von [[Ribonukleinsäure]] (RNA).
 
'''Virusoide'''
 
Bei [[Virusoid]]en sind Verpackung und Ausschleusung von der Anwesenheit eines [[Helfervirus]] in der gleichen infizierten Zelle abhängig.
 
'''Satelliten-Viren'''
 
[[Satellit (Biologie)|Satelliten]] sind subvirale Partikel, die aus einem [[Nukleinsäure]]molekül und einigen Proteinen bestehen. Sie können als unselbstständige Viren aufgefasst werden, die allein nicht in der Lage sind, sich in einer Wirtszelle zu vermehren. Sie benötigen für ihre Replikation zusätzlich ein oder sogar mehrere [[Helfervirus|Helferviren]], mit denen die Wirtszelle gleichzeitig infiziert sein muss (Coinfektion). Das Helfervirus stellt die für die Vermehrung des Satelliten benötigten Funktionen zur Verfügung. Die Wirtszelle produziert dann anstelle des Virus hauptsächlich den Satelliten.
 
'''Pathogene Prionen'''
 
[[Prion]]en verfügen über kein eigenes [[Erbgut]] ([[DNA]] oder [[RNA]]). Vielmehr handelt es sich um [[Protein]]e mit alpha-Helix- und beta-Faltblatt-[[Tertiärstruktur]], die ähnlich wie [[Enzym]]e, die Tertiärstruktur anderer Proteine verändern. Dies wiederholt sich, das heißt, die veränderten Proteine werden selber zu pathogenen Prionen und wandeln weitere Proteine in Prionen um.
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Krankheitserreger}}
* {{WikipediaDE|Pathogenität}}
* {{WikipediaDE|Parasiten des Menschen}}
 
== Literatur ==
{{Glomer|stichwort-epidemien_1044_1582|Epidemien}}
* Rüdiger Meyer: ''„Emerging Infections“. Gefahren durch neue und alte Krankheitserreger.'' In: ''Deutsches Ärzteblatt.'' 97, Nr. 25, {{ISSN|0176-3989}}, 2000, S. A1736–A1740 ([http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=23457 Online-Textversion]).
* [[Rudolf Steiner]]: ''Fachwissenschaften und Anthroposophie'', [[GA 73a]] (2005), ISBN 3-7274-0735-2 {{Vorträge|073a}}
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
{{Wiktionary|}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4044890-3}}
 
[[Kategorie:Mikrobiologie]]
[[Kategorie:Pathologie]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 21. März 2020, 18:34 Uhr

Krankheitserreger, auch Krankheitskeime oder kurz Keime genannt, sind Mikroorganismen oder subzelluläre Erreger, die in anderen Organismen gesundheitsschädigende Abläufe verursachen.[1] Krankheitserreger können Algen, Bakterien, Parasiten, Pilze, Prionen, Protisten, Viren oder Viroide sein.

Pathogene

Der Begriff Pathogen (von griech. πάθος pathos „Leiden, Krankheit“ und γένεσις genesis „Erzeugung, Geburt“) wird oft gleichbedeutend verwendet, hat aber ähnlich wie das Adjektiv pathogen eine allgemeinere Bedeutung. Auch schädliche Stoffe (Toxine bzw. Gifte) und ionisierende Strahlung können im Sinne von „Krankheitsauslöser“ als Pathogene bezeichnet werden.[2][3] Die Pathogenität oder Virulenz eines Pathogens hängt von dessen Toxizität und Aggressivität, also von dessen Fähigkeit, in den Organismus einzudringen, dort zu verbleiben und sich zu vermehren, ab.[4] Entscheidend ist aber vor allem auch die Konstitution des befallenen Organismus. Hier sind laut Rudolf Steiner die tieferen Ursachen pathogener Erkrankungen zu suchen, die den Krankheitserregern erst die Möglichkeit geben, sich zu entfalten.

„Derjenige, welcher genötigt ist durch seine Erkenntnisse, darauf aufmerksam zu machen, daß für Krankheiten, in deren Begleitung Bazillen oder Bakterien auftreten, als primäre Ursachen tiefere Ursachen vorhanden sind als eben das Auftreten der Bazillen, der behauptet ja noch nicht, daß die Bazillen nicht da seien. Es ist durchaus etwas anderes, zu behaupten, die Bazillen sind da und sie treten im Gefolge der Krankheit auf, als die primäre Ursache bei den Bazillen zu suchen. Dasjenige, was nach dieser Richtung zu sagen ist, habe ich gerade bei diesem Kursus für Ärzte, der jetzt gehalten wird, in ausführlicher Weise entwickelt [...] Es ist diese menschliche Konstitution nicht eine so einfache Sache, wie man sich oftmals vorstellt. Der Mensch ist nun einmal ein vielgliedriges Wesen. Ich habe in meinem Buche «Von Seelenrätseln» anfänglich dargestellt, daß der Mensch ein dreigliedriges Wesen ist, ein Wesen, das man nennen kann erstens den Nerven-Sinnes-Menschen, zweitens den rhythmischen Menschen, drittens den Stoffwechsel-Menschen. Das ist nun einmal der Mensch. Und diese drei Glieder der menschlichen Natur wirken ineinander; und sie dürfen nicht, wenn der Mensch gesund sein soll, anders ineinanderwirken, als daß in einer gewissen Weise zugleich eine Trennung der Gebiete da ist. So zum Beispiel darf der Nerven-Sinnes-Mensch, der mehr ist als das, was sich die heutige Physiologie vorstellt, nicht ohne weiteres seine Wirkungen auf den Stoffwechsel-Menschen anders übertragen, als daß diese Wirkungen vermittelt werden durch die rhythmischen Bewegungen der Zirkulations- und Atmungsvorgänge, die ja bis in die äußerste Peripherie des Organismus sich hineinerstrecken. Dieses Zusammenwirken, das kann aber in einer gewissen Weise unterbrochen werden.

[...] es ist zum Beispiel durchaus so, daß im menschlichen Unterleib Prozesse ablaufen, welche eingegliedert sind in den ganzen Organismus. Sind sie in den ganzen Organismus eingegliedert, dann wirken sie in der richtigen Weise. Werden sie durch irgendwelche Vorgänge entweder direkt im Unterleib erhöht, so daß sie dort reger werden, oder werden die entsprechenden Vorgänge - denn solche entsprechende Vorgänge sind immer da - im menschlichen Haupte oder in der menschlichen Lunge in ihrer Intensität kleiner, dann tritt etwas sehr Eigentümliches ein. Dann zeigt sich, daß der menschliche Organismus zu seinem normalen Leben in sich Prozesse entwickeln muß, die gerade nur bis zu einem gewissen Maße hin sich entwickeln dürfen, damit sie den ganzen Menschen in Anspruch nehmen. Wird der Prozeß erhöht, dann lokalisiert er sich, und dann tritt zum Beispiel im Unterleib des Menschen ein Prozeß auf, wodurch nicht in der richtigen Weise getrennt ist dasjenige, was im Menschenhaupte oder in der Lunge vor sich geht und was gewissen Prozessen im Unterleib entspricht. Es entsprechen sich immer die Prozesse so, daß sie einander parallel gehen. Dadurch aber wird das, was nur bis zu einem gewissen Maße im Menschen vorhanden sein darf, damit es seine Vitalität, die geist- und seelengetragene Vitalität, unterhält, gewissermaßen über ein gewisses Niveau hinaufgebracht. Dann wird das die Atmosphäre, möchte ich sagen, für allerlei Niederorganismen, für allerlei kleine Organismen, dann können sich diese kleinen Organismen da entfalten. Dasjenige, was das Schaffenselement der kleinen Organismen ist, das ist immer im Menschen drinnen, ist nur über den ganzen Organismus ausgedehnt. Wird es konzentriert, dann ist es Lebensboden für Kleinorganismen, Mikroben; da finden diese einen Boden drin. Aber die Ursache, warum sie da gedeihen können, die ist in überaus feinen Vorgängen im Organismus zu suchen, die sich dann als das Primäre herausstellen.“ (Lit.:GA 73a, S. 233ff)

Mikroorganismen

Hauptartikel: Mikroorganismus

Die schädliche Wirkung von Mikroorganismen beruht auf drei Mechanismen:

  • Sie schädigen das Gewebe durch Phagozytose, d. h., sie ernähren sich von Körperzellen.
  • Sie verursachen eine sehr heftige Immunreaktion, vor allem hohes Fieber, das tödlich enden kann.
  • Sie sondern aktiv Stoffe ab, die den Körper schädigen, oder sie enthalten solche; diese werden freigesetzt, wenn der Mikroorganismus abstirbt.

Bakterien schädigen den befallenen Organismus durch die Absonderung von Toxinen (Giftstoffen):

Anhand ihrer Gefährlichkeit für den Menschen werden Krankheitserreger durch die Biostoffverordnung in vier Risikogruppen eingeteilt.

Subzelluläre Erreger

Hauptartikel: Subzelluläre Erreger

Subzelluläre Erreger sind obligat intrazelluläre Parasiten. Sie unterscheiden sich von normalen Giften dadurch, dass sie sich in Wirtszellen durch Replikation vermehren; beziehungsweise im Fall der Prionen durch die Übertragung ihrer Struktur auf andere Prionen.

Pathogene Viren

Pathogene Viren koppeln an Oberflächenmolekülen der Wirtszellen an und schleusen ihr Erbgut in diese ein. Dieses dringt bis in den Zellkern vor und verändert die zelleigene DNA. Es erfolgt eine u. U. massive Replikation des Virus-Körpers (Genom und Proteine) in der befallenen Zelle durch die vorhandenen Zellorganellen.

Viroide

Viroide bestehen ausschließlich aus nur einem ringförmig geschlossenen Einzelstrang von Ribonukleinsäure (RNA).

Virusoide

Bei Virusoiden sind Verpackung und Ausschleusung von der Anwesenheit eines Helfervirus in der gleichen infizierten Zelle abhängig.

Satelliten-Viren

Satelliten sind subvirale Partikel, die aus einem Nukleinsäuremolekül und einigen Proteinen bestehen. Sie können als unselbstständige Viren aufgefasst werden, die allein nicht in der Lage sind, sich in einer Wirtszelle zu vermehren. Sie benötigen für ihre Replikation zusätzlich ein oder sogar mehrere Helferviren, mit denen die Wirtszelle gleichzeitig infiziert sein muss (Coinfektion). Das Helfervirus stellt die für die Vermehrung des Satelliten benötigten Funktionen zur Verfügung. Die Wirtszelle produziert dann anstelle des Virus hauptsächlich den Satelliten.

Pathogene Prionen

Prionen verfügen über kein eigenes Erbgut (DNA oder RNA). Vielmehr handelt es sich um Proteine mit alpha-Helix- und beta-Faltblatt-Tertiärstruktur, die ähnlich wie Enzyme, die Tertiärstruktur anderer Proteine verändern. Dies wiederholt sich, das heißt, die veränderten Proteine werden selber zu pathogenen Prionen und wandeln weitere Proteine in Prionen um.

Siehe auch

Literatur

Glomer.com - alle lieferbaren Bücher  Hier finden sie eine Zusammenstellung von Büchern zum Thema „Epidemien
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

 Wiktionary: Krankheitserreger – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Beispielsweise definiert das Infektionsschutzgesetz in § 2 Begriffsbestimmungen Krankheitserreger als „ein vermehrungsfähiges Agens (Virus, Bakterium, Pilz, Parasit) oder ein sonstiges biologisches transmissibles Agens, das bei Menschen eine Infektion oder übertragbare Krankheit verursachen kann“ (Unterstreichungen hinzugefügt).
  2. DocCheck Flexikon: Pathogen
  3. Vgl. Duden online: pathogen
  4. A. Casadevall, L. A. Pirofski: Host‐Pathogen Interactions: The Attributes of Virulence. In: J Infect Dis. 184(3)337-344 (2001). PMID 11443560. PDF
  5.  Helmut Hahn, Stefan H. E. Kaufmann, Thomas F. Schulz, Sebastian Suerbaum (Hrsg.): Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. 6. Auflage. Springer Verlag, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-540-46359-7.


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