Ferdinand Reinecke und Lorenzo Ravagli: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Ferdinand Reinecke''' ist einer der [[zwölf Bürgerinnen und Bürger]] die in [[Rudolf Steiner]]s drittem [[Mysteriendrama]] «[[Der Hüter der Schwelle]]», obwohl noch ungeweiht, eingeladen sind, ihre Kräfte mit denen des von [[Hilarius Gottgetreu]] geleiteten [[Rosenkreuzer]]bundes zu vereinen. Er ist eine [[Wiederverkörperung]] des [[6. Bauer]]s aus «[[Die Prüfung der Seele]]».  Nach Hammacher ist ihm das [[Tierkreiszeichen]] der [[Fische (Sternbild)|Fische]] [[Bild:Fische.gif|20px|Fische]] zuzuordnen {{Lit|Hammacher, S 602f}}. Seine Geisteshaltung, die er schon in seiner früheren [[Inkarnation]] hatte, und nach der er als notorischer Skeptiker lieber an alten überlieferten Gewohnheiten hängt und wenig offen für Neues ist, tritt auch in seinem Monolog im 1. Bild des «Hüters» hervor:
'''Lorenzo Ravagli''' (geb. 1957 in Basel) ist ein führender Schweizer [[Anthroposophie]]vordenker und Journalist und wohnt in München. Ravagli ist seit 1993 Publizist und Herausgeber des ''Jahrbuchs für anthroposophische Kritik''. Er ist auch Redakteur der Zeitschrift ''Erziehungskunst – Zeitschrift zur Pädagogik Rudolf Steiners''.


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''Lorenzo Ravagli'' wurde für seine Versuche bekannt, [[Rudolf Steiner]] gegen Vorwürfe des Rassismus und Antisemitismus in Schutz zu nehmen.
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'''FERDINAND REINECKE''':
Es ist ein sonderbarer Ruf fürwahr,
Der uns in dieser Stunde hier vereint.
Er geht von Menschen aus, die, stets getrennt
Von allen andern Erdenkindern, sich
Besondrer Geistesziele würdig glauben.
Doch jetzt soll deutlich sich im Weltenplane
Für ihre Geistesaugen schauen lassen,
Daß sie mit Menschen sich verbinden müssen,
Die ohne Weihe ihres Geistestempels
Den Lebenskampf durch eigne Kräfte führen.
Mich zog es nie zu solcher Geistesart,
Die zum Geheimnis ihre Zuflucht nimmt.
Ich möchte an gesundes Denken nur
Und an gemeinen Menschensinn mich halten.
Es wird der Geistesbund, der jetzt uns ruft,
Zu Eingeweihten seiner höchsten Ziele
Durch diesen Ruf uns nicht erheben wollen.
Er wird in mystisch dunklen Wortgebilden
In seines Tempels Außenraum uns halten
Und unsre Kräfte nur als Volkesstimme
Zur Stärkung seines Wollens klug gebrauchen.
So sollen wir bloß blinde Helfer werden
Den Menschen, die herab von Geisteshöhen
Auf uns mit Führermiene blicken wollen.
Sie würden uns als reif nicht gelten lassen,
Um einen Schritt auch nur zu tun, der uns
Zu ihres Weihetempels wahren Schätzen
Und ihrem Geisteslichte führen könnte.
Betrachte ich des Bundes wahres Wesen,
Erscheint mir Hochmut nur und Geistestrug
Im Demutkleid und im Prophetenmantel.
Am besten war' es wohl, zu meiden alles,
Was hier als Weisheit sich uns geben will.
Auf daß jedoch der Schein vermieden werde,
Als ob wir ohne Prüfung widerstrebten
Dem Werk, das man so hoch zu preisen weiß,
So möchte ich euch raten, erst zu hören,
Was dieser Weisheitsträger Absicht ist,
Und dann zu folgen rechtem Menschensinn.
Wer solchen Sinn in sich zum Führer wählt,
Er wird der Lockung nicht verfallen können,
Die aus dem Mystagogentempel kommt.
</poem>
{{Lit|{{G|14|287f}}}}
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== Literatur ==
Nach ''Lorenzo Ravagli'' hat [[Rudolf Steiner]] zeitlebens Rassismus und Antisemitismus vehement verurteilt und ist selbst von Antisemiten verfolgt worden. So hat z.B. die völkische Thule-Gesellschaft gegen ihn einen Attentatsversuch in München im Hotel "Vier Jahreszeiten" unternommen.


* Wilfried Hammacher: ''Die Uraufführung der Mysteriendramen von und durch Rudolf Steiner'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2010
* Oskar Schmiedel: ''Erinnerungen an die Proben zu den Mysterienspielen in München in den Jahren 1910 – 1913'' in „Mitteilungen aus der Anthroposophischen Arbeit in Deutschland“ Nr. 7 März 1949
* [[Rudolf Steiner]]: ''Vier Mysteriendramen'', [[GA 14]] (1998), ISBN 3-7274-0140-0; '''Tb 607''' (I + II), ISBN 978-3-7274-6070-8 + '''Tb 608''' (III + IV), ISBN 978-3-7274-6080-7


{{GA}}
== Werke (Auswahl) ==


[[Kategorie:Mysteriendramen von Rudolf Steiner]]
* Hans-Jürgen Bader / Lorenzo Ravagli: ''Rassenideale sind der Niedergang der Menschheit. Anthroposophie und der Rassismusvorwurf'', Urachhaus Vlg., Stuttgart 2002
* Hans-Jürgen Bader / Manfred Leist / Lorenzo Ravagli: ''Rassenideale sind der Niedergang der Menschheit. Anthroposophie und der Antisemitismusvorwurf'', Urachhaus Vlg., Stuttgart 2002
* Lorenzo Ravagli: ''Unter Hammer und Hakenkreuz. Der völkisch-nationalsozialistische Kampf gegen die Anthroposophie'', 2004
* Lorenzo Ravagli: ''Die geheime Botschaft der Joanne K. Rowling'', Urachhaus Vlg., Stuttgart 2010
* Lorenzo Ravagli: ''Zanders Erzählungen: Eine kritische Analyse des Werkes »Anthroposophie in Deutschland«'', Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2009
 
 
 
[[Kategorie:Autor]][[Kategorie:Anthroposoph]][[Kategorie:Publizist]][[Kategorie:Mann]]

Version vom 16. Juli 2013, 00:15 Uhr

Lorenzo Ravagli (geb. 1957 in Basel) ist ein führender Schweizer Anthroposophievordenker und Journalist und wohnt in München. Ravagli ist seit 1993 Publizist und Herausgeber des Jahrbuchs für anthroposophische Kritik. Er ist auch Redakteur der Zeitschrift Erziehungskunst – Zeitschrift zur Pädagogik Rudolf Steiners.

Lorenzo Ravagli wurde für seine Versuche bekannt, Rudolf Steiner gegen Vorwürfe des Rassismus und Antisemitismus in Schutz zu nehmen.

Nach Lorenzo Ravagli hat Rudolf Steiner zeitlebens Rassismus und Antisemitismus vehement verurteilt und ist selbst von Antisemiten verfolgt worden. So hat z.B. die völkische Thule-Gesellschaft gegen ihn einen Attentatsversuch in München im Hotel "Vier Jahreszeiten" unternommen.


Werke (Auswahl)

  • Hans-Jürgen Bader / Lorenzo Ravagli: Rassenideale sind der Niedergang der Menschheit. Anthroposophie und der Rassismusvorwurf, Urachhaus Vlg., Stuttgart 2002
  • Hans-Jürgen Bader / Manfred Leist / Lorenzo Ravagli: Rassenideale sind der Niedergang der Menschheit. Anthroposophie und der Antisemitismusvorwurf, Urachhaus Vlg., Stuttgart 2002
  • Lorenzo Ravagli: Unter Hammer und Hakenkreuz. Der völkisch-nationalsozialistische Kampf gegen die Anthroposophie, 2004
  • Lorenzo Ravagli: Die geheime Botschaft der Joanne K. Rowling, Urachhaus Vlg., Stuttgart 2010
  • Lorenzo Ravagli: Zanders Erzählungen: Eine kritische Analyse des Werkes »Anthroposophie in Deutschland«, Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2009