Samuel Elliott Coues und Intentionalität: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Coues_SI.jpg|thumb|200px|Samuel Elliott Coues (1842-1899)]]
[[Datei:Franz Brentano.jpeg|mini|Brentano führte den Begriff der Intentionalität in die moderne Philosophie ein]]
'''Samuel Elliott Coues''' (* [[Wikipedia:9. September|9. September]] [[Wikipedia:1842|1842]] in [[Wikipedia:Portsmouth (New Hampshire)|Portsmouth]], [[Wikipedia:New Hampshire|New Hampshire]]; † [[Wikipedia:25. Dezember|25. Dezember]] [[Wikipedia:1899|1899]] in [[Wikipedia:Baltimore|Baltimore]], [[Wikipedia:Maryland|Maryland]]) war ein [[Wikipedia:Streitkräfte der Vereinigten Staaten|US Army]]-[[Wikipedia:Chirurgie|Chirurg]], [[Wikipedia:Historik|Historik]]er, [[Wikipedia:Ornithologie|Ornithologe]], [[Wikipedia:Autor|Autor]] und [[Theosophie|Theosoph]].


== Werdegang und Berufe ==
Der Begriff der '''Intentionalität''' bezeichnet die Fähigkeit des Menschen, sich auf etwas zu beziehen (etwa auf reale oder nur vorgestellte [[Entität|Gegenstände]], Eigenschaften oder [[Sachverhalt]]e). Das Konzept lässt sich antiken, mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Theoretikern zuschreiben<ref>{{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/intentionality-ancient/|Intentionality in Ancient Philosophy|Victor Caston|beleg=1}}</ref> und geht in der modernen Diskussion meist auf den Philosophen und Psychologen [[Franz Brentano]] zurück. Dieser hatte den Begriff in seiner Arbeit ''Psychologie vom empirischen Standpunkte''<ref name="FB">[[Franz Brentano]]: Psychologie vom empirischen Standpunkt. 1874.</ref> wiedereingeführt. Durch die Arbeiten [[Edmund Husserl]]s wurde Intentionalität zu einem zentralen Konzept der [[Phänomenologie]].


Coues wurde in Portsmouth (New Hampshire) geboren. Er absolvierte 1861 die [[Wikipedia:George Washington University|Columbian University]] in [[Wikipedia:Washington (D.C.)|Washington]] und 1863 die Medical School derselben Institution. 1862/63 diente er als medizinischer [[Wikipedia:Kadett (Militär)|Kadett]] in Washington (D.C.) und 1864 wurde er schließlich Assistenz[[Wikipedia:Chirurgie|chirurg]] der [[Wikipedia:Streitkräfte der Vereinigten Staaten|US Army]]. Er publizierte 1872 seinen ''Key to North American Birds'', das überprüft und 1884 und 1901 neu verlegt viel zur [[Wikipedia:Taxonomie|Systematik]] der amerikanischen [[Wikipedia:Ornithologie|Ornithologie]] beigetragen hat. Coues war 1873-76 ein angesehener [[Wikipedia:Chirurgie|Chirurg]] und [[Wikipedia:Naturforscher|Naturforscher]] der ''US Northern Boundary Commission'' und 1876-80 Geschäftsführer und [[Wikipedia:Naturforscher|Naturforscher]] des ''US Geological and Geographical Survey of the Territories'', für die er auch [[Wikipedia:Publikation|Publikation]]en verfasste. Er war 1877-82 [[Wikipedia:Dozent|Dozent]] für [[Wikipedia:Anatomie|Anatomie]] an der Medical School der Columbian University und erhielt dort 1882-87 eine [[Wikipedia:Professor|Professur]] im selben Fach.
In den heutigen philosophischen Debatten der [[Philosophie des Geistes]] wird Intentionalität oftmals als spezifisches Merkmal des Mentalen verstanden: Gibt es Intentionalität, so gebe es Mentales – und nicht etwa nur Materielles und naturwissenschaftlich Beschreibbares. Die Annahme von Intentionalität, ebenso wie die von phänomenalem Bewusstsein bzw. von [[Qualia]], stellt daher aus der Sicht der Vertreter des Mentalen ein Problem für den [[Materialismus]] dar. Gegner dieser Position kommen jedoch ohne eine Annahme des Mentalen aus und halten Intentionalität, ebenso wie [[Wahrnehmung]] und [[Gedächtnis]], für naturwissenschaftlich erklärbar.


Coues trat 1881 aus der Armee aus, um sich voll und ganz der wissenschaftlichen Forschung hingeben zu können. Er war ein Mitbegründer der [[Wikipedia:American Ornithologists' Union|American Ornithologists' Union]] und gab ihr Presseorgan ''The Auk'' heraus sowie mehrere andere [[Wikipedia:Ornithologie|ornithologische]] [[Wikipedia:Zeitschrift|Zeitschrift]]en. Er starb in [[Wikipedia:Baltimore|Baltimore]] nach einer Operation im [[Wikipedia:Johns Hopkins Hospital|Johns Hopkins Hospital]].
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== Der Begriff „intentional“ ==
{{Überarbeiten}}
{{Quelle}}


Zusätzlich zur Ornithologie machte er sich in der Erforschung von [[Wikipedia:Säugetiere|Säugetiere]]n verdient; sein Werk ''Fur-Bearing Animals'' (1877) unterschied sich von anderen derzeitigen Werken in puncto Genauigkeit und Vollständigkeit der Artenbeschreibungen, auch einiger Arten, die schon damals selten waren. In den 1880er-Jahren wurde er Mitglied der [[Wikipedia:Society for Psychical Research|Society for Psychical Research]].
Intentional ist (1) alles, was eine Ausrichtung hat; (2) im engeren Sinn alles, was eine bewusste Ausrichtung auf einen Gegenstand hat; (3) der gemeinte Gegenstand selber. In der Bedeutung von (3) besitzen die Gegenstände als vorgestellte, gedachte, gewollte Gegenstände ein „intentionales“ Sein. (4) In der [[Subjektwissenschaft]] der [[Kritische Psychologie|Kritischen Psychologie]] werden Menschen dadurch charakterisiert, dass sie Intentionalitätszentren sind; d.&nbsp;h., dass sie nicht neutral in der Welt stehen, sondern sich zu ihr verhalten als sinnlich-körperliche, bedürftige, interessierte Subjekte.
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== Intentionalität nach Brentano ==
=== Intentionale Inexistenz ===
Der Begriff der Intentionalität ist ein philosophischer Fachterminus und weder mit dem alltäglichen Begriff der [[Intention]] als Absicht, noch mit dem [[Semantik|semantischen]] Begriff der [[Extension und Intension|Intension]] gleichbedeutend. Die klassische Begriffsbestimmung gibt Brentano:


== Als Theosoph ==
{{Zitat|Jedes psychische Phänomen ist durch das charakterisiert, was die Scholastiker des Mittelalters die ''intentionale (auch wohl mentale) Inexistenz'' eines Gegenstandes genannt haben, und was wir, obwohl mit nicht ganz unzweideutigen Ausdrücken, die Beziehung auf einen Inhalt, die Richtung auf ein Objekt (worunter / hier nicht eine Realität zu verstehen ist), oder die immanente Gegenständlichkeit nennen würden. Jedes enthält etwas als Objekt in sich, obwohl nicht jedes in gleicher Weise. In der Vorstellung ist etwas vorgestellt, in dem Urteile ist etwas anerkannt oder verworfen, in der Liebe geliebt, in dem Hasse gehasst, in dem Begehren begehrt usw. Diese ''intentionale Inexistenz'' ist den psychischen Phänomenen ausschließlich eigentümlich. Kein physisches Phänomen zeigt etwas Ähnliches.|ref=<ref name="FB-124">Brentano, op.cit., I, S. 124, kursive Hervorhebung hinzugefügt</ref>}}


1880 kam Coues in Kontakt mit der [[Theosophie]] und trat im Sommer 1884 der [[London Lodge]] und damit der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]] (TG) bei. Im selben Jahr gründete er in Washington (D.C.) eine Loge der TG, die ''Gnostic Lodge of the Theosophical Society'' ([[Gnostizismus|Gnostische]] Loge der Theosophischen Gesellschaft) deren Präsident er wurde. [1], [2]
Die These Brentanos lautet also, dass die Intentionalität eine [[Eigenschaft]] des Mentalen sei, die man mit den [[Phrase]]n “Beziehung auf einen Inhalt” oder “Richtung auf ein Objekt” beschreiben kann. Ein Beispiel kann diesen Zusammenhang verdeutlichen: Der Gedanke, dass noch Milch im Kühlschrank ist, bezieht sich auf die Objekte Kühlschrank und Milch und den Sachverhalt, dass noch Milch im Kühlschrank ist. Durch diesen Bezug auf einen Sachverhalt kann der Gedanke auch [[Wahrheit|wahr]] oder falsch sein.


=== Präsident des Kontrollrates ===
Nach Chrudzimski soll Brentano diese Theorie in seinen Vorlesungen zu einer komplexeren „Mediator“-Theorie weiterentwickelt haben. Nach 1900 soll Brentano die Einführung des Begriffs „intentionale Inexistenz“ bedauert haben.<ref>[http://www.roman-ingarden.phils.uj.edu.pl/pliki/arkadiusz_chrudzimski_brentano_husserl_ingarden.pdf Arkadiusz Chrudzimski:Brentano, Husserl und Ingarden über die intentionalen Gegenstände] (PDF; 150&nbsp;kB)</ref>


Nachdem [[Henry Steel Olcott]], der Präsident der TG, im Mai 1884 einen Kontrollrat (American Board of Control) für die amerikanischen Logen ins Leben gerufen hatte, wählte dieser am 4. Juli 1885 Coues zu seinem Präsidenten. Coues „regierte“ den Kontrollrat [[Wikipedia:Autokratie|autokratisch]] und rief dadurch schnell Widerstände bei den Mitgliedern hervor. Eine Reihe von Telegrammen mit wirrem Inhalt erreichte 1886 mehrere führende Theosophen, darunter auch eine Aufforderung an [[William Quan Judge]], den Präsidenten der theosophischen ''Aryan Lodge'' (Loge der [[Arier]]), die „Türen zu schließen, niemanden mehr einzulassen und in der Stille den astralen Glocken zu lauschen“. Unterzeichnet waren diese Schreiben von [[Helena Blavatsky]] sowie dem [[Meister der Weisheit|''Meister'']] [[Kuthumi]], später stellte sich heraus, dass Coues der Verfasser war. Der jährliche Kongreß des Kontrollrates für 1886 sollte auf Anweisung Olcotts bis zur Klärung dieser Vorkommnisse auf den 5. Juli verschoben werden, dennoch hielt Coues die Tagung schon vorher ab. Daraufhin trat im Oktober 1886 der Kongreß ohne Coues erneut zusammen, beschloss die Abschaffung des Kontrollrates und stattdessen die Gründung einer ''Amerikanischen Sektion'' der TG mit Judge als Generalsekretär. Damit verlor Coues automatisch seinen Präsidentenposten beim Kontrollrat. [1], [3], [7], [8]
=== Intentionale Definition des Mentalen ===
Brentano vertrat zudem die Auffassung, dass Intentionalität das definierende Merkmal des Mentalen sei. Es gebe keine nichtmentale [[Entität]], die das Merkmal der Intentionalität besitze, und umgekehrt auch keine mentale Entität, die das Merkmal der Intentionalität nicht besitze. Diese Behauptung wird in der heutigen Philosophie oft angezweifelt.


=== ''Esoteric Theosophical Society of America'' und ''Gnostic Lodge'' ===
Es wird nämlich argumentiert, dass es auch nichtintentionale mentale Zustände gebe. So sei etwa ein allgemeines Unwohlsein oder eine allgemeine [[Euphorie]] durchaus mental, müssten sich jedoch auf nichts beziehen.<ref>Zum Beispiel von John R. Searle, in: ''Intentionalität''. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1987, S. 16f.</ref> Allerdings hätten all diese nichtintentionalen mentalen Zustände das Merkmal der [[Qualia]]. So wird heutzutage oft folgendes vorgeschlagen: Intentionalität und Qualia sind jeweils [[hinreichend]], aber nicht [[notwendig]] für die Existenz des Mentalen. Jeder mentale Zustand müsse jedoch zumindest Intentionalität ''oder'' eine qualitative Empfindung als Eigenschaft haben.


1887 gründete er die ''Esoteric Theosophical Society of America'' ([[Esoterik|Esoterische]] Theosophische Gesellschaft von Amerika) und ernannte sich selbst zum ''Perpetual President of the Esoteric Theosophical Society of America'' (Immerwährender Präsident der ...). Da er seine Korrespondenz mit diesem Titel versah, führte das bei manchen Theosophen zu dem falschen Glauben, Coues wäre der Leiter der [[Esoterische Sektion|Esoterischen Sektion]] der TG. Blavatsky, die tatsächliche Präsidentin der Esoterischen Sektion, stellte in einem mit 14. Mai 1889 datierten Schreiben klar, dass Coues niemals auch nur Mitglied der Esoterischen Sektion gewesen war und seitens der TG auch keine Befugnis hatte, sich den Titel eines ''Immerwährenden Präsidenten'' zu geben. Ob die Esoteric Theosophical Society überhaupt jemals Mitglieder hatte und nicht nur eine Erfindung Coues war, ist nicht bekannt. Es gibt keine Belege für irgendeine Tätigkeit oder Wirkkraft dieser Gesellschaft außerhalb der Person Coues, ab etwa 1890 trat sie nicht mehr in Erscheinung. [2], [4], [7]
== Intentionalität nach Husserl ==
[[Datei:Intentionalität nach Husserl.jpg|mini|Intentionalität nach Husserl]]
[[Datei:Intentionales Erlebnis.jpg|mini|Aufbau eines Bewusstseinserlebnisses]]


Die von ihm 1884 gegründete und geleitete ''Gnostic Lodge of the Theosophical Society'' auch als ''Gnostic Theosophical Society of Washington'' (Gnostische Theosophische Gesellschaft von Washington) oder nur als ''Gnostic Branch'' (Gnostischer Zweig) bezeichnete Gruppe existierte als Teil der TG bis 1889. Etwa ab 1886/87 begann die Gnostic Lodge zunehmend Sammelpunkt für unzufriedene Theosophen und Gegner der Theosophie zu werden. 1888 und 1889 veröffentlichte Coues eine Reihe von Zeitungsartikeln welche die TG mehr oder weniger offen in Misskredit brachten, Näheres dazu weiter unten. Aus diesem Grund wurde Coues am 22. Juni 1889 aus der TG ausgeschlossen und die Stiftungsurkunde für die Gnostic Lodge zurückgezogen was ebenfalls den Ausschluss bedeutete. Coues selbst behauptete in der Zeitschrift ''Light'' vom 9. November 1889 unrichtig, dass er selbst die Gnostic Lodge bereits im Oktober 1886 aufgelöst und daraufhin als unabhängige Gesellschaft wiederbegründet habe. Nachdem ab 1892 die unlauteren Aktivitäten Coues nach und nach bekannt wurden, fielen die meisten Gnostic-Lodge-Mitglieder von ihm ab und die Organisation löste sich auf. Spätestens Coues Tod 1899 bedeutete das endgültige Finale für die Gnostic Lodge, die zu keiner Zeit eine nennenswerte Rolle gespielt hatte. [1], [2], [3]
Durch [[Reflexion (Philosophie)|Reflexion]] erfassen wir statt der Sachen, der Werte, Zwecke, usw. die entsprechenden subjektiven Erlebnisse, in denen sie uns bewusst werden. Man bezeichnet sie auch als »Phänomene«. Ihr allgemeinster Wesenscharakter ist es, »Bewusstsein-von«, »Erscheinung-von« den jeweiligen Dingen zu sein, sie sind »intentionale« Erlebnisse. Der terminologisch aus der [[Scholastik]] stammende Ausdruck für den Grundcharakter des Seins als Bewußtsein, als Erscheinung von etwas ist Intentionalität.


=== Die ''Coues-Collins affair'' ===
Edmund Husserl übernimmt von F. Brentano, einem seiner Lehrer, die Grundbedeutung von Intentionalität (s.&nbsp;o.) und baut sie durch zahlreiche Analysen von Beispielen zu einem eigenständigen, zentralen Begriff in der Phänomenologie aus.


Die ''Coues-Collins affair'' oder ''Coues-Collins charges'' (Coues-Collins Affäre/Anklage) begann 1885 als Coues eine Kopie des damals noch unveröffentlichten Manuskriptes von [[Mabel Collins]] Buch ''Licht auf dem Pfad'' las. Begeistert vom gelesenen schrieb Coues an Collins und fragte nach der Quelle, woraufhin Collins in einem Brief das Werk als Durchgabe der [[Meister der Weisheit]] bezeichnete. Als Collins im April 1889 aus der TG ausgeschlossen wurde, schrieb sie in einem mit 18. April 1889 datierten Brief an Coues, dass ihre damalige Aussage unter dem Diktat Blavatskys entstanden war. Tatsächlich sollte der Text nicht von den Meistern der Weisheit stammen, sondern sie hätte ihn in einer Vision gesehen. Blavatsky hätte sie aber schließlich zur Behauptung über die Meister überredet, um dadurch der TG neuen Auftrieb zu geben. [1], [2], [5], [9]
Das »Bewußtsein« besteht für Husserl im Gesamtbestand der intentionalen Erlebnisse eines Subjekts. Die intentionalen Erlebnisse bezeichnet Husserl als Akte (um [[Homonym|Äquivokationen]] zu vermeiden), z.&nbsp;B. Wahrnehmungen, Erinnerungen, Gefühle usw. Die allgemeine Intentionalität des Bewusstseins differenziert Husserl später in [[Noesis]] (»cogito«, Weisen des Intendierens, intentionaler Akt) und [[Noema (Phänomenologie)|Noema]] (»cogitatum«, das Intendierte, intentionales Objekt).


Am 11. Mai 1889 veröffentlichte Coues die beiden Briefe im der Zeitschrift ''Religio-Philosophical Journal'' und in späteren Ausgaben noch eine Reihe weiteres belastendes Material. Collins erlitt daraufhin eine Reihe von [[Wikipedia:Nervenzusammenbruch|Nervenzusammenbrüchen]] und war bis 1910 gesundheitlich angeschlagen. Obwohl Collins daraufhin behauptete, dass das alles auf einem Missverständnis beruhe und es tatsächlich keine Nötigung von seiten Blavtskys gegeben habe war der Schaden nicht mehr gutzumachen. Eine Unzahl an Briefen, Stellungnahmen, Gutachten und Gegengutachten in dieser Sache zog sich über Jahre hin, brachte jedoch kein eindeutiges Ergebnis. Mehrere theosophische Logen brachen über diesem Skandal zusammen und zahlreiche Mitglieder verließen die TG. Ob die Coues-Collins affair eine wahre Begebenheit ans Licht brachte oder eine Verkettung unglücklicher Umstände zu einer falschen Anschuldigung führte ist bis heute umstritten. [1], [2], [5], [9]
Nicht intentionale Empfindungsdaten, als sensuelle [[Hyle]] bezeichnet, erfahren im Bewusstsein eine Vergegenständlichung in einem besonderen [[mental]]en Prozess, den Husserl als [[Apperzeption]] im Sinne von Auffassung, Deutung, Interpretation bezeichnet, und werden somit als intentionale Gegenstände konstituiert. Unter intentionalen Gegenständen oder intentionalen Objekten sind die Bezugspunkte eines Bewusstseinsvollzuges aufzufassen. Der intendierte Gegenstand ist weder ein [[Immanenz|immanenter]] Teil des Bewusstseins selbst, noch in diesem enthalten. Intentionalität betrifft nicht nur wirklich existierende Gegenstände, sondern auch Phantasievorstellungen, Erinnerungen usw. Nicht alle Erlebnisse sind intentional, z.&nbsp;B. Farb- oder Tonempfindungen, sondern Momente, fundiert in einem intentionalen Gesamtakt.


=== Anschuldigungen in der ''New York Sun'' ===
Unter der Bedeutungsintention versteht man den Bezug auf etwas Gegenständliches mit einer Bedeutung, z.&nbsp;B. Baum (Etwas als Etwas »vermeinen«). Kennt man die Bedeutung eines Ausdrucks nicht, ist die Bedeutungsintention zunächst anschauungsleer; zur Bedeutungserfüllung kommt es, wenn das Vermeinte eine anschauliche Bestätigung erfährt. Bei Deckung von Bedeutungsintention und Bedeutungserfüllung ist [[Evidenz]] gegeben.


Ab 1888 begann Coues in mehreren Zeitungen Artikel zu veröffentlichen, in denen er behauptete, von den [[Meister der Weisheit|Meistern der Weisheit]] Briefe bekommen zu haben. Er hätte diese aber sofort als Fälschungen und Hokuspokus erkannt, behauptete Coues. Diese Aussagen stellten die von der TG als authentisch angesehenen [[Meisterbriefe]], welche unter anderem Blavatsky und [[Alfred Percy Sinnett]] angeblich von den „Meistern“ bekommen haben wollen in Frage und brachten dadurch die gesamte TG in Misskredit. Als Höhepunkt dieser Publikationen erschienen am 1. Juni und 20. Juli 1890 in der ''[[Wikipedia:New York Sun (1833–1950)|New York Sun]]'' Interviews mit Coues in denen er Blavatsky als „Gaunerin“ und „Schwindlerin“ bezeichnete und die gesamte TG als „Betrug“ deklarierte. Blavatsky erhob daraufhin Klage wegen Verleumdung gegen die ''New York Sun'' und Coues. Noch vor einem Urteilsspruch starb Blavatsky jedoch am 8. Mai 1891, nach US-amerikanischem Recht beendete ihr Tod die Erhebungen und das Verfahren wurde eingestellt. In der Ausgabe vom 26. September 1892 brachte die ''New York Sun'' eine Richtigstellung der 1890 gedruckten Artikel, distanzierte sich von den Aussagen Coues und widerrief diese öffentlich und redaktionell. Coues selbst äußerte sich dazu nicht. [1], [2], [6]
In der Theorie der Intentionalität besetzt der Begriff des Horizonts eine zentrale Rolle. Betrachten wir einen Baum, erhalten wir nur eine Perspektive des Objekts. Diese einzelne Wahrnehmung führt zu Antizipationen, die auf einen Wahrnehmungszusammenhang hindeuten und abwesende, »abgeschattete« Perspektiven des Baumes mitintendieren ([[Appräsentation]]; jede Wahrnehmung schließt eine »Hinausdeutung« ein). Auch bleibt im Hintergrund die Umgebung unthematisch, die aber im weiteren Wahrnehmungsverlauf zur [[Präsenz]] kommen kann. Diese potentiellen Vollzugsmöglichkeiten werden als »Horizontintentionalitäten« bezeichnet.


=== Die ''Blavatsky-Coulomb-Briefe'' ===
Grundlegend für die Intentionalität ist das Zeitbewusstsein. Erst im Fluss der Akte aus [[Wikipedia:Protention (Philosophie)|Urimpression]]-[[Retention (Philosophie)|Retention]]-[[Wikipedia:Protention (Philosophie)|Protention]]-Einheiten kann sich ein zusammengehörendes Erlebnis, wie z.&nbsp;B. eine Melodie, im Bewusstsein konstituieren. Längsintentionalität ist das andauernde »Herabsinken« und Modifizieren der aufeinander folgenden Retentionen. Die Retention bindet gleichsam eine Urimpression an den Erlebnisfluss. Ähnliches gilt für die Protentionen, bei denen jedoch die Intentionen offenbleiben und erwartungsartig sind. Es handelt sich aber nicht um Leerintentionen, das sind Verweise auf Retention-Protentionsketten, wie bei der Erinnerung. Mit dem Begriff Querintentionalität der Retention bezeichnet Husserl die inhaltliche Gerichtetheit des Bewusstseins auf denselben Gegenstand in den zeitkonstituierenden Ablaufphasen.


Im Dezember 1885 veröffentlichte die [[Wikipedia:Society for Psychical Research|Society for Psychical Research]] den von [[Richard Hodgson]] verfassten sogenannten [[Hodgson Report]], der Blavatsky schwer belastete. Hodgson bezog sich bei seinen Anschuldigungen auf die [[Coulomb-Affäre]]. Aus der Korrespondenz zwischen Blavatsky und Emma Coulomb sollte angeblich hervorgehen, Blavatsky sei in schwerwiegender Weise in Betrug und Fälschung der [[Meisterbriefe]] verwickelt gewesen. Obwohl er die Möglichkeit hatte und es gemäß den Prinzipien einer [[Wikipedia:Wissenschaftliche Arbeit|wissenschaftlichen Arbeit]] notwendig gewesen wäre, fertigte Hodgson kein einziges [[Wikipedia:Faksimile|Faksimile]] dieser Briefe an. 1890 kaufte Coues über einen Händler die Blavatsky-Coulomb-Briefe von der Mission der [[Wikipedia:Free Church of Scotland|Free Church of Scotland]] in [[Wikipedia:Chennai|Chennai]] an. Der von Coues unterfertigte Scheck über die Zahlung für diese Briefe ist bis heute erhalten, die Briefe selbst sind jedoch seitdem verschollen. [[Vernon Harrison]], der den Hodgson Report untersuchte, brachte dazu folgendes in Erfahrung: [1] Seite 82ff., [10]
Für eine objektive Gültigkeit der [[Welt]] muss die [[Wikipedia:Egologie|egologische]] Phänomenologie durch die [[Intersubjektivität]] erweitert werden, da die intentionalen Gegebenheiten für jede Person existieren. Das transzendentale ego ist nicht allein für die Konstitution der objektiven Welt zuständig, sie muss in Relation zu Fremderfahrungen gesehen werden, deren Korrelat sie ist.


{{Zitat|Als Coues seinen Prozess führte, kaufte er die Coulomb-Briefe durch einen Händler der schottischen Missionare in Indien. Ich bin im Besitz einer Ablichtung seines Schecks. Der Scheck ist in den Coues-Archiven der State Historical Society of Wisconsin, Madison, Wisconsin. Ich habe einen Mikrofilm all seiner Papiere über Theosophie und die damit in Zusammenhang stehenden Dinge. Die Coulomb-Briefe sind NICHT in den Archiven. Nun war es Coues Absicht bei der Beschaffung der Briefe, einen Beweis für seine Verteidigung von HPBs [Helena Petrowna Blavatsky] Prozess zu erhalten, um sie als Betrügerin zu entlarven. Seine Frau war Millionärin; und damit stand ihm jegliches professionelle Mittel zur Verfügung, HPB zu stürzen, wenn diese Briefe Originale waren. Wie auch immer, völliges Schweigen - er erwähnte niemals, sie zu besitzen. Entweder vernichtete er sie zu seinen Lebzeiten oder hinterließ Anweisungen an seine Erben, sie zu vernichten.|Vernon Harrison| ''H.P. Blavatsky und die SPR'', Seite 7f. [10]}}
=== Heideggers Kritik an Husserl ===
==== Transzendenz des Daseins ====
[[Martin Heidegger]] verwarf Husserls Konzept der Intentionalität. Intentionalität kann sich nur auf als vorhanden vorgestellte Objekte richten. Wenn Husserl nämlich davon spricht, dass sinnliche Wahrnehmung im „Gegenwärtigen“ besteht, dann ist im Moment der Wahrnehmung gerade jegliche Zeit ausgeschaltet.<ref>Vgl. Edmund Husserl: ''Logische Untersuchungen'' 1. Aufl. (1901) Bd. II, S. 588 u. 620.</ref> Dies, so Heidegger, muss auch so erscheinen, wenn man von einem ''intentionalen'' Ansatz ausgeht, weil dieser es nicht ermöglicht, nachträglich die Zeit mit in das Verständnis eines Phänomens einzubeziehen. Heidegger hingegen dreht das Verhältnis um und gibt der ''Zeitlichkeit'' des Daseins die Priorität: Das Verhältnis zwischen ''Dasein'' (Mensch) und Welt ist immer ein zeitliches.<ref>Vgl. Martin Heidegger: ''Sein und Zeit''. Tübingen 2001, S. 363.</ref> Erst nachträglich kann man von diesem grundlegenden Verhältnis absehen und dann zu einem Intentionalitätsbegriff kommen, der die Zeit nicht mehr enthält.  


{{Zitat|Wären sie [die Blavatsky-Coulomb-Briefe] echt, hätten sie vernichtendes Beweismaterial zu seinen [Elliott Coues] Gunsten geboten. Er benützte sie nicht [...] aber der durch [die] Umstände bedingte Beweis, dass sie Fälschungen [...] waren, ist stark. Er [Coues] hatte sowohl ein Motiv als auch die Fähigkeit, das zu tun. Ich kann nicht glauben, dass Coues die Briefe nicht benützt hätte, um HPB zu schädigen, wenn sie echt gewesen wären. Vielleicht zog es Coues - in der Erkenntnis, dass sie für ihn nutzlos waren - vor, sie zerstören zu lassen, ehe sie ihren Weg ins Lager von Blavatsky finden würden.|a.a.O.|, Seite 43f. [10]}}
Heideggers Kritik am Begriff der Intentionalität steht in Zusammenhang mit seiner Kritik an traditionellen Ontologien, sofern diese Objekte losgelöst von ihrem Bezugszusammenhang betrachteten. (Diesen Bezugszusammenhang, der u.&nbsp;a. durch basale Zweckzusammenhänge bestimmt ist, nennt Heidegger ''Welt''.) ''Was'' beispielsweise ein Hammer ''ist'', bestimmt sich erst durch diesen Zusammenhang. (Heidegger spricht von ''um zu''-Bezügen, von ''Zuhandenheit'' statt Vorhandenheit und von einem zuhandenen Zeug statt einem vorhandenen Ding.) In diesem Zusammenhang erst ist der Hammer als solcher begreifbar: als ein Zeug, das zum Hämmern dient, um etwa ein Haus zu bauen und so Schutz vor Unwetter zu bieten. Dieses Welt''ganze'' ist nichts, das sich aus einzelnen Teilen erst nachträglich zusammenbaut, sondern es geht dem Zuhandenen ontologisch voraus, indem es ihnen ihren Sinn gleichsam im Voraus zuweist. Umgedreht ist das ''Dasein'' immer schon auf dieses Ganze bezogen, wenn es sich einer einzelnen Sache annimmt. Weil es das einzelne ''stets übersteigt'' spricht Heidegger auch von der ''Transzendenz des Daseins''.<ref>Vgl. Martin Heidegger: ''Vom Wesen des Grundes''. [[Gesamtausgabe (Heidegger)|GA]] 9, S. 135.</ref> Das Übersteigen des einzelnen Objekts in Bezug auf das Ganze ist dabei zugleich zeitlich wie auch bedeutungsmäßig zu verstehen. Es ist Bedingung dafür, dass einzelnes Seiendes begegnen kann und verstanden wird. Das intentionale Erfassen eines Seienden ist daher nur möglich auf dem Grund dieser Transzendenz – Intentionalität ist ein „Sonderfall“ der Transzendenz des Daseins. Heidegger gibt als These dafür, wie die falsche Ansetzung der Intentionalität als primärer Bezug zur Welt entstehen konnte an, dass hier immer noch die Idee eines [[Wikipedia:Subjekt (Philosophie)|Subjekts]] mitschwingt, das der Welt ''erkennend'' gegenübersteht und einzelne zusammenhangslose Objekte in Raum und Zeit wahrnimmt.<ref>Vgl. Martin Heidegger: ''Sein und Zeit''. Tübingen 2001, S. 366.</ref>


Nach 1892 trat Coues kaum noch öffentlich in Erscheinung, sein [[Esoterik|esoterischer]] Ruf war zerstört und durch die Vorkommnisse im Zusammenhang mit der Theosophie auch sein wissenschaftliches Renommee angeschlagen.
Das Beispiel des Hammers zeigt hingegen, dass Dinge in einen Verweisungszusammenhang eingebunden sind und dieser nur zeitlich verstanden werden kann: der Hammer ist nur in Betracht auf einen ''zukünftigen'' Gebrauch zu verstehen. Diese Zukunft ist aber nicht „etwas“, kein Objekt in der Welt, auf das man gerichtet sein kann. Auch ist die Zukunft kein „Gedanke“. Auch dies würde sie vergegenständlichen, so dass man sich auf sie als Objekt richten könnte. Die „Welt“ selbst geschieht als eine Verschränkung von Gegenwart und Zukunft im Dasein des Menschen. Heidegger kennzeichnet diesen Strukturzusammenhang von Welt und Dasein indem er das Dasein als ''Sorge'' bezeichnet und so den praktischen Umgang mit der Welt in den Vordergrund stellt, dem ein theoretisch-intentionaler erst nachfolgt.


== Werke ==
==== Grundstimmung als nicht-intentionaler Weltbezug ====
Ähnlich kann ein Phänomen wie die Langeweile nicht – wie Husserl dies allgemein für alle Objekte postulierte – als Objekt im Bewusstseinsstrom beobachtet werden.<ref>Vgl. Martin Heidegger: GA Band 29/30, S. 136ff.</ref> Zwar sind wir, wenn uns langweilig ist, auf Dinge (also Objekte) ''gerichtet'', die uns die Zeit vertreiben. Aber die ''Bedrängnis'' welche wir in der Langeweile verspüren lässt sich, so Heidegger, gerade nicht als Gerichtetheit auf ein Objekt verstehen. Viel mehr sind hier ''Stimmungen'' am Werk. Heidegger stellt dem Konzept der Intentionalität daher eine ''Grundstimmung'' entgegen, d.&nbsp;h. die Tatsache, dass der Mensch immer schon stimmungsmäßig auf die Welt ''als Ganzes'' bezogen ist. Nur weil wir der Welt gegenüber immer schon irgendwie ''gestimmt'' sind, gehen uns dann auch die einzelnen (intentional erfassten) Sachen etwas an. Nur aus dem Ganzen bekommt ein einzelner „Vorfall“ eine Bedeutung, geht uns etwas an und nicht als factum brutum.


* ''Outlines of a system of mechanical philosophy, being a research into the laws of force.'' Charles & Brown, Boston 1851.
== Intentionalität als Problem für reduktionistische Theorien ==
* ''A monograph of the Tringeae of North America.'' Philadelphia 1861.
In der gegenwärtigen [[Philosophie des Geistes]] wird das Konzept der Intentionalität insbesondere als ein Problem für den [[Materialismus]] diskutiert. Materialistische Theorien gehen davon aus, dass auch mentale Zustände auf physische Zustände zurückgeführt werden können. Nun hätten allerdings mentale Zustände oft die Eigenschaft der Intentionalität, und es scheine unklar zu sein, wie ein physischer Zustand ebendiese Eigenschaft haben könne.
* ''On the osteology and myology of Colymbus torquatus.'' Riverside, Cambridge 1866.
 
* ''Prodrome of a work on the ornithology of Arizona Territory.'' Merrihew & son, Phildadelphia 1866.
In materialistischen Theorien werden Gedanken auf [[neuron]]ales Geschehen zurückgeführt. Kritiker des Materialismus argumentieren dagegen, wenn ein Gedanke einem Vorgang im Gehirn entspräche, so müsse ebendieser Vorgang auch intentional sein. Genau dieses sei jedoch sehr unplausibel.<ref name="JS">Der Klassiker ist hier: [[John Searle]]: Intentionality. An Essay in the Philosophy of Mind. Cambridge: Cambridge University Press, 1983, ISBN 0521273021</ref>
* ''A monograph of the alcidæ.'' Philadelphia 1868.
 
* ''Bullock's oriole.'' Salem 1871.
Von materialistischer Seite wird hierauf erwidert, dass sich Auslöser von Aktionen, Bedeutungen, Gründe und Wahrheit auch ohne mentale Zustände erklären ließen, da sie auch in der Sprache von Maschinen vorkommen.<ref>Paul Churchland: ''Eliminative Materialism and the Propositional Attitudes.'' In: ''Journal of Philosophy.'' 1981, S. 67–90.</ref>
* ''Key to North American birds, containing a concise account of every species of living and fossil bird at present known from the continent north of the Mexican and United States boundary.'' Salem 1872.
 
* ''On the osteology and myology of Didelphys virginiana.'' Boston 1872.
{{WikipediaDE|Neuronales Korrelat des Bewusstseins}}
* ''Birds of the Northwest, a handbook of the ornithology of the region drained by the Missouri river and its tributaries.'' Washington 1874.
 
* ''Abstract of results of a study of the genera geomys and thomomys, with addenda on the osteology of geomyidos and on the habits of geomys tusa.'' Washington 1875.
== Intentionalität als Vorstellung aufgrund sozialer Spiegelung ==
* ''Report upon the collections of mammals made in portions of Nevada, Utah, California, Colorado, New Mexico and Arizona, during the years 1871, 1872, 1873, and 1874.'' Washington 1875.
Der Psychologe Wolfgang Prinz legte eine umfassende und empirisch begründete Theorie vor, wonach während der kindlichen Entwicklung die Vorstellung eigener Absichten aus der Beobachtung anderer Personen erwachse. Diesen Wahrnehmungsprozess bezeichnete er als soziale Spiegelung. Das beobachtende Kind lerne zu verstehen, dass andere Personen zielgerichtet handeln, und es lerne, diesem Handeln Absichten zuzuschreiben. Ab einem gewissen Entwicklungsstadium sei ein Kind in der Lage, die Vorstellung, dass andere Personen Absichten haben, auf sich selber zu übertragen. Von da ab sei es in der Lage, eigene Intentionalität zu erleben. Demnach seien soziale Wahrnehmung, Gedächtnis und Kombination die Wurzeln von Intentionalität. Da diese naturwissenschaftlich erklärbar seien, gelte dasselbe auch für Intentionalität.<ref>[[Wolfgang Prinz]]: ''Open Minds: The Social Making of Agency and Intentionality'', MIT Press 2012, 358 S. ISBN 026230094X, S. XVI und 225-244 (Deutsche Übersetzung von Jürgen Schröder: ''Selbst im Spiegel. Die soziale Konstruktion von Subjektivität''. Suhrkamp, Berlin 2013, ISBN 978-3-518-58594-8, 502 S.)</ref>
* ''Fur-bearing Animals, monograph of North American Mustelidae, in which an account of the wolverene, the martens or sables, the ermine, the mink and various other kinds of weasels, several species of skunks, the badger, the land and sea otters, and numerous exotic allies of these animals, is contributed to the history of North American mammals.'' Washington 1877.
 
* ''Monographs of North American Rodentia.'' Washington 1877.
== Siehe auch ==
* ''Birds of the Colorado Valley, a repository of scientific and popular information concerning North American ornithology.'' Washington 1878.
* {{WikipediaDE|Intentionalität}}
* ''A check list of North American birds.'' Putnam, Salem 1879.
* ''The Coues check list of North American birds.'' Estes & Lauriat, Boston 1882.
* ''Biogen, a speculation on the origin and nature of life.'' Judd, Detweiler, Estes & Lauriat, Washington, Boston 1882-84.
* ''Avifauna Columbana, being a list of birds inhebit the District of Columbia.'' Webster, Washington 1883.
* ''Can matter think? A problem in psychics.'' Estes & Lauriat, Boston 1884.
* ''The daemon of Darwin.'' Estes & Lauriat, Boston 1885.
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* ''Handbook of field and general ornithology, a manual of the structure and classification of birds.'' Macmillan, London 1890.


== Literatur ==
== Literatur ==
''Literatur zu Einzelthemen findet sich in den Quellen''


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* Verena Mayer: Edmund Husserl. C.H. Beck München 2009 ISBN 9783406586880
== Weblinks ==
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* Ferdinand Fellmann: Phänomenologie zur Einführung. Junius Verlag GmbH Hamburg 2006 ISBN 978-3-88506-616-3
* Dan Zahavi: Husserls Phänomenologie. Arbeitsgemeinschaft von 16 Verlagen 2003/2009 ISBN 978-3-16-149450-5 (Mohr Siebeck)
* Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe. Hrsg. Helmut Vetter Felix Meiner Verlag Hamburg 2004 ISBN 3-7873-1689-2
* Husserl-Lexikon. Hrsg. Hans-Helmut Gander WBG Darmstadt 2010 ISBN 978-3-534-16493-6
* Daniel O. Dahlstrom: ''Introduction to Phenomenological Research'', Bloomington: Indiana University Press, 2005.
* John J. Drummond: The structure of intentionality, in: Donn Welton (Hrsg.): ''The new Husserl : a critical reader'', Bloomington: Indiana University Press, 2003, S. 65–92.
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* [http://encyclopedia.jrank.org/COR_CRE/COUES_ELLIOTT_18421899_.html Biografie] (Englisch)
; Intentionalität bei Heidegger (und Husserl)
* [http://elibrary.unm.edu/sora/Wilson/v041n04/p0219-p0228.pdf Längere Biografie] (Englisch, PDF 524 kB)
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{{PNDfehlt|22. September 2008}}
* Rudolf Bernet: Husserl and Heidegger on Intentionality and Being, in: ''Journal of the British Society for Phenomenology'' 21/2 (1990), S. 136–52.
* Taylor Carman: ''Heidegger's Analytic: Interpretation, Discourse, and Authenticity in “Being and Time”'', Cambridge: Cambridge University Press 2003
* Carleton Christensen: ''Heidegger’s Representationalism'', in: Review of Metaphysics 51 (1997), S. 77–103.
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* Hubert Dreyfus: ''Being-in-the-World'', Cambridge, MA: MIT Press, 1991
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* Mark Okrent: ''Heidegger's Pragmatism: Understanding, Being, and the Critique of Metaphysics'', Ithaca, NY 1998
* Frederick A. Olafson: ''Heidegger and the Philosophy of Mind'', New Haven, CO: Yale University Press 1987.
* Thomas Sheehan: Heidegger’s Philosophy of Mind, in: G. Floistad (Hrsg.): ''Contemporary Philosophy of Mind: A New Survey'', Bd. 4, Philosophy of Mind, The Hague: Nijhoff, 1984, S. 287–318.
* Martin Weatherston: ''Heidegger's Interpretation of Kant'': Categories, Imagination, and Temporality, Palgrave Macmillan, 2002, ISBN 0-333-99400-0
* Mark A. Wrathall: Intentionality without Representation: Heidegger’s Account of Perception, in: ''Philosophy Today'' 42 (1999), 182–89.  


== Quellen ==
; Sonstige Literatur:
* Elisabeth Baumgartner: ''Intentionalität: Begriffsgeschichte und Begriffsanwendung in der Psychologie'', Würzburg: Königshausen & Neumann, 1985.
* Dominik Perler: ''Theorien der Intentionalität im Mittelalter'', Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann, 2004. 436 S. (Rezension: Flasch, FAZ v. 16.&nbsp;Februar 2004)
* Arkadiusz Chrudzimski: ''Intentionalität, Zeitbewusstsein und Intersubjektivität: Studien zur Phänomenologie von Brentano bis Ingarden'', Frankfurt: ontos (Rezension: Helmut Klemm: Außenwelt der Innenwelt, ''FAZ'' vom 22.&nbsp;Februar 2006, Nr. 45, Seite N3)
* Armin Stock: ''Intentionalität und Ideo-Motorik – Eine handlungstheoretisch-psychologische Synthese'', Lengerich/Berlin/Wien: Pabst Science Publishers, 2004, ISBN 978-3-89967-118-6
* Thorsten Streubel: ''Das Wesen der Zeit. Zeit und Bewußtsein bei Augustinus, Kant und Husserl,'' Würzburg 2006
* Tobias Schlicht: Ein Stufenmodell der Intentionalität, in: P. Spät (Hg.): ''Zur Zukunft der Philosophie des Geistes'', Paderborn: mentis, 2008, S. 59–91.


* 1. The Theosophical Movement 1875-1950: http://www.phx-ult-lodge.org/theosophica%20lmovement.htm Seite 143ff.
; Neuere Debatten
* 2. The Theosophical Movement, Chapter XIV: http://www.wisdomworld.org/additional/TheTheosophicalMovement-Series/Chapter-14.html
* Ulrike Haas-Spohn (Hg.): ''Intentionalität zwischen Subjektivität und Weltbezug'', Paderborn: mentis, 2003, Sammelband mit Aufsätzen zur aktuellen Debatte
* 3. Sunrise-Theosophische Perspektiven, 3/1996: http://www.theosophie.de/pdf/31996.pdf Seite 72f.
* Wolfgang Barz: ''Das Problem der Intentionalität'', Paderborn: mentis, 2004
* 4. The Esoteric Section of the Theosophical Society: http://www.blavatskyarchives.com/blav89ess.htm
(weitere neuere Literatur bei Jacob, Caston und Chalmers, s. Weblinks)
* 5. "Light on the Path" and Mabel Collins: http://www.blavatskyarchives.com/judgelotpamc89.htm
* Jesús Padilla Gálvez, M. Gaffal (eds.), ''Intentionality and Action''. De Gruyter, Berlin - Boston, 2017. ISBN 978-3-11-056028-2.
* 6. Blavatsky Unveiled!: http://www.blavatskyarchives.com/coues.htm
* 7. Dr. Elliott Coues in His Letters: http://www.blavatskyarchives.com/judgeelliotcoues.htm
* 8. Abner Doubleday and Theosophy in America: 1879-1884: http://www.theosociety.org/pasadena/sunrise/40-90-1/th-tsgom.htm
* 9. The Many Lives of Mabel Collins: http://www.kimfarnell.co.uk/mabel1.htm
* 10. H.P. Blavatsky und die SPR: http://www.theosophischer-verlag.de/online/pdf/HPB_SPR.pdf


{{DEFAULTSORT:Coues, Samuel Elliott}}
== Weblinks ==
[[Kategorie:Anatom]]
{{Wiktionary}}
[[Kategorie:Mediziner (19. Jahrhundert)]]
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/intentionality|Intentionality|Pierre Jacob}}
[[Kategorie:Historiker]]
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/intentionality-ancient/|Intentionality in Ancient Philosophy|Victor Caston}}
[[Kategorie:Zoologe]]
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/consciousness-intentionality/|Consciousness and Intentionality|Charles Siewert}}
[[Kategorie:Ornithologe]]
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/phenomenal-intentionality/|Phenomenal Intentionality|David Bourget, Angela Mendelovici}}
[[Kategorie:Autor]]
* {{Scholarpedia|http://scholarpedia.org/article/Intentionality|Intentionality|Walter J. Freeman}}
[[Kategorie:Theosoph (Theosophische Gesellschaft)]]
* [[David Chalmers]]: [http://consc.net/mindpapers#.2 Bibliographie] und [http://consc.net/online#.5 Online-Aufsätze]
[[Kategorie:US-Amerikaner]]
* [http://www.information-philosophie.de/?a=1&t=4804&n=2&y=1&c=50 Philosophie des Geistes: Time Crane verteidigt die Intentionalität], Rezension in Information Philosophie
[[Kategorie:Geboren 1842]]
* Andreas Kemmerling: [http://www.philosophie.uni-hd.de/imperia/md/content/fakultaeten/phil/philosophischesseminar2/kemmerling/v_55_naturalisierungvonintentionalitaet.pdf zur sog. Naturalisierung von Intentionalität] (PDF; 1,9&nbsp;MB)
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Version vom 15. Juli 2018, 12:06 Uhr

Brentano führte den Begriff der Intentionalität in die moderne Philosophie ein

Der Begriff der Intentionalität bezeichnet die Fähigkeit des Menschen, sich auf etwas zu beziehen (etwa auf reale oder nur vorgestellte Gegenstände, Eigenschaften oder Sachverhalte). Das Konzept lässt sich antiken, mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Theoretikern zuschreiben[1] und geht in der modernen Diskussion meist auf den Philosophen und Psychologen Franz Brentano zurück. Dieser hatte den Begriff in seiner Arbeit Psychologie vom empirischen Standpunkte[2] wiedereingeführt. Durch die Arbeiten Edmund Husserls wurde Intentionalität zu einem zentralen Konzept der Phänomenologie.

In den heutigen philosophischen Debatten der Philosophie des Geistes wird Intentionalität oftmals als spezifisches Merkmal des Mentalen verstanden: Gibt es Intentionalität, so gebe es Mentales – und nicht etwa nur Materielles und naturwissenschaftlich Beschreibbares. Die Annahme von Intentionalität, ebenso wie die von phänomenalem Bewusstsein bzw. von Qualia, stellt daher aus der Sicht der Vertreter des Mentalen ein Problem für den Materialismus dar. Gegner dieser Position kommen jedoch ohne eine Annahme des Mentalen aus und halten Intentionalität, ebenso wie Wahrnehmung und Gedächtnis, für naturwissenschaftlich erklärbar.

Intentionalität nach Brentano

Intentionale Inexistenz

Der Begriff der Intentionalität ist ein philosophischer Fachterminus und weder mit dem alltäglichen Begriff der Intention als Absicht, noch mit dem semantischen Begriff der Intension gleichbedeutend. Die klassische Begriffsbestimmung gibt Brentano:

„Jedes psychische Phänomen ist durch das charakterisiert, was die Scholastiker des Mittelalters die intentionale (auch wohl mentale) Inexistenz eines Gegenstandes genannt haben, und was wir, obwohl mit nicht ganz unzweideutigen Ausdrücken, die Beziehung auf einen Inhalt, die Richtung auf ein Objekt (worunter / hier nicht eine Realität zu verstehen ist), oder die immanente Gegenständlichkeit nennen würden. Jedes enthält etwas als Objekt in sich, obwohl nicht jedes in gleicher Weise. In der Vorstellung ist etwas vorgestellt, in dem Urteile ist etwas anerkannt oder verworfen, in der Liebe geliebt, in dem Hasse gehasst, in dem Begehren begehrt usw. Diese intentionale Inexistenz ist den psychischen Phänomenen ausschließlich eigentümlich. Kein physisches Phänomen zeigt etwas Ähnliches.“[3]

Die These Brentanos lautet also, dass die Intentionalität eine Eigenschaft des Mentalen sei, die man mit den Phrasen “Beziehung auf einen Inhalt” oder “Richtung auf ein Objekt” beschreiben kann. Ein Beispiel kann diesen Zusammenhang verdeutlichen: Der Gedanke, dass noch Milch im Kühlschrank ist, bezieht sich auf die Objekte Kühlschrank und Milch und den Sachverhalt, dass noch Milch im Kühlschrank ist. Durch diesen Bezug auf einen Sachverhalt kann der Gedanke auch wahr oder falsch sein.

Nach Chrudzimski soll Brentano diese Theorie in seinen Vorlesungen zu einer komplexeren „Mediator“-Theorie weiterentwickelt haben. Nach 1900 soll Brentano die Einführung des Begriffs „intentionale Inexistenz“ bedauert haben.[4]

Intentionale Definition des Mentalen

Brentano vertrat zudem die Auffassung, dass Intentionalität das definierende Merkmal des Mentalen sei. Es gebe keine nichtmentale Entität, die das Merkmal der Intentionalität besitze, und umgekehrt auch keine mentale Entität, die das Merkmal der Intentionalität nicht besitze. Diese Behauptung wird in der heutigen Philosophie oft angezweifelt.

Es wird nämlich argumentiert, dass es auch nichtintentionale mentale Zustände gebe. So sei etwa ein allgemeines Unwohlsein oder eine allgemeine Euphorie durchaus mental, müssten sich jedoch auf nichts beziehen.[5] Allerdings hätten all diese nichtintentionalen mentalen Zustände das Merkmal der Qualia. So wird heutzutage oft folgendes vorgeschlagen: Intentionalität und Qualia sind jeweils hinreichend, aber nicht notwendig für die Existenz des Mentalen. Jeder mentale Zustand müsse jedoch zumindest Intentionalität oder eine qualitative Empfindung als Eigenschaft haben.

Intentionalität nach Husserl

Intentionalität nach Husserl
Aufbau eines Bewusstseinserlebnisses

Durch Reflexion erfassen wir statt der Sachen, der Werte, Zwecke, usw. die entsprechenden subjektiven Erlebnisse, in denen sie uns bewusst werden. Man bezeichnet sie auch als »Phänomene«. Ihr allgemeinster Wesenscharakter ist es, »Bewusstsein-von«, »Erscheinung-von« den jeweiligen Dingen zu sein, sie sind »intentionale« Erlebnisse. Der terminologisch aus der Scholastik stammende Ausdruck für den Grundcharakter des Seins als Bewußtsein, als Erscheinung von etwas ist Intentionalität.

Edmund Husserl übernimmt von F. Brentano, einem seiner Lehrer, die Grundbedeutung von Intentionalität (s. o.) und baut sie durch zahlreiche Analysen von Beispielen zu einem eigenständigen, zentralen Begriff in der Phänomenologie aus.

Das »Bewußtsein« besteht für Husserl im Gesamtbestand der intentionalen Erlebnisse eines Subjekts. Die intentionalen Erlebnisse bezeichnet Husserl als Akte (um Äquivokationen zu vermeiden), z. B. Wahrnehmungen, Erinnerungen, Gefühle usw. Die allgemeine Intentionalität des Bewusstseins differenziert Husserl später in Noesis (»cogito«, Weisen des Intendierens, intentionaler Akt) und Noema (»cogitatum«, das Intendierte, intentionales Objekt).

Nicht intentionale Empfindungsdaten, als sensuelle Hyle bezeichnet, erfahren im Bewusstsein eine Vergegenständlichung in einem besonderen mentalen Prozess, den Husserl als Apperzeption im Sinne von Auffassung, Deutung, Interpretation bezeichnet, und werden somit als intentionale Gegenstände konstituiert. Unter intentionalen Gegenständen oder intentionalen Objekten sind die Bezugspunkte eines Bewusstseinsvollzuges aufzufassen. Der intendierte Gegenstand ist weder ein immanenter Teil des Bewusstseins selbst, noch in diesem enthalten. Intentionalität betrifft nicht nur wirklich existierende Gegenstände, sondern auch Phantasievorstellungen, Erinnerungen usw. Nicht alle Erlebnisse sind intentional, z. B. Farb- oder Tonempfindungen, sondern Momente, fundiert in einem intentionalen Gesamtakt.

Unter der Bedeutungsintention versteht man den Bezug auf etwas Gegenständliches mit einer Bedeutung, z. B. Baum (Etwas als Etwas »vermeinen«). Kennt man die Bedeutung eines Ausdrucks nicht, ist die Bedeutungsintention zunächst anschauungsleer; zur Bedeutungserfüllung kommt es, wenn das Vermeinte eine anschauliche Bestätigung erfährt. Bei Deckung von Bedeutungsintention und Bedeutungserfüllung ist Evidenz gegeben.

In der Theorie der Intentionalität besetzt der Begriff des Horizonts eine zentrale Rolle. Betrachten wir einen Baum, erhalten wir nur eine Perspektive des Objekts. Diese einzelne Wahrnehmung führt zu Antizipationen, die auf einen Wahrnehmungszusammenhang hindeuten und abwesende, »abgeschattete« Perspektiven des Baumes mitintendieren (Appräsentation; jede Wahrnehmung schließt eine »Hinausdeutung« ein). Auch bleibt im Hintergrund die Umgebung unthematisch, die aber im weiteren Wahrnehmungsverlauf zur Präsenz kommen kann. Diese potentiellen Vollzugsmöglichkeiten werden als »Horizontintentionalitäten« bezeichnet.

Grundlegend für die Intentionalität ist das Zeitbewusstsein. Erst im Fluss der Akte aus Urimpression-Retention-Protention-Einheiten kann sich ein zusammengehörendes Erlebnis, wie z. B. eine Melodie, im Bewusstsein konstituieren. Längsintentionalität ist das andauernde »Herabsinken« und Modifizieren der aufeinander folgenden Retentionen. Die Retention bindet gleichsam eine Urimpression an den Erlebnisfluss. Ähnliches gilt für die Protentionen, bei denen jedoch die Intentionen offenbleiben und erwartungsartig sind. Es handelt sich aber nicht um Leerintentionen, das sind Verweise auf Retention-Protentionsketten, wie bei der Erinnerung. Mit dem Begriff Querintentionalität der Retention bezeichnet Husserl die inhaltliche Gerichtetheit des Bewusstseins auf denselben Gegenstand in den zeitkonstituierenden Ablaufphasen.

Für eine objektive Gültigkeit der Welt muss die egologische Phänomenologie durch die Intersubjektivität erweitert werden, da die intentionalen Gegebenheiten für jede Person existieren. Das transzendentale ego ist nicht allein für die Konstitution der objektiven Welt zuständig, sie muss in Relation zu Fremderfahrungen gesehen werden, deren Korrelat sie ist.

Heideggers Kritik an Husserl

Transzendenz des Daseins

Martin Heidegger verwarf Husserls Konzept der Intentionalität. Intentionalität kann sich nur auf als vorhanden vorgestellte Objekte richten. Wenn Husserl nämlich davon spricht, dass sinnliche Wahrnehmung im „Gegenwärtigen“ besteht, dann ist im Moment der Wahrnehmung gerade jegliche Zeit ausgeschaltet.[6] Dies, so Heidegger, muss auch so erscheinen, wenn man von einem intentionalen Ansatz ausgeht, weil dieser es nicht ermöglicht, nachträglich die Zeit mit in das Verständnis eines Phänomens einzubeziehen. Heidegger hingegen dreht das Verhältnis um und gibt der Zeitlichkeit des Daseins die Priorität: Das Verhältnis zwischen Dasein (Mensch) und Welt ist immer ein zeitliches.[7] Erst nachträglich kann man von diesem grundlegenden Verhältnis absehen und dann zu einem Intentionalitätsbegriff kommen, der die Zeit nicht mehr enthält.

Heideggers Kritik am Begriff der Intentionalität steht in Zusammenhang mit seiner Kritik an traditionellen Ontologien, sofern diese Objekte losgelöst von ihrem Bezugszusammenhang betrachteten. (Diesen Bezugszusammenhang, der u. a. durch basale Zweckzusammenhänge bestimmt ist, nennt Heidegger Welt.) Was beispielsweise ein Hammer ist, bestimmt sich erst durch diesen Zusammenhang. (Heidegger spricht von um zu-Bezügen, von Zuhandenheit statt Vorhandenheit und von einem zuhandenen Zeug statt einem vorhandenen Ding.) In diesem Zusammenhang erst ist der Hammer als solcher begreifbar: als ein Zeug, das zum Hämmern dient, um etwa ein Haus zu bauen und so Schutz vor Unwetter zu bieten. Dieses Weltganze ist nichts, das sich aus einzelnen Teilen erst nachträglich zusammenbaut, sondern es geht dem Zuhandenen ontologisch voraus, indem es ihnen ihren Sinn gleichsam im Voraus zuweist. Umgedreht ist das Dasein immer schon auf dieses Ganze bezogen, wenn es sich einer einzelnen Sache annimmt. Weil es das einzelne stets übersteigt spricht Heidegger auch von der Transzendenz des Daseins.[8] Das Übersteigen des einzelnen Objekts in Bezug auf das Ganze ist dabei zugleich zeitlich wie auch bedeutungsmäßig zu verstehen. Es ist Bedingung dafür, dass einzelnes Seiendes begegnen kann und verstanden wird. Das intentionale Erfassen eines Seienden ist daher nur möglich auf dem Grund dieser Transzendenz – Intentionalität ist ein „Sonderfall“ der Transzendenz des Daseins. Heidegger gibt als These dafür, wie die falsche Ansetzung der Intentionalität als primärer Bezug zur Welt entstehen konnte an, dass hier immer noch die Idee eines Subjekts mitschwingt, das der Welt erkennend gegenübersteht und einzelne zusammenhangslose Objekte in Raum und Zeit wahrnimmt.[9]

Das Beispiel des Hammers zeigt hingegen, dass Dinge in einen Verweisungszusammenhang eingebunden sind und dieser nur zeitlich verstanden werden kann: der Hammer ist nur in Betracht auf einen zukünftigen Gebrauch zu verstehen. Diese Zukunft ist aber nicht „etwas“, kein Objekt in der Welt, auf das man gerichtet sein kann. Auch ist die Zukunft kein „Gedanke“. Auch dies würde sie vergegenständlichen, so dass man sich auf sie als Objekt richten könnte. Die „Welt“ selbst geschieht als eine Verschränkung von Gegenwart und Zukunft im Dasein des Menschen. Heidegger kennzeichnet diesen Strukturzusammenhang von Welt und Dasein indem er das Dasein als Sorge bezeichnet und so den praktischen Umgang mit der Welt in den Vordergrund stellt, dem ein theoretisch-intentionaler erst nachfolgt.

Grundstimmung als nicht-intentionaler Weltbezug

Ähnlich kann ein Phänomen wie die Langeweile nicht – wie Husserl dies allgemein für alle Objekte postulierte – als Objekt im Bewusstseinsstrom beobachtet werden.[10] Zwar sind wir, wenn uns langweilig ist, auf Dinge (also Objekte) gerichtet, die uns die Zeit vertreiben. Aber die Bedrängnis welche wir in der Langeweile verspüren lässt sich, so Heidegger, gerade nicht als Gerichtetheit auf ein Objekt verstehen. Viel mehr sind hier Stimmungen am Werk. Heidegger stellt dem Konzept der Intentionalität daher eine Grundstimmung entgegen, d. h. die Tatsache, dass der Mensch immer schon stimmungsmäßig auf die Welt als Ganzes bezogen ist. Nur weil wir der Welt gegenüber immer schon irgendwie gestimmt sind, gehen uns dann auch die einzelnen (intentional erfassten) Sachen etwas an. Nur aus dem Ganzen bekommt ein einzelner „Vorfall“ eine Bedeutung, geht uns etwas an und nicht als factum brutum.

Intentionalität als Problem für reduktionistische Theorien

In der gegenwärtigen Philosophie des Geistes wird das Konzept der Intentionalität insbesondere als ein Problem für den Materialismus diskutiert. Materialistische Theorien gehen davon aus, dass auch mentale Zustände auf physische Zustände zurückgeführt werden können. Nun hätten allerdings mentale Zustände oft die Eigenschaft der Intentionalität, und es scheine unklar zu sein, wie ein physischer Zustand ebendiese Eigenschaft haben könne.

In materialistischen Theorien werden Gedanken auf neuronales Geschehen zurückgeführt. Kritiker des Materialismus argumentieren dagegen, wenn ein Gedanke einem Vorgang im Gehirn entspräche, so müsse ebendieser Vorgang auch intentional sein. Genau dieses sei jedoch sehr unplausibel.[11]

Von materialistischer Seite wird hierauf erwidert, dass sich Auslöser von Aktionen, Bedeutungen, Gründe und Wahrheit auch ohne mentale Zustände erklären ließen, da sie auch in der Sprache von Maschinen vorkommen.[12]

Neuronales Korrelat des Bewusstseins - Artikel in der deutschen Wikipedia

Intentionalität als Vorstellung aufgrund sozialer Spiegelung

Der Psychologe Wolfgang Prinz legte eine umfassende und empirisch begründete Theorie vor, wonach während der kindlichen Entwicklung die Vorstellung eigener Absichten aus der Beobachtung anderer Personen erwachse. Diesen Wahrnehmungsprozess bezeichnete er als soziale Spiegelung. Das beobachtende Kind lerne zu verstehen, dass andere Personen zielgerichtet handeln, und es lerne, diesem Handeln Absichten zuzuschreiben. Ab einem gewissen Entwicklungsstadium sei ein Kind in der Lage, die Vorstellung, dass andere Personen Absichten haben, auf sich selber zu übertragen. Von da ab sei es in der Lage, eigene Intentionalität zu erleben. Demnach seien soziale Wahrnehmung, Gedächtnis und Kombination die Wurzeln von Intentionalität. Da diese naturwissenschaftlich erklärbar seien, gelte dasselbe auch für Intentionalität.[13]

Siehe auch

Literatur

Literatur zu Einzelthemen findet sich in den Quellen

Intentionalität bei Husserl
  • Edmund Husserl, Martin Heidegger - Phänomenologie (1927). hrsg. von Renato Cristin Berlin: Duncker und Humblot, 1999 (Philosophische Schriften; Bd. 34) ISBN 3-428-09296-1
  • Verena Mayer: Edmund Husserl. C.H. Beck München 2009 ISBN 9783406586880
  • Peter Prechtl: Edmund Husserl zur Einführung. Junius Verlag GmbH Hamburg 1998 ISBN 3-88506-369-7
  • Ferdinand Fellmann: Phänomenologie zur Einführung. Junius Verlag GmbH Hamburg 2006 ISBN 978-3-88506-616-3
  • Dan Zahavi: Husserls Phänomenologie. Arbeitsgemeinschaft von 16 Verlagen 2003/2009 ISBN 978-3-16-149450-5 (Mohr Siebeck)
  • Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe. Hrsg. Helmut Vetter Felix Meiner Verlag Hamburg 2004 ISBN 3-7873-1689-2
  • Husserl-Lexikon. Hrsg. Hans-Helmut Gander WBG Darmstadt 2010 ISBN 978-3-534-16493-6
  • Daniel O. Dahlstrom: Introduction to Phenomenological Research, Bloomington: Indiana University Press, 2005.
  • John J. Drummond: The structure of intentionality, in: Donn Welton (Hrsg.): The new Husserl : a critical reader, Bloomington: Indiana University Press, 2003, S. 65–92.
  • Michael Dummett: The Seas of Language, Oxford: Oxford University Press, 1993.
  • Peter Simons: Edmund Husserl Die Intentionalität des Bewußtseins. In: Ansgar Beckermann (Hrsg.): Klassiker der Philosophie heute. Stuttgart: Reclam, 2004, S. 581–600.
  • Wolfgang Künne: Edmund Husserl: Intentionalität, in: J. Speck (Hrsg.): Grundprobleme der großen Philosophen: Philosophie der Neuzeit, Bd. 4, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1986.
Intentionalität bei Heidegger (und Husserl)
  • Archana Barua: Husserl, Heidegger and the Intentionality Question, in: Minerva – An Internet Journal of Philosophy 7 (2003), S. 44–59
  • Rudolf Bernet: Husserl and Heidegger on Intentionality and Being, in: Journal of the British Society for Phenomenology 21/2 (1990), S. 136–52.
  • Taylor Carman: Heidegger's Analytic: Interpretation, Discourse, and Authenticity in “Being and Time”, Cambridge: Cambridge University Press 2003
  • Carleton Christensen: Heidegger’s Representationalism, in: Review of Metaphysics 51 (1997), S. 77–103.
  • Steven Crowell: Subjectivity: Locating the First-Person in Being and Time, in: Inquiry 44 (2001), S. 433–454.
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  • Hubert Dreyfus: Being-in-the-World, Cambridge, MA: MIT Press, 1991
  • Hubert Dreyfus: Heidegger’s critique of the Husserl/Searle account of intentionality, in: Social Research 93/60 (1993), 17ff.
  • Sean McGovern: The Being of Intentionality, in: Lyceum 9/1 (2007) (Saint Anselm College)
  • H. Hall: Intentionality and World: Division I of Being and Time in: Charles Guignon (Hrsg.): The Cambridge Companion to Heidegger, Cambridge: Cambridge University Press, 1993
  • Burt C. Hopkins: Intentionality In Husserl And Heidegger : The Problem Of The Original Method And Phenomenon Of Phenomenology, Kluwer Academic Publishers, 1993, ISBN 0-7923-2074-3
  • J. N. Mohanty: Intentionality, in: Hubert Dreyfus, Mark Wrathall (Hrsg.): A Companion to Phenomenology and Existentialism, Blackwell Companions to Philosophy, Oxford: Blackwell 2006, ISBN 978-1-4051-1077-8.
  • Dermot Moran: Heidegger’s Critique of Husserl’s and Brentano’s Accounts of Intentionality, in: Inquiry 43 (2000), S. 39–66.
  • Mark Okrent: Heidegger's Pragmatism: Understanding, Being, and the Critique of Metaphysics, Ithaca, NY 1998
  • Frederick A. Olafson: Heidegger and the Philosophy of Mind, New Haven, CO: Yale University Press 1987.
  • Thomas Sheehan: Heidegger’s Philosophy of Mind, in: G. Floistad (Hrsg.): Contemporary Philosophy of Mind: A New Survey, Bd. 4, Philosophy of Mind, The Hague: Nijhoff, 1984, S. 287–318.
  • Martin Weatherston: Heidegger's Interpretation of Kant: Categories, Imagination, and Temporality, Palgrave Macmillan, 2002, ISBN 0-333-99400-0
  • Mark A. Wrathall: Intentionality without Representation: Heidegger’s Account of Perception, in: Philosophy Today 42 (1999), 182–89.
Sonstige Literatur
  • Elisabeth Baumgartner: Intentionalität: Begriffsgeschichte und Begriffsanwendung in der Psychologie, Würzburg: Königshausen & Neumann, 1985.
  • Dominik Perler: Theorien der Intentionalität im Mittelalter, Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann, 2004. 436 S. (Rezension: Flasch, FAZ v. 16. Februar 2004)
  • Arkadiusz Chrudzimski: Intentionalität, Zeitbewusstsein und Intersubjektivität: Studien zur Phänomenologie von Brentano bis Ingarden, Frankfurt: ontos (Rezension: Helmut Klemm: Außenwelt der Innenwelt, FAZ vom 22. Februar 2006, Nr. 45, Seite N3)
  • Armin Stock: Intentionalität und Ideo-Motorik – Eine handlungstheoretisch-psychologische Synthese, Lengerich/Berlin/Wien: Pabst Science Publishers, 2004, ISBN 978-3-89967-118-6
  • Thorsten Streubel: Das Wesen der Zeit. Zeit und Bewußtsein bei Augustinus, Kant und Husserl, Würzburg 2006
  • Tobias Schlicht: Ein Stufenmodell der Intentionalität, in: P. Spät (Hg.): Zur Zukunft der Philosophie des Geistes, Paderborn: mentis, 2008, S. 59–91.
Neuere Debatten
  • Ulrike Haas-Spohn (Hg.): Intentionalität zwischen Subjektivität und Weltbezug, Paderborn: mentis, 2003, Sammelband mit Aufsätzen zur aktuellen Debatte
  • Wolfgang Barz: Das Problem der Intentionalität, Paderborn: mentis, 2004

(weitere neuere Literatur bei Jacob, Caston und Chalmers, s. Weblinks)

  • Jesús Padilla Gálvez, M. Gaffal (eds.), Intentionality and Action. De Gruyter, Berlin - Boston, 2017. ISBN 978-3-11-056028-2.

Weblinks

 Wiktionary: Intentionalität – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelanchweise

  1. Victor Caston: Intentionality in Ancient Philosophy. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy.
  2. Franz Brentano: Psychologie vom empirischen Standpunkt. 1874.
  3. Brentano, op.cit., I, S. 124, kursive Hervorhebung hinzugefügt
  4. Arkadiusz Chrudzimski:Brentano, Husserl und Ingarden über die intentionalen Gegenstände (PDF; 150 kB)
  5. Zum Beispiel von John R. Searle, in: Intentionalität. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1987, S. 16f.
  6. Vgl. Edmund Husserl: Logische Untersuchungen 1. Aufl. (1901) Bd. II, S. 588 u. 620.
  7. Vgl. Martin Heidegger: Sein und Zeit. Tübingen 2001, S. 363.
  8. Vgl. Martin Heidegger: Vom Wesen des Grundes. GA 9, S. 135.
  9. Vgl. Martin Heidegger: Sein und Zeit. Tübingen 2001, S. 366.
  10. Vgl. Martin Heidegger: GA Band 29/30, S. 136ff.
  11. Der Klassiker ist hier: John Searle: Intentionality. An Essay in the Philosophy of Mind. Cambridge: Cambridge University Press, 1983, ISBN 0521273021
  12. Paul Churchland: Eliminative Materialism and the Propositional Attitudes. In: Journal of Philosophy. 1981, S. 67–90.
  13. Wolfgang Prinz: Open Minds: The Social Making of Agency and Intentionality, MIT Press 2012, 358 S. ISBN 026230094X, S. XVI und 225-244 (Deutsche Übersetzung von Jürgen Schröder: Selbst im Spiegel. Die soziale Konstruktion von Subjektivität. Suhrkamp, Berlin 2013, ISBN 978-3-518-58594-8, 502 S.)