GA 170 und Akudim: Unterschied zwischen den Seiten

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== Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte ==
'''Akudim''' ({{HeS|עֲקוּדִים|gestreift, gebunden}}) oder '''Olam ha-Akudim''' ({{He|עולם העֲקוּדִים}}) ist nach dem [[Kabbalist|Kabbalist]]en [[Isaak Luria]] die erste Welt, die aus [[Adam Kadmon]] hervortrat, der selbst noch vor der eigentlichen manifesten Schöpfung aus dem göttlichen Lich des [[Ain Soph]] geschaffen worden war. Aus seinem [[Mund]] gingen die Lichter hervor und bildeten die noch ganz reinen [[Sephiroth]], die zunächst in einem einzigen [[Kelim|Gefäß]], nämlich in dem der höchsten [[Sephira]] [[Kether]], gebunden wurden, das ebenfalls aus dem Licht entstanden war. So entstand die ursprünglich ''stabile'' Welt des [[Chaos]] ({{HeS|עולם התהו|Olam ha-Tohu}}), von der am Beginn der [[Wikipedia:Genesis|Genesis]] gesprochen wird. Luria setzt Akudim mit dem ersten Satz der Genesis in Beziehung: „Im Anfang schufen die Elohim den Himmel und die Erde“ (vgl. {{B|1 Mos|1|1|LUT}}). Die Sephiroth sind hier noch ungeschieden und in diesem Sinn nur [[Akt und Potenz|potentiell]] vorhanden. Das eine Gefäß konnte überdies die Lichter nicht gut aufnehmen und sie kamen dadurch in einen dynamischen [[Prozess]], der als {{HeS|מטי ולא מטי|mati we-lo mati}} „erreichbar und nicht erreichbar“ bezeichnet wird. Die Lichter aus dem Mund des Adam Kadmon sollten das Gefäß erfüllen, wurden aber teilweise zurückgeworfen und kehrten zu ihrer Quelle, dem Mund des Adam Kadmon, zurück, wurden wieder ausgehaucht, zurückgeworfen usw. in einem nicht enden wollenden Prozess.


=== Kosmische und menschliche Geschichte, Band I. ===
Die Bezeichnung „Akudim“ entstand - in Anlehnung an die verschieden gemusterten Ziegen [[Jakob (Patriarch)|Jakob]]s {{B|1 Mos|31|10}} - aus dem Wort {{HeS|עָקֹד|aqod}} „gestreift“, das hier gedeutet wird nach {{B|1 Mos|22|9}} - wo beschrieben wird, wie [[Wikipedia:Isaak (Erzvater)|Isaak]] von [[Abraham]] geopfert werden soll und vorher gefesselt wird - aus dem praktisch gleichlautenden Wort {{HeS|עָקַד|aqad}} „gebunden, gefesselt“.  


Fünfzehn Vorträge, Dornach 29. Juli bis 3. September 1916
[[Kategorie:Judentum]] [[Kategorie:Kabbala]]
 
=== Inhalt (Auswahl) ===
 
Das dekadente Genie (Otto Weininger). Zerrbilder imaginativer Erkenntnis
/ Natursein und seelisches Leben im Menschen / Uranos und Gäa. Das Hinüberwirken einer
Inkarnation in die nächste / Der Mensch, ein Doppelwesen / Weisheit, Schönheit und Güte.
Imaginative und psychische Physiologie / Die menschliche Erkenntnis in ihrer kosmischen
Bedeutung / Die zwölf Sinnesbezirke und die sieben Lebensprozesse / Verlebendigung der
Sinnesprozesse und Durchseelung der Lebensprozesse / Die Ohnmacht des modernen Wahrheitskriteriums
/ Gedächtnis und Gewohnheit / Das Eingravieren der Gedanken in die Weltensubstantialität
/ Physische Organisation des Menschen und technische Erfindungen / Inauguration
der Idolwissenschaft und des Materialismus durch Francis Bacon
 
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte'', [[GA 170]] (1992), ISBN 3-7274-1700-5
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:GA]] [[Kategorie:GA (Mitgliedervorträge)]] [[Kategorie:Gesamtausgabe]]

Version vom 19. Juli 2014, 18:23 Uhr

Akudim (hebr. עֲקוּדִים gestreift, gebunden) oder Olam ha-Akudim (עולם העֲקוּדִים) ist nach dem Kabbalisten Isaak Luria die erste Welt, die aus Adam Kadmon hervortrat, der selbst noch vor der eigentlichen manifesten Schöpfung aus dem göttlichen Lich des Ain Soph geschaffen worden war. Aus seinem Mund gingen die Lichter hervor und bildeten die noch ganz reinen Sephiroth, die zunächst in einem einzigen Gefäß, nämlich in dem der höchsten Sephira Kether, gebunden wurden, das ebenfalls aus dem Licht entstanden war. So entstand die ursprünglich stabile Welt des Chaos (hebr. עולם התהו Olam ha-Tohu), von der am Beginn der Genesis gesprochen wird. Luria setzt Akudim mit dem ersten Satz der Genesis in Beziehung: „Im Anfang schufen die Elohim den Himmel und die Erde“ (vgl. 1 Mos 1,1 LUT). Die Sephiroth sind hier noch ungeschieden und in diesem Sinn nur potentiell vorhanden. Das eine Gefäß konnte überdies die Lichter nicht gut aufnehmen und sie kamen dadurch in einen dynamischen Prozess, der als hebr. מטי ולא מטי mati we-lo mati „erreichbar und nicht erreichbar“ bezeichnet wird. Die Lichter aus dem Mund des Adam Kadmon sollten das Gefäß erfüllen, wurden aber teilweise zurückgeworfen und kehrten zu ihrer Quelle, dem Mund des Adam Kadmon, zurück, wurden wieder ausgehaucht, zurückgeworfen usw. in einem nicht enden wollenden Prozess.

Die Bezeichnung „Akudim“ entstand - in Anlehnung an die verschieden gemusterten Ziegen Jakobs 1 Mos 31,10 EU - aus dem Wort hebr. עָקֹד aqod „gestreift“, das hier gedeutet wird nach 1 Mos 22,9 EU - wo beschrieben wird, wie Isaak von Abraham geopfert werden soll und vorher gefesselt wird - aus dem praktisch gleichlautenden Wort hebr. עָקַד aqad „gebunden, gefesselt“.