Produktion und Tiamat: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Produktion''' (von [[Latein|lat.]] ''producere'', "hervorführen") umfasst im allgemeinsten Sinn die [[Zeugung]] bzw. '''Erzeugung''' aller [[materiell]]en oder [[immateriell]]en, [[physisch]]en, [[seelisch]]en und [[geist]]igen [[Entität]]en. Zu den so gebildeten '''Produkten''' zählen alle [[Stoff]]e und die daraus gefertigten [[Ding]]e, [[Energie]], [[Information]], [[leben]]dige [[Wesen]] von der einfachsten [[Zelle]] bis zu ganzen komplexen [[Lebewesen]], alle [[Seelenregungen]], [[Gedanke]]n usw. Alle materiellen und immateriellen Mittel und Leistungen, die zur Produktion von [[Gut (Wirtschaft)|Gütern]] notwendig sind, werden auch als '''Produktionsfaktoren''' bezeichnet.
[[Datei:Tiamat.JPG|miniatur|300px|Darstellung von Tiamat in Form einer Schlange auf einem babylonischen [[Wikipedia:Rollsiegel|Rollsiegel]]]]
'''Tiamat''' (auch ''Tiamtu''<ref>E. Walter Maunder: ''[http://books.google.com/books?id=znFpvI6vZ-MC&pg=PA27&dq=tiamtu&hl=de&ei=0T4STbvyOIzxsgaP5ez5DQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CEwQ6AEwBw#v=onepage&q=tiamtu&f=false The Astronomy of the Bible]''. Wildside Press, 2007, ISBN 1-4344-0123-5</ref>, ''Ghanna'' oder ''Omoroca'') ist die Urgöttin in der [[Wikipedia:babylon|babylon]]ischen [[Wikipedia:Mythologie|Mythologie]]. Sie verkörpert das Prinzip des [[Wikipedia:Salzwasser|Salzwasser]]s und bildet den Gegenpart zu ihrem Gemahl [[Apzu]], dem Prinzip des [[Wikipedia:Süßwasser|Süßwasser]]s.


== Begriffe ==
Ihr Name bedeutet ''Sie, die Sie alle gebar'', weil sie zusammen mit Apzu in den Urzeiten vor der Schöpfung die ersten Generationen von Göttern gezeugt hat ([[Lachmu]] und [[Lachamu]] u.&nbsp;a.). Der begriffliche Gehalt des Namens ''Tiamat'' ist schwer zu fassen, sie verkörpert Person (Göttin) und Prinzip (Salzwasser) in Einem; ebenso Apzu, dessen Name später auch als Wohnstatt des Gottes [[Ea]]/[[Enki]] genannt wird.
Im [[Wirtschaftsleben]] dient die Produktion der Herstellung (Erzeugung) von [[Ware]]n zur Befriedigung bestimmter menschlicher Bedürfnisse unter Einsatz von [[Arbeit]] und geeigneten [[Produktionsmittel]]n. Insofern es sich dabei um [[materiell]]e Güter handelt, sind dazu gegebenenfalls auch entsprechende Rohstoffe und [[Energie]] nötig.


=== Urproduktion ===
Auf [[Relief]]s wurde sie von den [[Wikipedia:Babylon|Babylon]]iern als [[Wikipedia:Seeschlange (Kryptozoologie)|Wasserschlange]] dargestellt, von den [[Wikipedia:Assyrer|Assyrer]]n als [[Mischwesen]] u.&nbsp;a. mit Löwenpranken, Pferdekörper, Hinterläufen in Adlerform und Raubvogelflügeln, das sehr an einen [[Drache|Drachen]] erinnert.


Der Begriff ''Urproduktion'' bezeichnet im materiellen Sinn „die unmittelbare Nutzung der Erde durch Bergbau, Landwirtschaft und Fischerei“.<ref>[https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/urproduktion-50367 Definition im Gabler Wirtschaftslexikon]</ref> Im 19. Jahrhundert war dieser Begriff noch auf die [[Landwirtschaft]] beschränkt.<ref>[https://www.dwds.de/r?corpus=dta;q=Urproduktion Korpusbelege (Deutsches Textarchiv (1473–1927)] im Wortauskunftssystem DWDS</ref> Für Thomas Bargatzky umfasst Urproduktion das Denken und Handeln,<ref>Thomas Bargatzky: ''Mythos, Weg und Welthaus: Erfahrungsreligion als Kultus und Alltag'', LIT Verlag Münster 2007, dort z.B. auf Seite 72</ref> weil das Wachsen der Pflanzen auch ohne Zutun des Menschen erfolgt.
Nachdem die jungen Götter, ihre Kindeskinder, sie und Apzu mit ihrem Lärm und ihrem Treiben geweckt haben, will Apzu die Ruhestörer vernichten. Nachdem er durch den Gott Ea/Enki getötet worden ist, schwört Tiamat Rache und verbündet sich mit ihrem Sohn [[Kingu]], dem sie große Macht verleiht. Zusammen mit einer Armee von Ungeheuern will sie ihre Kindeskinder nun bekämpfen, diese jedoch schicken ihr [[Marduk]], den Sohn von Ea, entgegen. Er tötet Kingu und besiegt auch Tiamat im Zweikampf, spaltet sie und bildet aus den zwei Hälften den Himmel und die Erde ([[Enûma elîsch]]).


=== Überproduktion ===  
== Literatur ==
* [[Wikipedia:Helmut Freydank|Helmut Freydank]] u.a.: ''Lexikon Alter Orient. Ägypten * Indien * China * Vorderasien''. VMA-Verlag, Wiesbaden 1997, ISBN 3-928127-40-3.
* [[Wikipedia:Brigitte Groneberg|Brigitte Groneberg]]: ''Die Götter des Zweistromlandes. Kulte, Mythen, Epen''. Artemis & Winkler, Stuttgart 2004, ISBN 3-7608-2306-8.
* Florian Illerhaus: ''Marduks Kampf gegen das Chaos-Ungeheuer Tiamat. Darstellungen des babylonischen Schöpfungsmythos und die Vielfalt der Deutungen.'' München. 2011. ISBN 3640804708


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== Einzelnachweise ==
"Es wird also heute für den Markt ohne Rücksicht auf den Konsum produziert... man stapelt in den Lagerhäusern und durch die Geldmärkte alles zusammen, was produziert wird, und dann wartet man, wieviel gekauft wird. Diese Tendenz wird immer größer werden, bis sie sich - wenn ich jetzt das Folgende sagen werde, werden Sie finden, warum - in sich selber vernichten wird. Es entsteht dadurch, daß diese Art von Produktion im sozialen Leben eintritt, im sozialen Zusammenhang der Menschen auf der Erde genau dasselbe, was im Organismus entsteht, wenn so ein Karzinom entsteht. Ganz genau dasselbe, eine Krebsbildung, eine Karzinombildung, Kulturkrebs, Kulturkarzinom! So eine Krebsbildung schaut derjenige, der das soziale Leben geistig durchblickt; er schaut, wie überall furchtbare Anlagen zu sozialen Geschwürbildungen aufsprossen. " {{Lit|{{G|153|174ff.}}}}
<references/>
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Auf eben dieser Überproduktionswirtschaft beruht der gesamte westliche [[Kapitalismus]]. So werden von Lebensmittelmärkten regelmäßig tonnenweise "unverkäufliche" Lebensmittel entsorgt, obwohl diese noch genießbar wären. Gibt es keine Möglichkeit der Erschließung neuer Märkte, so stagniert die Produktion vor allem technischer Gerätschaften, bis hin zum Fahrzeug. Stagnation bedeutet für den [[Kapitalismus]] bereits einen wirtschaftlichen Niedergang. Daher müssen ständig neue Produkte den Abverkauf wiederbeleben, was nur funktioniert, wenn die Konsumenten bis an den Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten zum [[Konsum]] aufgestachelt werden.
 
=== Die Produktion in Durchführung der sozialen Dreigliederung ===


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[[Kategorie:Mesopotamische Gottheit]]
"Was ist denn notwendig für die Produktion? Ist in Wirklichkeit Kapital notwendig? Nein! Es ist eben ein Unsinn, daß Kapital notwendig ist. Damit die Produktionsmittel bedient werden können, ist notwendig, daß geistige Arbeit da ist. Das versteht natürlich jeder Arbeiter, daß geistige Leitung, geistige Arbeit da sein muß. Und er versteht auch, daß er bald aufhören müßte zu arbeiten, wenn nicht eine geistige Leitung, geistige Arbeit, vorhanden wäre. Aber heute geht es nicht um geistige Leitung, sondern um den Privatbesitz an den Produktionsmitteln und um die Rentabilität, um die Anlagefähigkeit wiederum des im Produktionsmittel steckenden Kapitals. Deshalb ist es notwendig, daß man die Produktionsmittel herauslöst aus dem Wirtschaftsprozeß, so daß sie durch die soziale Ordnung selbst immer an den gelangen können, der die entsprechenden Fähigkeiten hat und zu dem die Arbeiter Vertrauen haben. Deshalb will die Dreigliederung des sozialen Organismus den selbständigen Geistesorganismus. Es ist einfach Unsinn, wenn gesagt wird, [daß dadurch neue Besitzverhältnisse geschaffen werden …] In diesem Geistesleben, das ja mit den anderen Zweigen des Lebens in enger Verbindung steht, wird dann dafür gesorgt, daß die Produktionsmittel ihren Weg durch die Welt anders machen als durch Kauf. Und in dem, was ich den Rechtsstaat nenne – er hat ja wahrhaftig nichts mehr mit dem alten Staat zu tun –, wird dafür gesorgt werden, daß die Arbeitskraft ihr Recht bekommen kann. Im Wirtschaftsleben selbst bleiben dann nur noch die Warenerzeugung, die Warenverteilung und die Warenkonsumtion." {{Lit|{{G|331|63f.}}}}
[[Kategorie:Seeungeheuer]]
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[[Kategorie:Weibliche Gottheit]]
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Produktion}}
 
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Inneres Wesen des Menschen und Leben zwischen Tod und neuer Geburt'', [[GA 153]] (1997), ISBN 3-7274-1530-4 {{Vorträge|153}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Betriebsräte und Sozialisierung'', [[GA 331]] (1989), ISBN 3-7274-3310-8 {{Vorträge|331}}
{{GA}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Wirtschaftswissenschaften]]
{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Betriebswirtschaftslehre]]
[[Kategorie:Produktion|!]]

Version vom 11. August 2011, 09:32 Uhr

Darstellung von Tiamat in Form einer Schlange auf einem babylonischen Rollsiegel

Tiamat (auch Tiamtu[1], Ghanna oder Omoroca) ist die Urgöttin in der babylonischen Mythologie. Sie verkörpert das Prinzip des Salzwassers und bildet den Gegenpart zu ihrem Gemahl Apzu, dem Prinzip des Süßwassers.

Ihr Name bedeutet Sie, die Sie alle gebar, weil sie zusammen mit Apzu in den Urzeiten vor der Schöpfung die ersten Generationen von Göttern gezeugt hat (Lachmu und Lachamu u. a.). Der begriffliche Gehalt des Namens Tiamat ist schwer zu fassen, sie verkörpert Person (Göttin) und Prinzip (Salzwasser) in Einem; ebenso Apzu, dessen Name später auch als Wohnstatt des Gottes Ea/Enki genannt wird.

Auf Reliefs wurde sie von den Babyloniern als Wasserschlange dargestellt, von den Assyrern als Mischwesen u. a. mit Löwenpranken, Pferdekörper, Hinterläufen in Adlerform und Raubvogelflügeln, das sehr an einen Drachen erinnert.

Nachdem die jungen Götter, ihre Kindeskinder, sie und Apzu mit ihrem Lärm und ihrem Treiben geweckt haben, will Apzu die Ruhestörer vernichten. Nachdem er durch den Gott Ea/Enki getötet worden ist, schwört Tiamat Rache und verbündet sich mit ihrem Sohn Kingu, dem sie große Macht verleiht. Zusammen mit einer Armee von Ungeheuern will sie ihre Kindeskinder nun bekämpfen, diese jedoch schicken ihr Marduk, den Sohn von Ea, entgegen. Er tötet Kingu und besiegt auch Tiamat im Zweikampf, spaltet sie und bildet aus den zwei Hälften den Himmel und die Erde (Enûma elîsch).

Literatur

  • Helmut Freydank u.a.: Lexikon Alter Orient. Ägypten * Indien * China * Vorderasien. VMA-Verlag, Wiesbaden 1997, ISBN 3-928127-40-3.
  • Brigitte Groneberg: Die Götter des Zweistromlandes. Kulte, Mythen, Epen. Artemis & Winkler, Stuttgart 2004, ISBN 3-7608-2306-8.
  • Florian Illerhaus: Marduks Kampf gegen das Chaos-Ungeheuer Tiamat. Darstellungen des babylonischen Schöpfungsmythos und die Vielfalt der Deutungen. München. 2011. ISBN 3640804708

Einzelnachweise

  1. E. Walter Maunder: The Astronomy of the Bible. Wildside Press, 2007, ISBN 1-4344-0123-5


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