Himmelsrichtungen und Umwelt: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Compass rose german.svg|miniatur|Kompass- oder Windrose mit 32-Strich-Teilung]]
Als '''Umwelt''' im weitesten Sinn wird jener Bereich der [[Welt]] bezeichnet, mit dem ein [[Lebewesen]] oder ein [[Wikipedia:Physik|physikalisches]] [[System]] in Wechselwirkung steht.


Die '''Himmelsrichtungen''' ergeben sich aus dem täglichen Lauf der [[Sonne]]. Die vier '''Haupthimmelsrichtungen''' oder '''Kardinalpunkte''' sind '''[[Osten]]''' ([[Morgen]]), '''[[Süden]]''' ([[Mittag]]), '''[[Westen]]''' ([[Abend]]) und '''[[Norden]]''' ([[Mitternacht]]). Angeordnet in der Gestalt eines liegenden [[Kreuz]]es, sind sie zugleich [[geist]]ige '''Richtungskräfte der Erde'''. Als '''Windrichtungen''' bezeichnen sie auch die [[Richtung]], aus der der [[Wind]] kommt. Auch die vier hauptsächlichen [[Weltgegenden]], die seit der [[Antike]] unterschieden wurden, hängen damit zusammen. Zur genaueren Bestimmung sind auch feinere Unterteilungen gebräuchlich. Die vier gebräuchlichsten '''Nebenhimmelsrichtungen''' sind  '''Nordost''', '''Südost''', '''Südwest''' und '''Nordwest'''.
[[Kategorie:Umwelt- und Naturschutz|U101]]  
 
[[Kategorie:Umwelt|!]]
== Die geistige Bedeutung der vier Himmelsrichtungen ==
 
[[Datei:Bild 21.jpg|mini|Kosmisches Kreuz auf der Kitzsteingabel<ref>[http://www.krippenbauverein-grossarltal.at/Kosmisches%20Kreuz.html Krippenbauverein Großarltal] Homepage</ref>]]
Im '''Osten''' ([[Latein|lat.]] ''oriens''; [[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] Ἀνατολή, [[Wikipedia:Anatole|Anatole]],  "Aufgang") geht das [[Geisteslicht]], das [[Licht]] der [[Weisheit]], auf; von hier strömen die heiligen [[Verstand]]eskräfte, das [[göttlich]]e [[Denken]]. Hier steht der [[Goldener König|goldene König]] aus [[Goethes Märchen]] und im goldenen Glanz mit rosafarbiger Nuance der [[Erzengel]] [[Michael (Erzengel)|Michael]], der eng verbunden ist mit der ganzen [[Erdentwicklung]] und von hier aus in die Zukunft wirkt. Er leitet die Ausbildung des menschlichen [[Ich]] und des reinen, sinnlichkeitsfreien [[Denken]]s. In den [[Tempel]]szenen in [[Rudolf Steiner]]s [[Mysteriendramen]] steht hier der [[Geisteslehrer]] [[Benedictus]]. Dem Osten entspricht das [[Luft]]element. In [[Tempel]]n und [[Kirche]]n steht der [[Wikipedia:Altar|Hauptaltar]] meist im Osten. Eine bedeutsame Ausnahme ist der ''gewestete'' [[Wikipedia:Petersdom|Petersdom]] in [[Wikipedia:Rom|Rom]].
 
Vom '''Süden''' ([[Latein|lat.]] ''Meridies'', "Mitte des Tages", "Mittag") strahlen die heiligen [[Herz]]enskräfte, die göttliche [[Liebe]]. Hier steht die liebevolle silberweiße Gestalt [[Gabriel (Erzengel)|Gabriels]], der mit dem [[Alter Mond|alten Mond]], auf dem der [[Astralleib]] gebildet wurde, verbunden ist und auch der [[Silberner König|silberne König]] Goethes, der das [[Fühlen]] repräsentiert. In den Mysteriendramen Steiners steht hier der Tempelbruder [[Theodosius]], der sich als der ''Geist der Liebe'' erweist. Dem Süden entspricht das [[Feuer]]element. Im übertragenen Sinn steht '''der Westen''' heute auch weitgehend synonym für die „[[Abendländische Kultur]]“.
 
Im '''Westen''' ([[Latein|lat.]] ''occidens''; [[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] Δύσις, [[Wikipedia:Dysis|Dysis]], "Untergang") taucht das Geisteslicht in die [[Finsternis]] der [[materie]]llen Welt unter und wird hier zum Impuls des Handelns, des [[Wille]]ns. Hier steht [[Goethe]]s [[eherner König]], der [[Romanus]] in Steiners Dramen, und die kraftvolle Gestalt [[Raphael (Erzengel)|Raphaels]] der mit den Kräften der [[Alte Sonne|alten Sonne]], auf der der [[Ätherleib]] des [[Mensch]]en geschaffen wurde, verbunden ist. Dem Westen entspricht das [[Wasser]]element.
 
Im '''Norden''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] Άρκτος, ''Arktós'', "letztes Licht"); auch Βορέας, [[Wikipedia:Boreas|Boréas]], der "Nördliche", der "Nordwind") waltet [[Kälte]], Erstarrung und Finsternis; von hier wirken zurückhaltende, retardierende Kräfte. Hier steht auch in schwachem bläulichen Glanz der strenge [[Uriel (Erzengel)|Uriel]], der die Kräfte des [[Alter Saturn|alten Saturn]], auf dem der Keim des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] gelegt wurde, repräsentiert. In Goethes Märchen entspricht diesen Kräften der [[Gemischter König|gemischte König]], der [[Retardus]] aus [[Rudolf Steiner]]s erstem [[Mysteriendrama]] «[[Die Pforte der Einweihung]]», in dem die drei [[Seelenkräfte]] noch unorganisch ineinander verwoben sind und der den [[Mensch]]en in der [[Sinneswelt]] festhält, solange er noch unreif ist für die [[höhere Erkenntnis]]. Dem Norden entsprich das [[Erdelement]].
 
== Das irdische Kreuz ==
 
Nach den vier Himmelsrichtungen sind auch die drei bzw. vier [[Altar|Altäre]] in [[freimaurer]]ischen und erkenntniskultischen Zusammenhängen ausgerichtet.
 
<div style="margin-left:20px">
"Vom Osten strömen die Verstandeskräfte der Erde zu. Von dort aus
wird die Erde mit den heiligen Verstandeskräften durchströmt. Diese sind etwa im Altar<ref>Die drei Altäre symbolisieren auch die drei möglichen Wege in die geistige Welt, vgl.
hierzu z.B. Köln, 30. November 1906, ebenso heißt es in der «Chymischen Hochzeit
Christiani Rosenkreutz anno 1459», daß vier Wege offen stehen, jedoch sei es keinem
Sterblichen vergönnt, auf dem vierten zum Ziel zu gelangen. Wenn nach der Aufzeichnung
eines Teilnehmers im Ritual für die Erhebung in den dritten Grad ein vierter Altar im
Norden gestanden habe, so wohl in dem Sinne wie in Goethes «Märchen von der grünen
Schlange und der schönen Lilie» und in Rudolf Steiners erstem Mysteriendrama «Die
Pforte der Einweihung», wo im unterirdischen Tempel dieser vierte, im Norden stehende
König in sich zusammensinkt, als der Tempel in das Licht des Tages heraufsteigt.<br>Die drei grundlegenden Wege in die Geistige Welt sind der [[Yoga Schulungsweg]], der ganz besonders den [[Wille]]n anspricht, der [[Christlicher Schulungsweg|Christliche Schulungsweg]], der an das [[Gefühl]] appeliert, und der [[Rosenkreuzer Schulungsweg]], der sich auf das reine, sinnlichkeitsfreie [[Denken]] stützt.</ref> (des Ostens) wiedergegeben; dort ist der Kopf
der Erde. Wenden wir uns zum Süden: Von dort strahlen die heiligen
Herzenskräfte, die Kräfte der Liebe und Hingabe der Erde zu.
Von Westen ergießt sich der heilige Wille in die Erde, der die Glieder
durchströmt, woraus die Handlungen fließen.
 
Wenn wir uns in der Meditation unseren Tempel vorstellen, so
sollen wir daran denken, daß der Altar des Ostens der Kopf, der Altar
des Südens das Herz, der Altar des Westens die Glieder der Erde
darstellt, und sollen empfinden, wie im Osten die Verstandeskräfte,
im Süden die Herzens- und Liebeskräfte, im Westen die Willenskräfte
fließen und in der Mitte des Tempels zusammenströmen. Dann
werden wir uns nach diesen Altären wenden und bitten, daß diese
Kräfte in uns einströmen und uns durchfluten und durchkraften
mögen." {{Lit|{{G|265|316f}}}}
</div>
 
== Das Kreuz und das Dreieck im Kosmos und im Menschen ==
 
<div style="margin-left:20px">
"Vier gewaltige, erhabene Gestalten stehen im Weltenraume, ein
jeder nach einer der vier Richtungen. So formen sie das kosmische
Kreuz. Sie lenken und leiten die Weltenvorgänge und sind die Diener
des Einen, der das Leben der Sonne ist. Während eines jeden kosmischen
Tages werden sie abwechselnd von dem Sonnengeist inspiriert.
Sie sind die Urkräfte, welche sich spiegeln in den drei Kräften des
Denkens, Fühlens und Wollens im Kosmos und in der menschlichen
Seele. Der eine, der am mächtigsten ist, enthält in sich die Kräfte der
drei anderen, er ist der vollkommenste, durch ihn können die andern
erst geschaut und verstanden werden. Er ist der direkte Diener des
großen Sonnengeistes und leitet die Zukunft, auf daß sie zur Gegenwart
wird. Die Strahlen seines Lichtes bringen den menschlichen
Seelen Erkenntnis. Wie einen neuen Tag ankündigend, leuchtet sein
Licht aus dem Osten.
 
Eine jede dieser vier Gestalten leitet insbesondere einen der planetarischen
Entwickelungszustände der Erde. Die drei, welche sind die
Urkräfte, die sich spiegeln in Wollen, Denken, Fühlen, leiteten die
vergangenen planetarischen Zustände der Erde, welche bezeichnet
werden als alter Saturn, alte Sonne und alter Mond. Der vierte leitet
insbesondere denjenigen Zustand, welcher der Erdenzustand selber
genannt wird. Daher enthält er in sich die Kräfte der drei anderen,
die ihre Wirkung auf Erden wiederholen, und bringt sie in Gleichgewicht
dadurch, daß er seine eigene Kraft hinzufügt. An seiner rechten
Seite, in der Richtung des Nordens, steht derjenige, welcher insbesondere
verknüpft ist mit der Saturn-Entwickelung. Sein Licht
leuchtet in bläulichem Glanze, schwächer wie das der anderen. Eine
erhabene, strenge Gestalt, wird er mit dem Namen des Uriel genannt.
In der Richtung des Westens steht derjenige, welcher zu der
Sonnen-Entwickelung in Beziehung steht. Im goldenen Glanze
strahlt sein Licht. Eine erhabene, kraftvolle Gestalt, wird er mit dem
Namen des Raphael bezeichnet. In der Richtung des Südens steht
der, welcher verbunden ist mit der Entwickelung des alten Mondes.
Im silbernen weißen Lichte erglänzt sein Wesen. Eine erhabene, liebevolle
Gestalt, wird er mit dem Namen des Gabriel genannt. Der
vierte, welcher die Kräfte der anderen in sich enthält und seine eigene
Kraft hinzufügt, strahlt sein Licht von dem Osten aus in rosafarbiger
Nuance und goldenem Glanze. Er leitet und lenkt die Entwickelung
der Erde und wirkt deshalb in die Zukunft hinein. Eine
erhabene, siegreiche Gestalt, welche die Eigenschaften der drei anderen
in sich trägt, wird er mit dem Namen des Michael genannt. So
stehen da die vier mächtigen Erzengel und leiten die Weltenvorgänge.
Ein jeder von ihnen ist verbunden mit einem der vier Glieder im
Menschen, denn in jedem der planetarischen Zustände wurde eines
dieser Glieder in der Anlage entwickelt. Der vierte leitet die Ausbildung
des menschlichen Ich. Er ist am innigsten mit der Menschheit
verbunden und ist der direkte Diener des mächtigen Sonnengeistes.
Gerade während der Erden-Entwickelung stieg dieses mächtige
Wesen herunter auf die Erde in einer irdischen Inkarnation und
verband sich mit der Erde und ihrer weiteren Entwickelung. Drei
planetarische Entwickelungszustände sind gewesen, der vierte ist,
und in der Zukunft werden noch drei andere folgen. Während diesen
wird auf höheren Stufen in vollkommener Weise dasjenige ausgebildet,
wozu in den drei ersten Zuständen die Veranlagung entwickelt
ist. Mit den Kräften seines Ich, welche sich der Mensch angeeignet
hat in der Erden-Entwickelung unter dem Einfluß des kraftvollen
Erzengels Michael und durch die Christus-Kraft, welche in ihn gelegt
worden ist, wird er imstande sein, während dieser drei folgenden
planetarischen Zustände höhere Glieder in sich auszubilden. Drei
höhere Glieder wird er entwickeln können, er wird sie aber in seinem
Innern ausbilden. Aus den vier Gliedern wird er drei hervorwachsen
lassen als eine höhere Dreiheit. Außerhalb des Menschen,
im Kosmos, ist diese höhere Dreiheit schon da, aber der Mensch
muß sie allmählich heranziehen, so daß sie sich in ihm verinnerlicht.
Wie die vier Glieder des Menschen in Beziehung stehen zu den
vier Erzengeln, unter deren Einfluß sie veranlagt wurden, so gibt es
kosmische Mächte, welche mit den drei höheren Gliedern der
menschlichen Natur verbunden sind. Die zukünftigen planetarischen
Entwickelungszustände werden ebenso geleitet und gelenkt
werden von erhabenen geistigen Wesenheiten. Sie stehen nicht in
den vier Richtungen des Raumes wie die vier Erzengel, die das kosmische
Kreuz formen, so als hätten sie sich von einem gemeinsamen
Mittelpunkte heraus voneinander entfernt, sondern sie sind so miteinander
verbunden, daß sie ein Dreieck formen, strahlend in goldenem
Glanze. In dem «Ich bin der da war, der da ist, der da sein wird»
verbinden sie die drei Punkte der Zeit: Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft und weben diese zur Einheit. In die Vier hinein werden
sie ihre Kraft ergießen, indem sie nicht neben den Vier, sondern
über den Vier stehen.
 
Während der Erden-Entwickelung tritt die Kraft des Vierten zu
den drei Vorangegangenen hinzu und durch diesen Vierten werden
die Drei mit höheren Kräften begabt. Und dieser Vierte wird der
Vermittler sein, durch welchen die höhere Dreiheit sich offenbaren
kann in ihren Tätigkeiten; durch ihn kann sie hineinleuchten in die
Vier das neue Geisteslicht, welches Leben ist, so wie auch beim
Menschen das vierte Glied, das Ich, die Kräfte in sich hat, welche die
drei höheren Glieder, Geistselbst, Lebensgeist, Geistesmensch, ausbilden
werden und sie in Tätigkeit versetzen." {{Lit|{{G|265|336ff}}}}
</div>
 
== Analogien zu den vier Elementen und den vier Temperamenten ==
 
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! [[Jahreszeiten]]
! [[Tageszeiten]]
! [[Himmelsrichtungen]]
! [[Lebensalter]]
! [[Elemente]]
! [[Farben]]
! [[Temperamente]]
! [[Astral|Astralfarbe]]
|-
| [[Frühling]] || [[Morgen]] || [[Osten]] || [[Kindheit]] || [[Luft]] || [[Gelb]] || [[Sanguiniker]] || [[Rot]] 
|-
| [[Sommer]] || [[Mittag]] || [[Süden]] || [[Jugend]] || [[Feuer]] || [[Rot]] || [[Choleriker]] || [[Weiß]] 
|-
| [[Herbst]] || [[Abend]] || [[Westen]] || [[Erwachsener]] || [[Wasser]] || [[Blau]] || [[Phlegmatiker]] || [[Schwarz]] 
|-
| [[Winter]] || [[Nacht]] || [[Norden]] || [[Alter]] || [[Erde (Element)|Erde]] || [[Grün]] || [[Melancholiker]] || [[Grün]] 
|}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
== Literatur ==
 
* [[Rudolf Steiner]]: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914'', [[GA 265]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Schule|265}}
 
{{GA}}
 
{{Navigationsleiste Himmelsrichtungen}}
 
[[Kategorie:Erde]]
[[Kategorie:Himmelsrichtungen|!]]
[[Kategorie:Jahreszeiten]]
[[Kategorie:Tageszeiten]]
[[Kategorie:Astronomie]]
[[Kategorie:Astrologie]]
[[Kategorie:Religion]]
[[Kategorie:Naturphilosophie]]
[[Kategorie:Navigation]]
[[Kategorie:Vierheit]]
[[Kategorie:Raum]]

Version vom 31. Januar 2018, 20:53 Uhr

Als Umwelt im weitesten Sinn wird jener Bereich der Welt bezeichnet, mit dem ein Lebewesen oder ein physikalisches System in Wechselwirkung steht.