Antichrist und Organe: Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Antichrist''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] αντί Χριστοὺ, ὁ Ἀντίχριστος, [[Wikipedia:Deutsche Sprache|dt.]] auch ''Widerchrist'' oder ''Endchrist'') ist nach der christlichen Überlieferung [[das Böse]] schlechthin und der große Gegner des [[Christus]] in der [[Endzeit]] der [[Erdentwicklung]]. Er erscheint als der bedeutenste Geist und Führer der [[luziferisch]]en Scharen. In der [[Islam|islamischen]] Überlieferung der [[Wikipedia:Hadith|Hadith]]en entspricht ihm annähernd der [[Daddschal]], der aber auch mit [[Ahriman]] identifiziert werden kann. Im [[Judentum]] war eine vergleichbare Figur zunächst unbekannt und erscheint erst in der späteren [[jüdisch]]en [[Wikipedia:Eschatologie|Eschatologie]] in der Gestalt des [[Armilus]], der aber auch eher [[Ahriman]] vergleichbar sein dürfte.
'''Organe''' (von [[Wikipedia:Altgriechische Sprache|griech.]] {{Polytonisch|ὄργανον}} ''[organon]'' = Werkzeug) sind im Reich des [[Leben]]digen spezialisierte [[Körper]]teile, die sich durch eine charakteristische eigene Entwicklung aus dem gesamten [[Organismus]] herausbilden, um ganz spezifische Aufgaben erfüllen zu können.


[[Rudolf Steiner]] charakterisiert die Zeit, in der der Antichrist kommen wird, so:
Nach [[okkult]]er Ansicht ist der [[mensch]]liche [[Organismus]] ein [[Mikrokosmos]] der ein Abbild des [[Makrokosmos]] ist und die Organe stehen unter dem überwiegenden Einfluss bestimmter einzelner [[Planetensphären]]. Das darf aber nicht schematisch so aufgefasst werden, als stünden die einzelnen Organe jeweils ''nur'' unter dem Einfluss eines einzigen [[Planet]]en; vielmehr wirken aus [[ganzheit]]licher Sicht stets ''alle'' Planetenkräfte in einem genau ausgewogenen Verhältnis auf ''jedes'' Organ, aber so, dass dabei bestimmte Planetenwirkungen deutlich überwiegen. Heilwirkungen können aber oft gerade dadurch hervorgerufen werden, dass man andere Planetenkräfte herbeiruft, um ein etwa gestörtes Gleichgewicht wieder ins Lot zu bringen.


<div style="margin-left:20px">
== Die physischen Organe als Ergebnis übersinnlicher Kraftsysteme ==
"Es wird eine Zeit kommen, in der es auch so ausschauen wird, wie wenn
dasjenige, was auf [[Golgatha]] geschähe, auch auf der ganzen Erde geschähe. Es wird
so aussehen, als wenn der [[Egoismus]] dem [[Christus]], der [[Buddhi]], den Tod bringen
sollte. Das wird die Zeit des Antichrist sein. Das ist das Gesetz, daß alles, was um das
Kreuz herum geschah, auch auf dem [[Physische Welt|physischen Plane]] wird geschehen müssen.
Was auf Golgatha geschehen ist, hat zugleich eine tiefe symbolische Bedeutung. Der
Verrat des Judas bedeutet das Überhandnehmen der niederen Triebe." {{Lit|{{G|096|293}}}}
</div>


Der [[Christus]] verschenkt sich als das große [[Makrokosmos|makrokosmische]] [[Ich]] an die [[Mensch]]en, ganz im Sinne des [[Paulus|paulinischen]] Wortes: ''Nicht ich, sondern der Christus in mir!'' Ihm treten die [[luziferisch]]en Scharen unter der Führung des Antichrist entgegen, die dem Menschen die Entwicklung der höherer [[Wesensglieder]] [[Manas]], [[Buddhi]] und [[Atman]] verheißen, die aber doch während der [[Erdentwicklung]] nur [[Mikrokosmos|mikrokosmischer]] Natur sein können und daher weniger wert als das makrokosmische Ich des Christus sind:
Den physischen Organen liegt ein [[übersinnlich]]es Kraftsystem bzw. mehrere übersinnliche Kraftsysteme zugrunde, in die sich die durch die [[Ernährung]] aufgenommenen und durch die [[Verdauung]] zubereiteten [[Nahrung]]sstoffe einlagern. Diese Kraftsysteme hängen mit den grundlegenden übersinnlichen [[Wesensglieder]]n des [[Mensch]]en zusammen, also mit dem [[Ätherleib]], dem [[Astralleib]] und dem [[Ich]].


<div style="margin-left:20px">
{{GZ|Wir haben
"Der Christus-Geist und der bedeutendste Geist der luziferischen Geister werden einander
uns zu denken, daß ein übersinnliches Kraftsystem zu dem, was wir
gegenüberstehen: der Christus-Geist, von dem die Menschen werden hoffen
als physisch-sinnliches Organ sehen, in einem solchen Verhältnis
können, den mächtigen makrokosmischen Impuls ihres vierten Prinzipes zu erhalten,
steht, daß physische Materie sich in dieses Kraftsystem einlagert,
und der luziferische Geist, der in einer gewissen Beziehung sie darüber hinausführen
angezogen von den Kraftpunkten und Kraftlinien, und dadurch zu
wird wollen. Wenn die Menschen dabei bleiben und sich sagen können: Wir
einem physischen Organ wird. Wir können sagen: Der Grund, warum
müssen von den luziferischen Geistern nur dasjenige erlangen, zu dem wir so hinaufblicken,
zum Beispiel an der Stelle der Milz ein physisch-sinnliches Organ
wie wir zu unserer niederen Natur hinunterblicken, – so würden die
sichtbar ist, ist also der, daß dort in einer ganz bestimmten Weise
Menschen recht tun. Indem die Menschen dazu kommen werden zu sagen: Seht, der
Kraftsysteme den Raum ausfüllen, welche die Materie so heranziehen,
Christus gibt nur das vierte Prinzip, da sind aber die Geister,
daß sie sich in einer solchen Weise einlagert, wie wir es an dem äußeren
die das sechste und siebente geben – da werden die Menschen, die dem Christus gegenüber
Organ der Milz sehen, wenn wir es anatomisch betrachten.
so denken, anbeten und auf den Schild heben den Antichrist. So wird sich
die Stellung des Antichrist zum Christus in der Zukunft geltend machen. Und mit
dem äußeren Verstand, mit der äußeren Genialität wird man nichts gegen solche
Dinge einwenden können, denn man wird vieles aufweisen können, was im Sinne
von Vernunft und Genialität gescheiter sein wird beim Antichrist als das, was als tiefstes
menschliches Prinzip von dem Christus immer mehr und mehr in die Seele einfließen
wird. Weil der Christus den Menschen das vierte makrokosmische Prinzip
bringt, das, da es makrokosmisch ist, doch unendlich wichtiger ist als alle mikrokosmischen
Prinzipien – es ist stärker als sie, wenn es auch verwandt ist dem menschlichen
Ich , stärker als alle anderen, die während der Erdentwickelung
erlangt werden können –, so wird man, weil es eben nur das vierte
Prinzip ist, sagen es sei niedriger als das fünfte [Manas], sechste [Buddhi], siebente
[Atma], welche von den luziferischen Geistern kommen, es sei insbesondere niedriger
als das, was vom Antichrist kommt." {{Lit|{{G|130|218f}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
So können Sie sich die verschiedensten Organe im menschlichen
"Die normale Entwickelung stellt daher den luziferischen Geistern gegenüber etwas
Organismus denken. Sie sind zuerst übersinnlich veranlagt und dann
«Einfacheres» vor, über das sie sich erhaben dünken. Und es werden Zeiten
ausgefüllt unter dem Einfluß der verschiedensten übersinnlichen
kommen, wo durch die Macht der höheren Prinzipien, des fünften oder gar sechsten
Kraftsysteme von physischer Materie. Daher müssen wir in diesen
Prinzips, die luziferischen Geister großen Einfluß auf die ihnen verfallende Menschheit
Kraftsystemen zunächst einen übersinnlichen Organismus sehen, der
haben werden. Können wir das nicht heute schon überall in seinen Anzeichen
in sich differenziert ist, der in den verschiedensten Weisen die physische
richtig empfinden? In Kunst und Wissenschaft und so weiter, überall tritt uns entgegen
Materie sich eingliedert und dessen Kompliziertheit das physische,
eine gewisse frühreife Höherentwickelung, der aber der innere Wahrheitskern,
ihm eingegliederte Organ nur unvollständig zu folgen vermag.
die Harmonie mit dem Ewigen zu fehlen scheint. Der Führer derjenigen Geister, die
Damit haben wir nicht nur den Begriff des Verhältnisses der übersinnlichen
in dieser Weise sechs Prinzipien entwickelt haben, die also auf dem [[Alter Mond|Monde]] bis dicht
Kraftsysteme zu den eingelagerten physisch-materiellen
an die Vollendung herangekommen sind, ist der Antichrist, der dem Christus schon
Organen gewonnen, sondern zugleich auch einen anderen Begriff,
zum Verwechseln ähnlich sehen kann. Heute ist bereits der größte Teil der Menschheit
den der Ernährung des Gesamtorganismus. Worin besteht denn diese
diesem Einfluß der luziferischen Geister verfallen. Daher die Notwendigkeit,
Ernährung des Gesamtorganismus? Sie besteht in nichts anderem als
jetzt das zu fördern, was der Mensch auf der Erde nur als Innerliches empfangen
darin, daß die aufgenommenen Nahrungsstoffe so vorbereitet werden,
kann durch die Meditation. Daher die Notwendigkeit der Geisteswissenschaft." {{Lit|{{G|130|333f}}}}
daß es möglich ist, sie hinzuleiten nach den verschiedenen
</div>
Organen, und diese sich dann die Stoffe eingliedern. Wir werden in
den folgenden Vorträgen noch sehen, wie dieser allgemeine Begriff
der Ernährung, der sich zeigt als eine Anziehungskraft der verschiedenen
Organsysteme für die Nahrungsstoffe, sich verhält zur Entstehung
des einzelnen Menschen, zur Keimesgeschichte des einzelnen
Menschen, die vor der Geburt liegt. Der umfassendste Begriff der
Ernährung ist also der, daß durch übersinnliche Kraftsysteme, durch
einen übersinnlichen Organismus die einzelnen Nahrungsstoffe eingesogen
und in der verschiedensten Weise dem physischen Organismus
eingegliedert werden.


Im Gegensatz zu den heilsamen [[kosmisch]]en [[Morgen- und Abendkräfte]]n wird man im gruppenegoistischen Sinn in westlichen Bruderschaften die [[Mittagskräfte]] aus der Region der [[Zwillinge (Sternbild)|Zwillinge]] im Dienste des [[Doppelgänger]]s für einen unrechten [[Mechanischer Okkultismus|mechanischen Okkultismus]] missbrauchen. Dabei wird man den Antichrist als Christus ausgeben wollen.
Nun müssen wir uns klar sein, daß der Ätherleib des Menschen,
der das nächste übersinnliche Glied in der menschlichen Organisation
ist nach dem physischen Leibe, daß dieser Ätherleib, wenn er
auch das gröbste der übersinnlichen Glieder ist, wie ein übersinnliches
Urbild dem gesamten Organismus zugrundeliegt, daß er in sich
gegliedert, differenziert ist und die mannigfaltigsten Kraftsysteme
enthält, um sich die durch die Ernährung aufgenommenen Stoffe
einzugliedern. Wir haben nun aber nach diesem ätherischen Leib, den
wir als das Urbild des menschlichen Organismus betrachten können,
als das nächsthöhere Glied der menschlichen Wesenheit den sogenannten
Astralleib. Wie sich diese beiden zusammenschließen, werden
uns die nächsten Vorträge noch zeigen. Der Astralleib ist das,
was sich erst eingliedern kann, wenn sowohl der physische Organismus
als auch der ätherische Organismus ihrer Anlage nach schon
vorbereitet sind; er setzt die beiden anderen Organismen voraus.
Ferner haben wir das, was wir das menschliche Ich nennen, so daß
die gesamte menschliche Wesenheit sich zusammenschließt aus diesen
vier Gliedern. Wir können uns nun vorstellen, daß schon im
Ätherleib selbst gewisse Kraftsysteme sind, die die Nahrungsstoffe
an sich ziehen und sie dann im physischen Organismus in einer ganz
bestimmten Weise gestalten. Wir können uns aber auch vorstellen,
daß ein solches Kraftsystem nicht nur durch den Ätherleib bestimmt
ist, sondern auch durch den Astralleib und daß dieser seine Kräfte da
hineinsendet, so daß, wenn wir uns das physische Organ wegdenken,
wir zunächst das ätherische Kraftsystem haben würden, dann das
astralische Kraftsystem, welches das ätherische Kraftsystem in einer
ganz bestimmten Weise durchdringt, und wir können uns vorstellen,
daß da auch noch Strahlungen vom Ich hineindringen.


<div style="margin-left:20px">
Es kann nun Organe geben, welche so in den Organismus eingegliedert
"Aber von derselben Seite her, die
sind, daß ihr Wesentlichstes darauf beruht, daß die ätherischen
Gold, Gesundheit und Lebensverlängerung an die Stelle von Gott,
Strömungen in ihrer Eigenart noch sehr wenig bestimmend
Tugend und Unsterblichkeit setzen will, von derselben Seite her wird
gewirkt haben, so daß, wenn wir den Raum okkult untersuchen, in
angestrebt, nicht mit den Morgen- und Abendprozessen zu wirken,
dem ein betreffendes Organ sich befindet, wir finden würden, daß
sondern mit ganz andern. Und ich habe Sie das letzte Mal darauf aufmerksam
der ätherische Teil dieses Organs recht wenig durch sich selber
gemacht, daß auf der einen Seite der Impuls des Mysteriums
differenziert ist, nur wenig von diesen Kraftsystemen enthält, daß
von Golgatha aus der Welt entfernt werden soll, indem man vom
aber dafür dieser Teil des Ätherleibes durch starke astralische Kräfte
Westen her den ändern Impuls, eine Art Antichrist, einführt; daß
beeinflußt wird. Dann wird, wenn die physische Materie sich einem
von Osten her der Christus-Impuls so, wie er im 20. Jahrhundert hervortritt,
solchen Organ eingliedert, der Ätherleib nur eine geringe Anziehungskraft
dadurch paralysiert werden soll, daß man die Aufmerksamkeit,
auf die einzugliedernden Stoffe ausüben, die hauptsächlichste
das Interesse gerade ablenkt von dem [[Die Wiederkehr des Christus im Ätherischen|ätherisch kommenden Christus]].
Anziehungskraft wird dann vom Astralleib auf das betreffende
Organ ausgeübt, und zwar so, als ob die betreffenden Stoffe
direkt von dem Astralleibe hereingeholt würden in das betreffende
Organ. Daraus sehen Sie, daß die Organe des Menschen von ganz
verschiedener Wertigkeit sind. Es gibt solche Organe, von denen man
sagen muß, daß sie hauptsächlich bestimmt sind durch Kraftsysteme
des Ätherleibes, andere, die mehr bestimmt sind durch Strömungen
oder Kräfte des Astralleibes, während noch andere mehr bestimmt
sind durch Strömungen des Ich.|128|91ff}}


Von der Seite, wo man gewissermaßen den Antichrist wird als den
== Vier Organsysteme ==
Christus einführen wollen, wird angestrebt, auszunützen dasjenige,
 
was insbesondere durch die materiellsten Kräfte wirken kann, aber
Die vier grundlegenden Organsysteme sind:
durch die materiellsten Kräfte eben geistig wirkt. Vor allen Dingen
 
wird von dieser Seite angestrebt, Elektrizität, und namentlich Erdmagnetismus
# [[Lunge]]nsystem
auszunützen, um Wirkungen hervorzubringen über die
# [[Nieren]]system mit [[Harnblase]]
ganze Erde hin. Ich habe Ihnen ja gezeigt, wie in dem, was ich den
# [[Leber]]system mit [[Galle]]nblase
menschlichen Doppelgänger genannt habe, aufsteigen die Erdenkräfte.
# [[Herz]]system
Hinter dieses Geheimnis wird man kommen. Es wird ein
amerikanisches Geheimnis sein, den Erdmagnetismus in seiner Doppelheit,
im Nord- und Südmagnetismus zu verwenden, um dirigierende
Kräfte über die Erde hinzusenden, die geistig wirken. Sehen
Sie sich die magnetische Karte der Erde an, und vergleichen Sie einmal
die magnetische Karte mit dem, was ich jetzt sage: den Verlauf
der magnetischen Linie, wo die Magnetnadel nach Osten und Westen
ausschlägt und wo sie gar nicht ausschlägt. Ich kann über diese Dinge
nicht mehr als Andeutungen zunächst geben: Von einer gewissen
Himmelsrichtung her wirken fortwährend geistige Wesenheiten; man
braucht nur diese geistigen Wesenheiten in den Dienst des Erdendaseins
zu stellen, so wird man - weil diese geistigen, vom Kosmos
hereinwirkenden Wesenheiten das Geheimnis des Erdmagnetismus
vermitteln können - hinter dieses Geheimnis des Erdmagnetismus
kommen und mit Bezug auf die drei Dinge Gold, Gesundheit, Lebensverlängerung
sehr bedeutsames Gruppenegoistisches wirken können." {{Lit|{{G|178|227f}}}}
</div>


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft'', [[GA 96]] (1989)
#Rudolf Steiner: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1995)
#Rudolf Steiner: ''Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen'', [[GA 178]] (1992), ISBN 3-7274-1780-3 {{Vorträge|178}}


{{GA}}
# [[Walter Holtzapfel]]: ''Im Kraftfeld der Organe: Leber, Lunge, Niere, Herz.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2004 ISBN 978-3723511008
# ''Vom Wesen der Organe. Spirituelle Hintergründe der Organtransplantation'', Flensburger Hefte Nr. 116, Flensburg 2012, S. 129 ff
#Rudolf Steiner: ''Eine okkulte Physiologie'', [[GA 128]] (1991), ISBN 3-7274-1281-X {{Vorträge|128}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}


[[Kategorie:Christologie]] [[Kategorie:Widersacher]]
[[Kategorie:Medizin]] [[Kategorie:Biologie]] [[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Organe|Organe]]

Version vom 9. März 2017, 09:51 Uhr

Organe (von griech. ὄργανον [organon] = Werkzeug) sind im Reich des Lebendigen spezialisierte Körperteile, die sich durch eine charakteristische eigene Entwicklung aus dem gesamten Organismus herausbilden, um ganz spezifische Aufgaben erfüllen zu können.

Nach okkulter Ansicht ist der menschliche Organismus ein Mikrokosmos der ein Abbild des Makrokosmos ist und die Organe stehen unter dem überwiegenden Einfluss bestimmter einzelner Planetensphären. Das darf aber nicht schematisch so aufgefasst werden, als stünden die einzelnen Organe jeweils nur unter dem Einfluss eines einzigen Planeten; vielmehr wirken aus ganzheitlicher Sicht stets alle Planetenkräfte in einem genau ausgewogenen Verhältnis auf jedes Organ, aber so, dass dabei bestimmte Planetenwirkungen deutlich überwiegen. Heilwirkungen können aber oft gerade dadurch hervorgerufen werden, dass man andere Planetenkräfte herbeiruft, um ein etwa gestörtes Gleichgewicht wieder ins Lot zu bringen.

Die physischen Organe als Ergebnis übersinnlicher Kraftsysteme

Den physischen Organen liegt ein übersinnliches Kraftsystem bzw. mehrere übersinnliche Kraftsysteme zugrunde, in die sich die durch die Ernährung aufgenommenen und durch die Verdauung zubereiteten Nahrungsstoffe einlagern. Diese Kraftsysteme hängen mit den grundlegenden übersinnlichen Wesensgliedern des Menschen zusammen, also mit dem Ätherleib, dem Astralleib und dem Ich.

„Wir haben uns zu denken, daß ein übersinnliches Kraftsystem zu dem, was wir als physisch-sinnliches Organ sehen, in einem solchen Verhältnis steht, daß physische Materie sich in dieses Kraftsystem einlagert, angezogen von den Kraftpunkten und Kraftlinien, und dadurch zu einem physischen Organ wird. Wir können sagen: Der Grund, warum zum Beispiel an der Stelle der Milz ein physisch-sinnliches Organ sichtbar ist, ist also der, daß dort in einer ganz bestimmten Weise Kraftsysteme den Raum ausfüllen, welche die Materie so heranziehen, daß sie sich in einer solchen Weise einlagert, wie wir es an dem äußeren Organ der Milz sehen, wenn wir es anatomisch betrachten.

So können Sie sich die verschiedensten Organe im menschlichen Organismus denken. Sie sind zuerst übersinnlich veranlagt und dann ausgefüllt unter dem Einfluß der verschiedensten übersinnlichen Kraftsysteme von physischer Materie. Daher müssen wir in diesen Kraftsystemen zunächst einen übersinnlichen Organismus sehen, der in sich differenziert ist, der in den verschiedensten Weisen die physische Materie sich eingliedert und dessen Kompliziertheit das physische, ihm eingegliederte Organ nur unvollständig zu folgen vermag. Damit haben wir nicht nur den Begriff des Verhältnisses der übersinnlichen Kraftsysteme zu den eingelagerten physisch-materiellen Organen gewonnen, sondern zugleich auch einen anderen Begriff, den der Ernährung des Gesamtorganismus. Worin besteht denn diese Ernährung des Gesamtorganismus? Sie besteht in nichts anderem als darin, daß die aufgenommenen Nahrungsstoffe so vorbereitet werden, daß es möglich ist, sie hinzuleiten nach den verschiedenen Organen, und diese sich dann die Stoffe eingliedern. Wir werden in den folgenden Vorträgen noch sehen, wie dieser allgemeine Begriff der Ernährung, der sich zeigt als eine Anziehungskraft der verschiedenen Organsysteme für die Nahrungsstoffe, sich verhält zur Entstehung des einzelnen Menschen, zur Keimesgeschichte des einzelnen Menschen, die vor der Geburt liegt. Der umfassendste Begriff der Ernährung ist also der, daß durch übersinnliche Kraftsysteme, durch einen übersinnlichen Organismus die einzelnen Nahrungsstoffe eingesogen und in der verschiedensten Weise dem physischen Organismus eingegliedert werden.

Nun müssen wir uns klar sein, daß der Ätherleib des Menschen, der das nächste übersinnliche Glied in der menschlichen Organisation ist nach dem physischen Leibe, daß dieser Ätherleib, wenn er auch das gröbste der übersinnlichen Glieder ist, wie ein übersinnliches Urbild dem gesamten Organismus zugrundeliegt, daß er in sich gegliedert, differenziert ist und die mannigfaltigsten Kraftsysteme enthält, um sich die durch die Ernährung aufgenommenen Stoffe einzugliedern. Wir haben nun aber nach diesem ätherischen Leib, den wir als das Urbild des menschlichen Organismus betrachten können, als das nächsthöhere Glied der menschlichen Wesenheit den sogenannten Astralleib. Wie sich diese beiden zusammenschließen, werden uns die nächsten Vorträge noch zeigen. Der Astralleib ist das, was sich erst eingliedern kann, wenn sowohl der physische Organismus als auch der ätherische Organismus ihrer Anlage nach schon vorbereitet sind; er setzt die beiden anderen Organismen voraus. Ferner haben wir das, was wir das menschliche Ich nennen, so daß die gesamte menschliche Wesenheit sich zusammenschließt aus diesen vier Gliedern. Wir können uns nun vorstellen, daß schon im Ätherleib selbst gewisse Kraftsysteme sind, die die Nahrungsstoffe an sich ziehen und sie dann im physischen Organismus in einer ganz bestimmten Weise gestalten. Wir können uns aber auch vorstellen, daß ein solches Kraftsystem nicht nur durch den Ätherleib bestimmt ist, sondern auch durch den Astralleib und daß dieser seine Kräfte da hineinsendet, so daß, wenn wir uns das physische Organ wegdenken, wir zunächst das ätherische Kraftsystem haben würden, dann das astralische Kraftsystem, welches das ätherische Kraftsystem in einer ganz bestimmten Weise durchdringt, und wir können uns vorstellen, daß da auch noch Strahlungen vom Ich hineindringen.

Es kann nun Organe geben, welche so in den Organismus eingegliedert sind, daß ihr Wesentlichstes darauf beruht, daß die ätherischen Strömungen in ihrer Eigenart noch sehr wenig bestimmend gewirkt haben, so daß, wenn wir den Raum okkult untersuchen, in dem ein betreffendes Organ sich befindet, wir finden würden, daß der ätherische Teil dieses Organs recht wenig durch sich selber differenziert ist, nur wenig von diesen Kraftsystemen enthält, daß aber dafür dieser Teil des Ätherleibes durch starke astralische Kräfte beeinflußt wird. Dann wird, wenn die physische Materie sich einem solchen Organ eingliedert, der Ätherleib nur eine geringe Anziehungskraft auf die einzugliedernden Stoffe ausüben, die hauptsächlichste Anziehungskraft wird dann vom Astralleib auf das betreffende Organ ausgeübt, und zwar so, als ob die betreffenden Stoffe direkt von dem Astralleibe hereingeholt würden in das betreffende Organ. Daraus sehen Sie, daß die Organe des Menschen von ganz verschiedener Wertigkeit sind. Es gibt solche Organe, von denen man sagen muß, daß sie hauptsächlich bestimmt sind durch Kraftsysteme des Ätherleibes, andere, die mehr bestimmt sind durch Strömungen oder Kräfte des Astralleibes, während noch andere mehr bestimmt sind durch Strömungen des Ich.“ (Lit.:GA 128, S. 91ff)

Vier Organsysteme

Die vier grundlegenden Organsysteme sind:

  1. Lungensystem
  2. Nierensystem mit Harnblase
  3. Lebersystem mit Gallenblase
  4. Herzsystem

Literatur

  1. Walter Holtzapfel: Im Kraftfeld der Organe: Leber, Lunge, Niere, Herz. Verlag am Goetheanum, Dornach 2004 ISBN 978-3723511008
  2. Vom Wesen der Organe. Spirituelle Hintergründe der Organtransplantation, Flensburger Hefte Nr. 116, Flensburg 2012, S. 129 ff
  3. Rudolf Steiner: Eine okkulte Physiologie, GA 128 (1991), ISBN 3-7274-1281-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaft und Medizin, GA 312 (1999), ISBN 3-7274-3120-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org