Unbefleckte Empfängnis und Parmenides: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:0 L'Immaculée Conception - P.P. Rubens - Prado - P1627 - (2).JPG|mini|300px|„Unbefleckte Empfängnis“ von [[Wikipedia:Peter Paul Rubens|Peter Paul Rubens]] im [[Wikipedia:Museo del Prado|Museo del Prado]]]]
[[Datei:Parmenides.jpg|thumb|Porträtbüste des Parmenides, angefertigt vermutlich im 3. Jh. v. Chr. nach Metrodoros von Lampsakos (Epikureer)]]
[[Datei:Inmaculada Oballe El Greco.jpg|mini|300px|''Inmaculada Concepción'' ([[Wikipedia:El Greco|El Greco]], Capilla de Isabel Oballe, 1607–1613)]]
[[Datei:Sanzio 01 Parmenides.jpg|miniatur|Parmenides in [[Wikipedia:Raphael Santi|Raphaels]] Fresko ''[[Wikipedia:Die Schule von Athen|Die Schule von Athen]]'' (1510-1511)]]


Die '''Unbefleckte Empfängnis''' ([[Latein|lat.]] ''conceptio immaculata''), nicht zu verwechseln mit der [[Jungfräuliche Geburt|jungfräulichen Geburt]] [[Jesu]], bezieht sich nach der [[Wikipedia:Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischem]] [[Wikipedia:Dogmatik|Dogmatik]] auf die [[Zeugung]] der Gottesmutter [[Maria]], die zwar auf natürlichem Weg, aber ohne [[Sünde]] erfolgt sei und Maria dabei durch [[Gott|göttliche]] [[Gnade]] vor der [[Erbsünde]] bewahrt wurde.
'''Parmenides aus Elea''' ({{ELSalt|Παρμενίδης}}; * um 520/515 v. Chr.; † um 460/455 v. Chr.) war einer der bedeutendsten griechischen Philosophen aus der Zeit der [[Wikipedia:Vorsokratiker|Vorsokratiker]] und lebte in der von Griechen begründeten süditalienischen Stadt [[Wikipedia:Elea|Elea]]. Sein Freund und Schüler war [[Zenon von Elea]]. Im Zentrum von Parmenides Lehre und auch aller anderen [[Wikipedia:Eleaten|Eleaten]] stand die ''Unveränderlichkeit des [[Sein]]s''; alle [[Veränderung]], alles [[Werden]] und [[Vergehen]], ist ihm nur [[Schein]], entspringend dem Wahn der Sterblichen.


== Das katholische Dogma ==
In seinem Gedicht [http://www.zeno.org/Philosophie/M/Parmenides+aus+Elea/Fragmente/Aus%3A+%C3%9Cber+die+Natur Über die Natur] schildert Parmenides, wie er mit einem Rossegespann, geleitet von Mädchen, bis vor das von [[Dike]], der Göttin der [[Gerechtigkeit]], bewachte Tor geführt wird, wo sich die Pfade des Tages und der Nacht scheiden. Er wird eingelassen und soll hier durch der Göttin "verläßliches Reden und Denken" alles erfahren, "der wohlgerundeten Wahrheit unerschütterliches Herz und der Sterblichen Wahngedanken, denen verläßliche Wahrheit nicht innewohnt."<ref>''Die Fragmente der Vorsokratiker''. Griechisch und Deutsch von Hermann Diels. 1. Band, Berlin 1922, S 150</ref> So erfährt er zunächst:


Verkündet wurde das Dogma der «Unbefleckten Empfängnis» am [[Wikipedia:8. Dezember|8. Dezember]] [[Wikipedia:1854|1854]] von [[Wikipedia:Papst|Papst]] [[Wikipedia:Pius IX.|Pius IX.]] in seiner [[Wikipedia:Päpstliche Bulle|Bulle]] ''Ineffabilis Deus'' („Der unbegreifliche Gott“)<ref>Siehe Glaubenssatz 325 auf den Seiten 190 und 191 in: Josef Neuner S.J. und Heinrich Roos S.J.: ''Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung.'' Vierte verbesserte Auflage, herausgegeben von Karl Rahner S.J.; Regensburg: Verlag Friedrich Pustet, 1954. [[Wikipedia:Imprimatur|Imprimatur]] Regensburg 27. Juni 1949.</ref>. Das Kirchenfest '''Maria Empfängnis''' ist allerdings schon ab dem [[Wikipedia:9. Jahrhundert|9. Jahrhundert]] nachweisbar und wird am [[Wikipedia:8. Dezember|8. Dezember]] gefeiert.
{{Zitat|Dies ist nötig zu sagen und zu denken, daß [nur] das [[Sein|Seiende]] existiert. Denn seine [[Existenz]] ist möglich, die des Nichtseienden dagegen nicht; das heiß' ich Dich wohl zu beherzigen.|Parmenides|Über die Natur, Fragment 6<ref>Diels, S 153</ref>}}


{{Zitat|Zur Ehre der Heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit, zur Zierde und Verherrlichung der jungfräulichen Gottesgebärerin, zur Erhöhung des katholischen Glaubens und zum Wachstum der christlichen Religion, in der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und der Unseren erklären, verkünden und bestimmen Wir in Vollmacht unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und in Unserer eigenen: Die Lehre, dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch einzigartiges Gnadengeschenk und Vorrecht des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Christi Jesu, des Erlösers des Menschengeschlechts, von jedem Fehl der Erbsünde rein bewahrt blieb, ist von Gott geoffenbart und deshalb von allen Gläubigen fest und standhaft zu glauben. Wenn sich deshalb jemand, was Gott verhüte, anmaßt, anders zu denken, als es von Uns bestimmt wurde, so soll er klar wissen, dass er durch eigenen Urteilsspruch verurteilt ist, dass er an seinem Glauben Schiffbruch litt und von der Einheit der Kirche abfiel, ferner, dass er sich ohne weiteres die rechtlich festgesetzten Strafen zuzieht, wenn er in Wort oder Schrift oder sonstwie seine Auffassung äußerlich kundzugeben wagt.}}
[[Rudolf Steiner]] bemerkt zum [[Denken]] des Parmenides:
 
== Die «conceptio immaculata» aus anthroposophischer Sicht ==
 
[[Rudolf Steiner]] gebraucht den [[Begriff]] der ''conceptio immaculata'' allerdings in anderem und sogar mehrfachen Sinn. Primär kann die Empfängnis als unbefleckt angesehen werden, wenn sie unbewusst, d.h. im [[Schlaf]]zustand, geschieht und dadurch keine sinnlichen [[Begierde]]n erregt werden. So war es noch während der [[Atlantis|atlantischen Zeit]] allgemein üblich und vereinzelt auch noch bis in das 4. nachchristliche Jahrhundert möglich. Beide [[Jesus]]knaben, die zur Zeitenwende geboren wurden, wurden in diesem Sinn unbefleckt empfangen.
 
Eine unbefleckte Empfängnis in noch höherem Sinn ist nach Rudolf Steiner darin zu sehen, dass die Leibeshüllen des [[Salomonischer Jesus|salomonischen Jesus]] ein vollkommenes Abbild der kosmischen Ordnung waren, dass sie gleichsam aus dem Geist des ganzen Kosmos, aus dem [[Heiliger Geist|Heiligen Geist]], empfangen wurden. Um dieses besondere Leibesgefäß zuzubereiten, war die ganze [[Vererbung]]slinie von [[Abraham]] über 42 Generationen bis zu [[Jesus]] notwendig. Die Kräfte, die früher nur durch die alte Hellsichtigkeit zugänglich waren, zogen bei Abraham in die innere menschliche Organisation ein. Abraham entwickelte dadurch mit seinem Gehirn ein physisches Organ, mit dem er sich durch das [[Denken]] zum Göttlichen erheben und damit das [[Jahve]]bewusstsein erwecken konnte, und diese Organ vererbte er auf seine Nachkommen und prägte damit die Mission des [[Hebräer|hebräischen Volkes]].


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„Gehen wir also von Abraham durch dreimal vierzehn Generationen hinunter, so haben wir einen Menschenleib, der in sich ganz durchdrungen, imprägniert ist mit dem, was in der ersten Anlage bei Abraham vorhanden war. Dies erst konnte der Leib sein, den Zarathustra für seine Verkörperung brauchen konnte. Das erzählt uns auch der Schreiber des Matthäus-Evangeliums. Und in der Generationentafel, die er gibt, deutet er noch ausdrücklich darauf hin, daß er vierzehn Glieder aufzählt von Abraham bis auf David, vierzehn von David bis zur babylonischen Gefangenschaft, und vierzehn von der babylonischen Gefangenschaft bis auf Christus. Durch diese dreimal vierzehn Glieder - wobei immer eines übersprungen ist - ist in gewisser Weise ganz zur Ausbildung gelangt, was bei Abraham für die Mission des hebräischen Volkes veranlagt war. Da ist es ganz in die Gliedrigkeit des Menschen eingeprägt. Da heraus konnte der Leib genommen werden, den Zarathustra brauchte, um zur Verkörperung zu kommen in der Zeit, als er ein ganz Neues der Menschheit eröffnen sollte.{{Lit|{{G|123|72}}}}
"Parmenides sieht in der äußeren Natur, welche die Sinne betrachten, das Unwahre, Täuschende; in der [[Einheit]], dem Unvergänglichen, das der Gedanke ergreift, allein das Wahre." {{Lit|{{G|018|57}}}}
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Die Leibesglieder der Nachkommen [[Abraham]]s, [[Isaak]]s und [[Jakob]]s konnten deshalb zum Werkzeug der in Gedanken gefassten Gotteserkenntnis werden, weil sich in ihnen die ganze kosmische Ordnung widerspiegelte. Darum ist die Rede von den zwölf Söhnen Jakobs, von denen sich wiederum die zwölf Stämme Israels ableiten, die den 12 [[Tierkreiszeichen]] entsprechen.  
Denken und Sein ist für Parmenides ein und dasselbe:
 
{{Zitat|Denken und des Gedankens Ziel ist ein und dasselbe; denn nicht ohne das Seiende, in dem es sich ausgesprochen findet, kannst Du das Denken antreffen. Es gibt ja nichts und wird nichts anderes geben außerhalb des Seienden, da es ja das Schicksal an das unzerstückelte und unbewegliche Wesen gebunden hat. Darum muß alles leerer Schall sein, was die Sterblichen [in ihrer Sprache] festgelegt haben, überzeugt, es sei wahr: Werden sowohl als Vergehen, Sein sowohl als Nichtsein, Veränderung des Ortes und Wechsel der leuchtenden Farbe.|Parmenides|Über die Natur, Fragment 8<ref>Diels, S 157</ref>}}


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„So fühlten diejenigen, welche zunächst etwas wußten von dem großen Mysterium Christi. Sie fühlten schon in dem Blut, welches dieser Matthäus-Jesus von Nazareth in sich hatte, ein Abbild des Kosmos, ein Abbild jenes Geistes, der im ganzen Kosmos waltet. Dieses Geheimnis drückten sie aus, indem sie sagten: In dem Blut, in welchem leben sollte das Ich, das dann Jesus von Nazareth war, lebte der Geist des ganzen Kosmos. Sollte also dieser physische Leib geboren werden, dann mußte er sein ein Abdruck des Geistes des ganzen Kosmos, des Geistes, der da waltet in der Welt. - Das war ursprünglich die Formel, daß die Kraft, die jener Blutmischung zugrunde lag, welche die des Zarathustra oder Jesus von Nazareth wurde, daß diese Kraft der Geist war unseres ganzen Kosmos, eben jener Geist, der ursprünglich, nach der Trennung der Sonne von unserer Erde, brütend dasjenige durchdrang, was sich herausgegliedert hatte in der Weltenevolution. Aus den schon erwähnten Münchener Vorträgen wissen wir: Wenn wir den Beginn der Genesis, das «Bereschit bara Elohim eth haschamajim we'eth ha'aretz», nicht mit den trivialen Worten der heutigen Zeit übersetzen wollen, die sich nicht mehr mit dem alten Sinn decken, sondern wenn wir den wahren Sinn heraussuchen, daß wir dann zu übersetzen haben: «In dem, was herübergekommen war aus dem Saturn-, Sonnen-und Mondendasein, ersannen in kosmischer Tätigkeit die Elohim dasjenige, was sich nach außen offenbart, was sich im Inneren regt. Und über dem, was sich im Inneren regt, und durch das, was sich regt, herrschte das finstere Dunkel; aber es breitete sich aus da hinein, es brütete darüber, es durchdringend mit Wärme - ähnlich wie das Huhn das Ei - der schöpferische Geist der Elohim, Ruach-Elohim.» Was da als Geist brütete, das ist dasselbe, ganz dasselbe, was dann die Ordnungen bewirkte, welche man ausdrücken konnte in einer gewissen Weise durch die Konstellation der Sterne. So fühlten die ursprünglichen Eingeweihten des Christus-Mysteriums, daß die Blutmischung des Jesus von Nazareth ein Abbild dessen war, was Ruach-Elohim durch das Weltendasein hindurch wirkte. Und sie nannten daher das Blut, das auf diese Weise für das große Ereignis zubereitet worden ist, «geschaffen durch den Geist des Weltendaseins», durch denselben Geist, der in jener bedeutungsvollen Schilderung der Genesis, in dem «Bereschit bara...», genannt wird Ruach.
Man wird die Bedeutung dieser Weltanschauung,
 
die man die eleatische nennt (Parmenides und [[Zenon]] sind
Dieser heilige Sinn, der wahrhaftig größer ist als jeglicher andere, triviale Sinn, liegt zunächst als der höhere Sinn dem zugrunde, was genannt wird «die Empfängnis aus dem heiligen Geiste des Weltenalls». Das liegt dem zugrunde, was enthalten ist in dem Wort: «Und die Gebärerin dieses Wesens war erfüllt von der Kraft dieses Geistes des Weltenalls» (Matth. 1,18). Wir müssen nur die ganze Größe eines solchen Mysteriums empfinden, und wir werden dann schon finden, daß in dieser Art, die Sache darzustellen, etwas unendlich Höheres liegt als in alledem, was exoterisch in der Conceptio immaculata, in der «Unbefleckten Empfängnis » gegeben ist.{{Lit|{{G|123|82ff}}}}
aus Elea), erkennen, wenn man den Blick darauf lenkt,
daß ihre Träger mit der Ausbildung des Gedanken-Erlebens
so weit fortgeschritten sind, daß sie dieses Erleben zu
einer besonderen Kunst, zur sogenannten [[Dialektik]] gestaltet
haben. In dieser «Gedanken-Kunst» lernt sich die
Seele in ihrer Selbständigkeit und inneren Geschlossenheit
erfühlen. Damit wird die Realität der Seele als das empfunden,
was sie durch ihr eigenes Wesen ist, und als was
sie sich dadurch fühlt, daß sie nicht mehr, wie in der Vorzeit,
das allgemeine Welt-Erleben mitlebt, sondern in sich
ein Leben - das Gedanken-Erleben - entfaltet, das in ihr
wurzelt, und durch das sie sieb eingepflanzt fühlen kann
in einen rein geistigen Weltengrund. Zunächst kommt
diese Empfindung noch nicht in einem deutlich ausgesprochenen
Gedanken zum Ausdruck; man kann sie aber als
Empfindung lebendig in diesem Zeitalter fühlen an der
Schätzung, welche ihr zuteil wird. Nach einem «Gespräche»
Piatos wurde von Parmenides dem jungen Sokrates gesagt:
er solle von Zenon die Gedankenkunst lernen, sonst müßte
ihm die Wahrheit ferne bleiben. Man empfand diese «Gedankenkunst» als eine Notwendigkeit für die Menschenseele,
die an die geistigen Urgründe des Daseins herantreten
will." {{Lit|{{G|018|57}}}}
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Mit der [[Jordan-Taufe]]  zog der [[Christus]] in dreifache irdische Hülle des [[Jesus von Nazareth]] ein, um von da an für drei Jahre auf Erden zu leben. Diesen Vorgang vergleicht Rudolf Steiner mit der [[Empfängnis]] bei den Erdenmenschen, so dass wir hier mit Recht von der höchsten Form der unbefleckten Empfängnis sprechen können:
Zuletzt vergleicht Parmenides die Vollkommenheit des Seins mit der vollkommenen Gestalt einer Kugel:


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{{Zitat|Aber da eine letzte Grenze vorhanden, so ist [das Seiende] abgeschlossen nach allen Seiten hin, vergleichbar der Masse einer wohlgerundeten Kugel, von der Mitte nach allen Seiten hin gleich stark. Es darf ja nicht da und dort etwa größer oder schwächer sein. Denn da gibt es weder ein Nichts, das eine Vereinigung aufhöbe, noch kann ein Seiendes irgendwie hier mehr, dort weniger vorhanden sein als das Seiende, da es ganz unverletzlich ist. Denn [der Mittelpunkt,] wohin es von allen Seiten gleichweit ist, zielt gleichmäßig auf die Grenzen.|Parmenides|Über die Natur, Fragment 8<ref>Diels, S 157-158</ref>}}
"Gehen wir einmal, um zu einiger Klarheit zu kommen, aus von demjenigen, was man gewöhnlich nennt die Johannestaufe im Jordan. Sie stellt sich im Fünften Evangelium dar in bezug auf das Erdenleben des Christus wie etwas, was gleich ist wie eine Empfängnis bei einem Erdenmenschen. Das Leben des Christus von da ab bis zu dem Mysterium von Golgatha verstehen wir, wenn wir es vergleichen mit demjenigen Leben, das der Menschenkeim im Leibe der Mutter durchmacht. Es ist also gewissermaßen ein Keimesleben der Christus-Wesenheit, das diese Wesenheit durchmacht von der Johannestaufe bis zum Mysterium von Golgatha. Das Mysterium von Golgatha selber müssen wir verstehen als die irdische Geburt, also den Tod des Jesus als die irdische Geburt des Christus. Und sein eigentliches Erdenleben müssen wir suchen nach dem Mysterium von Golgatha, da der Christus seinen Umgang gehabt hat, wie ich gestern angedeutet habe, mit den Aposteln, als diese Apostel in einer Art von anderem Bewußtseinszustand waren. Das war dasjenige, was der eigentlichen Geburt der Christus-Wesenheit folgte. Und was beschrieben wird als die Himmelfahrt und die darauf folgende Ausgießung des Geistes, das müssen wir bei der Christus-Wesenheit auffassen als dasjenige, was wir beim menschlichen Tode als das Eingehen in die geistigen Welten anzusehen gewohnt sind. Und das Weiterleben des Christus in der Erdensphäre seit der Himmelfahrt oder seit dem Pfingstereignis müssen wir vergleichen mit dem, was die Menschenseele durchlebt, wenn sie im sogenannten Devachan, im Geisterlande ist." {{Lit|{{G|148|41}}}}
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Empfängnis]]
 
* [[Jungfräuliche Geburt]]
* {{WikipediaDE|Parmenides}}


== Anmerkungen ==
== Anmerkungen ==


<references />
<references/>


== Literatur ==
==Literatur==
#Rudolf Steiner: ''Das Matthäus-Evangelium'', [[GA 123]] (1988)
#Rudolf Steiner: ''Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt'', [[GA 18]] (1985), ISBN 3-7274-0180-X {{Schriften|018}}
#Rudolf Steiner: ''Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium'', [[GA 148]] (1992)


{{GA}}
{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Immaculate Conception|Unbefleckte Empfängnis}}
* [http://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Maria-Concepcion.html Maria  Immaculata Conceptio – unbefleckte Empfängnis“], Ökumenisches Heiligenlexikon
* [http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/speeches/2008/december/documents/hf_ben-xvi_spe_20081208_immacolata_ge.html Ansprache Papst Benedikts XVI. beim Gebet an der Mariensäule an der Spanischen Treppe in Rom – Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Mariens, 8. Dezember 2008]


[[Kategorie:Christentum]] [[Kategorie:Christliche Esoterik]]
* {{Zeno-Werk|Philosophie/M/Parmenides+aus+Elea/Fragmente/Aus%3A+Über+die+Natur|Über die Natur}}
* [http://parmenides.com/about_parmenides/ParmenidesPoem.html?page=12 Vier parallele Übersetzungen des Lehrgedichts "Über die Natur"] - drei in Englisch, eine auf Deutsch
 
 
[[Kategorie:Philosoph]] [[Kategorie:Biographie]] [[Kategorie:Mann]]

Version vom 22. April 2013, 01:45 Uhr

Porträtbüste des Parmenides, angefertigt vermutlich im 3. Jh. v. Chr. nach Metrodoros von Lampsakos (Epikureer)
Parmenides in Raphaels Fresko Die Schule von Athen (1510-1511)

Parmenides aus Elea (griech. Παρμενίδης; * um 520/515 v. Chr.; † um 460/455 v. Chr.) war einer der bedeutendsten griechischen Philosophen aus der Zeit der Vorsokratiker und lebte in der von Griechen begründeten süditalienischen Stadt Elea. Sein Freund und Schüler war Zenon von Elea. Im Zentrum von Parmenides Lehre und auch aller anderen Eleaten stand die Unveränderlichkeit des Seins; alle Veränderung, alles Werden und Vergehen, ist ihm nur Schein, entspringend dem Wahn der Sterblichen.

In seinem Gedicht Über die Natur schildert Parmenides, wie er mit einem Rossegespann, geleitet von Mädchen, bis vor das von Dike, der Göttin der Gerechtigkeit, bewachte Tor geführt wird, wo sich die Pfade des Tages und der Nacht scheiden. Er wird eingelassen und soll hier durch der Göttin "verläßliches Reden und Denken" alles erfahren, "der wohlgerundeten Wahrheit unerschütterliches Herz und der Sterblichen Wahngedanken, denen verläßliche Wahrheit nicht innewohnt."[1] So erfährt er zunächst:

„Dies ist nötig zu sagen und zu denken, daß [nur] das Seiende existiert. Denn seine Existenz ist möglich, die des Nichtseienden dagegen nicht; das heiß' ich Dich wohl zu beherzigen.“

Parmenides: Über die Natur, Fragment 6[2]

Rudolf Steiner bemerkt zum Denken des Parmenides:

"Parmenides sieht in der äußeren Natur, welche die Sinne betrachten, das Unwahre, Täuschende; in der Einheit, dem Unvergänglichen, das der Gedanke ergreift, allein das Wahre." (Lit.: GA 018, S. 57)

Denken und Sein ist für Parmenides ein und dasselbe:

„Denken und des Gedankens Ziel ist ein und dasselbe; denn nicht ohne das Seiende, in dem es sich ausgesprochen findet, kannst Du das Denken antreffen. Es gibt ja nichts und wird nichts anderes geben außerhalb des Seienden, da es ja das Schicksal an das unzerstückelte und unbewegliche Wesen gebunden hat. Darum muß alles leerer Schall sein, was die Sterblichen [in ihrer Sprache] festgelegt haben, überzeugt, es sei wahr: Werden sowohl als Vergehen, Sein sowohl als Nichtsein, Veränderung des Ortes und Wechsel der leuchtenden Farbe.“

Parmenides: Über die Natur, Fragment 8[3]

Man wird die Bedeutung dieser Weltanschauung, die man die eleatische nennt (Parmenides und Zenon sind aus Elea), erkennen, wenn man den Blick darauf lenkt, daß ihre Träger mit der Ausbildung des Gedanken-Erlebens so weit fortgeschritten sind, daß sie dieses Erleben zu einer besonderen Kunst, zur sogenannten Dialektik gestaltet haben. In dieser «Gedanken-Kunst» lernt sich die Seele in ihrer Selbständigkeit und inneren Geschlossenheit erfühlen. Damit wird die Realität der Seele als das empfunden, was sie durch ihr eigenes Wesen ist, und als was sie sich dadurch fühlt, daß sie nicht mehr, wie in der Vorzeit, das allgemeine Welt-Erleben mitlebt, sondern in sich ein Leben - das Gedanken-Erleben - entfaltet, das in ihr wurzelt, und durch das sie sieb eingepflanzt fühlen kann in einen rein geistigen Weltengrund. Zunächst kommt diese Empfindung noch nicht in einem deutlich ausgesprochenen Gedanken zum Ausdruck; man kann sie aber als Empfindung lebendig in diesem Zeitalter fühlen an der Schätzung, welche ihr zuteil wird. Nach einem «Gespräche» Piatos wurde von Parmenides dem jungen Sokrates gesagt: er solle von Zenon die Gedankenkunst lernen, sonst müßte ihm die Wahrheit ferne bleiben. Man empfand diese «Gedankenkunst» als eine Notwendigkeit für die Menschenseele, die an die geistigen Urgründe des Daseins herantreten will." (Lit.: GA 018, S. 57)

Zuletzt vergleicht Parmenides die Vollkommenheit des Seins mit der vollkommenen Gestalt einer Kugel:

„Aber da eine letzte Grenze vorhanden, so ist [das Seiende] abgeschlossen nach allen Seiten hin, vergleichbar der Masse einer wohlgerundeten Kugel, von der Mitte nach allen Seiten hin gleich stark. Es darf ja nicht da und dort etwa größer oder schwächer sein. Denn da gibt es weder ein Nichts, das eine Vereinigung aufhöbe, noch kann ein Seiendes irgendwie hier mehr, dort weniger vorhanden sein als das Seiende, da es ganz unverletzlich ist. Denn [der Mittelpunkt,] wohin es von allen Seiten gleichweit ist, zielt gleichmäßig auf die Grenzen.“

Parmenides: Über die Natur, Fragment 8[4]

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Die Fragmente der Vorsokratiker. Griechisch und Deutsch von Hermann Diels. 1. Band, Berlin 1922, S 150
  2. Diels, S 153
  3. Diels, S 157
  4. Diels, S 157-158

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt, GA 18 (1985), ISBN 3-7274-0180-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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