Abrakadabra: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Abrakadabra''' oder auch '''Abracadabra''' ist ein bereits in der [[Wikipedia:Spätantike|Spätantike]] geläufiges [[Zauberwort]]. Möglicherweise ist es [[Hebräische Sprache|hebräischen]], [[Wikipedia:Arabische Sprache|arabischen]], [[Wikipedia:Persische Sprache|persischen]] oder [[Latein|römischen]] Ursprungs. Erstmals nachweislich erwähnt wird es um 200 n. Chr. im ''Liber medicinalis'' des [[Wikipedia:Serenus Sammonicus|Quintus Serenus Sammonicus]], wo es, in einem [[Wikipedia:Amulett|Amulett]] getragen, als Mittel gegen [[Wikipedia:Malaria|Malaria]] empfohlen wird. Abrakadabra hat durch seinen mehrmals wiederholten [[Laut]]bestand einen stark [[Mantra|mantrischen]] Charakter und steht der [[Ursprache]] noch sehr und wird in den meisten [[Sprache]]n nahezu gleich artikuliert. [[Rudolf Steiner]] hat es auch als Übung in seinen Kursen für [[Sprachgestaltung]] eingesetzt und dort folgendermaßen erläutert:
'''Abrakadabra''' oder auch '''Abracadabra''' ist ein bereits in der [[Wikipedia:Spätantike|Spätantike]] geläufiges [[Wikipedia:Zauberwort]]. Möglicherweise ist es [[Hebräische Sprache|hebräischen]], [[Wikipedia:Arabische Sprache|arabischen]], [[Wikipedia:Persische Sprache|persischen]] oder [[Latein|römischen]] Ursprungs. Erstmals nachweislich erwähnt wird es um 200 n. Chr. im ''Liber medicinalis'' des [[Wikipedia:Serenus Sammonicus|Quintus Serenus Sammonicus]], wo es, in einem [[Wikipedia:Amulett|Amulett]] getragen, als Mittel gegen [[Wikipedia:Malaria|Malaria]] empfohlen wird. Abrakadabra hat durch seinen mehrmals wiederholten [[Laut]]bestand einen stark [[Mantra|mantrischen]] Charakter und steht der [[Ursprache]] noch sehr und wird in den meisten [[Sprache]]n nahezu gleich artikuliert. [[Rudolf Steiner]] hat es auch als Übung in seinen Kursen für [[Sprachgestaltung]] eingesetzt und dort folgendermaßen erläutert:


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Version vom 31. Juli 2017, 17:30 Uhr

Abrakadabra oder auch Abracadabra ist ein bereits in der Spätantike geläufiges Wikipedia:Zauberwort. Möglicherweise ist es hebräischen, arabischen, persischen oder römischen Ursprungs. Erstmals nachweislich erwähnt wird es um 200 n. Chr. im Liber medicinalis des Quintus Serenus Sammonicus, wo es, in einem Amulett getragen, als Mittel gegen Malaria empfohlen wird. Abrakadabra hat durch seinen mehrmals wiederholten Lautbestand einen stark mantrischen Charakter und steht der Ursprache noch sehr und wird in den meisten Sprachen nahezu gleich artikuliert. Rudolf Steiner hat es auch als Übung in seinen Kursen für Sprachgestaltung eingesetzt und dort folgendermaßen erläutert:

"Was ich auseinandersetzte, steckt schon in der Übung Abracadabra, von der ich Ihnen jetzt die mantrische Deutung geben werde. In ziemlich alten Zeiten haben die Leute schon das Sprechen gelernt, und zwar so, dass sie mantrische Opfersprüche daran gelernt haben.

Ein in sich abgeschlossenes Lautgebilde hat man darin, in dem Abracadabra. A ist der Urlaut, den schon das Kind sprechen lernt. A ist der ganze Mensch. Es gibt nichts im menschlichen Organismus, was nicht erzittert beim a. Man kann es in der Spitze der kleinen Zehe fühlen; es ist das erste Totalgefühl, das das Kind hat. Dadurch war das a der Laut bei denen, die was verstanden haben vom ganzen Menschen.

B drückt aus die Umhüllung des Menschen, das Haus, in dem er wohnt. Mit dem Haus laufen kann die Schnecke noch, nicht der Mensch. Das Laufen ist also noch nicht drinnen in dem a.

A: ist der ganze Mensch.
Ab: es ist der Mensch mit dem Haus.
Abr: der Mensch läuft mit dem Haus.
Abra: der Mensch läuft mit dem Haus und kriecht wieder heraus.
Abrac: der Mensch mit seinem Haus ist gelaufen, kriecht heraus und stellt
sich kräftig hin als Mensch. Dass er immer Mensch bleibe, deshalb kommt
das a immer wieder.
Abraca: er stellt sich kräftig hin und fühlt sich als Mensch.
Abracad: er wird des andern Menschen ansichtig.
Abracada: er zeigt auf ihn.
Abracadab: der andere Mensch hat auch sein Haus.
Abracadabr: der andere Mensch läuft auch und hat sein Haus.
Abracadabra: das ist ein Mensch wie ich.

Im Sinne der Ursprache haben Sie also gesagt:

Ich als Mensch fühle mich in meinem Hause, laufend, fühle einen anderen Menschen mit seinem Haus, auch laufend. Zusammen sind wir ein Mensch, wie er ist." (Lit.: GA 280, S. 51f; vgl. auch GA 282, S. 44)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Methodik und Wesen der Sprachgestaltung, GA 280 (1983), ISBN 3-7274-2800-7 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Sprachgestaltung und Dramatische Kunst, GA 282 (1981), ISBN 3-7274-2820-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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